Wolf in Deutschland

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saujager schreibt:

Fakt ist auch: eine Mehrheit der betroffenen bevölkerung ist mittlerweile gegen die tiere und glaubt der ewig gleichen leier nicht mehr.

Fakt ist: Der Mehrheit der Bevölkerung sind die Tiere egal. Die haben andere Sorgen.
 
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saujager1977 schrieb:
@shampy: das ist halt alles eine einschätzungs und abhängigkeitssache.

Nur eine frage, du brauchst dich auch nicht grossartig zu outen: jagst du auf Staats, LMBV und Naturschutzflächen oder wie ich auf privaten?

Mich hätte ja nur mal interessiert wodurch deine Meinung geprägt wurde bzw. wessen interessen du evtl. vertrittst.
desweiteren hab ich kein Problem mich zu outen, mir ist auch völlig klar das ichin einer beneidenswerten Situation, die es mir ermöglicht in Staats-, Naturschutz- und Privatflächen zu jagen.
Dazu möchte ich noch anfügen, dass gerade im Wolfsgebiet, in dem auch der zitierte Weidgenosse (Handrick) aus dem Artikel jagt Abschusszahlen von 4 :!: :!: :!: und mehr Stücken ROTWILD pro 100ha gestreckt sind. Ein soeben mit der Heimat geführtes Telefonat mit nem Nachbarjäger hat mir auch die vorherschende Meinung bestätigt :evil: sobald es um die Knochen geht und nicht mehr die normalen Rotwildrudel von 40 und mehr Stücken tagsüber auf den Feldern zusehen sind, ist kein Wild mehr da :? :? :? und es wird gejammert, da wünsch ich mir mehr Weidgenossen aus den alten BL, die mal ihre Abschusszahlen vorstellen :evil: :evil:
Einräumen muss ich allerdings, dass das Verhalten sich beim direkten Dasein (z.B. in den nächsten Dickungen) von Wölfen das Verhalten offenbar ändert. Genaueres bleibt abzuwarten, da kürzlich ein Forschungsprojekt zur Verhaltensdynamik des Schalenwild unter den Wolfseinflüssen gestartet wurde.

shampy
 
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Lausitzer schrieb:
saujager schreibt:

Fakt ist auch: eine Mehrheit der betroffenen bevölkerung ist mittlerweile gegen die tiere und glaubt der ewig gleichen leier nicht mehr.

Fakt ist: Der Mehrheit der Bevölkerung sind die Tiere egal. Die haben andere Sorgen.

ups, da hab ich glatt ne Stunde posting-zeit mit telefonieren vertrödelt und bin schon nicht mehr up to date :p

und in der Gegend gibt tatsächlich :shock: ganz andere Probleme der Bevölkerung (wenn überhaupt noch da ist :cry: )

shampy
 
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Watschenbaum schrieb:
@saujäger1977

Schäferhundgroß & 60 Kilo schwer ?
Ist das jetzt das untere Durchschnittsgewicht in erster Näherung oder ein seltenes Exemplar der Gattung "canis lupus adipositas" ?

Was habt ihr denn für wölfe? Ich kenn nur die ganz normalen europäischen und die werden schon 60kg, von durchschnitt hab ich nie was geschrieben und ja, schäferhundgross. Nicht alle, aber das ist auch irrelevant. Ne besondere zwergrasse (canis lupus minutus) kommt in der lausitz meines wissens jedenfalls nicht vor...
 
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shampy schrieb:
Dazu möchte ich noch anfügen, dass gerade im Wolfsgebiet, in dem auch der zitierte Weidgenosse (Handrick) aus dem Artikel jagt Abschusszahlen von 4 :!: :!: :!: und mehr Stücken ROTWILD pro 100ha gestreckt sind. Ein soeben mit der Heimat geführtes Telefonat mit nem Nachbarjäger hat mir auch die vorherschende Meinung bestätigt :evil: sobald es um die Knochen geht und nicht mehr die normalen Rotwildrudel von 40 und mehr Stücken tagsüber auf den Feldern zusehen sind, ist kein Wild mehr da :? :? :? und es wird gejammert, da wünsch ich mir mehr Weidgenossen aus den alten BL, die mal ihre Abschusszahlen vorstellen :evil: :evil:
Einräumen muss ich allerdings, dass das Verhalten sich beim direkten Dasein (z.B. in den nächsten Dickungen) von Wölfen das Verhalten offenbar ändert. Genaueres bleibt abzuwarten, da kürzlich ein Forschungsprojekt zur Verhaltensdynamik des Schalenwild unter den Wolfseinflüssen gestartet wurde.

