Wolf in Deutschland: Fakten-Check, keine Meinungsmache, oder Wolf in den Medien!

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Tja, wir sollen ja nicht. Da lässt der Staat das von der Straße erledigen und nimmt alle Begleiterscheinungen in Kauf. Tote, Verletzte, Tierleid und hohe wirtschafliche Schäden.
 
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Mitnichten, die Standortsfesten sind zu fast 100 % bekannt und es erwischt vorwiegend die wandernden Jährlinge ("Welpe" :rolleyes: ).
Bis die irgendwo "da" sind, dauerts und Viele von Ihnen erwischts dabei.

Die Halbjahres-Bilanz 2024 sieht lt DBB so aus:
83 Totfunde, davon 75 Verkehrsunfall, sicher davon Altwölfe: 10 Tiere.

Im ganzen Jahr 2023 sind 181 Totfunde, davon 135 als Verkehrsunfall verzeichnet.
Die jährliche Zuwachsquote des Grauen wird sicherlich durch den Faktor Verkehr deutlich beeinflusst.
Also , mit Nichten hab ich nichts am Hut ;) , meine Aussage geht dahin das bei uns im Niederwildrevier viele Hasen oder Fasane totgefahren werden wenn viele da sind . Ob jung oder alt ist erst mal egal . In den Nachbarrevieren werden immer etliche Rehe totgefahren weil eben viele da sind da sie den weiblichen Rehwildabschuss vernachlässigen.
Für mich ist das ein Indikator , werden viele tot gefahren ,sind auch viele da .
 
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Sorry, finde ich etwas milchmädchenhaft begründet.

Verkehrsverluste hängen wohl auch sehr stark mit dem Verhalten von Wildtieren zusammen, sprich der Lebensraumnutzung.
Eine hochmobile Art wie der Wolf, dessen Jungtiere zur Reviersuche weite Strecken zurücklegen, ist eben überproportional betroffen. Wenn von einem 6er-Wurf 3 überfahren werden, ist die Zuwachsrate eben geringer in dem Jahr für das Rudel...

Dort wo alte Wild-Wechsel laufen, liegt eben auch im Verhältnis mehr Schalenwild auf der Straße als dort, wo keine sind. Hier wirkt Dichte schon etwas, haben wir auch viel diskutiert.
Aber auch das ist eben v.a. dem Verhalten (Einstand/Äsung; Revierabgrenzung, Brunft) geschuldet.
Exakte Rückschlüsse auf Populationsdichten lässt auch sowas nicht zu.
 
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Also , mit Nichten hab ich nichts am Hut ;) , meine Aussage geht dahin das bei uns im Niederwildrevier viele Hasen oder Fasane totgefahren werden wenn viele da sind . Ob jung oder alt ist erst mal egal . In den Nachbarrevieren werden immer etliche Rehe totgefahren weil eben viele da sind da sie den weiblichen Rehwildabschuss vernachlässigen.
Für mich ist das ein Indikator , werden viele tot gefahren ,sind auch viele da .

Bemerkenswert an dieser völlig simplen Erkenntnis ist nur die Tatsache, dass es selbst beim Schalenwild keinen Schwanz mehr interessiert, wo, wie und mit welchen individuellen Folgen für Mensch und Tier diese Unfälle passieren, während um jedem plattgefahrenen Wolf ein riesen Bohei veranstaltet wird (inkl. der aufwändigen Untersuchung, ob da nicht doch ein Loch drin ist, das da nicht reingehört); von dem Aufstand bei "nur" angefahrenen Wolfis einmal ganz abgesehen (btw. wo ist eigentlich der Wolfs-Krankentransportanhänger abgeblieben?).
 
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Sorry, finde ich etwas milchmädchenhaft begründet
Verkehrsverluste hängen wohl auch sehr stark mit dem Verhalten von Wildtieren zusammen, sprich der Lebensraumnutzung.
Eine hochmobile Art wie der Wolf, dessen Jungtiere zur Reviersuche weite Strecken zurücklegen, ist eben überproportional betroffen. Wenn von einem 6er-Wurf 3 überfahren werden, ist die Zuwachsrate eben geringer in dem Jahr für das Rudel...

