Würdet ihr ein Revier mit Wolf als Standwild pachten?

Würdet ihr ein Revier mit Wolfbestand pachten?

  • Ja gerne

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein auf keinen Fall

    Stimmen: 2 100,0%
  • Nur mit stark verminderte Pachtpreisen

    Stimmen: 0 0,0%
  • Für wie blöd halten uns die Wolfsfans?

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    2
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Also ich bezeichne mich jetzt mal als derzeit schon Betroffener.
Die Rochauer Heide, in der die letzte tote Wölfin gefunden wurde liegt etwa 20 Km westlich von meinem jagdlichen Wirkungsfeld entfernt.
Da ich nur alle 2 Wochen und nur am Wochenende dort jage, ist es manchmal schon ärgerlich, wenn der Wolf (die Wölfe?) schon vor mir in dem Gebiet gejagt haben.
Rehwild ist da unproblematisch, weil es den Raubtieren aufgrund des räumlich sehr begrenzten Lebensraum nicht großzügig ausweichen kann.
Sauen sind da schon sensibler, da der Wolf keineswegs nur so mal durch das Revier trabt und darauf hofft, dass ihm irgendwas über den Weg läuft. Der Wolf klappert ganz gezielt die Kirrungen ab, guckt auch mal an den Wildwiesen + Wildäckern vorbei und dreht dann die kleinerern Dickungen auf Links.
Na ja und Rotwild sieht man etwa 2 Wochen nach einem Wolfsbesuch nicht wieder. Da ist der mühsam ausgeknobelte Wechsel der heimlichen Feisthirsche plötzlich verwaist oder die Drückjagd im Herbst völlig ohne Rotwildanblick obwohl noch in der Woche vorher die Waldarbeiter jeden Morgen fast 30 Stück gesehen hatten.
Jetzt kann ich auf fast 900 ha jagen und auch da ist die Fläche schon so klein, dass ein Einstandswechsel um ein paar Kilometer schon entscheidend sein kann.
Wenn da aber jemand nur 400ha oder gar noch weniger hat, wohlmöglich sowieso schon etwas mehr als durchschnittliche Pachtpreise zahlt und auch eine weite Strecke ins Revier fährt, der ist ganz konkret benachteiligt!
Da kann es durchaus vorkommen, dass er mal ein paar Ansitze hintereinander nur Kolkraben und Eichelhäher beobachten kann.
Das ist jetzt da wo ich jage nicht jede Woche so, aber doch, im letzten Jahr war es zweimal während der Jagdzeit.
Wer also behauptet, die gelegentliche Anwesenheit des Wolfes wäre für den Jagdbetrieb unerheblich, der hat entweder keine Ahnung oder erzählt wissentlich die Unwahrheit!
Für mich wäre das auf jeden Fall ein Grund, um bei den Verpächtern entsprechenden Druck auf den Pachtpreis auszuüben!
 
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Die Diskussion hat klar einen Ausgangspunkt bei den Wolfgegnern.

Geld.

Die betroffenen Jäger haben Angst durch nicht mehr selbst erlegbares Wild eine Disbalance in Ihrer Pacht/Verkaufskalkulation zu haben und den Bauern wird unterstellet das sie nicht vertretbare Nutztierverluste erleben werden für die auf keinen Fall der Staat (wir alle) aufkommen sollen da dies Exorbitant hohe Kosten wären.

Deshalb soll der Wolf weg. An den Argumenten hat sich scheinbar seit Jahrhundertenb nichts geändert.

Im Jahr 2007 wird verlangt eine Ausgerottete HeimischeTierart die sich mühsam in der Rückkehr befindet wieder Auszurotten. Und das obwohl die Habitate begrenzt sind und Wölfe in der Domtumder City doch recht fraglich erscheinen.

Und wir sprechen hier nicht von einem unterentwickelten Schwellenland sondern von einem der reichsten Länder Europas.

Das macht die ganze Diskussion hier erst recht so bitter.
 
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LeoderLoewe schrieb:
Das ist jetzt da wo ich jage nicht jede Woche so, aber doch, im letzten Jahr war es zweimal während der Jagdzeit.
Wer also behauptet, die gelegentliche Anwesenheit des !

Wenn der Pächter aus der Ferne anreist, will er Wild sehen.
 
