Wie kirrt Deutschland?

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Sparrenberg schrieb:
Also ich denke, Briefmarkensammeln ist auch ein schönes Hobby, beruhigend und gewaltfrei! :oops:

Man kann "brutal" -ich bleib bei dem Begriff - eingreifen bei Rehen und Sauen, ohne zu kirren.
Fällt Euch eigentlich auf, dass i.R. der grausigen Phantasien, wie schlecht es ohne Kirrung weiterginge, plötzlich von Seiten der Kirrbefürworter ausschließlich Einlassungen zum Schwarzwild gab ?
Alle anderen heiligen Schalenwildarten werden genauso durchgemästet vom korrekten Hegejockel: Fässer unter den Hochsitzen, bei gan faulen Säcken: liegende Fässer 35 m weiter.
Vielen Dank jedenfalls: kein Mensch behauptet, man könne nicht vollständig auf Kirrungsabschüsse bei Reh-, Rot-, Dam- und Muffelwild verzichten. Gibt natürlich wenig Statistik im Sinne "70 % der Einzelabschüsse ab Herbst erfolgen an Kirrungen" - auch wenn das absolut wahr sein mag. Das wär beim "Edelwild" aber doch zu beschämendes Faktum, sowas fragt wieder keiner offen....

Bleibt als die jagdliche Nutte und Sau, gemästet, explosivste Populationsdynamik, nachtsichtgewohnt und hetzjagdgewohnt , welche wir um`s Verrecken doch unbedingt rankirren müssen zum großartigen jagdlichen Erlebnis.

Ich behaupte nicht, in meinen Jagden das Sauenproblem mit oder ohne Kirrung lösen zu können: bei 4/5 Feldanteil, Riesengrenze zu Ex-TrÜbPl mit ca 1000 Sauen drin, ist das schlicht nicht möglich.
Aber ich verhüte und bezahle trotzdem die Wildschäden und kirre einfach nicht. Schön fände ich, wenn ALLE rundum auch ohne Kirrung zurecht kämen, anstatt sich auf dieses suchterzeugende Spielchen einzulassen: weil wir dann vielleicht insgesamt gewaltig weniger Futter in die Reproduktion der Sauen steckten und gemeinsam ein zu lösendes Problem hätten.

Denn die Mais-Junkies haben auf Seiten der Lodengruftis wirklich das Pendant der von täglicher Revierfahrt und dem Britzeln der Jagdmöglichkeit bei heraufziehendem Mond angefixten Halbjägerlein. Degradiert zu Futterknechten ihres verhausschweinten Wildes zwar. Und auch in der öffentlichen Meinung nahezu 99% ekelhaft erscheinende Ballerer am Futterhäuflein geworden.

Mich interessiert überhaupt nicht, wie "erfolgreich" die eingeschliffene Taktik der Kirrjagd statistisch ist. Denn wenn jemand als "Schwarzwildexperte" gilt, der > 300 Sauen auf den Futtertrog hingeschossen hat, dann find ich das eigentlich zum Erbrechen und ES GIBT HALT AUCH VÖLLIG ANDERE STRATEGIEN , die genauso erfolgreich sein können.
Wer nicht mehr kirren darf, der könnte vielleicht auch mal bereit sein, schlicht für den 8.12. eine Drückjagd vorzuplanen, Stände basteln, Hundeführer und Treiber einzuladen. Und ob er nun Ende November Sauen im Revier hat oder nicht - die REVIERÜBERGREIFENDE Jagd wird gemacht, Sauen auch aus den Nachbarrevieren effizient bejagt.
Wer nicht mehr kirren darf, der erinnert sich vielleicht doch mal ans Pirschen im Schneehemd, an Ansitze auf der Agrarsteppe im Winter an den Ex-Schadensflächen, an Pirsch in Saueneinstände bei Sauwetter im Sommer. Vielleicht auch irgendwann an den Erfolg der alten Saufänge.
Und vielleicht würde eben auch mal Druck aufgebaut von wildschadenszahlenden Pächtern gegen etwa den zentral zwischen ihnen liegenden Eigenjagdpächter oder Bundesförster, der aus seinen Wäldern einen Schwarzwildzoo gemacht hat.

