Würdet ihr ein Revier mit Wolf als Standwild pachten?

Würdet ihr ein Revier mit Wolfbestand pachten?

  • Ja gerne

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein auf keinen Fall

    Stimmen: 2 100,0%
  • Nur mit stark verminderte Pachtpreisen

    Stimmen: 0 0,0%
  • Für wie blöd halten uns die Wolfsfans?

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    2
A

anonym

Guest
Hi Folks,

nach der liebe Laus nitzer sich so wundert, warum Reviere mit Wölfen so beliebt sind, starte ich eine kleine Umfrage.

Hier seine Worte:

"Wenn das nur ansatzweise hinkommt, und die Wölfe angeblich ihre Reviere leerfressen, wie kommt es dann, dass überhaupt noch Wild da ist, wo doch die zweibeinigen Jäger fünfmal soviel erbeuten wie die vierbeinigen? Erklärt das doch bitte mal einen Nichtjäger, der sich in die Logik mancher Grünröcke nicht so recht hineinversetzen kann! So ganz nicht-betroffen bin ich persönlich auch nicht, wohne im Dorf ca. 40 km vom nächsten Wolfsrevier entfernt, bin auch Waldbesitzer und somit von eventuell ausgeputzten Revieren mit beschissenen Pachtpreisen betroffen.

Grüße aus der Lausitz"


Varminter
 
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Oh, welche Ehre!
Eine Umfrage wegen meiner Frage!
Obwohl der Inhalt der Umfrage mit meiner Frage herzlich wenig zu tun hat.
 
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Was sind stark verminderte Pachtpreise? Von welchem Pachtpreis gehst du aus?
 
A

anonym

Guest
blaserr93 schrieb:
Was sind stark verminderte Pachtpreise? Von welchem Pachtpreis gehst du aus?


Servus blaserr93,

ich gehe davon aus, das ein Revier mit ständigen Wolfsbesatz einen mindestens um 50% niederen Pachtpreis erzielen wird als ein annähernd gleiches Revier ohne Wölfe.

Wie schätzt du das ein?

Varminter
 
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Bei uns sind die Pachtpreise bei bis zu 150 Euro/ha, mir wäre selbst die Hälfte zu viel. Deine Frage müsste eher lauten: Wieviel wäre ich bereit für eine Pacht auszugeben (mit und ohne Wolf) bei welchen vorkommenden Wildarten? Und zwar nicht den Hektarsatz, sondern den Gesamtpreis.
 
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in den lausitzer wolfsrevieren sind immer noch mindestens drei schalenwildarten standwild. rotwild, schwarzwild und rehwild. und die wölfe gibt es seit knapp 10 jahren in der lausitz (bestätigt). und soviele reviere in deutschen landen mit drei schalenwildarten jibbet nicht. es würde genug geben, die auch für solche reviere viel pacht bezahlen.

schönen tach

grüße
 
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Dürfte generell von der Reviergröße abhängen.
Je größer umso mehr können Wölfe darin Standwild sein.
Bei einem 250 ha großen Hasengärtchen dürften Wölfe keine allzu große Rolle spielen 8)
 
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Moin,

da ich die Situation in den Wolfgebieten etwas kenne: lieber da pachten als in NRW, Hessen oder so! ;) Die Wölfe lassen nachweislich genug übrig.

Viele Grüße,

Joe
 
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Zu welchen Bedingungen? Ganzjährige Schußzeit unter Auslassung der Elterntierregelung oder wie stellst Du Dir das vor?

WH
Amadeus
 
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Mohawk schrieb:
Moin,

da ich die Situation in den Wolfgebieten etwas kenne: lieber da pachten als in NRW, Hessen oder so! ;) Die Wölfe lassen nachweislich genug übrig.

Viele Grüße,

Joe

Übriglassen schon aber wird es nicht abgedrängt in andere Gebiete, wird es nicht nachtaktiver, scheuer, schwerer bejagbar und richtet Schalenwild nicht vermehrt Schäl- und Verbisschäden an?

WH
Amadeus
 
Registriert
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Amadeus schrieb:
Übriglassen schon aber wird es nicht abgedrängt in andere Gebiete, wird es
a) nicht nachtaktiver,
b) scheuer,
c) schwerer bejagbar und
d) richtet Schalenwild nicht vermehrt Schäl- und Verbisschäden an?

