Wirkung von unterschiedlichem Schrot auf den Fuchs

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Damit das Thema hier abgevespert werden kann kurz und knapp meine Erfahrung aus einer sehr sehr großen Anzahl winterlicher Schrotfüchse.

Zusammenfassung:

1.) Bis zu einer Entfernung von 30 Metern ist es fast egal was für Schrot (außer Streu) geschossen wird.
Die Auswahl der Patrone hat nur für den Bereich von 30-40 Meter Bedeutung. Nur in diesem Bereich kann sich eine gute Patrone gegenüber schlechten hervortun denn bis 30 Meter muß der Fuchs auch noch mit 2,5 mm (vollbreit) liegen.

2.) Sommerfüchse scheiden komplett aus der Beurteilungsskala aus, die sind anfälliger als winterfüchse.

3.) Ich behaupte zwischen 30 und 40 Metern muß die Schrotgröße über 3mm sein aber sicherlich nicht über 4mm

4.) Und das ist für mich noch wesentlich wichtiger als die Vorladung, Schrotgröße usw. Das A und O ist wo die Garbe ankommt. Beim Fuchs wird meiner Erfahrung nach zu weit hinten angehalten. Der Fuchs wirkt lang, man hölt das Fadenkreuz auf das Blatt (3 cm hinter den Vorderlauf). Das ist aus meiner Erfahrung falsch. Auf den breitstehenden Fuchs muß man vor das Blatt halten denn die Masse der schrote muß im Brust, Hals und Kopfbereich sitzen. Jedes Korn das im Hals oder Kopf sitz bringt deutlich mehr als wenn es hinter dem Zwerchfell ankommt.

Ach ja und noch was scheidet aus bei der Beurteilung: Schüsse aus Läufen die nicht voll gechockt sind. Bitte nicht solchen Unsinn wie "Mir kam auf der Treibjagd ein Fuchs auf 30 Meter. Meine zylindrisch gebohrte Flinte hat mit 4mm versagt, somit ist 4mm schlecht.

Also wer hierzu was schreiben kann los.
 
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Je enger der Lauf schießt - was erst zu prüfen ist - umso mehr muss die Schrotgarbe auf dem Haltepunkt sein.

Viele Jäger denken, dass die Streuung das ausgleicht, was ein Fehler ist.
Vor allem Drillinge schießen über Kreuz und ein enger linker Lauf kann durchaus zu weit rechts schießen.
Also - auf jeden Fall die TPL auf Höhe und Seite über Zfr prüfen.
 
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ich halt mich mal nicht ganz an deine Vorgaben, denke aber das so ein besseres aussagekräftiges Bild entsteht.

Zu unseren Bauaktionen mit eher kurzen Distanzen kommen 2,7 und 3mm zum Einsatz. Mit 36g aus der 12/70 oder auch 33,5g aus der 20/76.

Ruft "Heiner" an, er hat mal wieder nen Fuchs im Schilf fest, kommt die 12/76 mit 52g 3,5 bei. Es ist dort schnell mal etwas weiter oder auch "Gelumpe" im Weg das einen Teil der Schrote fängt.

Nun zur BBF in 12 mit Vollchoke: beim normalen Ansitz bevorzuge ich 36g 3,5mm, zur zeit öfter 4mm(eine alte Packung alle machen), an den Marderhundecken kommen 7,6mm oder 8,4 mm rein. Wenn Fuchs kommt bekommt er die auch.

Erfahrung in der Wirkung: bei allen das gleiche: guter Treffer = gute Wirkung. Gut= Schrote/Posten sitzen auf Kopf oder Blatt.
Weidwund genauso beschissen wie mit der großen Kugel.
Die Posten wirken etwa wie eine Pistolenkugel, etwa gleiche v, m, Durchmesser, nur halt 12+x mal und ja die schlagen durch.
 
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Wie war das noch gleich?

Wenn die welt untergeht sollte man nach Mecklenburg gehen... :wink:
 
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saujager1977 schrieb:
Wie war das noch gleich?

Wenn die welt untergeht sollte man nach Mecklenburg gehen... :wink:

Mecklenburg ist weit im Westen. :wink:
Da gibts extra Grenzsteine zu.
 