Will sagen: so lange gekirrt wird, jeder sich an der "Schweinelotterie" beteiligt, wird meines Erachtens die Sauenjagerei ineffizient bleiben. Weil der Effekt der Abschüsse durch die entscheidende Mast zwischen Dezember und April locker wieder ausgeglichen wird.

Gruß, Martin
 
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@feuerlein
Die Jagd am Tresterhaufen oder Maistrog stellt wenig Anforderungen an den Erleger und der Erlebniswert hält sich sehr in Grenzen. Es gibt kaum Jagdarten, die weniger Reiz haben. Nur bei der Rehwildjagd im Wald oder in einem Revierm in dem Sauen nur als Wechselwild auftreten hat man wenig andere Möglichkeiten!
 
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hunter-69 schrieb:
@feuerlein
Die Jagd am Tresterhaufen oder Maistrog stellt wenig Anforderungen an den Erleger und der Erlebniswert hält sich sehr in Grenzen. Es gibt kaum Jagdarten, die weniger Reiz haben. Nur bei der Rehwildjagd im Wald oder in einem Revierm in dem Sauen nur als Wechselwild auftreten hat man wenig andere Möglichkeiten!

@ hunter-69

Man sollte nicht auf irgendwelche Neurosen einsteigen die aus einem persönlichen Umfeld stammen, jeder jagd nach seinen persönlichen Gegebenheiten, die Kirrjagd mag ihre Schattenseiten haben, aber das ist weder Gang und Gäbe, das Groß hält sich an den Richtlinien und braucht sich dessen Gebrauch nicht zu schämen oder ein schlechtes Gewissen zu haben.

Jeder kirrt, und Jeder weiß, das die Kirrung kein Garant für Jagdstrecke ist.

Ich jage hauptsächlich an der Kirrung, meistens gehe ich ohne Jagderfolg nach Hause, auch ohne Anblick gehabt zu haben, und wenn sie kommen, dann muß es auch passen,,,,,, auch dann bleibt oftmals der Finger gerade, den im Zweifel, jage ich nicht.

Feuerlein mag jagen wie er will, doch in den Moment wo er seine persönliche Meinung auf alle projizieren will, um zu bestimmen was rechte Jagd ist und was nicht, kommt für mich der Blickwinkel des Tellerrands im Spiel.

Ich finde es auch nicht Richtig, das hier, unwidersprochen, der Anschein erweckt wird, das alle Sauen blickt links auf die Kirrungen zusteuern !
Im Gegenteil, wo man auch hinhört, """ ALLE """ klagen über die verwaisten Kirrungen in der Eifel !!!!!!! Grund ,,, reichlich Mast !!!! Die Sauen sind da !!!!!
Es gibt aber Jäger die sooooo satt sind an der Jagd, das sie den Reiz nicht mehr spüren, sie reimen sich dann " Ihre " schöne Welt zusammen, weck mit Kirrungen, weck mit allem was dem Wild übern Winter hilft.

Die Kirrung ist nicht das Problem,
vielmehr ist es der unausgesprochene Jagdneid, das Ichdenken und das zusammengeschusterte Hörensagen das letztendlich als Dunkelziffer einen Wahrheitsgehalt erlangt.

@ hunter,,,,, geh weiter soo jagen wie bisher, und soooo, wie du dich dabei wohlfühlst, und wie du dich dabei selbst in die Augen schauen kannst,,,, wenn das stimmt,,,,,, brauchst du keinen Segen eines selbsternannten Papstes,,,,

weihei Hasty
 
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Wenn ich diese im Zustand höchster Empörung verfassten Ergüsse schon lese. ...

Klar, es ist immer einfach in den Extremen rhetorisch zu brillieren. Die gemäßigte Mittellage kommt sprachlich zwangsläufig etwas spröder und matter daher.

