Würden Sie eine Anti-Euro-Partei wählen? Umfrage Focus

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wir waren jedenfalls (im Gegensatz zu den Nachbarn) stark genug um auf diese Währung nicht angewiesen zu sein....und sowas über die Köpfe der Bevölkerung hinweg zu entscheiden ähnelt an das was in der Vergangenheit immer als soo schlecht angeprangert wurde !!! DIE DEUTSCHE MARK HÄTTE IN TAUSEND JAHREN NOCH BESTAND !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
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sapo schrieb:
[...]DIE DEUTSCHE MARK HÄTTE IN TAUSEND JAHREN NOCH BESTAND !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das ist aber doch eine ziiiiieeeemlich lange Zeit, über die Du Dir da so ausgesprochen sicher bist.1 Ich hab' mal schnell nachgeschaut: Vor genau 1000 Jahren beispielsweise schickte sich Sven Gabelbart an, England zu erobern, und Reginar der Vierte starb (vielleicht erinnerst Du Dich ja noch)... Oder meinst Du jetzt eher die Art von 1000 Jahren, vor denen mein Vater als junger Soldat in den Krieg zog?
NF
1Was fällt mir dabei ein.... ach ja, jetzt weiß ich's wieder: "Multiple exclamation marks..." (T. Prattchet) :12:
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Tiroler Bracke schrieb:
Mal im Ernst: Wir haben die europäische Konkurrenz seit der Einführung des € sowas von fertig gemacht und auf deren (sehr wohl selbst verschuldete) Kosten wesentliche Teile deren Weltmarktanteils übernommen, daß im Rahmen des sozialen Friedens Nichts als die Alimentierung übrigbleibt. Saarland, Bremen, Berlin leben ja auch damit.
So ein sozialistischer Bullshit. Wir leben heute auch in Europa im Wohlstand wegen des Wettbewerbs, nicht wegen sozialistischen Umverteilungsprogrammen zur Sicherung des sozialen Friedens.

In normalen Marktwirtschaften ist die nationale Währung das natürliche und logische Regulanz für Handelsungleichgewichte: Ist ein Land erfolgreicher als andere, steigt der Kurs seiner Währung im Vergleich zu den anderen. weniger erfolgreichen. Deren Produkte werden dadurch wieder wettbewerbsfähiger ohne daß die Gewerkschaften Lohnkürzungen schlucken und soziale Leistungen abgebaut werden müssen.

Dieser Mechanismus wurde von den EU-Bürokraten durch den Euro ausgehebelt. Anpassungen der unterschiedlichen Wettbewerbsfähigkeiten können jetzt nur noch erfolgen indem entweder die Südstaaten ihre Löhne, Gehälter und Sozialleistungen drastisch kürzen (völlig aussichtslos, das im notwendigen Umfang umzusetzen und vor allem extrem schmerzhaft für die betroffenen Menschen) oder indem stärkere Partner wie Holland, Deutschland, Finnland und Österreich diese immer größer werdende Lücke über die nächsten Jahrzehnte finanzieren.

Daß dein Vorschlag de facto darauf rausläuft, die nur noch wenigen Nettoeinzahler in den deutschen Länderfinanzausgleich müßten jetzt auch noch Portugal, Griechenland, Italien und Spanien alimentieren kann nicht ernstgemeint sein. Das wäre für unsere Volkswirtschaft der Bankrott, schlicht und einfach.

Man darf nicht vergessen, wir stehen nicht nur in Konkurrenz mit europäischen Exportländern (wo wir durchaus wettbewerbsfähig sind) sondern auch mit neuen Industrieländern auf der ganzen Welt, nicht nur China sondern auch Korea sowie neue Player wie Indien, Brasilien und so weiter. Auch die USA holen (durch Investitionen UND gleichzeitige Abwertung des USD) aktuell wieder mächtig auf.

Ich schließe aber auch nicht aus, daß es trotzdem so kommt wie du forderst. Auch in den kommunistischen Regierungen des Ostblocks saßen ja auch kluge und gut ausgebildete Leute, trotzdem haben sie ihre Volkswirtschaften grandios gegen die Wand gefahren, mit all' dem damit verbundenen auch menschlichen Elend und den nationalistischen Spannungen wie in Jugoslawien, im Kaukasus und in Zentralasien. Die Weichen in der EU sind dafür auch schon gestellt.

Meine Kinder haben Gott sei Dank die Option auf eine zweite Staatsbürgerschaft, vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wird das immer wahrscheinlicher, daß sie das mal dringend brauchen werden. Ich freue mich dann schon auf die hoffentlich regelmäßig eintreffenden Care-Pakete aus dem wohlhabenden Ausland ins dann verelendete Europa.
 
