Weibliches Rehwild auf Drückjagd

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Abgesehen davon, dass mir der Kamm schwillt bei diesem oberlehrerhaften und überheblichen Geschreibsel, nun mal Butter bei die Fische. Das mantrahafte Wiederholen der Aussage, die Kitze bedürften der Ricke nicht im Winter, ist nirgendwo sachlich bewiesen. Habe nun 14 Tage recherchiert, meine Bibliothek durchsucht und sogar mit Universitäten telefoniert, 2 neue Bücher gekauft, Ergebnis: null wissenschaftlicher Beleg für die o.a. Behauptung. Im Gegenteil, ich finde nur Hinweise für die Bedeutung der Ricke selbst bis vor der nächsten Setzzeit (K. Börner, Auf Rehe jagen, S. 139). Abgesehen davon, dass ich nach nur fast 5 Jahrzehnten intensiver Jagd auf Rehwild und allen Beobachtungen und Erfahrungen genau diese Hinweise bestätigen kann (sind ja nur Erfahrungen 😛), hätte ich jetzt gerne endlich mal einen wissenschaftlichen BEWEIS für diese Behauptung. Ansonsten ist sie halt reine rechtfertigende Ideologie für die Ballerei auf Drückjagden Auch die teilweise Aufhebung der Schonzeit für Böcke dient doch eher der Unfähigkeit beim Ansprechen. Das Forstamt, zu dem ich viel Kontakt habe, wird wohl in Zukunft die Zahl der Drückjagden verdoppeln, weil sie es immer noch nicht geschafft haben, den Bestand signifikant zu verringern trotz der ständig steigenden Strecken. Das spricht für die Fähigkeit des Rehwildes, sich dem Ganzen geschickt zu entziehen. Auch die immer angeführte Behauptung, bei geringerer Zahl steige das Gewicht, mag ja im Einzelfall mal stimmen, hängt aber insgesamt von so vielen Faktoren ab, dass der Einzelfall kein wirklicher Beweis ist. Ich wüsste es gerne besser, aber bitte nur auf wildbiologischer Grundlage, sonst bleibt es einfach nur Geschwätz.
Dann mach doch mal den Gegenbeweis: Such doch mal die Stellen, wo beschrieben wird, dass die im November/Dezember verwaisten Kitze regelmäßig eingehen. Such doch mal die Gerichtsurteile, wo Jäger wegen solchen "Fehlabschüssen" ab November verurteilt wurden.

Das Rehwild lebt nicht in Sozialverbänden. Einzelne Jungtiere werden nicht aus Rudelstrukturen ausgesondert, sie waren nie Bestandteil eines solchen Rudels, das mehr wie das Muttertier und das gleichalte Geschwisterkitz beinhaltete. Ich seh hier auch nie einzelne Kitze auf dem Feld stehen, obwohl regelmäßig Geißen zamgefahren werden. Die stehen auch bei den Wintersprüngen dabei und werden nicht rausgemoppt. Das sind meine Erfahrungen und die sind offensichtlich andere als die Deinen. Und ich geh auch schon ein paar Jahre auf die Jagd.
 
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PS: (und dann war's das auch für mich in diesem Faden)
Für alle die, die meinen sie seien die moralisch besseren, weil sie eine (möglicherweise führende aber) allein kommende Geiß auf einer Drückjagd trotz günstiger Erlegungsmöglichkeit laufen lassen. Stellt Euch mal vor, Ihr haltet eine Hasenjagd ab. Im Kessel liegt ein Rübenacker und da hupft ein Fuchts raus. Der kommt jetzt einem Jäger. Breit. Auf 20m. Nicht mal besonders schnell. Auf Deutsch ein Elfer ohne Torwart.
Aber anstatt in Anschlag zu gehen und den Fuchs zu strecken, freut sich der Waidmann ob der wunderbaren Anblicks des Fuchses im grannenreichen Winterbalg und läßt den Fuchs laufen. Entweder, weil er der Meinung ist, dar Fuchs soll lieber noch ein paar Mäuse fressen, davon hats eh zu viele, oder weil er nix schießt, was er nicht essen kann, oder weil er keinen Fuchs abbalgen mag oder weil er keine Lust hat, den Fuchs mit seinen Bandwurmeiern bis zum Streckenwagen zu tragen. Oder alles zam.