Aber eines wollen wir hier fei schon mal klarstellen. Die angeführten (und bebilderten) Extrembeispiele sind Ausnahmen und haben mit Kirrjagd schon mal gleich garnix zu tun. Welcher normale Revierinhaber kann sich schon eine Rotte "Kirrknechte" + einen eigene Mais- und Rübensilos leisten?

ICH kirre natürlich (auch) und stehe dazu. Verbrauch Kirrgut dieses Jahr bislang seh überschaubar: Ein 25-Kilo-Sack Mais, ein halber Sack Gerste und eine 50L-Tonne- Eicheln... Kirrgut wird nicht mit dem Tieflader ausgebracht sondern in einem kleinen Eimer. Schlafkanzeln, Sauenkreisel, Wilduhr, Sauentelefon etc pipapo alles Fehlanzeige. Nur einen Malbaum jibbet. Und eine kleine offene Kanzel, wo der Wind durchbläst und der Regen durchtropft.

Für mich weist diese echte Kirrjagd nur graduelle Unterschiede zum Ansitz an Mastbäumen auf. In "meiner Roteichenplantage" kann ich jedenfalls etwa genauso oft Schwarzwild antreffen wie an der Kirre. Denn dort kirrt der liebe Gott..

Also abregen. Kirre und DJ haben beide ihre Bedeutung. Das eine ist nicht böser als das andere. Übel ist nur der Mißbrauch bzw. die unsachgerechte Durchführung.

ULE
 
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Feuerlein schrieb:
Sparrenberg schrieb:
Will sagen: so lange gekirrt wird, jeder sich an der "Schweinelotterie" beteiligt, wird meines Erachtens die Sauenjagerei ineffizient bleiben. Weil der Effekt der Abschüsse durch die entscheidende Mast zwischen Dezember und April locker wieder ausgeglichen wird.

Gruß, Martin

Das auch noch: Ab Mitt Februar haben die Schweinderl (nicht nur) bei mir komplett Ruhe. Haben sie sich schließlich verdient. :wink:

Gekirrt wird dann natürlich auch nicht mehr.

ULE
 
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Dilldapp schrieb:
Bringt nichts. Habe in einem gravierenden Fall hier den Verursacher, dann den Hegeringleiter, den Förster, den KJM, den Verpächter, das Kreisjagdamt auf die missbräuchliche Kirrungen hingewiesen, KEINER hat was unternommen! Ist ja nur eine Ordnungswidrigkeit, muss nicht unbedingt verfolgt werden.
Denn scheint bei uns die UJB mehr auf Draht zu sein... Ahja.. und warum ist euer KJM noch im Amt?
 
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Klappspaten schrieb:
Denn scheint bei uns die UJB mehr auf Draht zu sein... Ahja.. und warum ist euer KJM noch im Amt?

Die Frage sollte besser lauten: wie ist er in dieses Amt reingekommen ?

Wählen wir denn wirklich *immer* nur die brutalst möglichen Durchgreifer, oder wollen wir doch lieber den "Amigo-KJM" ?

Eines ist klar, als KJM hat man -zumindest bei uns- immer reichlich Einladungen zu den verschiedensten jagdlichen Vergnügungen.
Sei es ihm auch gegönnt.

basti
 
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WIE KIRRT DEUTSCHLAND???
Gaaaanzz einfach!!!
So wie sich viele Autofahrer auf Deutschlands Strassen benehmen!!
Ich bezahle KFZ Steuer,Spritsteuer,Vers. usw. ALSO GEHÖRT MIR DIE STRASSE!!!
Ich bezahle eine "Schweine-Kohle" an Pacht fürs Revier,also kann ich tun und lassen was ich will!!!
Mit dem 50.000€ Jeep bis unter die Schlafkanzel (natürlich vorgeheizt!!)fahren!
Laufen oder Pirschen ist ja ungesund!!!Ich weiß ja eh was bei mir im Revier los ist!! Dafür hab ich ja nen Aufseher! Vom Aufseher an der Kirrung Kameras instaliert! Wann waren se denn da???
Den ersten Rüssel der aus der Dickung an der Kirrung raus kommt wird schnell aufs Kreuz gelegt! Von der Kanzel aus direkt mit dem Handy
den Aufseher anrufen,damit die "Wutz" versorgt wird und dann ab in die Jagdhütte (natürlich mit allem "Schnick u. Schnack!)und die "Wutz" Todtrinken!
So kirrt man(n) in Deutschland!!
 