shampy

Oh mei, da sieht man wieder dass jeder eine andere meinung zu dem thema hat. Die bösen rotwildjäger, da können die jungs bestimmt von den wessis, welche in ihren revieren ja bekanntermassen herrliche brunftkonzerte und ein hervorragendes sozialgefüge haben, eine menge lernen. sehr viele reviere mit 4 stücken rotwildabschuss auf hundert hektar nachhaltig PRO JAHR kenn ich jedenfalls in der lausitz nicht, auch wechseln die abschuszahlen die letzten jahre massiv, weil das wild wesentlich unsteter ist. Ausserdem ist dort dreijähriger plan wie du vermutlich weist... Das rotwild massiert sich seit die wölfe da sind wesentlich mehr, die rudelgrösse nimmt definitiv zu. Und ja, sicher stehn da mal 40 stück aufm acker, wenn erbsen angebaut werden. wenn du da mal schnell die hälfte umlegst ist das vermutlich hat das nichts mit nachhaltiger bejagung zu tun. Am 19. April ist ja glaub ich wieder eine der Hegeschauen im gebiet. ich werde mal anfragen lassen wieviel prozent der fläche 4 stücken RW auf 100ha schiessen...:wink: Würde gerne weiter machen, muss aber mal langsam ins bett, morgen ist schiessen angesagt...
 
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Saujager,

ich finde das schade.

Du solltest dir dann schon überlegen, ob du dich mehrheitsmäßig als "Norweger", oder als "Sachse" fühlst. Igrendwo dazwischen halte ich für unglaubwürdig...



Es ist in der Tat so, daß die Menschen in DE andere Probleme haben, als den Wolf - gerade in den nahezu entvölkerten Gebieten in Ostdeutschland. Und entvölkert wurden die nicht durch den Wolf...

Schade finde ich, daß es ein ähnlich unglaubwürdiges Argument ist, wie die Leute, die Psychosen aufgrund überjagender Hunde haben, die man unbedingt abknallen muß...

Und auch wenn es mir gerade nicht einfällt, wo das herkommen soll - aber 60 kg für einen Wolf ist selbst in Wolfsländern schon außergewöhnlich, aber vielleicht kennen sich Leute da besser aus, die illegal Wölfe erlegen, um ihr Gewicht zu bestimmen... :roll:



Wie ich schon einmal sagte - es gibt keine Weichspülerlösung aller "Naja, der Wolf ist da, aber wir pflegen ihn mal ganz weidgerecht (was ja schon bei popligen Wildarten wie Reh- und Schwarzwild nicht geklappt hat - wir uns aber immer wieder einreden...)."

Es gibt entweder ein:
"Wir rotten ihn aus - den verdammten Teufel!"
oder ein:
"Wir sind zwar nicht glücklich, aber arrangieren uns mit ihm!".





Und ja - ich kenne Jäger, die (und das nicht erst seit ein paar Jahren) Wölfe standartmäßig im Revier haben. Und zwar im Winter mehr, als im Sommer.
Allerdings kann man sie dort auch bejagen...
Aber das hat andere Gründe.




Fest steht: Es ist am einfachsten unbequeme Arten auszurotten und diesen Zustand möglichst lange zu erhalten, denn dann müssen wir uns unbequemene Fragen nicht äußern...

Allerdings wäre es dann hilfreich, zu wissen, ob sich jemand eher als Robbenjäger in Norwegen, oder als Rehbockjäger in Sachsen sieht - beides zu sein halte ich für sehr unwahrscheinlich.
 
