Hallo Moorerpel, ich hatte ja Widerspruch versprochen
. Laß' mich also - wenn auch etwas knapp, wofür ich um Nachsicht bitte - erörtern, wo und warum ich mit Dir nicht übereinstimme:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Moorerpel:
Allerdings ist mir nicht geläufig, dass es zu den Vorschlägen der Schwarzwildfachleute zählt, die Schonung der Bachen bei Drückjagden aufzuheben.<HR></BLOCKQUOTE>
Aber ja. Die Einzeljagd ermöglicht zwar eine sorgfältigere Beobachtung der Rotte, in dem - fast nirgendwo gegebenen - Idealfall sogar ein intensives Kennenlernen der Sozialstruktur. Deshalb ist der Bachenabschuß auf der Einzeljagd vorrangig, da gebe ich Dir im Prinzip gerne recht (was man natürlich nicht sinnvoll auf des deutschen Weidmanns Schwarzwild-Lieblingsbejagungsart, in dunkler Nacht vor der Kirrung mit dem 8 x 56-ZF und Leuchtabsehen betreiben kann).
Da die Einzeljagd aber zum einen nicht hinreicht, um auch nur ansatzweise zu reduzieren, zum anderen das Schwarzwild nicht dümmer als der Weidmann ist, und zum dritten dauerndes Herumsitzen und Winden auch nicht gerade die Bejagbarkeit der Sauen erhöht, sondern nur den schweinischen Bekanntheitsgrad des Jägers, ist der Bachenabschuß auch auf der Drückjagd wichtig. Dann muß allerdings die Zeit stimmen und die Anstellung der Schützen (die Schießleistung sowieso, aber die war z.B. im Ebersberger Forst ja anscheinend nicht das Problem).
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Fehler die zuvor gemacht wurden, durch einen regellosen Abschuss auf Drückjagden wieder auszubessern, ist wohl die falsche Methode, und zeugt von schlechtem Handwerk in zwei Fällen.
Ich glaube, ich habe in den vorangegangenen Postings hinreichend dargelegt, warum ich glaube, daß Du da aus Idealisierung einem fundamentalen Irrtum Raum gibst. Erst einmal muß Grobstruktur geschaffen werden (jaja, "Zahl vor Wahl", jenes beliebte und stets für nette Beißreflexe sorgende Schibboleth), bevor die auf ihr aufbauende Feinziselierung (Abschuß genau der "richtigen" Stücke, langes meditativ-kunktatorisches Sinnieren, welcher der Frischlinge dann vielleicht - oder doch eher nicht - oder stattdessen vielleicht eher der ganz links ? huch, jetzt sind sie weg !) überhaupt funktionieren und greifen kann.
Man darf die vorhandenen Schwächen (die zum Teil auf jagdliche Fehler zurückzuführen sind, d'accord, zum guten Teil - darauf hat Hürsch zu Recht hingewiesen - aber auch nicht; nicht an allem sind "die Jäger" schuld, manches hat Demeter zu verantworten) gerade nicht mehr durch falsche Zögerlichkeit perpetuieren und letztlich potenzieren; und das wird vielerorts leider noch gemacht, auch wenn allmählich die Erkenntnis sich durchsetzt. Dies auch dank der Landesjagdverbände, die hier massiv aufklärend gewirkt haben (zuerst m.W. sehr dezidiert Baden-Württemberg, danach zog allmählich Bayern nach).
Besten Gruß und Danke,
Carcano
[ 15. Februar 2002: Beitrag editiert von: carcano ]
[ 15. Februar 2002: Beitrag editiert von: carcano ]