F

felix-raphael

Guest
Oh, ich glaube mir wird schlecht, wenn ich das hier lese.

Erst über Waidungerechtigkeit (Gesetzesverstoß) sich aufregen und dann doch keine Anzeige erstatten??

Die Aufsichtsbehörden sollen bei einer entsprechenden Anzeige nichts tun? Kann ich mir in der Bundesrepublik kaum glauben: War da nicht etwas mit Offizialauftrag? Und wenn die untere Behörde nicht adäquat reagiert, warum nicht an die obere oder oberste wenden?

Aber mal im Ernst zum eigentlichen Thema und zu der Umfrage in der WUH: Jeder kennt die gesetzlichen Bestimmungen, daher dürften die Antworten hinsichtlich der Zahl der Kirrungen und des Kirrmaterials kaum überraschen, oder??? Spannend sind Fragen nach Beschickung, Kontrolle, Position zur Kanzel.

Ich kann einer solchen Umfrage nichts abgewinnen oder glaubt irgendjemand etwa, dass ein Waidmann sich zu Illegalem bekennt?

In Anlehnung an meinen Vorschreiber: Wer gibt denn schon zu, dass er nachts auf leerer Straße auch bei rot weiterfährt? Wer gibt denn schon zu, dass er mit Kuchen, Fleischresten, Trester etc. kirrt, dass er alle paar Meter eine Kirrung, am besten gleich neben einer Ablenkfütterung hat, dass er sich auch freut, wenn Rehe die Kirrung besuchen und "bedauerlicherweise" das Schutzhindernis wegkriegen?
 
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felix-raphael schrieb:
Wer gibt denn schon zu, dass er nachts auf leerer Straße auch bei rot weiterfährt? Wer gibt denn schon zu, dass er mit Kuchen, Fleischresten, Trester etc. kirrt, dass er alle paar Meter eine Kirrung, am besten gleich neben einer Ablenkfütterung hat, dass er sich auch freut, wenn Rehe die Kirrung besuchen und "bedauerlicherweise" das Schutzhindernis wegkriegen?

Daher wird die Umfrage die gleiche qualitative Aussagekraft haben, wie in mit Sicherheit vielen Fällen analog eine Streckenmeldung von Privatrevieren an die UJB.
 
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Sachsen Paule schrieb:
[quote="felix-raphael":24lk76ep]Wer gibt denn schon zu, dass er nachts auf leerer Straße auch bei rot weiterfährt? Wer gibt denn schon zu, dass er mit Kuchen, Fleischresten, Trester etc. kirrt, dass er alle paar Meter eine Kirrung, am besten gleich neben einer Ablenkfütterung hat, dass er sich auch freut, wenn Rehe die Kirrung besuchen und "bedauerlicherweise" das Schutzhindernis wegkriegen?

Daher wird die Umfrage die gleiche qualitative Aussagekraft haben, wie in mit Sicherheit vielen Fällen analog eine Streckenmeldung von Privatrevieren an die UJB.[/quote:24lk76ep]

...und die streckenmeldungen der regiejagden versinken im nirwana.... :D :p :D
 
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the dogfather schrieb:
Wenn ich diese im Zustand höchster Empörung verfassten Ergüsse schon lese. ...

Klar, es ist immer einfach in den Extremen rhetorisch zu brillieren. Die gemäßigte Mittellage kommt sprachlich zwangsläufig etwas spröder und matter daher.