Alternativ: Der 60kg Überläuferkeiler beim Bockansitz im Getreide, den der Jagdgast laufen lässt, weil das ja sicherlich mal ein kapitaler Keiler wird. In fünf Jahren...

Und nun bitte mal ne ehrliche Antwort: Wer hat dafür Verständnis und wer verzichtet künftig auf eine Einladung dieses Jägers???
 
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Ich hatte nach jahrelanger und erfolgreicher Jagd nie das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben -und der gleichbleibend hohe und gesunde Rehbestand in unserem Revier gab und gibt mir auch heute noch recht. Übrigens fühle ich mich nicht gemüßigt auf eine in agressiver und unhöflicher Form dargestellte Argumentation einzugehen. WmH
Aggressiv und unhöflich ist doch niemand und wenn Euer Revier im Gutachten mindestens ein "tragbar" bekam, passt's ja.....
 
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PS: (und dann war's das auch für mich in diesem Faden)
Für alle die, die meinen sie seien die moralisch besseren, weil sie eine (möglicherweise führende aber) allein kommende Geiß auf einer Drückjagd trotz günstiger Erlegungsmöglichkeit laufen lassen. Stellt Euch mal vor, Ihr haltet eine Hasenjagd ab. Im Kessel liegt ein Rübenacker und da hupft ein Fuchts raus. Der kommt jetzt einem Jäger. Breit. Auf 20m. Nicht mal besonders schnell. Auf Deutsch ein Elfer ohne Torwart.
Aber anstatt in Anschlag zu gehen und den Fuchs zu strecken, freut sich der Waidmann ob der wunderbaren Anblicks des Fuchses im grannenreichen Winterbalg und läßt den Fuchs laufen. Entweder, weil er der Meinung ist, dar Fuchs soll lieber noch ein paar Mäuse fressen, davon hats eh zu viele, oder weil er nix schießt, was er nicht essen kann, oder weil er keinen Fuchs abbalgen mag oder weil er keine Lust hat, den Fuchs mit seinen Bandwurmeiern bis zum Streckenwagen zu tragen. Oder alles zam.

Alternativ: Der 60kg Überläuferkeiler beim Bockansitz im Getreide, den der Jagdgast laufen lässt, weil das ja sicherlich mal ein kapitaler Keiler wird. In fünf Jahren...

Und nun bitte mal ne ehrliche Antwort: Wer hat dafür Verständnis und wer verzichtet künftig auf eine Einladung dieses Jägers???
Hmm, ehrliche Antwort? OK....

Fuchsn: Mag ich den Gastgeber und will der seine Fassanen hochbringen, leg ich ihn um (den Fuchsn). Ansonsten ist mir die Kugel zu schad und Fuchsn sind ja durchaus nützlich....

Bock: wenn der Gastgeber Knochen behält und selber präpariert, nehm ich's Wildbret. Ansonsten kann er wieder im Mais verschwinden, weil die Knochen einfach nicht zu meinem Bauhausstil passen.....

60 kg Keiler: Wenn ich den Gastgeber raus klingeln kann, erleg ich ihn. Ansonsten bleibt er im Mais. Warum? Weil ich mir in meinem Alter beim Hochheben von 60 kg nur nen Hexenschuss hole und den brauch ich nit....

Ist jetzt der so närrisch und lädt mich weiter ein????

Ja, weil ich dem viel Frischlis weg mach, er mit 20 EUR pro Ferkel zufrieden ist, bedeutend weniger Wildschaden zahlt und er kann (schweren Herzens) meine Faszination für Schmale und Kitz im Beifang für 5 EUR des Kilo in der Decke tolerieren. 😄
 
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Das wäre ein nicht akzeptabeler Eingriff in die Rechte des Grundeigentümers! Du musst ja nit mitmachen, wenn es Dir gegen den Zeiger geht.
Ist das ein Abschussplan auch nicht, sofern es den gibt? Und Abschusszeiten überhaupt, auch sie greifen da ein. Alles böse Regeln gegen den Grundeigentümer / Waldbesitzer…
 
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Wer meint, er könnte in dieser Zeit Geissen an diesem zurückgebildeten Rest von Gesäuge erkennen, was die Tiere zwischen den Schenkeln tragen, hat vom Rehwild noch nicht viel gesehen und verstanden.
Sorry....!
Das wird so sein wie Du sagst. Nur wenn das soo viel Milch da war, dann kann das zwischen den Schenkel nicht so klein gewesen sein…

Nicht dass es ein allgemein Merkmal zu Bestimmung eines Schmalrehs Ende November ist… Das ist es nicht.
 
