Wolf in Deutschland

Registriert
25 Dez 2007
Beiträge
1.449
scrofa28 schrieb:
... müsste man auch den Bär wieder auswildern,denn der hat die gleiche Funktion wie der Wolf............

"FUNKTION" ?

Erklär mir doch mal bitte die "Funktion" der geliebten gemeinen Holzböcke...ziemlich alte Verwandte der Spinnen, schlicht da um schlußendlich die Kronen der Schöpfung : den deutschen Waidgenossen natürlich! - per Borreliose heimtückisch abkratzen zu lassen ?

Der Mensch ist, weil er ist - so wie jedes Tierchen auch. Und wenn sich Kleinigkeiten ändern oder die Fraktale sich geringfügig ändern, dann haut es auch - passiert dauernd - Arten raus aus dem Evolutionskarussell.
"Existenzzweck" im Sinne des Großen-Ganzen kannste Dir getrost schenken. Und natürlich machen Allesfresser Wolf und Allesfresser Bär in Wirklichkeit ziemlich unterschiedliche Sachen - sonst wären Körperbau, Sozialverhalten, Jagdtaktik und Reproduktionskapazität, Kleinigkeiten wie Winterschlaf-oder-nicht längst ausgegelichen: und der "Bärwolf" eine Art !

Die Frage bei wiedereinwandernden Tierlein, welche wir mit fetten Prämien und viel Aufwand hier mal ausgerottet hatten ist schlicht die, ob sich an unserem Hass und unserer Angst irgendwas grundsätzlich geändert hat und ob dies ordentlich begründet ist.
Dass eine Mehrheit der Jäger eine natürliche Wiedereinwanderung bzw erfolgreiche Wiederauswilderung (ist doch völlig wurscht, ob der Luchs aus dem Kofferraum, der Wolf aus nem Gehege stammt !) ganz furchtbar sorgenvoll und natürlich völlig ohne jeden Anflug von Beutekonkurrenzgefühlen "beobachten muss" - find ich falsch.
Wir können nur über jede erfolgreich rückkehrende Art froh sein und hoffen, dass diese positive Effekte auf die restliche Fauna haben, wie auch immer: von wegen "Funktion" eben...
Sorgen dürfen sich dagegen doch wirklich gerne die Jungs machen, die sich so gerne auf Wandergrillstellen ("mitten in meiner Jagd!") 3 Promille reinsaufen und dann neben den Fressalien auspennen wollen wie im eigenen Garten. Oder die Waldkindergärtnerinnen, Imker und Hobbyschafzüchter an allen Ecken, auch die Landwirte mit großen offenen Tierfabriken weitab ihrer Wohnungen im alten Dorfbauernhaus, die Profi-Schäfer. Könnte sehr ruhig werden an manchen Ecken - gut für die Jäger !
Wenn Bären und Wölfe Erfolg haben, dann sehe ich allenfalls von dieser Seite den raschen Aufbau einer mehrheitlich ablehnenden Front heran ziehen - mit wiederum ganz tollen Auswirkungen für uns so wichtige Jäger. Dann kriegen wir halt den heldenhaften Auftrag, uns gegen so furchterregende Wildtiere vor die bedrohte Bevölkerung zu werfen und geben uns noch männlich-martialischer!.

Ich hab keine Bären lieb ( mag nicht mal den Knut) und hab auch nur wenig theoretisches Wissen über Wölfe ( töten scheinbar wesentlich seltener Menschen als etwa die Homöopathie, haben ne Riesenstriffläche und beunruhigen periodisch wie ne Drückjagd, fressen gerne mal nen kleinen Hund etc.). Und deshalb schwatz ich auch nicht gscheit daher mit Sorgen betreffs zu kleiner und isolierter Streifgebiete oder Gefahren in dichtbesiedelter Gegend: hab keine praktische Kenntnis, ist keinesfalls ein "Expertenthema" für uns deutsche Jäger für die nächsten 30 Jahre.

