Wie kommt mein Hund zuverlässig ?

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Hi, wie die meisten wissen, habe ich einen knapp 7 Monate alten KLM Rüden und bin Erstlingsführer.
Bin eigentlich recht zufrieden, der Hund ist sehr passioniert und macht sich gut ,habe aber 2 Probleme.
Zunächst das größere, wenn ich mit dem Hund im Revier unterwegs bin (Feldrevier direkt am Wohnort) und er sieht einen flach fliegenden Vogel oder aber er bekommt Wildwitterung in die Nase jagt er los und nimmt kein Kommando von mir noch wahr.
Sobald er seiner Meinung nach fertig ist kommt er zurück, dann ist natürlich jede Strafe sinnlos.
War in letzter Zeit viel mit der Feldleine unterwegs, aber nachdem er 2 Mal richtig reingelaufen ist wurde er viel vorsichtiger, er weiß dann das er noch eine Leine anhat.
Bin für ernstgemeinte Vorschläge offen.
 
A

anonym

Guest
Das Stichwort heisst "Impulskontrolle". Dein Hund muss lernen, sich zu beherrschen. Die ersten Übungen dafür habe ich mit meinem DK bereits mit 12 Wochen gemacht. Bei mir gibt es nix ohne vorherigen "Blickkontakt", den ich immer wieder einfordere. Auf den "Blickkontakt" folgt von mir ein weiterer Befehl.
Das I-net ist voll von Tips, wie man die Impulskontrolle erarbeiten kann.

*edit* Nachtrag: Wie gut ist seine Leinenführigkeit?
 
A

anonym

Guest
Mittelhessen schrieb:
Sobald er seiner Meinung nach fertig ist kommt er zurück, dann ist natürlich jede Strafe sinnlos.

Warum? :14:
Sofort kommentarlos anleinen, ins Auto, heimfahren. Dort dann den Hund nicht mal mehr ansehen.
 
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gletscherpris schrieb:
Mittelhessen schrieb:
Sobald er seiner Meinung nach fertig ist kommt er zurück, dann ist natürlich jede Strafe sinnlos.

Warum? :14:
Sofort kommentarlos anleinen, ins Auto, heimfahren. Dort dann den Hund nicht mal mehr ansehen.
Und der Hund denkt dann: "Boah ey, ist der Alte heute wieder ein Ar$ch. Beim nächsten mal komm' ich besser gar nicht wieder zu ihm zurück...*grummel*...der kann mich mal....."

basti
 
A

anonym

Guest
Der Hund verknüpft dann damit dass sein geliebtes Verhalten (die Extratouren) nicht funktioniert.
Sondern dass ER "allein bleibt" wenn er sich erdreistet Dich als Rudelführer nach eigenem Gutdünken allein zu lassen.
 
A

anonym

Guest
gletscherpris schrieb:
Der Hund verknüpft dann damit dass sein geliebtes Verhalten (die Extratouren) nicht funktioniert.
Das verknüpft er mit der von Dir genannten Methode, des Anleinens, nach Hause Fahrens und nicht mehr angesehen Werdens???
.
.
.
:18: :18: :18:

gletscherpris schrieb:
Sondern dass ER "allein bleibt" wenn er sich erdreistet Dich als Rudelführer nach eigenem Gutdünken allein zu lassen.
Wenn er sich schon allein zurückgelassen fühlen soll, dann darf der HF nicht mehr da sein, wo er ihn zuletzt verlassen hat. Das hat aber etwas mit der Orientierung am HF zu tun und nicht mit der Impulskontrolle. Ergo: Nicht ganz der richtige "Therapieansatz" ;-)
 
A

anonym

Guest
AW: Re: Wie kommt mein Hund zuverlässig ?

Mittelhessen schrieb:
...knapp 7 Monate alten KLM Rüden ...
War in letzter Zeit viel mit der Feldleine unterwegs, aber nachdem er 2 Mal richtig reingelaufen ist wurde er viel vorsichtiger, er weiß dann das er noch eine Leine anhat.

Impulskontrolle trainieren, wie schon von Famous erwähnt. Das geht schon am Futternapf (Hund abgelegt am Napf warten lassen, Fressen erst nach Freigabe etc.). Oder vor dem Ableinen bei wirklichem Freilauf oder vor der Spielrunde mit anderen Hunden: Den Hund hat auch hier nach dem Ableinen zu warten und darf erst losstürmen, wenn er von dir die Freigabe erhält. Den Hund vor allem ohne Leine nicht weiter laufen und sich so verselbständigen lassen, als du ihn halbwegs zuverlässig kontrollieren und abrufen kannst.