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Prädator schrieb:
Die Diskussion hat klar einen Ausgangspunkt bei den Wolfgegnern.

Geld.
.

Schau Dir die Entwicklung bei den ach so possierlichen Bibern an. Erst waren sie willkommen, dann hat man sie exportiert, jetzt kosten sie Millionen und sie werden erschossen.

Die Wölfe will fast keiner haben - es sei denn er wohnt meilenweit weg und ist in keinster weise betroffen - und sobald es eine geräuschlose Methode gibt sie verschwinden zu lassen, werden sie wieder abwandern.

WH
Amadeus
 
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Bei alldem bitte ich aber doch zu bedenken, dass die Wölfe ja nun wirklich eingewandert sind und nicht von irgendwelchen "rotgrünen Spinnern" ausgesetzt wurden. Ich denke, das kann wohl inzwischen als bewiesen angesehen werden und damit Konsens sein, oder?

Damit wäre das Wolfsvorkommen in den betreffenden Regionen aus meiner Sicht zu akzeptieren - wie auch immer sich das auf die Bejagung, die Pachtpreise oder sonstwas auswirken wird.

Ich betrachte es einfach mal von der anderen Seite: Eine selbständig nach langer Zeit wieder zugewanderte europaweit geschützte Spezies wird mit (wie hier gewünscht) behördlichem Segen von den örtlichen Jägern lokal wieder aus der Natur entnommen. Als Gründe hierfür werden von der Jägerschaft und den örtlichen Waldbesitzern angegeben:

- Angst vor dem Verfall der Pachtpreise für die Reviere
- eine schwierigere Bejagung des sonstigen Wildes
- ein geringerer sonstiger Wildbestand in der Region

So käme es in der Öffentlichkeit an. Wie steht die Jägerschaft mit einem solchen Standpunkt da? Was bedeutet das für das Bild von Jagd und Jägern in der deutschen / europäischen Öffentlichkeit? Und was also auch für die Jagd selbst?

Schöner kann man sich sein Grab nicht schaufeln, denke ich... :roll:

NF
 
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Prädator schrieb:
Die Diskussion hat klar einen Ausgangspunkt bei den Wolfgegnern.

Geld

Der Pächter der sein hart erarbeitetes Geld für die Jagdpacht ausgibt, will natürlich auch Wild sehen und beobachten. Das gilt für Hoch- und Niederwildreviere. Ist doch auch nachvollziehbar.
Übrigens rechnen die Förster auch ruckzuck den durch Wildverbiss verlorengegangenen Ertrag aus und verlangen eine starke Reduktion von Schalenwild. Auch hier ist es die Witschaftlichkeit, sprich das Geld, was das Tun bestimmt. Ist auch nachvollziehbar.
Das Argument "Geld" ist für mich schon nachvollziehbar.
Gruß Dublette
 
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Zusammenfassend kann man also 3 Gruppen von Befürwortern erkennen:

- Biologen, sehen neue fast unkontrollierbare Arbeitsplätze,

- Stadtbewohner & Naturschutzmagazine Lesende, lieben i.d.Regel Tiere mehr als Kinder &

- Waldbesitzer, Wölfe fressen das schälende Wild weg.

Ich glaube, daß diese Leute summa summarum stark in der Minderheit sind, wobei die Biologen die 2.Gruppe stark mobilisieren, so daß sich die Politiker dafür einsetzen, da sie sich davon ein besseres Wahlergebnis versprechen - persönlich werden ihnen die Tiere vermutlich völlig gleichgültig sein.

:(

Weihei, at
 
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Die Umfrage sagt gar nix aus. Ich gehe davon aus, dass keiner der ca. 25% die "ja gerne" gestimmt hat, selbst ein Revier gepachtet haben oder beteiligt sind.
 
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Sicher sagt das nichts aus.

Es wird ja auch von allen Seiten durch die rosarote Brille argumentiert oder eben schwarz gesehen. Naturfreunde fern des Land- & Forstwirtschaftlichen Erwerbsdruckes, Bauern, Waldbesitzer, Jäger, abreitslose Biologen haben natürlich alle ihre, nicht immer objektiven, Ansichten. Ich denke man wird sich - wie auch anderswo - mit der Situation arrangieren. Der ein oder andere Jäger, Tierhalter oder verängstige Bürger wird zur Selbsthilfe greifen. Ganz normal und anderswo auch schon passiert. Man wird ihn erwischen oder auch nicht. Die Wolfspopulation wird sich halten oder auch nicht. Vielleicht werden es in 10 oder 20 Jahren so viele sein, daß jagdlich eingegriffen werden muß. Werden einige nicht hören wollen ist aber in Skandinavien schon Realität.