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Moin die Herren Wirtschaftsexperten,

mich würde mal interessieren, wie das denn so ohne Euro und EU laufen soll mit Deutschland. Tatsache ist ja, daß wir diverse Mrd. an Bürgschaften noch blechen müssen, auch wenn EU und Euro abgeschafft würden. Es ist anzunehmen, daß neu entstandene Nationalwährungen künstlich gegenüber einer "Neo-DM" schwach gehalten würden. Unsere Exporte, die der eigentliche Motor der deutschen Wirtschaft sind, würden mit schwachen Währungen bezahlt? Womöglich sehen sich unsere Exporte Handelsbeschränkungen gegenüber, wo wollen wir hin liefern, wenn unsere größten Abnehmer plötzlich drohen auszufallen? China - möglich, USA - die haben bald kein Geld mehr!

So quer mir das Thema liegt, mich würden mal einige Exit-Vorschläge interessieren. Die anderen EU-Länder werden sich wohl kaum gesunden mit noch mehr Importen aus Deutschland. Es ist anzunehmen, daß unsere Wirtschaft massiv an Dynamik verliert und das wird wohl auch nicht ohne Schulden gewuppt werden.

Also - ich höre gerne progressive Vorschläge bzw. Szenarien. Denn ohne Strategie kein Exit.

Gruß

Christoph
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Es ging früher mit der DEM als einer nationalen und sehr starken Währung besser als mit dem Euro. Andere kleine und wirtschaftlich starke Länder wie Dänemark, Tschechien, New Zealand, Korea, Singapore und so weiter leben HERVORRAGEND mit nationalen Währungen.

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Eine Exit-Strategie? Wer reinkann kann auch irgendwie wieder raus, er muß das nur wollen. Die Bürgschaften werden gekündigt, unsere Forderungen mit den Schuldnern nachverhandelt und eben für ein paar Jahre zinsvergünstigt und gestundet, das ist doch alles kleines Einmaleins.
 
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Moin DUK,

"Eine Exit-Strategie? Wer reinkann kann auch irgendwie wieder raus, er muß das nur wollen."

Aber so ganz von der Hand kannst Du meine Gedanken nicht weisen, oder? Ich meine, daß ist jetzt nicht gerade fundiert, was Du diesbezüglich von Dir gibst!

Wenn Du am Rand einer Klippe stehst, dann ist der Schritt nach vorne auch eine Option, nur sich dann unterwegs was einfallen zu lassen ist die falsche Strategie.

Gruß

Christoph
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Ich bin kein Volkswirt aber ich weiß, dass es geht. Eine scheiternde Kunstwährung ist eben kein physikalisches Naturgesetz.

Andere Länder stellen doch auch mal eben so ihre Währung um, meistens eben aus der Not getrieben. Beispiele gefällig? México, Brasilien, Perú (mehrmals), Argentinien und so weiter. Wenn die Not noch nicht so groß ist wie bei uns geht das billiger. Klar, Angsthasen wie du bleiben lieber noch länger im kuschelig warmen Abteil des Zugs sitzen, der gerade mit fröhlich plappernder Talkshowberieselung in den Abgrund saust.

Wie so eine Existrategie in concreto funktionieren kann haben qualifiziertere Menschen als ich wie Sinn, Henkel oder Sarrazin ja schon oft genug dargelegt. Das mußt du eben dort nachlesen wenn's dich wirklich interessiert.
 
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Christoph aus Hamburg schrieb:
Moin DUK,
"Eine Exit-Strategie? Wer reinkann kann auch irgendwie wieder raus, er muß das nur wollen."
Aber so ganz von der Hand kannst Du meine Gedanken nicht weisen, oder? Ich meine, daß ist jetzt nicht gerade fundiert, was Du diesbezüglich von Dir gibst!
Wenn Du am Rand einer Klippe stehst, dann ist der Schritt nach vorne auch eine Option, nur sich dann unterwegs was einfallen zu lassen ist die falsche Strategie.
Gruß
Christoph
Eines ist ganz klar : Je länger wir abwarten, desto mehr werden wir bluten und desto teurer wird es.
 
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Naturfuehrer schrieb:
sapo schrieb:
[...]DIE DEUTSCHE MARK HÄTTE IN TAUSEND JAHREN NOCH BESTAND !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das ist aber doch eine ziiiiieeeemlich lange Zeit, über die Du Dir da so ausgesprochen sicher bist.1 Ich hab' mal schnell nachgeschaut: Vor genau 1000 Jahren beispielsweise schickte sich Sven Gabelbart an, England zu erobern, und Reginar der Vierte starb (vielleicht erinnerst Du Dich ja noch)... Oder meinst Du jetzt eher die Art von 1000 Jahren, vor denen mein Vater als junger Soldat in den Krieg zog?
NF
1Was fällt mir dabei ein.... ach ja, jetzt weiß ich's wieder: "Multiple exclamation marks..." (T. Prattchet) :12:
:28:
 
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Hi DUK,

"Wie so eine Existrategie in concreto funktionieren kann haben qualifiziertere Menschen als ich wie Sinn, Henkel oder Sarrazin ja schon oft genug dargelegt. Das mußt du eben dort nachlesen wenn's dich wirklich interessiert."