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Damit tuts Du weder weder den alten Stücken (die Du laufen läßt) noch den jungen Stücken (die Du stattdessen erlegst) einen Gefallen. Fahr den Bestand über mehrere Jahre so weit runter wie es geht. Nur dadurch kannst Du die Parasitierungsrate senken.
Das kannst knicken...wir haben das Problem hier seit langem und werden es nicht mehr los. Egal wie viel man "Gas" gibt. Einzig das frühe erlegen älterer Stücke hilft (bei Geissen natürlich zuerst die Kitze) im Bezug auf die Verwertung. Je nach Entwicklung der Fliegen im Frühhjahr sind hier teils 60 bis 80 Prozent der adulten Rehe ab Mitte Dezember nicht mehr zu gebrauchen.
 
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Das kannst knicken...wir haben das Problem hier seit langem und werden es nicht mehr los. Egal wie viel man "Gas" gibt. Einzig das frühe erlegen älterer Stücke hilft (bei Geissen natürlich zuerst die Kitze) im Bezug auf die Verwertung. Je nach Entwicklung der Fliegen im Frühhjahr sind hier teils 60 bis 80 Prozent der adulten Rehe ab Mitte Dezember nicht mehr zu gebrauchen.
Was noch helfen sollte ist, dass jegliche Form von Ansammlungen von rehen vermieden wird oder konsequent desinfiziert/gekalkt wird.

Fütterungsbereiche sind Zuchtstätten für Parasiten und Krankheiten.

PS.: ich kenne die Problematik mit den Hautdasseln.
Screenshot_20241211_091912_Gallery.jpg
 
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Das wird so sein wie Du sagst. Nur wenn das soo viel Milch da war, dann kann das zwischen den Schenkel nicht so klein gewesen sein…

Nicht dass es ein allgemein Merkmal zu Bestimmung eines Schmalrehs Ende November ist… Das ist es nicht.
Im Nov/Dez gibts es dieses Merkmal Gesäuge als Ansprechhilfe einfach nicht mehr.
Es ist definitiv nicht mehr zu sehen, an einem stehenden, ziehenden Stück Rehwild im Winterhaar aufgrund anderer Anatomie des Körperteils als bei einem Stück in Sommerphase der Kitzaufzucht.

Man erkennt den Unterschied zu einem weiblichen Stück, das nicht führte, beim Aufbrechen, wenn dann in dem noch erhöhten Gewebe noch Milchsekret ist. Manchmal ist das Gewebe im Januar noch nicht richtig "trocken".
Das zu dieser Zeit deutlich zurückgebildete Gesäuge hat keine Funktion für die weitere körperliche Entwicklung von Herbst-Winterkitzen, das sollte einem Jäger schon klar sein.
Gesäugt wird bis nach der Brunftzeit = September/Oktober, danach ist es höchstens noch reine soziale Interaktion.
 
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PS: (und dann war's das auch für mich in diesem Faden)
Für alle die, die meinen sie seien die moralisch besseren, weil sie eine (möglicherweise führende aber) allein kommende Geiß auf einer Drückjagd trotz günstiger Erlegungsmöglichkeit laufen lassen. Stellt Euch mal vor, Ihr haltet eine Hasenjagd ab. Im Kessel liegt ein Rübenacker und da hupft ein Fuchts raus. Der kommt jetzt einem Jäger. Breit. Auf 20m. Nicht mal besonders schnell. Auf Deutsch ein Elfer ohne Torwart.
Aber anstatt in Anschlag zu gehen und den Fuchs zu strecken, freut sich der Waidmann ob der wunderbaren Anblicks des Fuchses im grannenreichen Winterbalg und läßt den Fuchs laufen. Entweder, weil er der Meinung ist, dar Fuchs soll lieber noch ein paar Mäuse fressen, davon hats eh zu viele, oder weil er nix schießt, was er nicht essen kann, oder weil er keinen Fuchs abbalgen mag oder weil er keine Lust hat, den Fuchs mit seinen Bandwurmeiern bis zum Streckenwagen zu tragen. Oder alles zam.