Verhindern kann man natürliche Zuwanderung eben nicht. Man muß sich eben im Klaren sein, ob man sie will bzw. ob sie tragbar ist, oder nicht. Da liegt eben das Problem.

Der Bär ist in den meisten Gebieten der BRD nicht tragbar, so meine ich. Der Luchs ist schon viel öfter da als man glaubt. Den Wolf halte ich auch für tragbar, bin aber dafür frühzeitig jagdliche Strategien festzulegen ähnlich der Bewirtschaftungsbezirke für die großen Schalenwildarten.
 
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Naturfuehrer schrieb:
Bei alldem bitte ich aber doch zu bedenken, dass die Wölfe ja nun wirklich eingewandert sind und nicht von irgendwelchen "rotgrünen Spinnern" ausgesetzt wurden. Ich denke, das kann wohl inzwischen als bewiesen angesehen werden und damit Konsens sein, oder?

Damit wäre das Wolfsvorkommen in den betreffenden Regionen aus meiner Sicht zu akzeptieren - wie auch immer sich das auf die Bejagung, die Pachtpreise oder sonstwas auswirken wird.

Ich betrachte es einfach mal von der anderen Seite: Eine selbständig nach langer Zeit wieder zugewanderte europaweit geschützte Spezies wird mit (wie hier gewünscht) behördlichem Segen von den örtlichen Jägern lokal wieder aus der Natur entnommen. Als Gründe hierfür werden von der Jägerschaft und den örtlichen Waldbesitzern angegeben:

- Angst vor dem Verfall der Pachtpreise für die Reviere
- eine schwierigere Bejagung des sonstigen Wildes
- ein geringerer sonstiger Wildbestand in der Region

So käme es in der Öffentlichkeit an. Wie steht die Jägerschaft mit einem solchen Standpunkt da? Was bedeutet das für das Bild von Jagd und Jägern in der deutschen / europäischen Öffentlichkeit? Und was also auch für die Jagd selbst?

Schöner kann man sich sein Grab nicht schaufeln, denke ich... :roll:

NF

Respekt, gut formuliert. Du hast es auf den Punkt getroffen! Deinen Beitrag könnte man getrost als einzigen stehen lassen. Nachezu Perfekt.
 
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[quote="PatrickM"
Der Bär ist in den meisten Gebieten der BRD nicht tragbar, so meine ich. Der Luchs ist schon viel öfter da als man glaubt. Den Wolf halte ich auch für tragbar, bin aber dafür frühzeitig jagdliche Strategien festzulegen ähnlich der Bewirtschaftungsbezirke für die großen Schalenwildarten.[/quote]

Hi PatrickM, das wir als Menschen uns anmaßen wer auf diesem Planeten als Lebewesen wo tragbar ist zeigt etwas doch sehr deutlich.

Auch die von Dir gewählte Wortwahl "tragbar" ist wie ein offenes Buch.

WH
 
A

anonym

Guest
Wer, wenn nicht wir Menschen, soll sich das "anmassen"?

Wir haben hier nun mal keine Wildnis, sondern eine dichtbesiedelte und intensiv genutzte Kulturlandschaft. Da gehen manche Dinge einfach nicht mehr, die in Kanada vielleicht gehen.

Entweder man begreift das fruehzeitig und ueberlegt sich tatsaechlich ein Wolfsmanagement in Form von akzeptierten und durch bejagung kontrollierten Bestaenden auf grossen Staatsdomaenen wie dem TrUebPl und Totalabschuss ausserhalb, oder es wird frueher oder spaeter ganz gewaltig krachen und die Bevoelkerung wird nicht mal die Bestaende in diesen Refugien mehr akzeptieren wollen.

Mit eurer Taktik der Verharmlosung und der Ignorierung von Problemen werdet ihr scheitern.

Und dass man anderweitig hier in diesem Land sinnlos Geld verbrennt kann ja nun wirklich kein Argument dafuer sein, noch kuenstlich neue nutzlose und schaedliche Geldverbrennungsoefen zu schaffen.
 