Dort wo alte Wild-Wechsel laufen, liegt eben auch im Verhältnis mehr Schalenwild auf der Straße als dort, wo keine sind. Hier wirkt Dichte schon etwas, haben wir auch viel diskutiert.
Aber auch das ist eben v.a. dem Verhalten (Einstand/Äsung; Revierabgrenzung, Brunft) geschuldet.
Exakte Rückschlüsse auf Populationsdichten lässt auch sowas nicht zu.

Oh, das Ziehen von milchmädchenhaften Korrelationen ist bei Politikern, ganzen Ministerialabteilungen und jeweils "geneigten" Interessensgruppen durchaus nicht unüblich... Schusswaffen und natürlich das beliebte Thema Wildschäden mögen hierfür als Stichworte genügen.
 
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(inkl. der aufwändigen Untersuchung, ob da nicht doch ein Loch drin ist, das da nicht reingehört)

Du glaubst wirklich, eine Schussverletzung zu finden ist aufwändig ?
Tote Wölfe zu untersuchen ist genau so normal und richtig wie beim Luchs,sämtlichen Adlern und Geiern , Großtrappen und alle anderen "besonders" geschützen Tierarten.
Es geht nämlich nicht nur um die Todesursache.
 
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...die Zahlen der Totfunde der o.a. Arten sind dermaßen überschaubar, im Vergleich zu den Hundertausenden von sonstigen kleinen und großen Wildtierarten, die im Jahr überfahren werden, da kann man den Untersuchungs-Aufwand durchaus betreiben.
 
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Im ganzen Jahr 2023 sind 181 Totfunde, davon 135 als Verkehrsunfall verzeichnet.
Die jährliche Zuwachsquote des Grauen wird sicherlich durch den Faktor Verkehr deutlich beeinflusst.
Beeindruckende Zahlen. Gerade von anderem jungen Raubwild kennen wir die Affinität zu Straßen. Da findet es viel Fallwild-bis man auch dazu gehört ...
Wieviel % werden gefunden? Milchmädchenrechnung: Bestand 2000, jährlicher Zuwachs 30%=600...30% Verluste schon mal durch unnatürliche Ursachen...Die Schlussfolgerung drängt sich auf, daß wir allenfalls eine Vorstellung von einem Mindestbestand haben.
Der Herdenschutz wird immer stattfinden müssen. Ein Verzicht auf Herdenschutz ist weder politisch noch jagdlich in weiten Teilen der Republik zu erreichen.
Natürlich gibt es dazu weiterhin andere Meinungen. Ist für mich in vielen ländlichen Gebieten Norddeutschlands nicht vorstellbar. Ohne über Deiche zu reden...
Ich bleibe bei der Vorstellung, daß Bestandsreduktion unter Schonung der lernfähigen Altwölfe was bringen würde. Und wie Du schon sagtest: Was wie ein Wolfsriss aussieht, wird immer so behandelt. Wer fürs Monitoring noch die Genetik bemühen möchte... wenn's billig zu haben ist, warum nicht.
Um die genetische Variabilität in der Wolfspopulation sollten wir uns nicht sorgen. Schließlich darf der Graue im Gegensatz zum Rotwild überall wandern.
 
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Natürlich gibt es dazu weiterhin andere Meinungen. Ist für mich in vielen ländlichen Gebieten Norddeutschlands nicht vorstellbar. Ohne über Deiche zu reden...

In welchen ländlichen Gegenden Norddeutschlands soll denn der Herdenschutz nicht möglich sein. ? Gerade wenn man nicht über Deiche reden will....
Ich bleibe bei der Vorstellung, daß Bestandsreduktion unter Schonung der lernfähigen Altwölfe was bringen würde. Und wie Du schon sagtest: Was wie ein Wolfsriss aussieht, wird immer so behandelt. Wer fürs Monitoring noch die Genetik bemühen möchte... wenn's billig zu haben ist, warum nicht.

Woran erkennt man denn den lernfähigen Altwolf ? Gerade die lernfähigen Altwölfe sind doch auf die Erfahrungen beim Herdenschutz angewiesen. Ein einzelner abgeschossener Wolf gibt keine Erfahrungen weiter. Ein Wolf der mit der Nase 4000 Volt aufnimmt vielleicht schon.
So einfach ist das also nicht.
 
