scrofa28 schrieb:... müsste man auch den Bär wieder auswildern,denn der hat die gleiche Funktion wie der Wolf............
"FUNKTION" ?
Erklär mir doch mal bitte die "Funktion" der geliebten gemeinen Holzböcke...ziemlich alte Verwandte der Spinnen, schlicht da um schlußendlich die Kronen der Schöpfung : den deutschen Waidgenossen natürlich! - per Borreliose heimtückisch abkratzen zu lassen ?
Der Mensch ist, weil er ist - so wie jedes Tierchen auch. Und wenn sich Kleinigkeiten ändern oder die Fraktale sich geringfügig ändern, dann haut es auch - passiert dauernd - Arten raus aus dem Evolutionskarussell.
"Existenzzweck" im Sinne des Großen-Ganzen kannste Dir getrost schenken. Und natürlich machen Allesfresser Wolf und Allesfresser Bär in Wirklichkeit ziemlich unterschiedliche Sachen - sonst wären Körperbau, Sozialverhalten, Jagdtaktik und Reproduktionskapazität, Kleinigkeiten wie Winterschlaf-oder-nicht längst ausgegelichen: und der "Bärwolf" eine Art !
Die Frage bei wiedereinwandernden Tierlein, welche wir mit fetten Prämien und viel Aufwand hier mal ausgerottet hatten ist schlicht die, ob sich an unserem Hass und unserer Angst irgendwas grundsätzlich geändert hat und ob dies ordentlich begründet ist.
Dass eine Mehrheit der Jäger eine natürliche Wiedereinwanderung bzw erfolgreiche Wiederauswilderung (ist doch völlig wurscht, ob der Luchs aus dem Kofferraum, der Wolf aus nem Gehege stammt !) ganz furchtbar sorgenvoll und natürlich völlig ohne jeden Anflug von Beutekonkurrenzgefühlen "beobachten muss" - find ich falsch.
Wir können nur über jede erfolgreich rückkehrende Art froh sein und hoffen, dass diese positive Effekte auf die restliche Fauna haben, wie auch immer: von wegen "Funktion" eben...
Sorgen dürfen sich dagegen doch wirklich gerne die Jungs machen, die sich so gerne auf Wandergrillstellen ("mitten in meiner Jagd!") 3 Promille reinsaufen und dann neben den Fressalien auspennen wollen wie im eigenen Garten. Oder die Waldkindergärtnerinnen, Imker und Hobbyschafzüchter an allen Ecken, auch die Landwirte mit großen offenen Tierfabriken weitab ihrer Wohnungen im alten Dorfbauernhaus, die Profi-Schäfer. Könnte sehr ruhig werden an manchen Ecken - gut für die Jäger !
Wenn Bären und Wölfe Erfolg haben, dann sehe ich allenfalls von dieser Seite den raschen Aufbau einer mehrheitlich ablehnenden Front heran ziehen - mit wiederum ganz tollen Auswirkungen für uns so wichtige Jäger. Dann kriegen wir halt den heldenhaften Auftrag, uns gegen so furchterregende Wildtiere vor die bedrohte Bevölkerung zu werfen und geben uns noch männlich-martialischer!.
Ich hab keine Bären lieb ( mag nicht mal den Knut) und hab auch nur wenig theoretisches Wissen über Wölfe ( töten scheinbar wesentlich seltener Menschen als etwa die Homöopathie, haben ne Riesenstriffläche und beunruhigen periodisch wie ne Drückjagd, fressen gerne mal nen kleinen Hund etc.). Und deshalb schwatz ich auch nicht gscheit daher mit Sorgen betreffs zu kleiner und isolierter Streifgebiete oder Gefahren in dichtbesiedelter Gegend: hab keine praktische Kenntnis, ist keinesfalls ein "Expertenthema" für uns deutsche Jäger für die nächsten 30 Jahre.
Aber klar ist, dass es überhaupt keinen Grund für irgendeinen Jäger geben kann, sich gegen Wiederansiedlung von Wölfen auch nur sorgenvoll zu äussern, geschweige denn aktiv werden zu wollen.
Das haben sämtliche LJV-Vorstandsgremien längst erkannt, also muss es eigentlich doch dem Blödesten echt evident erscheinen:
auch nur negativ über den Wolf zu reden ist schlecht für uns Jäger !
Wolf in Deutschland: ist da. Schauen wir mucksmäuschenstille zu, ob er`s packt ! Sobald wir uns die Nachsuchen auf Rehe sparen können und den Stöberhundgruppen bei Drückjagden zuviele fette Wachtel vom Wolf gefressen werden, können wir ja mal intern wieder beratschlagen, ob das eher gut oder schlecht sei...
Gruß, M.