Allgemein kannst du ihn daran gewöhnen, sich solche zum Losstürmen anreizenden Verlockungen erst einmal in Ruhe anzusehen. Los darf er erst, wenn er ruhig bleibt bzw. ruhig geworden ist. Ansonsten: Schleppleine bzw die Feldleine bei Freilauf draussen immer dran- und schleppen lassen, die nimmt er dann wenns gut geht garnicht mehr als vorhanden wahr, du kannst aber dennoch eingreifen.

Und ganz allgemein immer Augen auf und potentielle Verleitungen und Verlockungen möhlichst früher erkennen, als der Hund, dann kannst du rechtzeitig eingreifen und sie sogar zum Training der Impulskontrolle, s.o., verwenden.

Nachtrag:

Gerade nach solchem Ungehorsam wie von dir geschildert bring Strafe danach im üblichen Sinne wohl nicht, aber ein paar Gehorsamsübungen im Anschluss an Ungehorsam sind angebracht. Ich zumindest bin biseher auch jetzt wieder bei meiner dickschädligen Bracke mit "Liegestützübungen" gut gefahren (Platz, komm, Halt; Platz, komm, halt...). Wurden die mehrfach in Folge präzise ausgeführt, die Situation durch kurzes Lob auflösen und gut ist.

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Guest
Famous schrieb:
gletscherpris schrieb:
Der Hund verknüpft dann damit dass sein geliebtes Verhalten (die Extratouren) nicht funktioniert.
Das verknüpft er mit der von Dir genannten Methode, des Anleinens, nach Hause Fahrens und nicht mehr angesehen Werdens???
.
.
.
:18: :18: :18:

gletscherpris schrieb:
Sondern dass ER "allein bleibt" wenn er sich erdreistet Dich als Rudelführer nach eigenem Gutdünken allein zu lassen.
Wenn er sich schon allein zurückgelassen fühlen soll, dann darf der HF nicht mehr da sein, wo er ihn zuletzt verlassen hat. Das hat aber etwas mit der Orientierung am HF zu tun und nicht mit der Impulskontrolle. Ergo: Nicht ganz der richtige "Therapieansatz" ;-)

OK. Lesson learned.
Bin wohl langsam nachlässig geworden.

Raushalten aus Flinten- und Hundethreads.
Außer man will sich zoffen.
 
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Ich versuche eigentlich bei jedem Spaziergang ein paar Grundübungen durchzuführen, Sitz, Platz warten, kurze Strecken bei Fuß etc.
Danke für den Tip Keiler werde es dann nach den kleinen Jagdausflügen nochmals intensivieren.
Vor der Futtergabe lassen wir den Hund immer ablegen und erst nach 20-60 Sekunden lassen wir ihn zum Fressen

Ein Problem ist auch, ich weiß leider nicht was kann ich von dem Hund in dem Alter eigentlich realistisch erwarten.
Ist es überhaupt realistisch in dem Alter einen passionierten Hund aus einer derartigen Triebsituation abzurufen, oder geht es mehr um Tendenzen.

Bis dato dank für die Antworten.
 
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Re: AW: Re: Wie kommt mein Hund zuverlässig ?

Keiler67 schrieb:
Impulskontrolle trainieren, wie schon von Famous erwähnt. Das geht schon am Futternapf (Hund abgelegt am Napf warten lassen, Fressen erst nach Freigabe etc.). Oder vor dem Ableinen bei wirklichem Freilauf oder vor der Spielrunde mit anderen Hunden: Den Hund hat auch hier nach dem Ableinen zu warten und darf erst losstürmen, wenn er von dir die Freigabe erhält. Den Hund vor allem ohne Leine nicht weiter laufen und sich so verselbständigen lassen, als du ihn halbwegs zuverlässig kontrollieren und abrufen kannst.

Allgemein kannst du ihn daran gewöhnen, sich solche zum Losstürmen anreizenden Verlockungen erst einmal in Ruhe anzusehen. Los darf er erst, wenn er ruhig bleibt bzw. ruhig geworden ist. Ansonsten: Schleppleine bzw die Feldleine bei Freilauf draussen immer dran- und schleppen lassen, die nimmt er dann wenns gut geht garnicht mehr als vorhanden wahr, du kannst aber dennoch eingreifen.