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promillo schrieb:
Wer, wenn nicht wir Menschen, soll sich das "anmassen"?

Wir haben hier nun mal keine Wildnis, sondern eine dichtbesiedelte und intensiv genutzte Kulturlandschaft. Da gehen manche Dinge einfach nicht mehr, die in Kanada vielleicht gehen.

Entweder man begreift das fruehzeitig und ueberlegt sich tatsaechlich ein Wolfsmanagement in Form von akzeptierten und durch bejagung kontrollierten Bestaenden auf grossen Staatsdomaenen wie dem TrUebPl und Totalabschuss ausserhalb, oder es wird frueher oder spaeter ganz gewaltig krachen und die Bevoelkerung wird nicht mal die Bestaende in diesen Refugien mehr akzeptieren wollen.

Mit eurer Taktik der Verharmlosung und der Ignorierung von Problemen werdet ihr scheitern.

Und dass man anderweitig hier in diesem Land sinnlos Geld verbrennt kann ja nun wirklich kein Argument dafuer sein, noch kuenstlich neue nutzlose und schaedliche Geldverbrennungsoefen zu schaffen.

promillo, was habe ich verharmlost?

"kuenstlich neue nutzlose und schaedliche Geldverbrennungsoefen" ???

Künstlich Gibt es natürliche Geldverbrennungsoefen?
Nutzlos? Die Öfen sollen Entschädigungen an Betroffene leisten. Finde ich nicht nutzlos. Sorry.

"schaedliche" ? In Bezug auf was?

"Wolfsmanagement in Form von akzeptierten und durch bejagung kontrollierten Bestaenden " Hier kommt doch noch ein neuer Grund des Unmutes in die Öffentlichkeit.....
Denke viele sind nicht darüber pikiert das sich da überhaupt wieder Wölfe ansiedeln, sondern was Dich und einige andere wircklich wurmt ist das Ihr die Kreaturen nicht abschießen dürft. Ist ja echt schade. Wäre bestimmt günstiger in die neuen Länder zu pilgern als ein Tiket für einen Wolfsabschuss nach z.B. Kanada zu lösen. Wo wir wieder beim Geld wären. So ganz neu war der Grund also doch nicht.

WH
 
A

anonym

Guest
Ach, was soll...dann lebt halt weiter in eurem gruenrosa Wolkenkuckucksheim, es wird kommen, wie Varmi schon andeutete...Die Bevoelkerung selbst, nicht wir Jaeger, wird die Schaeden und Gefahren fuer ihren Besitz und ihr Leben nicht akzeptieren und das Problem notfalls mit nicht ganz waidgerechten Dingen loesen. Eu und Schutzunfug hin oder her. Dann halt radikal und nicht wie von mir angedacht mit akzeptablen Kleinbestaenden in wirklich menscheleeren Refugien.
Es hat schon einmal geklappt, dass die Bevoelkerung (nicht die Jaeger) sich des Problems entledigte.
 
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Wir leben nun einmal in einer Kulturlandschaft, in der Großraubwild i.d.R. keinen Platz mehr hat (einmal abgesehen von für das Publikum gesperrte Truppenübungsplätze). Da geht es nicht nur um`s Geld, sondern es ist hier ein Konglomerat von Gründen vorhanden, welches dagegen spricht (Sicherheit der Bevölkerung, Änderung der Bewirtschaftung etc.). Es ist sicherlich sehr romantisch sich in das 19. oder 18.Jahrhundert zurückzudenken, nur haben wird es keiner wollen, wenn er dann auch die anderen Dinge dieser Zeit akzeptieren muß.

Ich verstehe aber die Naturliebhaber, die eine unberührte Landschaft begeistert, hier bin ich ganz ihrer Meinung, aber bei uns ist der Zug nuneinmal abgefahren, so sehr manche dies auch bedauern. Sollte dies aber so störend sein, dann gibt es immer noch die Möglichkeit sich auch im Rahmen der EU dort anzusiedeln - Rumänien ist z.B. eine Alternative, Hermannstadt hat ja einen deutschen Bürgermeister. Ic h bin ganz sicher, daß man dort mit offenen Armen aufgenommen werden wird. Dies soll jetzt nicht sarkastisch klingen, sondern ist m.E. eine wirkliche Möglichkeit.

Weihei, at
 

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