Wer wird eigentlich alles grad Jäger ?

Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.714
die Klietel kennt sich halt und die Stände werden gewechselt, nicht, dass da noch einer zu kurz kommt!
Die Herren wissen wie die rote Arbeit aussieht, machens aber nicht!
Ich habe erlebt, das der Eine oder Andere nicht einmal Milz von Leber unterscheiden konnte, geschweige, wo die Galle sitzt oder eine Keule ohne Knochen zubereiten ( auslösen ) konnte. :unsure:
D.T.
Hast du als Berufsjäger gearbeitet?
 
Registriert
11 Jan 2006
Beiträge
12.438
die Klientel kennt sich halt und die Stände werden gewechselt, nicht, dass da noch einer zu kurz kommt!

D.T.
daran erkennt man heutzutage gemeinhin den Sportsmann und fair Play. Wilhelm II hat seinerzeit wie selbstverständlich immer den stärksten Hirsch erlegt und die größte Strecke gemacht. Darüber wurde regelmäßig auch in W&H berichtet. Aufgemuckt oder sich darüber mokiert hat keiner.
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.619
Ist Quatsch. DEN Jäger gibt es so wenig wie DEN Schreiner oder DEN Koch. Jagd ist in erster Linie ein Handwerk, und wie jeder Handwerker muß man sich nach den Umständen richten, und mehr oder weniger spezialisieren.

Ich habe zum Bleistift herzlich wenig Ahnung von der Jagd im Feld, weil Niederwild in meiner Heimat kaum eine Rolle spielt und meine Jagdgelegenheit ausschließlich im Wald stattfindet. Dafür verwerte ich meine Schalenwildstrecke komplett, und bau darin jedes Jahr mehr Expertise auf. Daneben befasse ich mich mit der Ausbildung von Stöberhunden.

Nenne ich deshalb jemanden, der Vorsteher führt, nur Federwild jagt und seine Beute komplett zum Wildhändler bringt, keinen richtigen Jäger?

Deine Ausführungen treffen es doch relativ gut und machen eben schlicht klar, dass es DEN Jäger offensichtlich nicht gibt und es nicht sooo einfach ist, den Jagdscheininhaber vom Jäger zu unterscheiden.

Wir könnten uns natürlich über die Eingangsqualifikation unterhalten und klären, was dazu gehört. Wenn man den/ die Kernbereich(e) (Wildtierkunde ...) mal abgehandelt hat, kommt man eben auch zur 'Flora', zur Verwertung, zum Jagdhundewesen, zum Schießen, zur Waffensachkunde, zum Wiederladen, Bau von Reviereinrichtungen ... Schlussendlich ein breites Feld.

Das ungemütliche Mienenfeld der Tradition und Waidgerechtigkeit haben wir damit noch gar nicht betreten.

Für mich hat es neben handwerklich korrektem agieren (um mal die nicht so klar zu definierende Waidgerechtigkeit auszusparen), wie in anderen Lebensbereichen, zuallererst etwas mit der Bereitschaft zu einem Commitment (ein besseres Wort fällt mir nicht ein) zu tun.

Das meint, u.a., ein inhaltliches wie auch zeitliches Bekenntnis zum Thema Jagd mit vielen denkbaren Facetten zu liefern, die Bereitschaft anfänglich viel und später fortgesetzt zu lernen und die Jagd ein Stück weit als Lebenseinstellung zu betrachten ... und auch ein wenig Demut. Ich, gaaanz persönlich, kann mit Menschen nur bedingt umgehen, die von allem so ein bisschen mitnehmen (und mitquatschen) wollen um dann ein Häuschen weiterzufliegen um am nächsten temporären Happening teilzunehmen.

Letzteres mag funktionieren, wenn man mal der einen und mal der anderen Trendsportart folgt oder auch dem aktuellen Zeitgeist entspricht (sein eigenes Fleisch beschaffen will), auch mal einen Jagdbegleithund führen will, sich über die sozialen Medien ein monstermäßiges Maß an 'Skill' aufbaut (den natürlich dann lauthals kundtut) und sie zur zeitlich begrenzten Beschäftigungstherapie oder Selbstverwirklichung erhebt. Bei der Jagd und beispielsweise auch im Reitsport hat so eine Haltung - nach meiner sehr persönlichen Auffassung - überhaupt nichts verloren.


grosso
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
14 Jul 2019
Beiträge
473
Ich oute mich jetzt mal.
Ich komme selbst aus einer Jägerfamilie. Als ich in dem Alter war , wo ich hätte den Jagdschein machen können haben meine Eltern nicht mehr gejagt und ich hatte andere Interessen. 2018 mit 52 Jahren habe ich dann mit dem Jagdschein angefangen, weil ich legal Waffen besitzen wollte. Im Laufe des Jagdschulkurses hat sich das allerdings schnell gewandelt und das Interesse an Jagd und Natur hat Überhand genommen. Jetzt interessieren mich Waffen und speziell das Schießen ( Schießstand ) kaum noch.
Habe dann noch den Fallenjagdschein und Falknerschein gemacht und mir dieses Jahr auch noch einen Jagdhund zugelegt. Ich denke , dies beweist das Interesse an der Jagd und nicht an Waffen.
Aber ich weiß, daß im Kurs auch andere waren, die erstens wegen dem legalem Waffenbesitz oder weil es gesellschaftlich förderlich ist, den Jagdschein gemacht haben.
 
