frodo schrieb:
pudlich schrieb:
Und was den Rest der statements angeht- fast alle WDBr gehen irgendwie auf meinen Zwinger zurück.
Das soll jetzt keine Beleidigung sein, oder eine Bewertung Deiner Zucht, aber für die Rasse ist das doch eher ein Armutszeugnis im wörtlichen Sinne, oder?
Frodo, damit beleidigst du mich keineswegs. Über vefehlte Zuchtpolitik bei den Westfalen könnte ich ein Buch schreiben.
Wie in anderen Zuchtvereinen/verbänden auch, regiert im DBC der Mammon.
Das erkennt man auf den ersten Blick nicht, sieht man aber hinter die Kulissen, dann fällt es auf.
Leider haben die Verantwortlichen es immer geschafft, entweder selber im Vorstand des DBC zu sitzen oder aber sich dort willfährtige Helfer zu besorgen.
Ebenso haben sie es immer verstanden, Gleichgesinnte um sich zu scharen und vor den eigenen Karren zu spannen. Unser Niss wäre fast so eine Nummer geworden, Patrick ist ohnehin eine, einige andere, die hier gel. posten, kommen dazu.
Die WDBr waren immer stückzahlmäßig eine sehr kleine Population. Durch verfehlte Zuchtpolitik wurde das Mitte der 80er brisant, Mitte der 90er katastrophal. Als ich in der Brackenzeitung diese Mißstände beleuchtete, bekam ich einen Antrag auf Rausschmiß, den Vorstand kostete es den Kopf, resp weite Teile traten zurück. Wie sich im Nachhinein herausstellte, leider teilweise auch die Falschen.
Mitte der 90er existierten 3 Mutterlinien, nämlich a.die des Zuchtbuchführers mit einer Hündin, b. eine weitere eines Mitgliedes mit einer Hündin und c. meine mit 4 Hündinnen.
Diese drei Linien hatten einen bemerkenswerten Unterschied:Linie a. war strenggenommen eine Mischung aus WDBr und Drever, Linie b hatte angeblich irgendwann mal Teckel drin, wonach die Welpen bis heute gel. auch aussehen, Linie c, also meine, war eine Mischung aus WDBr, Drever, hatte aber früher mal ADBr drin.
Damit mussten wir nun weiter machen.
Im Laufe der Zeit kamen noch einige "Nachgeadelte" dazu, da es in Süddeutschland WDBr gab, die nicht im Zugriff des DBC waren.
Ende der 90er sah es dann erstmals so aus, daß ich für meine Hündinnen keinen geeigneten Rüden mehr fand, bei allen zugelassenen wäre der Inzuchtfaktor entweder zu groß gewesen oder aber der Dreveranteil wäre über 75 % gekommen.
Damals haben wir dann auf Drängen des ZBF und mir angefangen, DBr einzukreuzen. Die Idee war nicht schlecht, aber der Ruf der Westfalen war in der Vergangenheit so schlecht geworden, daß die Welpenzahlen nicht befriedigten - über 3 -4 -5 Würfe pro Jahr sind wir nicht heraus gekommen.
Meinem Antrag, einige kleine Olper Hündinnen von Westfalen belegen zu lassen wurde nicht entsprochen, ebenso von meiner Idee, Alpenl. einzukreuzen.
Die Westfalen haben sich bis heute nicht erholt. Die Welpenzahlen befriedigen noch immer nicht, ausserdem wurde nicht konsequent gearbeitet. Neid, Geld und Borniertheit taten ein übriges.
2007 stellte der DBC 14 WDBr aus Deckrüden auf, davon stammen 5 mehr oder weniger direkt aus meiner Linie, einer aus einer nachgeadelten, 3 aus Linie b. Sinnigerweise hat der ZBF seine Linie mit einem Rüden aus Linie b gekreuzt und stellt damit 3 weitere Rüden als Vollgeschwister. Ebenso kommen 2 weitere aus der Linie a.
4 der 14 stammen aus Kreuzungswürfen WDBr x DBr.
Das wird sich, da die Anzahl der Zwinger zunimmt, augenscheinlich der Ahnentafeln verwässern, in der Blutführung natürlich nicht.
Vor allem dann nicht, wenn viel zu früh Rückkreuzungen gemacht werden oder sogar Reste "sauberer" WDBr miteinander angepaart werden.
Ich unterstelle, mit der massiven Bewerbung der WDBr als Stöberhund hat der DBC den Westfalen den endgültigen Todesstoß versetzt. Wer immer sich eine Westfälische als Stöberhund anschafft, wird enttäuscht werden, wenn er sie nicht täglich entsprechend arbeitet. Als Wochenend - Stöberhund sind sie völlig ungeeignet. Entweder fehlt es an Schärfe oder man hat einen Fernaufklärer, der wie bereits hinreichend diskutiert, nicht mehr ins aktuelle Bild der Stöberhunde passt. Damit wird sich die Zahl der Welpenkäufer eher nach unten bewegen.
Erschwerend kommt hinzu, daß die Schwarzwildstrecken zwar insgesamt zunehmen, hinterfragt man aber mal, wo diese Sauen gesschossen werden, wirds klar. Zahllose Reviere in Niedersachsen haben im vergangenen Jahr mehrere Sauen gemeldet, wo es bis dato keine gab. Hier kommt der massiv gesteigerte Maisanbau zm tragen. Gerade hierfür sind die Bracken aber völlig ungeeignet, wenn sie nicht früh genug darauf spezialisiert werden.
Du siehst also, Frodo, es ist in der Tat ein Armutszeugnis.