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saujager1977 schrieb:
Das tragische ist doch die klassische geschichte vom bösen wolf: wer schmarrn erzählt dem glaubt man nicht und wenn er auch die wahrheit spricht. Es wurde einfach zuviel beschwichtigt:

Moin,

einfach mal etwas ganz anderes zum Nachdenken:

Bei vielen Diskussionen ist es doch so, dass man z. B. zwei Positionen als gegensätzlich erkennt und in der Diskussion dann natürlich versucht, seine Position durchzusetzen. Der Kompromiss steht dann am ENDE der Diskussion. Jedes der von saujager1977 hier genannte Beispiel lässt sich prima durch das Einfügen von 1, 2 Worten so relativieren, dass es einem Kompromiss entspricht. Aus dem Kontext der Diskussion gerissen sind die Sätze natürlich extrem und können sehr leicht den EIndruck vermitteln, der jeweils andere sei unwissend, manipulativ, an den Problemen der "kleinen Leute" nicht interessiert, etc. pp. . Das gilt nicht nur für diese Diskussion sondern für viele und gerade die Abwesenheit der "optischen Kommunikation" mit einem realen Gegenüber macht es im Internet sehr leicht, in diese Falle zu tappen.

Vielleicht können wir alle (ich nehme mich da nicht aus) daran denken, wenn wir uns wieder mal streiten wollen? ;)

Viele Grüße,

Joe
 
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saujager schreibt:

Das rotwild massiert sich seit die wölfe da sind wesentlich mehr, die rudelgrösse nimmt definitiv zu.

Dazu kommt mir eine Mitteilung unseres Jagdpächters bei der letzten Jagdgenossenschaftsversammlung in Erinnerung. Er äußerte sich etwa so: Seit die Wölfe anwesend sind, bilden sich immer größere Sauenrotten, um sich in der Masse vor dem Räuber zu schützen.
(Wolfsrevier ca. 50 km entfernt, einzelne Durchzügler durchaus möglich)
Nun mal eine Frage an die Fachleute: Wie machen das die Sauen? Verhandeln da die Leitbachen über eine Vereinigung der Rotten? Oder reißt eine mit Gewalt die Führungsrolle an sich? Natürlich Schwachsinn, aber die Äußerungen des Jagdpächters sind wohl dann auch als solcher einzustufen.
Dadurch, dass solche Dinger immer wieder rausgehauen werden, werden sie auch nicht wahrer.
Mal zu Erklärung: Bei uns wechseln die Sauen im Laufe des Jahres: riesen Rapsschläge, riesen Maisschläge, riesen Gelbsenfschläge, und dann milder Winter, Eichelmast gut, ergibt Rotten über 30 Stück "fette Schweine", da brauchts keinen Wolf, der die zusammentreibt.
 
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@ Lausitzer: Ein wahres Wort.

saujager1977 schrieb:
...
Oh mei, da sieht man wieder dass jeder eine andere meinung zu dem thema hat. Die bösen rotwildjäger, da können die jungs bestimmt von den wessis, welche in ihren revieren ja bekanntermassen herrliche brunftkonzerte und ein hervorragendes sozialgefüge haben, eine menge lernen. sehr viele reviere mit 4 stücken rotwildabschuss auf hundert hektar nachhaltig PRO JAHR kenn ich jedenfalls in der lausitz nicht, auch wechseln die abschuszahlen die letzten jahre massiv, weil das wild wesentlich unsteter ist. Ausserdem ist dort dreijähriger plan wie du vermutlich weist... Das rotwild massiert sich seit die wölfe da sind wesentlich mehr, die rudelgrösse nimmt definitiv zu. Und ja, sicher stehn da mal 40 stück aufm acker, wenn erbsen angebaut werden. wenn du da mal schnell die hälfte umlegst ist das vermutlich hat das nichts mit nachhaltiger bejagung zu tun. Am 19. April ist ja glaub ich wieder eine der Hegeschauen im gebiet. ich werde mal anfragen lassen wieviel prozent der fläche 4 stücken RW auf 100ha schiessen...:wink: Würde gerne weiter machen, muss aber mal langsam ins bett, morgen ist schiessen angesagt...

also alles wie beim alten, beim Rotwild scheiden sich die Geister, ich habe allerdings in meiner Engstirnigkeit immer noch nicht begriffen warum. Es ist geht scheinbar immer noch nur um die Knochen :? :?: und die Abschusszahlen sind sogar angehoben worden (im Vergleich zum letzten 3-Jahres-Plan) , weil die Bestände immer nochzunehemen, trotz der Wölfe. Auch die Sauenabschüsse sind die höchsten trotz des Wolfsvorkommens. Nun erklär mir einer mal das :x Dazu die Märchen, dass die Wölfe das Wild derart hetzen, dass es vermehrt zu Wildunfällen kommt - alles Stimmungmache der Wolfsgegner äh "Verein zum Schutz der Artenvielfalt" :twisted:
Achja die Rudelgröße, nicht MAL 40 Stück, richtig heisst es GEWÖHNLICH 40 Stück und jetzt komm mir nicht mit durchziehendem Rotwild oder so. Ein guter Bekannter (Jäger) wohnt da mitten im Wald im Rotwildrevier und ihm wird vorgehalten, er schieße Rotwild, wie andere Kanin, dazu er Kanin hab ich nicht aber dafür Rudel von 65-70 Stück aufm Acker hinrerm Haus stehen :D :shock: (übrigens Rotwildschinken und -wurst ist sehr zu empfehlen) da ist für alle immer noch genug da