Aber klar ist, dass es überhaupt keinen Grund für irgendeinen Jäger geben kann, sich gegen Wiederansiedlung von Wölfen auch nur sorgenvoll zu äussern, geschweige denn aktiv werden zu wollen.
Das haben sämtliche LJV-Vorstandsgremien längst erkannt, also muss es eigentlich doch dem Blödesten echt evident erscheinen:
auch nur negativ über den Wolf zu reden ist schlecht für uns Jäger !

Wolf in Deutschland: ist da. Schauen wir mucksmäuschenstille zu, ob er`s packt ! Sobald wir uns die Nachsuchen auf Rehe sparen können und den Stöberhundgruppen bei Drückjagden zuviele fette Wachtel vom Wolf gefressen werden, können wir ja mal intern wieder beratschlagen, ob das eher gut oder schlecht sei...

Gruß, M.
 
Registriert
31 Jan 2002
Beiträge
6.543
moin zusammen,
wir hatten am freitag hegeringsversammlung.
und da kam alles, was rang und namen hat!
es wurde ein vortrag von einem wissenschaftlichen mitarbeiter aus hannover (institut für wildtierforschung) gehalten und auch über das thema wolf diskutiert!
in nds geht man von 2 bis 5 bestätigten wölfen aus!!!
nicht nur der tote aus dannenberg!

so und nun ihr!
 
Registriert
2 Nov 2004
Beiträge
109
"man" geht von 2-5 Wölfen in Niedersachsen aus... :roll: wenn ich sowas schon wieder höre. Gerüchte haben in dem Thema nix zu suchen.

Das Ministerium geht momentan davon aus das es mindestens einen weiteren Wolf gibt, die Sichtmeldungen aus dem sich entwickelnden Wolfsmonitoring sagen: womöglich noch zwei weitere. Nachfragen dazu an:
NLWKN
Betriebsstelle Hannover
Frau B. Pott-Dörfer
Tel. 0511/3034-3201
Email: baerbel.pott-doerfe@nlwkn-h.niedersachsen.de
 
Registriert
31 Jan 2002
Beiträge
6.543
"man" wurde nicht näher definiert,
aber bei vorstellung der wolfsbeauftragten etc ging ich davon aus, dass damit das ministerium und/oder die tierforschungsanstalt gemeint waren :!:

soviel zu den GERÜCHTEN! :shock:
 
Registriert
29 Apr 2003
Beiträge
9.933
schalala schrieb:
(...) in nds geht man von 2 bis 5 bestätigten wölfen aus!!!
nicht nur der tote aus dannenberg!

so und nun ihr!

Es ist nicht leicht, zuverlässig einen oder mehrere Wölfe nachzuweisen. Dazu gehören Glück, Wissen um das Verhalten der Grauen, sowie viel Zeit und Gelder.

Es genügt nicht nur, Pfotenabdrücke zu finden.. Man muß sie auch einem Wolf oder einem großen Hund zuordnen können, vermessen, fotografieren und katalogisieren.
Außerdem gilt es, Kot zu sammeln, um eine DNA-Analyse machen zu können. Dann kann man auch mit Bestimmtheit sagen, ob es sich um ein oder mehrere Tiere handelt.

Wolfsrisse müssen ebenfalls geborgen und auf DNA-Spuren untersucht werden. Daß dies ein einzelner NABU - Mitarbeiter oder Wolfsbeauftragter nicht alleine kann, ist wohl jedem klar.

Wolfssichtungen sind sehr selten, da dieses scheuen Tiere die Menschen bestmöglichst meiden - sofern es sich nicht um Gehegewölfe handelt.

Ich kenne einen Fall eines Jägers, der gerade seinen Ansitzbock besteigen wollte, als er aus einer Dickung ein mächtiges Spektakel hörte. Er vermutete zuerst zwei Keiler, die sich nicht grün waren.

Kurze Zeit später überquerte ein geringer Frischling, gefolgt vom Wolf, dem wiederum die Überläuferbache folgte, den Weg.
Die Bache griff den Wolf mehrfach todesmutig an, um ihren Nachwuchs (es war noch ein weiterer Frischling vorhanden) zu schützen.

