WildundHund 4/2016 S. 28 ff. „Einzeln schnallen, gemeinsam jagen“.

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Hyps,

so sehr ich dich schätze, aber das ist doch Mist. Ich besetze doch die Sitze erst einmal mit Schützen, damit die da sitzen und Strecke machen und nicht, damit die häufig vom Sitz runtermüssen, um Hunden zu helfen. Wenn das ausnahmsweise passiert OK, aber nicht regelmäßig, dann gehören in diesen Revierteil ein oder 2 Durchgeher mit Hunden zur Unterstützung hin.

Sehr richtig. Wenn es regelmäßig vorkommt. Tut es aber nicht. Aber es kommt eben vor. Genauso wie es auch schonmal als Durchgeher vorkommt, dass man nach ner viertel Stunde zwei stunden in fünf Hektar Sturmwurfverhau zu gange ist, weil man jede sau einzeln nach draußen begleiten muss und so seine restliche Fläche nicht oder nur unzureichend bearbeiten kann. Das ist dann auch Mist. ...;-)
 
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Grau ist alle Theorie......

Ich sehe ihn quasi vor mir, den Standschützen, wie er sich behende mit seinen durchschnittlich 50+ Jahren und Erfahrungen aus durchschnittlich drei Drückjagden per Anno, Bandscheibenschaden und Spreizplattsenkfüßen und deutlichem Bierbauch vom Drückjagdbock schwingt und eilig seiner mindestens ebenso geübten zwingerblinden Töle zu Hilfe eilt......

Leute, diese Standschützen, mit bestens eingearbeiteten Hunden und hinreichender körperlichen Fitness sowie der Traute einen Bail anzugehen, mag es geben, aber derart selten, dass das Telefonverzeichnis eines Drückjagdplaners tagelang in Anspruch genommen werden muss, um eine hinreichende Anzahl auf einen Termin einzuschwören.

Da fällt es doch sehr viel einfacher, ein paar gute Schützen zu finden, und eine oder zwei Meuten, die man kennt und um deren Arbeit man weiß.

Natürlich gibt es auch Meuteführer mit grob untauglichen Hunden. Zum Beispiel solche, die ihre vordringlichste Aufgabe darin sehen die Rangfolge unter ihresgleichen herzustellen, anstatt die Sauen anzugehen. Oder deren Herrchen noch Hormonspitzen im Blut kultivieren nach ihrer letzten vieundzwanzig Stunden Ramborally vor der Glotze.

Aber wenn ich nun vor der Aufgabe stehe eine größere Drückjagd zu organisieren, Was werde ich wohl tun? Rechtzeitig, die ein zwei guten Meuten reservieren. Dann die wenigen guten Standschützen mit brauchbaren Hunden. Dann die Jungs, die gerade schiessen und zu guter Letzt, die, denen man verpflichtet ist.
Wenn man weniger erfolgverpflichtet ist, kann man die Reihenfolge auch beliebig ändern.....
 
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Grau ist alle Theorie......

Ich sehe ihn quasi vor mir, den Standschützen, wie er sich behende mit seinen durchschnittlich 50+ Jahren und Erfahrungen aus durchschnittlich drei Drückjagden per Anno, Bandscheibenschaden und Spreizplattsenkfüßen und deutlichem Bierbauch vom Drückjagdbock schwingt und eilig seiner mindestens ebenso geübten zwingerblinden Töle zu Hilfe eilt......

Diese Theorie ist nicht nur grau, sie ist.....Du weißt es selbst! ;-)


....Leute, diese Standschützen, mit bestens eingearbeiteten Hunden und hinreichender körperlichen Fitness sowie der Traute einen Bail anzugehen, mag es geben, aber derart selten, dass das Telefonverzeichnis eines Drückjagdplaners tagelang in Anspruch genommen werden muss, um eine hinreichende Anzahl auf einen Termin einzuschwören...

Wo lebst Du denn und wo bist Du jagdlich die letzten 20 Jahre hingekommen? Bisher hatte ich Dich für einen einigermaßen erfahrenen Jäger gehalten und für Niederwildjagden mag das auch stimmen....


...Aber wenn ich nun vor der Aufgabe stehe eine größere Drückjagd zu organisieren, Was werde ich wohl tun? .....

Jemanden fragen, der sich damit auskennt? :biggrin:
 
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Moin Gnb,

Die sehr schöne Zusammenfassung im letzten Absatz
würde ich noch um folgenden Satz ergänzen: Wenn
man dann nach einer erfolgreichen Jagd noch etwas
Spaß haben möchte, ist es besser auf Leute welche
sich für den Mittelpunkt der Welt halten zu verzichten.

Grüße La
 
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@Stöbi

ja wenn Du der ersten Beschreibung zustimmst.... weil man sie ja kennt
Wo holst Du dann die vielen guten Standschützen + gutem Hund her.
Und ja ich bin gewiß nicht so viele Drückjagden wie du unterwegs, aber doch über die Jahrzehnte oft genug.
Fängt schon damit an... der heutige Jäger ist überwiegend Städter...ohne Hund.
 