Registriert
21 Nov 2005
Beiträge
3.127
Das schöne an der neuen Zeit ist die Tatsache, dass mehr Frauen die Jagdprüfung absolvieren. Bei uns darf ja jede und jeder ein Jagdpatent lösen. Man/Frau trägt die Gams dann aber auch selber raus. Diese mentale und körperliche Fitness vorausgesetzt selektioniert schon etwas.
Abgesehen von der reinen Zunahme an Nachwuchs ist es sicherlich auch für Ehe und Partnerschaft ein Gewinn, wenn Jagd nicht ausschliesslich dem Mann vorbehalten bleibt …
 
Registriert
13 Mrz 2009
Beiträge
11.614
Hmmm....hab jetzt nicht alles gelesen.
Aber, was ich auch schon öfters schrieb. Dass welcher des legalen Waffenbesitzes wegen den JS machen, dass gab es schon vor 25 Jahren. Viele, die ich so kennen lernte als Kunde, sind mittlerweile passionierte Jäger. Selbes gilt für Sportschützen, die mir erzählten, man müsse den JS machen, um seinen Waffenbesitz zu sichern.... Auch hier, die, die mir das erzählten, sind nun weniger bis gar nicht mehr im Verein. Nur noch im Wald.... Da gibt es sicher Ausnahmen. Aber noch ist es egal, ob man den JS nur zum Spaß löst. Der Gesetzgeber wird aber auch hier in naher Zukunft was finden.
Auch hatte ich sowas vor 25 Jahren schon mit den Sportschützen. Die kamen ein Jahr regelmäßig, damals gab es ja noch keine Vereinspflcht, machten die Sachkunde, kauften und waren nie wieder gesehen. Das waren aber Einzelfälle. Und keiner hat dann was illegales angestellt.
Dass die Zahl der Legalwaffenbesitzer in den Statistiken steigt, liegt vor allem an der gestiegenen Nachfrage des kleinen Waffenscheines. Die Zahl der gemeldeten Waffen ist im Gegenzug seit Jahren stabil. Und auch hier, es ist fast logisch, dass die Zahlen für den kl. WS steigen. Vor 20 Jahren brauchte man schlichtweg dieses Stück Papier nicht. Der Bedarf ist noch nicht gesättigt....
Ob die Zahl der Jagdscheininhaber steigt, kann ich nicht sagen. Bei den Sportschützen sehr ich da keinen Trend. Im Gegenteil.
Wir werden es die nächsten nicht leichter haben mit der Politik. Und da wäre es schon gut, wenn wir, also aktive Schützen und Jäger, immer mehr werden würden.
 
Registriert
21 Apr 2022
Beiträge
2.914
Die Zahl der gemeldeten Waffen ist im Gegenzug seit Jahren stabil. Und auch hier, es ist fast logisch, dass die Zahlen für den kl. WS steigen. Vor 20 Jahren brauchte man schlichtweg dieses Stück Papier nicht. Der Bedarf ist noch nicht gesättigt....
Der kleine Waffenschein ist zeitlich auch nicht begrenzt, einmal gemacht - für immer in der Statistik.

Ob die Zahl der Jagdscheininhaber steigt, kann ich nicht sagen.
Aktuell ist das noch so aber wenn der Trend bzgl. immer weniger JJ anhält und die Demografie ihren Tribut fordert, wird es in den nächsten paar Jahren in die andere Richtung gehen.
 
Registriert
26 Feb 2018
Beiträge
717
Hallo, ich war erst Sportschütze und wurde dann kurz darauf Jäger. Im Schützenverein war keiner Begeistert das ich Jäger werden will. Dort wusste man aus Erfahrung das dann der Sportschütze immer mehr vernachlässigt wird. Was dann auch eintrat
 
Registriert
11 Jan 2006
Beiträge
12.438
Sport und Jagd aktiv zu betreiben ist kaum möglich wg der Zeit.
 
Registriert
13 Mrz 2009
Beiträge
11.614
Aktuell ist das noch so aber wenn der Trend bzgl. immer weniger JJ anhält und die Demografie ihren Tribut fordert, wird es in den nächsten paar Jahren in die andere Richtung gehen.
Das sehe ich genauso. Ich kann die letzten Jahre nur für den Schießsport sprechen. Aber wenn wer damit an fängt, dann ist er über 30, wenn nicht noch älter.
Wer tut sich das denn schon an. Ohne MPU geht es erst ab 25. Ich hab mir meine erste Ausrüstung mit 19 gekauft. Heute steht jeder unter 25 unter Generalverdacht. Politiker kann man ganz ohne MPU werden und dann ein ganzes Land und seine Bürger ruinieren.
Ich kann es nur immer wieder betonen. Wenn sich die Verbände nicht zusammen raufen, an einem Strang ziehen. Dazu noch positive Werbung machen, wird der Nachwuchs wegbrechen.
Wir haben im Gau von 18 Vereinen noch 2 mit aktiver Jugend. So riesen Gaue, wie München Ost Land, mit 40 Vereinen haben keine Jugendgausportleiter mehr. Corona hat den Nachwuchs, wie auch die älteren Semester weg gedampft.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
14
Zurzeit aktive Gäste
78
Besucher gesamt
92
Oben