Schärfetests:
- 1. Fingernagel (wie jmd oben beschrieben hat).
- 2. Papiertest
- 3. Rasiertest
- 4. geknülltes Zewa (o.ä.) Papier schneiden ohne Druck, das zu schneiden zeigt mir ungf. wie die Klinge auf Fleisch schneidet
- 5. BESS ( die mit dem Faden)
Es mag noch mehr geben oder Abwandlungen davon. Ich teste 1-4. 5 habe ich nicht.
Je nach Messer und Stahl und Gebrauchsart kann man andere Winkel schleifen. Ich schleife 15° weil das universell ist. (Wüsthoff , etc. habe oft 15°). Der grobe Winkel fürs grobe und der feine fürs Feine ist von der Wissenschaft überholt. (hatte ich schon mal irgendwo verlinkt). Klar kommt es auf den Stahl etwas an wenn das Gefüge das nicht zuläßt, aber 12° ist schon sehr sehr gut. Ich brauche und habe viele Jagdmesser (meist Mora &Co, Dick etc. , aber auch Fjallkniven,Böker,Victorinox usw).
Ich habe mal den Test gemacht bei gleichen Messern (so mehrere Mora Sau-Scharf): Schärfen mit Worksharp (Bandschleifer, gibt ja auch anderes davon), von Hand (DMT, geht sicherlich auch mit Wassersteinen ähnlich) und Tormek T8 (Diamant bis 1200 dann 4fach Leder von Schmiedeglut).
Alle liefern mindestens gute Gebrauchsschärfe die beim Test auch bis 4 geht. Man muss aber bei der Worksharp die Bänder schon gut wechseln (und nachkaufen !, was mir nicht gefällt). Dafür geht es schnell, und ja, es wird warm an der Spitze. Für viele Stähle (Fleischermesser) nicht so wichtig, aber hochwertige Stähle leiden dann. DMT (auch bis 1200, dann Leder) geht dann noch minimal schneller wie Tormek (wegen der Spannerei der Halter und ggf. Wechsel der Scheiben). Da ich aber mit DMTs von Hand schärfe ist der Winkel im Detail sicherlich etwas mehr "genudelt". Daher ist der Hohlschliff der Tormek am Ende der Schärfste (war auch klar). Die Schärfe der mit DMT oder Tormek geschliffenen Klinge hält deutlich länger.
Wenn ich also Zeit und Bock habe schleife ich die Messer auf der Tormek (auch den Grundwinkel) ein. In der Jagdhütte dann DMT, wenn wir viel selber Metzgern dann die Worksharp. Messer die da drauf kommen, bleiben auch dann da drauf.
Ich habe auch so ein Bluetooth Mikroskop. Das zeigt manche Sünden.
Bei allen Arten ist der richtige Umgang mit den Dingen wichtig. Häufiger Fehler ist beim Leder das man das Messer falsch rum zieht für die Gegenrichtung und man es dadurch nur stumpfer macht. Oder mit der Tormek Scheibe (habe da eine extra Abziehscheibe) , das dort der Winkel mit Leder etwas flacher sein muss .
Wenn möglich sollte man immer von Innen nach Aussen schneiden. Sprich ich fange an der Drossel an mit "einstechen" und schneide dann quasi fast die ganze Sau (oder Reh) nur noch von innen. So schneide ich kaum Borsten. Fast immer wird geringelt. Brustkorb auch mit Messer geöffnet (nicht durchs Brustbein, sondern daneben durch den weichen Knorpel an den Rippen).