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Sehr richtig. Wenn es regelmäßig vorkommt. Tut es aber nicht. Aber es kommt eben vor. Genauso wie es auch schonmal als Durchgeher vorkommt, dass man nach ner viertel Stunde zwei stunden in fünf Hektar Sturmwurfverhau zu gange ist, weil man jede sau einzeln nach draußen begleiten muss und so seine restliche Fläche nicht oder nur unzureichend bearbeiten kann. Das ist dann auch Mist. ...;-)

Hyps,

natürlich kommt das öfter vor, vielleicht merkt man es nicht immer, wenn nur Standschnaller im Treiben sind, weil die Hunde anfangen die Sauen zu ignorieren. Das hat auch nichts mit feigen oder schlechten Hunden zu tun, sondern die Hunde passen ihr Verhalten an, wenn sie denn zu oft alleine von den Sauen verhauen werden oder werden zu Sternenstaub.
 
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Moin Gnb,

Die sehr schöne Zusammenfassung im letzten Absatz
würde ich noch um folgenden Satz ergänzen: Wenn
man dann nach einer erfolgreichen Jagd noch etwas
Spaß haben möchte, ist es besser auf Leute welche
sich für den Mittelpunkt der Welt halten zu verzichten.

Grüße La

na so die eine oder andere Rampensau kann das Apreshunt ganz unterhaltsam halten...
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Grau ist alle Theorie......

Ich sehe ihn quasi vor mir, den Standschützen, wie er sich behende mit seinen durchschnittlich 50+ Jahren und Erfahrungen aus durchschnittlich drei Drückjagden per Anno, Bandscheibenschaden und Spreizplattsenkfüßen und deutlichem Bierbauch vom Drückjagdbock schwingt und eilig seiner mindestens ebenso geübten zwingerblinden Töle zu Hilfe eilt......

Leute, diese Standschützen, mit bestens eingearbeiteten Hunden und hinreichender körperlichen Fitness sowie der Traute einen Bail anzugehen, mag es geben, aber derart selten, dass das Telefonverzeichnis eines Drückjagdplaners tagelang in Anspruch genommen werden muss, um eine hinreichende Anzahl auf einen Termin einzuschwören.

Da fällt es doch sehr viel einfacher, ein paar gute Schützen zu finden, und eine oder zwei Meuten, die man kennt und um deren Arbeit man weiß.

Natürlich gibt es auch Meuteführer mit grob untauglichen Hunden. Zum Beispiel solche, die ihre vordringlichste Aufgabe darin sehen die Rangfolge unter ihresgleichen herzustellen, anstatt die Sauen anzugehen. Oder deren Herrchen noch Hormonspitzen im Blut kultivieren nach ihrer letzten vieundzwanzig Stunden Ramborally vor der Glotze.

Aber wenn ich nun vor der Aufgabe stehe eine größere Drückjagd zu organisieren, Was werde ich wohl tun? Rechtzeitig, die ein zwei guten Meuten reservieren. Dann die wenigen guten Standschützen mit brauchbaren Hunden. Dann die Jungs, die gerade schiessen und zu guter Letzt, die, denen man verpflichtet ist.
Wenn man weniger erfolgverpflichtet ist, kann man die Reihenfolge auch beliebig ändern.....

GNT, es stimmt wohl, dass das Prinzip der solojagenden stöberhunde im südöstdeutschen Raum sehr wenig Tradition hat. jedefalls deutlich weniger als in Mitteldeutschland. Aber auch wir haben mittlerweile eine hervorragende Mannschaft von Stöberhundführern - aber auch Durchgeher!
Im Endeffekt ist dies eine doppelte Sicherung für uns. Fallen ein oder zwei Standschnaller an entscheidender Stelle aus, ist das fast so schlimm, wie wenn ein Durchgeher ausfällt.
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Hyps,

natürlich kommt das öfter vor, vielleicht merkt man es nicht immer, wenn nur Standschnaller im Treiben sind, weil die Hunde anfangen die Sauen zu ignorieren. Das hat auch nichts mit feigen oder schlechten Hunden zu tun, sondern die Hunde passen ihr Verhalten an, wenn sie denn zu oft alleine von den Sauen verhauen werden oder werden zu Sternenstaub.

Wir beginnen aneinender vorbei zu reden.

a) hab ich gesagt, dass das Prinzip der reinen Solojager-Jagd nur mit entsprechenden Hunden funktioniert
b) hab ich auch gesagt, dass dies eben nicht überall durchführbar ist, weil diese Hunde eben nicht die Masse darstellen.
c) natürlich kommt es öfters mal vor, dass HuFÜ Standlaut angehen, aber nicht die halbe Jagd nur weg vom Stand rumwuseln.
d) mit den entsprechenden Hunden bleibt eben keine Sau liegen.
aber wie ich schon sagte, diese zuverlässigen Hunde müssen dabei sein...