shampy

P.S.: Am 19.4. ist Kreisjägertag (soweit ich weiss), werde aber wahrscheinlich seit Jahren mal wieder nicht da sein können :cry:
 
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SirLendelot schrieb:
Saujager,

ich finde das schade.

Du solltest dir dann schon überlegen, ob du dich mehrheitsmäßig als "Norweger", oder als "Sachse" fühlst. Igrendwo dazwischen halte ich für unglaubwürdig...

Ich glaub es hackt, für was oder wen ich mich halte und gebe ist allein meine sache. Für was ich dich nach diesem post à la oberlehrer halte werde ich auch nicht kund tun. Wenn du mich durch meine etwas internationalere erfahrung in leben und jagd für unglaubwürdig hältst ist das deine sache, mir geht das sonstwo vorbei für wie wahrscheinlich du meine Jagd und Lebensgewohnheiten hältst. Sätze wie man sich fühlt überlasse ich leuten wie claudia roth!

Ansonsten hat mohawk ein sehr schönes post gebracht.
 
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Deine Fakten kannst du getrost vergessen, es gibt nur einen Kandidaten unter den Wölfen, der in Schafsgatter einbricht und über diesen - sgen wir mal - "Problemwolf" wird schon "nachgedacht", über die einzig sinnvolle Lösung, wird halt politisch noch entschieden :(
shampy

meinst die sache über die seit mindestens letzten sommer diskutiert wird? der wolf der über zäune springt? innen für unruhe sorgt, sodass das wild und die schafe nach außen ausbrechen und dort der rest leichtes spiel hat?
da war doch die grandiose idee, einen graben hinter dem zaun zu machen, dass der wolf reinstürzt udn einen schock fürs leben bekommt, und dann dann nicht mehr jagern geht....
das war ein ernstgemienter vorschlag... was daraus geworden ist, ich weiß es nicht.
ich dneke es gibt mehr als nur einen 'problemwolf'....
ich find es nur nicht sehr angenehm, wenn ich nach der DJ abglase um zu sehen wo mein hund steckt um ihn herzurufen udn dabei feststelle, dass keine 30m hinter mir ein totes reh gerissen wurde und nach näherem betrachten feststelle, dass es noch warm ist.... (von scheue wohl wenig spur...)
 
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Sächsischer Wolfsmanaementplan:

http://www.medienservice.sachsen.de/medien/assets/download/34423

Seit 2 Wochen gibt es in Sachsen einen Wolfsmanagementplan der bei extremen Auffälligkeiten auch den Abschuss von einzelnen Exemplaren vorsieht. Alle Landratsämter haben einen Wolfsbeauftragten zu benennen. Es wird mit einer weiteren Ausbreitung gerechnet. Ansonsten kann ich noch einige wissenswerte Details mitteilen. Im Moment halten sich in 5 bekannten Rudeln 40 - 45 Wölfe in Sachsen auf. Dazu gelang es jetzt einige Jungwölfe zu besendern die ihre Rudel verlassen haben. Einer ist in der Nähe des Rudels geblieben, ein anderer ist in kurzer Zeit 600 km Richtung Ostpreußen gewandert. Sie verlassen ihre Rudel also nicht nur Richtung Westen. Auch in Polen gibt es viele wolfsfreie Regionen. In einem Teil der derzeitigen Wolfsgebietes liegt die Bevölkerrungsdichte bei ca. 30 Einw. pro km² (Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft). Im restlichen Verbreitungsgebiet wird die Besiedlungsdichte kaum höher sein. Obwohl es noch nie so viele Wölfe gab, sind die Schafsrisse in diesen Jahr sehr niedrig. Entweder Zufall oder die Schutzvorkehrungen (Flatterband, Herdenschutzhunde) greifen.
 

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