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Ich bin nach wirklich vielen Füchsen zu dem für mich passenden Rezept gekommen:

große Ziele wie Fuchs oder Dachs werden beim Ansitz mit Schrot zwischen 3,5 und 4mm beschossenGerne nehm ich 3,7er.Patronenmarken will ich hier nicht nennen.Die Schrote schlagen durch und verletzen nicht nur die unter dem Balg liegenden Nerven,sondern auch Knochen und Organe.

Dabei bevorzuge ich engschießende Patronen mit Schrotbecher.Die Bündelung der Garbe gewährleistet auch bei grober Körnung Mehrfachtreffer auf dem Körper bis 35m.

Gerade der Treffersitz ist auch entscheidend.Richtig liegt der Schuß im vorderen Drittel,beim Ansitz auf Dachs am Bau mit moderaten Schußentfernungen bin ich nach leidvollen Erfahrungen dazu übergegangen,wirklich auf den übergang zwischen Kopf und Hals zu halten...
Schüsse im Blattbereich führen zu schlegeln und dabei rutscht der Dachs oft in den Bau zurück.Bei Schüssen im Bereich des Gehirns bleibt er an Ort und Stelle liegen
Weiter schießen soll man nicht,im Zweifel den Kugellauf nehmen...

Beim Sprengen ist mir ne 3,5er immer lieber als ne 2,7er .Warum?weil ich mit der 3,5er auch bei spitz flüchtenden Füchsen Durchschlag auf den Körper hab,während viele der 2,7er an der Luntenbehaarung hängenbleiben....

Und:wenn ein Fuchs mit dem ersten Schuß nur angeflickt wird,reicht der Schock einer 2,7er nimmer aus um ihn umzuwerfen,da brauchts Durchschlag...(auch hier aus Erfahrung gelernt,daß das Gedöns von den kleinen Schroten auf Fuchs wohl nicht ganz stimmt!!!)

Und kommt der Fuchs gemächlich auf 15m-na den treff ich mit ner 3,5er genauso wie mit einer 2,7er Streu,nur eben wirkungsvoller....

Ein Fuchs ist weder so klein,noch so schnell,daß man da mit Streupatronen arbeiten müßte und der Balg auch durch einen "vollen" 3,5er Schuß nicht entwertet.
 
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Nach über 500 mit eigenen Teckeln gesprengten Füchsen ist für mich am Bau die 2,7mm Streu das Optimum. Sollte es norwendig sein, etwas weiter zu stehen und über 25 - 30 m zu schießen (max ohnehin nur 35m), kommt in den dreiviertel-Lauf eine normale 2,7mm 12/70 Patrone.
Vor über 40 Jahren sagt unser alter Kreisjägermeister immer: "Je dicker das Schrot - je dümmer der Jäger." Eigene reichliche Erfahrung lassen mich ihm Recht geben.

Reiner
 
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Da ich keine Kombinierte habe, sind meine Schrotfüchse fast alle Baujagdfüchse. Das sind in der Saison nicht ganz wenige. Alle (Getroffenen) blieben mit 3mm liegen. Drei oder vier Stück mit 3,2mm - weil ich davon mal irgendwo her eine Packung hatte. Was Dickeres war noch nie nötig. Allerdings lang ich auch nicht bis 40m hin - sooo weit lassen wir die aus dem Bau nicht raus :wink: .

Wmh, Skogman
 
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Danke für Eure Mails,
meine Frage bezieht sich eigentlich hauptsächlich auf die größeere Schußdistanz und vor allem auf den Ansitz. Ich schieße nicht aus Spaß an der Freud 35-40Meter sondern weil im ruhigen Winterwald oder im Feld bei der Einzeljagd der Fuchs den Jäger sehr schnell bemerkt, je kürzer die Entfernung ist. Nach meiner Erfahrung läßt die Schreckhaftigkeit auf Geräusche ab 30 Metern deutlich nach. Wenn der Fuchs auf 20 Meter da ist bewege ich mich meistens gar nicht, das bekommt er zu oft mit.