Alternativ: Der 60kg Überläuferkeiler beim Bockansitz im Getreide, den der Jagdgast laufen lässt, weil das ja sicherlich mal ein kapitaler Keiler wird. In fünf Jahren...

Und nun bitte mal ne ehrliche Antwort: Wer hat dafür Verständnis und wer verzichtet künftig auf eine Einladung dieses Jägers???
Du merkst aber schon, dass deine Vergleichsbeispiele nun mal überhaupt nichts mit erforderlichen Elterntieren zu schaffen hat, oder?

Es bleibt dabei, weder Du, @Busch oder jemand anderes war in der Lage belastbare wissenschaftliche Dokumentationen zu liefern, dass der Abschuss einer (potenziell) führenden Ricke ohne Auswirkungen für das/die Kitz(e) bleibt. Überleben werden sie, da sind wir uns einig, aber mehr eben nicht.
Auch die Hinweise auf "einschlägige Literatur" ist bislang ein völliger Schuss in den Ofen. Von daher sehe ich Euch schon eher in der Pflicht entsprechende Argumente zu liefern, die über "meine Erfahrung" hinausgehen.

wipi
 
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Du merkst aber schon, dass deine Vergleichsbeispiele nun mal überhaupt nichts mit erforderlichen Elterntieren zu schaffen hat, oder?

Es bleibt dabei, weder Du, @Busch oder jemand anderes war in der Lage belastbare wissenschaftliche Dokumentationen zu liefern, dass der Abschuss einer (potenziell) führenden Ricke ohne Auswirkungen für das/die Kitz(e) bleibt. Überleben werden sie, da sind wir uns einig, aber mehr eben nicht.
Auch die Hinweise auf "einschlägige Literatur" ist bislang ein völliger Schuss in den Ofen. Von daher sehe ich Euch schon eher in der Pflicht entsprechende Argumente zu liefern, die über "meine Erfahrung" hinausgehen.

wipi
Es ist alles eine reine Bewertung. Ihr interpretiert jegliche wildbiologischen Veröffentlichungen in Eurem Sinne, nicht mehr und nicht weniger.
Es darf nicht sein, was der Waidmann nicht tun darf.

Wie schon jemand anmerkte, ist es biologisch unerheblich, ob Jungtiere mit 1 kg weniger Gewicht in den Frühling gehen. Es gibt eine Bandbreite in der körperlichen Entwicklung, darauf wirken von Geburt an einige Faktoren ein. Wer will denn im Feldversuch erforscht haben, woher das geringere Gewicht tatsächlich kommt ?
Junge Rehe gehen über den Winter nicht ein, nur weil die Mutter fehlt - Anderes wird man in keinem Werk der Reh-Literatur finden.
Es gibt verschiedenste mögliche Gründe dafür, warum Ricken ausfallen - infolge ganz natürlicher Vorgänge (Winter, Prädatoren), wie eben auch durch jagdlichen Einfluß.
Über den richtigen Zeitpunkt sind wir uns einig.

Das Reh ist in seiner Evolutionsgeschichte zu einer sich schnell entwickelnden, hochanpassungfähigen Art geworden, ganz im Gegenteil zum Rotwild.

Vielen fehlt einfach das Verständnis dafür, was wie in der Natur funktioniert. Es ist keine heile Welt, in der es nur ein menschenbewertetes Optimum gibt.
Ich schaffe als Jäger kein Tierleid, wenn ich in einer Landschaft, die soviel Äsung anbietet, junge Rehe ohne die Ricke über den Winter leben lasse. Sie ziehen mit anderen; haben also auch noch ihre sozialen Interaktionen und in einem Jahr wie diesem, sind sie ebenso feist im Frühjahr.

Bei dem Widerstand gegen jeglichen Ricken-/Bachenabschuß liegt bei Manchen eine seltsame, überbehütende Einstellung zu Mutter-Tieren zugrunde - vermutlich kanns ein Psychologe erklären.
Wer sich dem Abschuß von weiblichen Tieren - gleich welcher Wildart - auf diese absolute Weise verschließt, hat seinen jägerischen Auftrag nicht richtig verstanden.
Nur über den Abschuß von Jungtieren (und den so wichtigen Trophäenträgern) allein regulieren wir nix im Sinne unseres gesetzlichen Auftrags, dann könnte man es gleich den Wölfen überlassen... wer möchte das ?!
Etwas unemotionalere Sicht der jagdlichen Zusammenhänge täte Einigen gut.