ULE

Naja-rhetorisch brilliant waren meine postings nun sicherlich nicht, zerhackte Grammatik etc...

Aber Dein eigenes gutes Beispiel mit wirklich nur homöopathischer Kirrerei ( im eigentlichen Sinn des Weidmannsbegriffes eben) entkräftet keinesfalls meine Erlebnisse wo immer ich mit offenen Augen durch den Wald marschiere. Die Reviere sind für viele Pächter praktisch ihre erweiterten Wohnzimmer und sie machen weiterhin, was sie wollen.
Es mag "ne kleine Minderheit" sein, die von sich stolz behauptet "bei uns im Revier haben Krummschnäbel keine Chance!". Gibt`s nicht, entrüstet sich der LJV-ler, aber ich hab solche Seckel schon öfter getroffen.
Es mag nur ein Drittel sein, das Füchse auch von März bis Mai umnietet, weil sonst nix erlaubt ist - entgegen Tierschutzgesetz und auch BJG. Solch Schandvolk postet ja ganz offen hier mit "ich schieß jeden Fuchs, zu jeder Jahreszeit" und privat kenn ich da nen richtigen Haufen.

Und so ist es in meiner Erfahrung halt sogar ne glatte Mehrheit, die regelmäßig ( zu den Zeiten, wo Kirrung überhaupt attraktiv ist, klar. Dann aber eben zentznerweise pro Monat!) de facto weiterhin Fütterungen vor die Hochsitze schüttet, ganze Fässer quer legt ( in Ba-Wü verboten).

Vielleicht könnten wir uns vorerst mal einigen, dass die Aulendorfstudie beschämend war, dass die NABU-Fotos aus den Kirrverbotszonen des Hochschwarzwaldes vor wenigen Wochen leider wieder in dieselbe Richtung weisen.
Und dass es an der Zeit wäre, mal eine glaubhafte und repräsentative Erhebung durchschnittlich "angemessener" Kirrung durch die deutschen Jägersleut dem entgegen zu stellen. LJV-Propaganda und das eine oder andere lobenswerte Beispiel geizigster Kirrpraxis wie bei Dir ( was denken denn da Deine Nachbarn von Dir: dumm oder gar verarmt ? (':)') ) reicht mir aufgrund meiner eigenen Erlebnisse und der bisherigen Studien halt keinesfalls.
Gruß, M.
 
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Das Problem, man kann es nicht oft genug sagen, ist nicht die Kirrjagd an sich. Kirrjagd ist eine höchst effektive Jagdmethode, richtig betrieben auch effizient.

Es gibt dabei aber eine Grundregel:

Verhältnismäßig mehr an kg Wildpret reinschießen, als man durch Ausbringen von kg Mais an Wildbret produziert. Durch jede Kirrung bekommt das Schwarzwild zusätzliches Futter in Form von Mais. Das insb. in Zeiten natürlicher Nahrungsengpässe. Wenn nun Sauen in einer Nacht 5 Kirrungen abklappern können sie sich anschließend fett gefressen in der Dickung verkriechen. Da sie das jeden Tag tun, steigt die Reproduktionsrate, da das Nahrungsangebot das ganze Jahr über künstlich erhöht wird..

Was ist zu tun: Wer wesentlich mehr als ca 5 kg Mais für 1 kg Sau rauswirft, reduziert keine Schwarzwildbestände. Er produziert mehr, als er schießt. Er sollte die Kirrerei sein lassen und sich eher an den natürlichen Lebensgewohnheiten der Sauen orientieren, um Strecke zu machen. Also an den Wiesen sitzen zur richtigen Jahreszeit, an den Suhlen, an den Rückwechseln in die Tageseinstände, in den Mastbeständen, an den Feldern usw. Oder mit guten Hunden die Sauen vor die Büchse jagen, dazu braucht man keinen Schnee und auch keine 30 Mann.