Letztendlich ließ der Wolf dann von dem Frischling ab. Das ganze zog sich über ca. 10 Minuten hin. Hierbei kam der Wolf teilweise in 20 Meter Entfernung am Jäger vorbei.

Leider hatte der Jäger keinen Fotoapparat dabei.


Klaus
 
Registriert
28 Nov 2005
Beiträge
6.737
Flex schrieb:
Wolfssichtungen sind sehr selten, da dieses scheuen Tiere die Menschen bestmöglichst meiden - sofern es sich nicht um Gehegewölfe handelt.

In niedersachsen vielleicht. In Ostsachsen ist das nichts wirklich spektakuläres mehr. Besonders scheu sind sie dort auch nicht...
 
A

anonym

Guest
Bei einer Ansitzjagd in der Lüneburger Heide am 26.01.08 wurden unabhängig voneinander durch 3 Jäger 2 Wölfe bei der Hetze auf ein Reh gesehen! Der Beobachtungsraum deckt sich auch mit dem Kern der bisherigen Bestätigungen!

Feuerlein, als direkt "Betroffener" kann ich den Inhalt Deines Postings nur voll unterstützen! Der Wolf ist uns willkommen - Originalton der hiesigen Jägerschaft!!!
 
Registriert
31 Mai 2001
Beiträge
11.586
Feuerlein schrieb:
....den Stöberhundgruppen bei Drückjagden zuviele fette Wachtel vom Wolf gefressen werden, ....

Soweit ich gelesen habe wurde der Wachtel mit Posten geschossen und blieb nach kurzer Flucht liegen.

WH
Amadeus
 
Registriert
2 Jan 2008
Beiträge
355
Amadeus schrieb:
Feuerlein schrieb:
....den Stöberhundgruppen bei Drückjagden zuviele fette Wachtel vom Wolf gefressen werden, ....

Soweit ich gelesen habe wurde der Wachtel mit Posten geschossen und blieb nach kurzer Flucht liegen.

Soweit ich Feuerleins Posting verstanden habe, war diese Ausage auf die Zukunft gerichtet. Dann werden die Wölfe die Funktion der Jäger übernehmen, also umgekehrt dem, was einige Jäger heute vorgeben zu tun.
 
Registriert
31 Okt 2007
Beiträge
3.141
"Bild-Zeitung - wir sprachen zuerst mit dem Toten."
:roll:


Mal ganz ins Blaue gefragt:
Geht denn das überhaupt, daß gerade größere Tiere so mir nichts dir nichts aus Zoos und Tierparks verschwinden? In (EU) Deutschland muß doch über jeden Mist genauestens Buch geführt werden und meines Wissens braucht man für Wölfe auch eine Genehmigung, die doch sicherlich überprüft wird.

Ich laß einst von einem Insektenzoo, der in größere Schwierigkeiten kam, weil man seitens der EU allen ernstes von den Betreibern verlangte, einmal jährlich eine Inventur über jede einzelne Ameise zu machen...
 
Registriert
28 Nov 2005
Beiträge
6.737
Was ist euch denn jetzt lieber, all ihr grossen unbeteiligten ökokrieger: ausgesetzte wölfe ohne scheu oder wilde, die sich nicht an die regeln halten? wie mans macht isses verkehrt...

Fakt ist: in der Oberlausitz gibt es nicht nur einen wolf, welcher kaum scheu vor menschen zeigt. der anblick und das reissen am hellichten tage ist dort mittlerweile normal. Das Märchen vom scheuen räuber welchen man auf die ferne vielleicht einmal heulen hört ist ausgeträumt. Frage ist nicht wies dazu gekommen ist, sondern wie wir damit umgehen.

Fakt ist auch: eine Mehrheit der betroffenen bevölkerung ist mittlerweile gegen die tiere und glaubt der ewig gleichen leier nicht mehr. den eigenen augen glaubt man halt mehr als wikipediaexperten im internet...