Für mich ist das Thema nun auch durch - vor allem wenn ich leider oft die tatsächlichen Fehlhandlungen bei der Jagd erlebe, die wirkliche Auswirkungen aufs individuelle Tierleid haben.

Salopper gesprochen:
wegen eines Einzelrehs auf der Drückjagd beschwört man den Untergang des jagdlichen Abendlands, aber auf eine anwechselnde Rotte reicht das 5er Magazin der R8 schon nicht mehr aus und der Fuchs wird in allen Lebenslagen bepflastert.
Das Stichwort "Scheinheiligkeit" drängt sich auf...
 
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Bei dem Widerstand gegen jeglichen Ricken-/Bachenabschuß liegt bei Manchen eine seltsame, überbehütende Einstellung zu Mutter-Tieren zugrunde - vermutlich kanns ein Psychologe erklären.
Wer sich dem Abschuß von weiblichen Tieren - gleich welcher Wildart - auf diese absolute Weise verschließt, hat seinen jägerischen Auftrag nicht richtig verstanden.
Nur über den Abschuß von Jungtieren (und den so wichtigen Trophäenträgern) allein regulieren wir nix im Sinne unseres gesetzlichen Auftrags, dann könnte man es gleich den Wölfen überlassen... wer möchte das ?!
Davon war nie die Rede und ich finde es bezeichnend, dass jetzt diese Unwahrheit angeführt wird. Niemand hat sich gegen den Abschuss von Ricken gestellt. Auch der Abschuss von Bachen wurde nie abgelehnt, allerdings halte ich letzteres halt für ungeeignet während einer Bewegungsjagd.
Der Abschuss von Jungtieren ist schlicht der Hauptteil der anzustrebenden Beute. Dort wo die Möglichkeit besteht die Ricke zusammen mit den Kitze zu erlegen sollte man es tun. Ohne die Kitze sollte man es aber nach u.a. meiner Überzeugung nicht machen. Auch wenn die auf Grund erreichbarer Nahrung überleben fehlt ihnen soziale Führung, welche sie in irgendeinem Sprung nicht erfahren. Dort laufen sie schlicht hinterher.
Das Gleiche gilt beim Schwarzwild. Ein gesunder Altersaufbau ist wichtig und es ist erforderlich so viele Frischlinge zu erlegen wie möglich. Soll darüber hinaus eine weitere Reduktion erfolgen, kann man gezielt bei der Einzeljagd auch (Überläufer-)bachen schießen. Letzteres ist auch in Gegenwart der ASP zweifellos nicht flächendeckend erforderlich, ebenso wie eine möglichst hohe Reduktion des Rehwildes. Beides wird immer nur angeführt und sehr viele plappern es nach.
Wir haben einen Status erreicht, wo bei Drückjagden "Schwarz - bumm" und "rot - bumm" Einzug gehalten hat. Häufig sind die Schützen lediglich in der Lage zu sagen, dass sie auf ein Reh oder eine Sau geschossen haben. Darüber hinausgehende Angaben zum Stück sind vielfach nicht mehr möglich. Dies bezieht sich sowohl auf staatliche, als auch private Reviere und Schützen. Einzig beim Rotwild wird vielerorts noch deutlich mehr Zurückhaltung geübt.
Dies sind für mich Auswirkungen einer forstlichen Lehrmeinung vor dem Hintergrund ideologischer Prägung. Woher sollen es die jungen Förster anders lernen, wenn sie an den Akademien so einseitig indoktriniert werden. Tatsächlich habe ich aber dieses Jahr den ersten jungen Förster getroffen, der offen aussprach, dass "diese Verfolgung des Rot- und Rehwildes" in seinem Forstamt nicht mehr angemessen sei. Wie es ihm damit dienstlich ergeht wird die Zukunft zeigen. Ich würde mir mehr solche Menschen mit ausgeprägter und breit angelegter Meinungsbildung, sowie einem erforderlichen Rückgrat wünschen.

wipi
 
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