Die Kirrung sollte nicht die einzige Idee eines Jägers sein, wenn er eine Sau schießen will. Da gibts viele andere Möglichkeiten, die z.B. mir auch mehr Spaß machen. An der Kirrung sitze ich trotzdem ab und zu. Mit der entsprechenden Mais/Sau-Bilanz, versteht sich (ca 1/1 kg)

Und: Kirrungen haben außerhalb von Schwarzwild-Kernrevieren nichts zu suchen, auch so ein Grundübel. Jeder will sie bei sich im Revier haben, und schmeißt dann doch Mais raus, obwohl sie nur einmal in zwei Wochen vorbeikommen. :roll:
 
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Feuerlein schrieb:
Es mag "ne kleine Minderheit" sein, die von sich stolz behauptet "bei uns im Revier haben Krummschnäbel keine Chance!". Gibt`s nicht, entrüstet sich der LJV-ler, aber ich hab solche Seckel schon öfter getroffen.

Hab ich auch schon erlebt. Eingeladen auf ne Treibjagd im kleineren Rahmen schiesst mein Nachbarschütze auf einen Baumfalken und schaut mich ganz entrüstet an warum ich nicht schiesse. Wenn der den getroffen hätte - ich hätt ihn angezeigt. Egal ob ich da nun Jagdgast war oder nicht.

Aber dann mit der grünen Unterhose rumlaufen und das arme Reh nur schiessen wenns laut Geburtsurkunde über fünf Jahre ist.....
 
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hubbert schrieb:
Das Problem, man kann es nicht oft genug sagen, ist nicht die Kirrjagd an sich. Kirrjagd ist eine höchst effektive Jagdmethode, richtig betrieben auch effizient.

Es gibt dabei aber eine Grundregel:

Verhältnismäßig mehr an kg Wildpret reinschießen, als man durch Ausbringen von kg Mais an Wildbret produziert. Durch jede Kirrung bekommt das Schwarzwild zusätzliches Futter in Form von Mais. Das insb. in Zeiten natürlicher Nahrungsengpässe. Wenn nun Sauen in einer Nacht 5 Kirrungen abklappern können sie sich anschließend fett gefressen in der Dickung verkriechen. Da sie das jeden Tag tun, steigt die Reproduktionsrate, da das Nahrungsangebot das ganze Jahr über künstlich erhöht wird..

Was ist zu tun: Wer wesentlich mehr als ca 5 kg Mais für 1 kg Sau rauswirft, reduziert keine Schwarzwildbestände. Er produziert mehr, als er schießt. Er sollte die Kirrerei sein lassen und sich eher an den natürlichen Lebensgewohnheiten der Sauen orientieren, um Strecke zu machen. Also an den Wiesen sitzen zur richtigen Jahreszeit, an den Suhlen, an den Rückwechseln in die Tageseinstände, in den Mastbeständen, an den Feldern usw. Oder mit guten Hunden die Sauen vor die Büchse jagen, dazu braucht man keinen Schnee und auch keine 30 Mann.

Die Kirrung sollte nicht die einzige Idee eines Jägers sein, wenn er eine Sau schießen will. Da gibts viele andere Möglichkeiten, die z.B. mir auch mehr Spaß machen. An der Kirrung sitze ich trotzdem ab und zu. Mit der entsprechenden Mais/Sau-Bilanz, versteht sich (ca 1/1 kg)

Und: Kirrungen haben außerhalb von Schwarzwild-Kernrevieren nichts zu suchen, auch so ein Grundübel. Jeder will sie bei sich im Revier haben, und schmeißt dann doch Mais raus, obwohl sie nur einmal in zwei Wochen vorbeikommen. :roll:

mensch hubbert, ein sehr gutes posting!
kann dir in allen punkten nur zustimmen!
ich für meine person habe den sauen ihre tägliche maisration auch schon gekürzt, allein schon aus ökonomischen gründen, bedenkt man die heutigen maispreise. :wink:
aber wehe jetzt sagt einer ich wäre geizig... :wink:
 

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