Wie schützt man seine Tiere denn ausreichend gegen einen Wolfsangriff?? Einstallen (dann wird tagsüber gerissen)? Wiesen in Hochsicherheitstrakte verwandeln (wenn das jeder macht, dann tun mir die anderen Wildtiere leid. Böcke bleiben beim fegen hängen)? Oder das "Allheilmittel" Herdenschutzhunde (sind nicht für jeden geeignet und schon gar nicht in der Nähe von Wohnbebauung)? Immer raus damit, wenn es hier noch Ideen gibt, auf die die Welt noch nicht gekommen ist.
Sorry, Fribi,
du hast den Hintergrund meines Beitrages nicht auf dem Schirm.
Es ist nicht!!! Aufgabe der Eigentümer, zu entscheiden, wie ihre Tiere gegen Wölfe zu schützen sind. Das ist Aufgabe der Wolfsberater resp. Aufgabe des Verordnungsgebers, der beschlossen hat, dass Wölfe Tiere reissen dürfen.
Wir leben in einer Zeit, in der der Gesetzgeber Gesetze und Verordnungen erlässt, für die er staats - und verfassungsrechtlich keine Legitimation besitzt, da sie nicht von der Mehrheit der Bevölkerung getragen werden. Unsere Gesetzgebung legitimiert diese Vorgehensweise, indem sie ihre Regelung nach dem Grundsatz erlässt: Solange das Volk nicht auf die Straße geht, wirds schon passen.
Was würde passieren, wenn man tatsächlich die Eigentümer verklagen würde?
Die würden sich darauf berufen, dass sie nicht verpflichtet sind, ihre Tiere zu schützen, da sie mit Wolfsangriffen nicht rechnen müssten. Die Gerichte müssten entscheiden, ob in den Gebieten, in denen Wölfe vorkommen,
- alle ihre Tiere schützen müssten oder
- niemand seine Tiere schützen muss oder
- unter welchen Bedingungen jemand seine Tiere zu schützen hat.
Genau darum geht es - die Einhaltung von Gesetzen zu gewährleisten ist Aufgabe der Verwaltungen. Diese Aufgabe kommt sie im eigenen Ermessen nach, sie kontrolliert da, wo sie Kontrolle für erforderlich hält. Wenn man diese Kontrollinstanz zwingt, dieser Aufgabe aber jederzeit und vollumfänglich nachzukommen, dann werden gesetzliche Regelungen erstmals auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft. Im Prinzip würde man den Staat zwingen, sich totalitär zu verhalten, um ihn dann diesbezüglich in Frage zu stellen.
Ein wunderbares Beispiel dazu:
Es gab nachdem ein Amokläufer in eine Schule eingedrungen war, die Bestrebungen, dass alle ihre Waffen zukünftig bei der Polizei zur Verwahrung abzugeben und bei Bedarf dort abzuholen. Dieser Gedanke wurde insbesondere von den Grünen mit Begeisterung aufgenommen.
Bis es zum Modellversuch kam und in einem Landkreis genau das mal getestet wurde.
Nach nicht mal 24 Stunden waren die Polizeibeamten dem Irrsinn nahe und danach wurde über die Idee der Verwahrung nie mehr gesprochen.
Was ich damit sagen will:
Man kann ein Gesetz in Frage stellen, indem man dagegen auf die Strasse geht.
Man kann es abschaffen, indem man den erlassenden Staat solange quält, bis er es zurück nimmt.
Genau so funktioniert Rechtstaatlichkeit - die Folgen eines Gesetzes dahin zurück zu delegieren, wo das Gesetz her gekommen ist.