Wie schleift Ihr Eure Messer?

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Fa´st schon Sarkasmus, direkt darunter angeboten:

Original Goldwaschpfanne aus Stahl.
Wie heißt es so schön: "Jeder ist seines Glückes Schmied. " Mit dieser Goldwaschpfanne haben Sie schon den ersten Schritt getan. Nun gehört nur noch etwas Optimismus und die richtige Stelle dazu. Schon wandeln Sie auf den Spuren der alten Goldgräber.

:roll:
 
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Im Vergleich zu den amerikansichen Schleifsets Lansky, Gatco, Spyderco, die aus nichts außer Kunststoff und ein paar Schleifsteienen bestehen und zum Teil über 100 Euro kosten sind die 260 für den kleinen Tormek gerade zu billig.
 
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Den Tormek hatte ich zu Studentenzeiten zur Verfügung und trauere ihm immer noch nach.
Das Teil ist ohne jeden Zweifel absolut spitze, insbesondere wenn man Schreinerwerkzeuge wie Stemmeisen oder Hobelklingen schärfen will.
Wenn man nur ein paar Jagd- und Küchenmesser schleifen will, ist's vielleicht etwas überzogen.
 
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Wie schon gesagt, die Tormek lohnt sich nicht für ein oder zwei Jagdmesser. Aber wenn man Brennholz macht und scharfe Äxte und Beile braucht, oder wenn man seine Werkzeuge wie Stechbeitel, Zerwirkmesser oder andere Holzbearbeitungswerkzeuge oder z:B. Küchenmesser super scharf haben will, kann man sich die Tormek vielleicht mal gönnen. Es gibt sehr viel spezielles Zubehör dazu, welches leider auch Geld kostet. Aber mal auf 20 Jahre betrachtet, lohnt sich die Anschaffung immer, weil die Tormek als professionelle Schleifmaschine quasi unverwüstlich ist. Ich verzichte lieber auf anderen Schnickschnack (siehe Fehlkäufe) und habe dafür meinen Spaß an scharfen Werkzeugen. :oops:
 
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Ich habe vorhin bezüglich des Tormek mit einem sehr guten Messermacher aus Cloppenburg telefoniert. Er hat u.a. diese Schleifmaschine und ist bis auf die Lederpolierscheibe, welche er als "hervorragend" bezeichnet, nicht zufrieden.
Er erklärte es mir folgendermaßen:
Durch den relativ kleinen Durchmesser des Steines entsteht eine bei Jagdmessern eher unerwünschte Hohlkehle und riet mir dazu: http://www.metabo.de:80/metabo/halbstat ... 20005.html . Beim Schleifen muß immer darauf geachtet werden, daß sich der Stahl nicht über 350°C erwärmt. Anstelle der Schleifscheibe sollte eine feste Tuchscheibe (kein Sisal) eingesetzt werden. Von einer Filzscheibe rät er aufgrund der zu hohen Hitzeentwicklung ebenfalls ab. Für alle Tage Spyderco, aber das schrieb ich ja bereits. Das waren seine Empfehlungen in aller Kürze.

WH

Michel
 
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Naja, das kann ich mir kaum vorstellen. 2.650 /min und trocken, wie soll denn dabei ein anlassen / glühen vermieden werden? Schnellläufer und trocken, das wird nichts. Kannste gleich Fächerscheiben nehmen. Außerdem ist der Hohlschliff beim Tomek auf einen bis 2 mm begrenzt, was soll da hohl schleifen an der Schneide?

Ein Bandschleifer eignet sich wohl nur zur Vorarbeit. Soviel aus meiner "Schlossersicht".
 
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Wieso trocken? Für den Vorschliff nimmt er K 200, Normal K 400 und zur Vorpolitur K 600. Beide letztgenannten mit Wasser-Kühlung (der Stahl wird immer wieder naß gemacht und kühlt durch die Verdunstungswärme ab, mit wenig Druck arbeiten!).
Die gewünschte ballige Schneidengeometrie kann mit einem solchen Bandschleifer erziehlt werden. Im Grunde ist es mir auch egal, wie jeder sein Messer mehr oder weniger scharf bekommt. Ich kenne seine Arbeiten und einen Teil seines Maschinenparks und für mich sind diese Argumente schlüssig. Schließlich meint er noch, wenn man schon mit etwas in der Art "Tormek" liebäugelt, dann gleich richtig: SM-111 von Dick!

Michel
 
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Hallo Zusammen,

da hier mal wieder über das Schärfen von Messern debattiert wird, traue ich mich mal zu outen. Ich habe das Gatco-5 Steine-Set. Ich bekomme meine Jagdmesser damit brauchbar aber nicht wirklich scharf. Woran kann das liegen. Nehme ich mir zu wenig Zeit, ziehe ich nicht oft genung drüber oder wähle ich den falschen Winkel. Leider habe ich noch nirgendwo eine "richtige" Anleitung dazu bekommen. Offenbar ist das Gatco nicht total Idiotensicher, denn von fleigenden Häärchen bin ich noch meilenweit entfernt.

Benutze als Jagdmesser abwechselnd ein Böker Vollintegral und ein Schlieper, daß mich mit meinem Gatco zur Verzweiflung bringt.
 