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Bestandsreduktion unter Schonung der lernfähigen Altwölfe was bringen würde.
Vermutlich wäre es richtig - nur in der Praxis nicht umsetzbar...
Schon die korrekte Ansprache der Art macht Einigen Schwierigkeiten.
Sollten Freigaben kommen, wird auf große graue Füchse Dampf gemacht, wie und wo sie vorkommen.
Im Dunkeln sind alle Wölfe grau.
Es wird nicht anders sein als beim Fuchs.
 
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In welchen ländlichen Gegenden Norddeutschlands soll denn der Herdenschutz nicht möglich sein. ? Gerade wenn man nicht über Deiche reden will....
Z. B. in unseren Flussniederungen mit Weiden und großen Schilfpartien. Da kannst den größten Teil des Jahres keinen Menschen reinschicken zur Zaunpflege. Die Kühe respektieren die natürlichen Begrenzungen. Welche nicht, die sind "weg".
Dann die Kleinhaltungen mit vielleicht 1-2ha Koppel hinterm Haus. Die zeigen Dir einen V....
Ein paar Koppelpfähle, 2-3 Drähte gespannt, ....fertig. Pferd,Kuh und Schaf akzeptieren das.
Man stelle sich auch mal eine größere Weide vor, so ca 70-100 ha. Ränder strukturreich, niemals gerade,richtig schön fürs NW. Wolfssichere Zäune???
Herdenschutz ginge da schon....aber irgendwie anders. Nicht mit Zaun. Die Medizin dazu kam früher aus Schönebeck, jetzt evtl. aus Rottweil ...
 
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Vermutlich wäre es richtig - nur in der Praxis nicht umsetzbar...
Schon die korrekte Ansprache der Art macht Einigen Schwierigkeiten.
Sollten Freigaben kommen, wird auf große graue Füchse Dampf gemacht, wie und wo sie vorkommen.
Im Dunkeln sind alle Wölfe grau.
Es wird nicht anders sein als beim Fuchs.
Das Risiko sehe ich auch.
 
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In den Niederlanden sind die Wölfe auch suicidal, die werfen sich nicht nur vor dem Auto's aber mitlerweile werfen sie sich auch fur den Zug.

Es wird jetz in der media rumgesprochen das es vielleiht ein Abschuss geben solte von ein Rudel in Nahe Utrecht (leusden)

Kan ich mich noch nicht vorstellen, die sind hier noch etwas mehr vorsicht wie in Deutschland mit Wölfe.
 
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Vermutlich wäre es richtig - nur in der Praxis nicht umsetzbar...
Schon die korrekte Ansprache der Art macht Einigen Schwierigkeiten.
Sollten Freigaben kommen, wird auf große graue Füchse Dampf gemacht, wie und wo sie vorkommen.
Im Dunkeln sind alle Wölfe grau.
Es wird nicht anders sein als beim Fuchs.

Ach Gottchen, da glaube ich eher weniger dran.
Diejenigen Knallköppe, die in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie schon innerhalb derselben (Schalenwild)Art im Zweifel weder Alterklassen noch gar das Geschlecht genau ansprechen "können", interessieren sich doch sowieso nicht für die Erlegung von Füchsen.
Und die anderen Knallköppe, die morgen ggfs. den Wolf mit einem einem Fuchs "verwechseln", haben ihn doch gestern mit was anderem "verwechselt".
Und richtige Verwechslung werden hier wie dort die Ausnahmen bleiben - und sind deshalb zu verschmerzen.
 
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Tja, wir sollen ja nicht. Da lässt der Staat das von der Straße erledigen und nimmt alle Begleiterscheinungen in Kauf. Tote, Verletzte, Tierleid und hohe wirtschafliche Schäden.
Jedes Jahr gibt es ca. 200.000 Wildunfälle mit Rehen. Bevor wir jetzt die paar Wölfe "wegschießen", ist es nach Deiner Meinung ggf. sinniger, die Rehe auszurotten ???
 

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