WH
Amadeus

Moin,

nach bisherigen Ergebnissen kurz gesagt:
a) nein.
b) nein, die differenzieren Wolf / Jäger als Feind. Und da die überwiegende Anzahl an Feinden auch bei Anwesenheit von Wölfen die Jäger sind ... Die werden vielleicht etwas vorsichtiger, aber das bekommen bei Nacht mit "grenzlegalen" Methoden jagende Nachbarn viel effektiver hin!!
c) Natürlich kann es zu Änderungen der Raum-Zeit-Nutzung kommen, auf die sich der Jäger dann einstellen muss. Und das passt vielleicht nicht zu den Reviergrenzen oder den Fähigkeiten oder Neigungen des jeweiligen Jägers. Die "Bejagbarkeitsschwere" hängt also von den Fähigkeiten der Jäger mit ab, deshalb: Tendenz --> nein.
d) Schälschäden: wieso? Dickungen sind zwar Sichtschutz, aber für Rotwild scheint es eher so zu sein, dass die bei der Anwesenheit großer Beutegreifer die Offenflächen aufsuchen --> Ruhe im Wald, aber tendenziell auch im Mais.
Und Rehe haben so kleine Territorien (im Vergleich zu Wolfs-Streifgebieten), dass da ebenfalls wenig Auswirkungen zu erwarten sind.

Es gibt dazu bisher jedoch wenige Untersuchungen. SICHER ist aber, dass die Streckenentwicklung in den Gebieten MIT Wölfen bisher genau parallel zu der in Gebieten ohne Wölfe verlief (bis auf's Muffelwild, die sind nicht wolfs-kompartibel, da sie im Flachland nicht in die Felsen flüchten können wie in ihrem Vehalten "programmiert"). In Wolfsregionen geht also nach einiger Zeit die Muffelstrecke gegen Null. (In der Lausitz war die Population wegen Moderhinke m. W. sowieso zum Totalabschuss vorgesehen, war / ist also kein echter Verlust.)

Viele Grüße,

Joe
 
Registriert
31 Mai 2001
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Mohawk schrieb:
Moin,
nach bisherigen Ergebnissen kurz gesagt:
a) nein.
b) nein, die differenzieren Wolf / Jäger als Feind. Und da die überwiegende Anzahl an Feinden auch bei Anwesenheit von Wölfen die Jäger sind ... Die werden vielleicht etwas vorsichtiger, aber das bekommen bei Nacht mit "grenzlegalen" Methoden jagende Nachbarn viel effektiver hin!!
c) Natürlich kann es zu Änderungen der Raum-Zeit-Nutzung kommen, auf die sich der Jäger dann einstellen muss. Und das passt vielleicht nicht zu den Reviergrenzen oder den Fähigkeiten oder Neigungen des jeweiligen Jägers. Die "Bejagbarkeitsschwere" hängt also von den Fähigkeiten der Jäger mit ab, deshalb: Tendenz --> nein.
d) Schälschäden: wieso? Dickungen sind zwar Sichtschutz, aber für Rotwild scheint es eher so zu sein, dass die bei der Anwesenheit großer Beutegreifer die Offenflächen aufsuchen --> Ruhe im Wald, aber tendenziell auch im Mais.
Und Rehe haben so kleine Territorien (im Vergleich zu Wolfs-Streifgebieten), dass da ebenfalls wenig Auswirkungen zu erwarten sind.
....
Viele Grüße,

Joe

aA Friedrich Karl v. Eggeling, DJZ 04/2007 S. 104

WH
Amadeus
 
Registriert
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Amadeus schrieb:
aA Friedrich Karl v. Eggeling, DJZ 04/2007 S. 104

WH
Amadeus

aA = andere Ansicht?

Ich kenne den Beitrag in der DJZ oder FKvE nicht, sondern berufe mich auf die Info's, die ich in entsprechenden Untersuchungen gelesen oder aber von Leuten vor Ort mitgeteilt bekommen habe.

Viele Grüße,

Joe
 
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31 Mai 2001
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11.548
Mohawk schrieb:
aA = andere Ansicht?

Ich kenne den Beitrag in der DJZ oder FKvE nicht, sondern berufe mich auf die Info's, die ich in entsprechenden Untersuchungen gelesen oder aber von Leuten vor Ort mitgeteilt bekommen habe.

Viele Grüße,

Joe

ad 1 ja

ad 2 solltest Du versuchen zu bekommen FKvE ist Waldbesitzer in dem betroffenen Gebiet.

WH
Amadeus
 

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