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Mit den ach so guten Messermachern ist das so eine Sache.
Hier ist doch einer dabei, der schleift seine Messer mit einem Lansky :shock:
Ist allerdings der einzige den ich kenne.

Wenn überhaupt Bandschleifer im Messerbereich, dann die mit freiliegendem Band.
Ich hoffe ihr wißt was ich meine,
also das Band ist flexibel und gibt nach wenn man draufdrückt.
Das dient aber mehr als Schleifmaschine vor dem härten und anlassen um dem ganzen eine Form zu geben.
So etwas z.B.
http://www.wolf-borger-messer.de/maschin.htm
 
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schneemann0 schrieb:
Hallo Zusammen,

da hier mal wieder über das Schärfen von Messern debattiert wird, traue ich mich mal zu outen. Ich habe das Gatco-5 Steine-Set. Ich bekomme meine Jagdmesser damit brauchbar aber nicht wirklich scharf. Woran kann das liegen. Nehme ich mir zu wenig Zeit, ziehe ich nicht oft genung drüber oder wähle ich den falschen Winkel. Leider habe ich noch nirgendwo eine "richtige" Anleitung dazu bekommen. Offenbar ist das Gatco nicht total Idiotensicher, denn von fleigenden Häärchen bin ich noch meilenweit entfernt.

Benutze als Jagdmesser abwechselnd ein Böker Vollintegral und ein Schlieper, daß mich mit meinem Gatco zur Verzweiflung bringt.

Hallo, ich glaube, ich weiß wo der Fehler liegt. Das wird jetzt ein bischen schwierig zu erklären, aber ich versuchs mal.
Das im Messerhalter eingespannte Messer bewegt sich durch den mit den Schleifsteinen leicht ausgeübten Druck immer nach unten weg. So wird immer nur die Kante am Übergang von Klingenflanke und Schneidflanke bearbeitet und nie richtig der schmale Bereich der Schneidflanke.
Versuche das Messer so einzuspannen, daß es sich nicht nach oben und unten bewegen kann.
Und dann wie gehabt, mit grob anfangen und immer feiner werden mit den Steinen. Nicht vergessen mit zu zählen auf jeder Seite, sonst wird's ungleichmäßig auf Dauer.
Schleif mal auf einer Seite (mitzählen) so lange, bis gegenüber ein mit dem Fingernagel fühlbarer Grat enstanden ist. Ja, und dann mit der anderen Seite genau so verfahren. Und dann immer feinere Schleifsteine nehmen.
Probiers mal, bei Fragen gerne PN
 
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Beim Schleifen muß immer darauf geachtet werden, daß sich der Stahl nicht über 350°C erwärmt
Bei "Rostfreien oder Warmarbeitsstählen mag diese Temperatur O.K sein aber bei einfachem C-Stahl oder Damast ist es bei dieser Temperatur schon vorbei.
Anlaßtemperatur zwischen 150 - 200 Grad. Die Frage ist auch wo die 350 Grad sind. Wenn ich sagen wir mal 5mm hinter der Schneide diese Temperatur erreiche , wie heiß ist es dann an der Schneide wo die Materialstärke auf ~0 geht?
Hier gibt es übrigens einen sehr schönen Bericht von Dr. Weishaupt zu dem Thema: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=44974

Mit den ach so guten Messermachern ist das so eine Sache.
Hier ist doch einer dabei, der schleift seine Messer mit einem Lansky
Ist allerdings der einzige den ich kenne.
Da kenne ich aber einige mehr :wink:

Wenn überhaupt Bandschleifer im Messerbereich, dann die mit freiliegendem Band.
Ich hoffe ihr wißt was ich meine
kann Dir aber passieren das Du einen Viertelkreis anstatt eines Keils.
anschleifst.
Die gewünschte ballige Schneidengeometrie kann mit einem solchen Bandschleifer erziehlt werden
Wieso eigentlich ballige Schneide?
Meine Meinung dazu: Die Schneide kann hohl , flach , ballig sein, ist bei ca.2mm zu vernachlässigen. Wichtig ist das die Klinge ansich flach oder Ballig geschliffen ist.
Fällkniven hat die Geschichte mit der balligen Schneide gemacht: Und wer kanns nachschleifen? Nicht mal die Schweizer :wink:
 
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Heiko Häß schrieb:
Fällkniven hat die Geschichte mit der balligen Schneide gemacht: Und wer kanns nachschleifen? Nicht mal die Schweizer :wink:

F scheint ja wirklich ein Problem zu sein.

Wer hat (positive) Erfahrungen beim Schleifen machen können ?

basti
 
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basti schrieb:
Heiko Häß schrieb:
Fällkniven hat die Geschichte mit der balligen Schneide gemacht: Und wer kanns nachschleifen? Nicht mal die Schweizer :wink:

F scheint ja wirklich ein Problem zu sein.

Wer hat (positive) Erfahrungen beim Schleifen machen können ?

basti

Hör ich zum erstenmal, verwechselt ihr da nicht was die Klinge ist bei einigen Fällkniven im Querschnitt ballig d.h. Konvex geformt, die Schneide nicht. Meine Fällkniven werden mit dem Syderco super scharf.
 

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