Das funktioniert bekanntermaßen nicht - sobald Experten eine Einschätzung bzw. Vorschläge abgeben, die einem nicht passen, verlieren sie automatisch ihre Kompetenz. Ich z. b. würde einem Sarrazin nur bedingt vertrauen wollen. Du wiederum würdest einem Experten, den die Linken oder die Grünen vorschieben, selbst dann nicht trauen, wenn er zweimal den Wirtschaftsnobelpreis gewonnen hätte.

Also - so kommen wir nicht weiter.

Gruß

Christoph
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Christoph aus Hamburg schrieb:
Also - so kommen wir nicht weiter.
Doch mein lieber Christoph, die Realität wird uns früher oder später, nolens - volens weiterschubsen und zwar gewaltig, wenn wir nicht rechtzeitig reagieren.

Read my lips, die Zeichen stehen doch schon ganz deutlich an der Wand oder warum glaubst du ist ganz Südeuropa pleite bei gleichzeitig gigantisch angestiegenen und weiter ansteigenden Staatsschulden ohne Wirtschaftswachstum, mit steigender Massenverelendung und Arbeitslosigkeit?

Glaubst du ernsthaft, das kann so unbegrenzt weitergehen?
 
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in Hambuich an der Außnalster is die Welt noch in Ordnung .....
 
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anonym

Guest
DUK schrieb:
und zwar gewaltig, wenn wir nicht rechtzeitig reagieren.

...und welches Wort ist in gewaltig enthalten? -> Genau.
Nicht, dass ich mir diese ultimative "Option" wünsche.
Aber es liegt in der Natur der Sache, dass, wenn es nicht "willig" geht, dann eben "mit Gewalt".
Naturgesetze erzwingen sich ihren Weg. Und Mathematik hat Naturgesetz-Charakter.
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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sapo schrieb:
in Hambuich an der Außnalster is die Welt noch in Ordnung .....
Ja, viele unserer Mitbürger erliegen dieser kognitiven Dissonanz weil, "es kann doch nicht sein daß scheitert was mit so guten Absichten und mit schon so hohen aufgelaufenen Kosten in die Welt gesetzt wurde".

Viel schlimmer noch für sie, was da real passiert bestätigt das Weltbild der konservativ-sozialen Marktwirtschafts- und Nationalstaatsbefürworter und nicht die eigene Ideologie. Das kann aber schon gar nicht wahr sein, hallo! Da wartet man lieber noch ein paar Millionen Arbeitslose und ein paar Billionen neuer Staatsschulden ab, ob nicht vielleicht doch noch ein Wunder geschieht und es trotzdem klappt.
 
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Christoph aus Hamburg schrieb:
Das funktioniert bekanntermaßen nicht - sobald Experten eine Einschätzung bzw. Vorschläge abgeben, die einem nicht passen, verlieren sie automatisch ihre Kompetenz.
Gut erkannt!

Die Gelegenheit würde sich aber trotzdem anbieten für gleichzeitige...

Abkehr vom staatlichen Geldmonopol und Einführung freien Marktgeldes
Rasenmähen sämtlicher Subventionen, Sozialleistungen unangetastet
Einheitlicher Steuersatz von 25%, bei großzügigen Freibeträgen
größtmögliche Vertragsfreiheit
Abschaffung des größten Teils der Gesellschafts- und Wirtschatsklemptnergesetzgebung
Dann läuft der Laden.

So in der Art würden es Volkswirte als ersten Schritt vorschlagen, die an die Österreichische Schule glauben.
Die sind aber natürlich alle doof und daß sie sämtliche Finanzkriesen präziese vorhergesagt haben, ist reiner Zufall.
Da machen wir doch lieber weiter, mit keynesian economics, die uns hin gebracht hat, wo wir jetzt sind. Mit was soll man denn auch sonst auch Wählerstimmen kaufen, wenn nicht mit Krediten, die folgende Generationen zu bezahlen haben. Am Ende müßten die armen Banker womöglich verhungern, wenn sie kein Geld mehr erfinden dürfen, für das wir dann Zinsen zahlen.

Was kümmert mich die Nachwelt, hat die Nachwelt sich je um mich gekümmert?
Groucho Marx

Der Schrecken ohne Ende, hat am Ende ja doch eines und ganz sicher nicht von schlechten Eltern.
Da wäre mir das Ende mit Schrecken wesentlich lieber, vor allem so lange wenigstens unsere Kühlschränke noch voll sind, wenn's los geht.
 

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