Und ganz allgemein immer Augen auf und potentielle Verleitungen und Verlockungen möhlichst früher erkennen, als der Hund, dann kannst du rechtzeitig eingreifen und sie sogar zum Training der Impulskontrolle, s.o., verwenden.

Nachtrag:

Gerade nach solchem Ungehorsam wie von dir geschildert bring Strafe danach im üblichen Sinne wohl nicht, aber ein paar Gehorsamsübungen im Anschluss an Ungehorsam sind angebracht. Ich zumindest bin biseher auch jetzt wieder bei meiner dickschädligen Bracke mit "Liegestützübungen" gut gefahren (Platz, komm, Halt; Platz, komm, halt...). Wurden die mehrfach in Folge präzise ausgeführt, die Situation durch kurzes Lob auflösen und gut ist.
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@Keiler67 :27: :27: :28: Moosjäger

@Mittelhessen besonders wichtig für Dich und deinen Hund
ist der von mir in rot gesetzte Text von Keiler67
 
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anonym

Guest
Mittelhessen schrieb:
Ist es überhaupt realistisch in dem Alter einen passionierten Hund aus einer derartigen Triebsituation abzurufen
Ja!
Versuche mal Folgendes, am besten in einem umzäunten Gebiet: Hund frei laufen lassen und warten, bis er irgendetwas Interessantes entdeckt hat, lasse ihn daran schnuppern, dann ruhigen (leisen) Tones abrufen (Befehl nur einmal geben!). Du solltest dann max. 10-20m entfernt sein. Reagiert er auf das Abrufen nicht, sofort mit deutlich drohender Körperhaltung ohne ein Wort auf ihn zugehen (Achtung: Bist Du eh von kräftiger, großer Statur, dann reicht meist schon, energischen Schrittes auf den Hund zuzugehen. So viel Druck wie nötig, so wenig wie möglich). Sobald er Dich bemerkt, sich Dir zuwendet, sich von dem interessanten Objekt abwendet und Beschwichtigungsgesten zeigt, sofort ohne ein Wort abwenden und weitergehen. Typischerweise folgen sie dann sofort. Tut er es nicht, sofort wieder umdrehen, wieder auf ihn zu. Es ist Dir ernst, dass er das, was er tut, sein lassen soll und Dir folgen soll! Folgt er, dann einige Schritte weitergehen, sich ihm dann in lockerer Körperhaltung zuwenden, ihn freundlich spielerisch beim Namen rufen und loben. Dann sollte das bisherige Objekt der Begierde völlig vergessen sein. Sobald er sich im Nahbereich abrufen lässt, den Abstand immer weiter erhöhen. Erst steigern, wenn es vorher zuverlässig klappt.
Meine Junghunde haben so gelernt, dass es jeden Befehl von mir nur einmal gibt und ich die sofortige Befolgung verlange. M.M.n. gehorchen Hunde oft viel besser, wenn die Befehle geflüstert werden. Sie hören dann besser hin, um nix zu verpassen. :26:
 
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Hast Du diesen Hund überhaupt sauber auf Dein Komm-Signal konditioniert??? Konditioniert = Reflex....

Petra
 
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Hallo Petra
Ich denke, dass der 7 Mon. alte KLM des Theadstarters eben noch nicht in Gehorsam durchgearbeitet ist. Das muß jetzt ohne wenn und aber geschehen. dass heißt momentan ist meiner Meinung nach nur noch das laufen an der Feldleine angesagt.Und die Ratschläge von Keiler67 und Famous befolgen

Gruß Moosjäger
 
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Moosjäger schrieb:
Hallo Petra
Ich denke, dass der 7 Mon. alte KLM des Theadstarters eben noch nicht in Gehorsam durchgearbeitet ist. Das muß jetzt ohne wenn und aber geschehen. dass heißt momentan ist meiner Meinung nach nur noch das laufen an der Feldleine angesagt.Und die Ratschläge von Keiler67 und Famous befolgen

Klar ist dieser Hund noch nicht im Gehorsam durchgearbeitet, wie auch mit 7 Monaten... Mir ging es aber darum, dass der Hund erstmal auf das Kommsignal konditioniert wird.

Ich meine z.B. so:

http://www.youtube.com/watch?v=OKaMnmLOolQ

Und nein, man muss dazu nicht die Beine breit machen und kann auch einen anderen Reiz als Ball nehmen. Und ja, es funktioniert nicht nur bei den schwulen Engländern;-)

Petra
 

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