Nicht das hier ein falsches Billd entsteht: Auf Treib oder Bewegungsjagden würde ich auf 35 Meter + auf einen Fuchs nicht schießen, da reichen meine Künste nicht aus.

Die Abneigung von 4mm Schrot oder 3,5mm Schrot kommt meiner Meinung nach von den Erfahrungen der Treibjagden. Je dümme der Jäger je gröber das Schrot mag auf einer Treibjagd oder Bewegungsjagd zutreffen, ich würde auf Enten oder Hasen nie über 3 oder maximal 3,5 mm laden, keine Frage aber die Einzeljagd ist was ganz anderes.

Wenn der Kollege schreibt er hat 500 Füchse bei der Baujagd auf dem Konto ist das super, die Schrotanforderungen sind aber ganz andere als bei der Einzeljagd. Da heißt es doch schnell und kurz beim Einzelansitz heitßt es langsam und weit !
 
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ReinerW schrieb:
Nach über 500 mit eigenen Teckeln gesprengten Füchsen ist für mich am Bau die 2,7mm Streu das Optimum. Sollte es norwendig sein, etwas weiter zu stehen und über 25 - 30 m zu schießen (max ohnehin nur 35m), kommt in den dreiviertel-Lauf eine normale 2,7mm 12/70 Patrone.
Vor über 40 Jahren sagt unser alter Kreisjägermeister immer: "Je dicker das Schrot - je dümmer der Jäger." Eigene reichliche Erfahrung lassen mich ihm Recht geben.

Reiner

500 sinds bei mir nicht ganz,aber ca 300 auch schon...
Immer das Gleiche:Wenn der Fuchs mal trotzerhaltenem Schuß nicht lag,hab ich meist die Hülse gesucht und gefunden,und man höre und staune von 2,4 mm bis 2,7 war alles vertreten,was die Herren Waidmännlein da geladen hatten....

folgendes hab ist mir selber passiert:Fuchs springt aus Kunstbau beim Nachbarschützen,der flickt ihn nur hinten an,kann nicht nachschießen und Fuchs dreht bei,kommt mir breit und ich schieße vollbreit auf 25m mit 2,7mm-DER Fuchs fiel nicht,was mich so verdutzte,daß ich aufs Weiterschießen vergaß.nachdem keine weitere Röhre vorhanden steckte sich der Fuchs in einer 100m entfernten Brache und war verendet,als der Dackel aus dem Bau,kam,die Spur aufnahm und den Fuchs fand....Warum? Meine Erklärung ist die,daß der Schock nimmer eintrat beim kranken Fuchs,und die 2,7er eben nicht durch und durch gingen und so keine Organe oder Knochen zerstörten,wie es erforderlich gewesen wär um den Fuchs auf den Platz zu bannen.
Kennt man so ja auch von anderem Niederwild,das krankgeschossen mit weiteren Schüssen nimmer sofort fällt,es sei denn,der Schuß geht dann direkt ins Leben(Kopf oder Spinaltreffer)

Dieses Erlebnis war einer meiner ersten Versuche mit der vielgepriesenen 2,7mm auf Füchse und der ALLERLETZTE!!!!Für Wiederholungen besteht kein Bedarf.....

Ich verstehe auch den Vorteil nicht,weshalb ich 2,7er nehmen sollte.Der Fuchskörper ist wahrlich groß genug,um auch bei groben Schroten viele Treffer zu erhalten,die ja für die Schockwirkung erforderlich sind.
Grobe Schrote haben aber den Vorteil größerer Energie und damit Eindringtiefe....
Wieso also mit Vogelschrot schießen????Für mich hat das keine Vorteile.

@huntergroej

Was bei der Ansitzjagd dazukommt,ist ,daß bei schlechtem Licht die Entfernung auch mal unterschätzt werden kann.Füchse weisen sehr große Unterschiede hinsichtlich Gewicht und damit Größe auf.
Ich will jetzt nicht sagen,daß man einen 5kg Fuchs automatisch als weiter einschätzt,als nen 10kg Fuchs,aber darin ist sicherlich ne große Fehlerquelle begründet.Gerade bei einheitlicher Schneedecke ist da die Gefahr des Entfernungsunterschätzens schon groß.
Ich schieß lieber nen 20m Fuchs mit Vollchokelauf und 40gr 3,7er mausetot und durch und durch ,als nen Fuchs auf 40m bei dem ich mich nur um 5m verschätzt hab mit 3mm zu befunken.