Das tragische ist doch die klassische geschichte vom bösen wolf: wer schmarrn erzählt dem glaubt man nicht und wenn er auch die wahrheit spricht. Es wurde einfach zuviel beschwichtigt:

"Der wolf frisst hauptsächlich wildtiere" bis die ersten schafe dran glauben.

"Er reisst nur was er zum fressen braucht" bis einer im blutrausch 10 schafe hinlegt.

"der bestand reguliert sich auf natürliche weise selbst durch die räuber beute beziehung" der maximale bestand ist halt einfach noch nicht erreicht. In einer gegend mit derartiger im internationalen vergleich sehr hohen Bevölkerungsdichte habe ich auch noch nicht gehört, dass es dazu käme...

"Er ist extrem scheu" haha, fragt mal vor ort.

Und das nächste was aus diesen gründen jetzt keiner mehr glaubt:

"Der wolf ist dem menschen nicht gefährlich" Das glaubt sicher jeder, der schon mal einen 60kg schäferhundgrossen räuber in siedlungsnähe gesehen hat, risse mit gesunden ausgewachsenen männlichen Hirschen mit lebendgewichten von 160kg und mehr kennt und dann sein enkelkind mit 2 jahren betrachtet. Dann darf er sich auch noch von unbeteiligten anhören dass er keine ahnung hat und wenn er mal nachlesen würde, würde ihm ein licht aufgehen...

Das ganze ist kein wolfsmanagement, das ist eine verdrängende, probleme herunterspielende farce. wenn ich den wolf scheu haben will, dann schiess ich ihm eins mit einem gummigeschoss drauf. dann fang ich ihn in der falle, setz ihm ne gut sichtbare ohrmarke und beim dritten gerissenen stück innerhalb der siedlung knallts und der mythische götterbote wandert zum gerber. dafür kann man dann meinetwegen auch geld ausgeben, aber für beobachten und abwarten sind wir zu weit.
 
Registriert
16 Jul 2005
Beiträge
579
über das Geschreibsel der 4-großen-Buchstaben-Journalisten brauchen wir nicht weiter zu sagen

@saujäger:mich würden mal deine Kontakte vor Ort in der Oberlausitz interessieren, kannste mir ja per PN mitteilen, wenn du dichnicht outen willst. Mich brauchst du aber nicht mt aufzählen :wink: obwohl ich auch die Reviere der Wolfsrudel zu meiner (jagdlichen) Heimat zähle und daher unter der Jägerschaft genügend Bekannte habe und mit meiner Meinng auch bekannt bin (zähle mich ach als "ökokrieger :? )
Deine Fakten kannst du getrost vergessen, es gibt nur einen Kandidaten unter den Wölfen, der in Schafsgatter einbricht und über diesen - sgen wir mal - "Problemwolf" wird schon "nachgedacht", über die einzig sinnvolle Lösung, wird halt politisch noch entschieden :(
Und zu deiner Bevölkerungsmehrheit - Anti-Wolf - :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: ich glaube auch nur der Statistik, die ich selber gefälscht habe :wink:
Das ganze restliche Blabla kannste auch getrost vergessen

shampy
 
Registriert
28 Nov 2005
Beiträge
6.737
@shampy: das ist halt alles eine einschätzungs und abhängigkeitssache.

Nur eine frage, du brauchst dich auch nicht grossartig zu outen: jagst du auf Staats, LMBV und Naturschutzflächen oder wie ich auf privaten?
 
Registriert
23 Mrz 2006
Beiträge
101
@saujäger1977

Schäferhundgroß & 60 Kilo schwer ?
Ist das jetzt das untere Durchschnittsgewicht in erster Näherung oder ein seltenes Exemplar der Gattung "canis lupus adipositas" ?

Munter bleiben !

Watschenbaum :mrgreen:
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
160
Zurzeit aktive Gäste
472
Besucher gesamt
632
Oben