Und nochmals: Ich bin der letzte, der das Durchgehen verteufelt und das Jagen mit solojagenden Stöberhunden als Alleinseeligmachend darstellt. Aber allen Bedenken entgegen durfte ich selbst feststellen, dass es eben funktioniert! Aber es ist illosorisch, dies auf das ganze Bundesgebiet zu übertragen. Ich weiß auch genug Fälle, wo es nicht funktioniert. Auch auf eigenen Jagden.
 
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Auch bei den guten Standschnallerhunden greift irgendwann die Erfahrung, wenn ich zu oft alleine gelassen werde, dann suche ich mir halt ein Reh.
 
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Das ist leider auch falsch, weil es sehr gut organisierte Jagden gibt, bei denen auch auf einzelnen Ständen mehrere Stück Sachelenwild erlegt werden, ohne das überhaupt irgendein Hund vom Stand geschnallt wird.

Ich danke trotzdem für diesen Beitrag, offenbart er doch hervorragend die Ausschließlichkeitsansprüche.

Wenn man nicht verstehen will ...
Natürlich geht es mir um Jagen bei denen Standschnaller auch eingesetzt werden.

Das ist doch fast absurd, ein einzelner Hund von 20-25 kg, der eingespielten Hunden von 30-40 kg überlegen sein soll. Maximal die Ausnahme von der Regel. Außerdem wie schon a.O. geschrieben, unter Standschnallern gibt es noch weniger geeignete HF als unter HF, die erstens die richtigen Hunde und zweitens ausreichend Erfahrung haben, weil sie ständig ihre Hunde begleiten.

Was Du da sonst hineininterpretierst habe ich nicht geschrieben und nie behauptet.

Wir hatten dieses Jahr einen Keiler, den hat ein Profischweißhundeführer ewig nachgesucht und nicht bekommen. Er wurde am Montag auf dem Einzelansitz beschossen und am Samstag letztlich von uns zur Strecke gebracht. Er hatte einen WW-Treffer und war innen schwarz.

Ich habe leider immo keinen Zugriff auf die Dateien, werde aber nächste Woche, die Story der bisher schwierigsten Sau (nicht schwersten) einstellen. Dieser ÜL wurde von einem Terrier und meiner Bracke gestellt beide Hunde mussten anschließend zum TA. Der Terrier wurde vom Stand geschnallt. Die großen Hunde blieben alle unverletzt, den ÜL mit VL-Schuss haben wir bekommen.

Ein eingespielte Vorsteher Duo von 30-40Kg habe ich dieses Jahr erlebt, die einen gesunden! Frischling mit ca. 25Kg eingeholt und fast auseinandergerissen hatten. Bis der zugehörige Durchgeher am Ort des Geschehens war, war die Situation bereinigt weil einer vom Stand zur Hilfe kam und den Frischling erlöst hat.

Wie ist denn der Keiler zur Strecke gekommen? Ihr seid bei einer Jagd auf die kranke Sau gestoßen?
 
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anonym

Guest
Wir bekomme ich genug standschnaller?

Ganz einfach eine Hand wäscht die andere, man bildet Kartell ähnliche Strukturen über die rassezuchtvereine.

Der Hund wird zur Eintrittskarte mit häufig allen möglichen negativen Folgen.

Diese Jungs (und mädels) Posten auch hier.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

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Wir bekomme ich genug standschnaller?

Ganz einfach eine Hand wäscht die andere, man bildet Kartell ähnliche Strukturen über die rassezuchtvereine.

Der Hund wird zur Eintrittskarte mit häufig allen möglichen negativen Folgen.

Diese Jungs (und mädels) Posten auch hier.

So? wie äußern sich diese mafiösen Strukturen?

Also ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich lade die Hunde(führer) ein, die was taugen, und nicht nach Rassen- oder Verbandszugehörigkeit. Das aufgrund der Bekanntschaften diese oder jene Rasse den Schwerpunkt bildet ist nur natürlich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

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Auch bei den guten Standschnallerhunden greift irgendwann die Erfahrung, wenn ich zu oft alleine gelassen werde, dann suche ich mir halt ein Reh.

Und das darf eben nicht passieren. Deshalb ist auf den Solojagerjagden auch mindestens jeder zweite Schütze ein Hundeführer. Dass der Hund mal ab vom Treiben mit Sauenallein bleibt, kommt auch bei den Durchgehern vor...

Nochmals: Es steht und fällt mit der Mannschaft. Jeder HuFü, der seinen Hund im Stich lässt ist kontraproduktiv.
 
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Wir bekomme ich genug standschnaller?

Ganz einfach eine Hand wäscht die andere, man bildet Kartell ähnliche Strukturen über die rassezuchtvereine.

Der Hund wird zur Eintrittskarte mit häufig allen möglichen negativen Folgen.

Diese Jungs (und mädels) Posten auch hier.


streiche "Standschnaller" setze "Durchgeh-Möpse", dann passt´s genauso,

der Rest ist unter Paranoia, Neid der Besitzlosen oder unter sonst was Sinnlosem zu verbuchen...
 
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