Es mögen andere andere Erfahrungen gemacht haben,meine sind so,und ich habe keinen Grund über meine Schrotgröße nachzudenken!

Noch eins zu den Kugelmathadoren,die deswegen nicht automatisch die besseren Menschen oder gar Jäger sind):

Erstens: auch mit der Kugel werden Füchse bedauerlicherweise krankgeschossen,weswegen mir auf kurze Distanz Schrot viel sympatischer ist....
Zweitens : die Lichtverhältnisse sind nicht immer so otimal,daß man mit der Kugel noch gut abkommen kann,da ist und bleibt Schrot zu bevorzugen.
 
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ReinerW schrieb:
"Je dicker das Schrot - je dümmer der Jäger."

Immer wieder kommt dieser Spruch. Woher der stammt ist mir echt ein Rätsel...

Ich hab nen Haufen Hasen aus Sicherheitsgründen mit 2.5 mm geschossen, da haben viele bei voller Garbe und Rollieren noch gelebt. Dass der Fuchs da viel weicher reagiert halte ich für ein Gerücht.

Einen Marder aus nem Holzstapel hab ich ebenfalls wegen Hinterlandgefährdung mit der alten Rottweil 2mm Skeet 32 g auf höchstens 15 Meter voll erwischt, der hatte die gesammte Breitseite voller Schrot und hat noch gelebt.

Ich kenne seeehr gute Entenjagden auf denen der Jagdherr mindestens 3mm vorschreibt, da die Verluste wesentlich geringer ausfallen.

Wenn ich meine Oma frage, was sie in den Patronenkoffer meines Urgrossvaters zu den grossen Hasenjagden gestapelt hat, nennt sie die gleichen Schrotstärken, die ich heute benutze: 3 mm und ein bisserl drüber. das weiss sie mit ihren über 90 Jahren noch sehr genau!

Auf den vielzitierten Jagden in GB hab ich irgendwie nie diese Feinschrotschützen gesehen, welche so oft besungen werden. 2.7er hatten die irgenwie schon auf den Fasan drinnen, 3 mm für die Hasen und 3.5mm beim rough shooting auf Birkwild. Auch ein sehr guter Flintenschütze und ehemaliger gamekeeper grosser britischer estates mit dem ich viel in Norwegen jagde machte hier keine ausnahme...

Man muss es nicht über, aber auch nicht untertreiben mit der Schrotstärke. ich halte die 3.5er für ziemlich ideal, schiess aber bei der Zufallsbegegnung natürlich auch mit der 3 mm auf den Fuchs...
 

steve

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saujager1977 schrieb:
Man muss es nicht über, aber auch nicht untertreiben mit der Schrotstärke.

Der ist schön, den merke ich mir. :D

Ich schieße meine Ansitzfüchse mit 20/76 und 3,2mm und 35 Gramm.

Gröberes Schrot habe ich nur bei der von dernieauslernt beschriebenen Situation bei der Baujagd als zweiten Schuss im Lauf. Da habe ich unten eine 2,7-Streu (36 Gramm) für die kurze Distanz und oben dann eine 3,7mm und 40 Gramm. Das begründet sich damit, dass der erste Schuss bei unseren Bauen meist auf sehr kurze Entfernung abgegeben wird und ich keine Wechselchokes habe. Ansonsten wäre Zylinder und 2,7 oder 3mm wohl besser. Beim zweiten Schuss ist es wie DNA schreibt, der zweite Schuss bei der Baujagd hat mit der Schrotschuss und Schockwirkungslehre nicht mehr viel gemein. Am besten man braucht ihn nicht. :wink:

Wh

Steve
 
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Baujagd 2,7 Streu und 3,5 Ansitz 3mm
hatten bei einer Treibjagd auch mal einen Fuchs den wir mit 3mm regelrecht todschießen mußten nachdem die erste Garbe nur hinten gelandet ist
 

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