Weibliches Rehwild auf Drückjagd

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Wenn die Kitze auf die Ricke angewiesen wären und eine enge Bindung bis zum Frühjahr bestehen würde, müsste das im Umkehrschluss auch für die Ricke gelten, die beim Tod eines Kitzes in Depressionen verfallen, tage- bzw- wochenlang nichts fressen mag, weil der Kummer überwiegt, die Herbstmastsituation nicht vollumfänglich umsetzen kann und suboptimal in den Winter geht. Viele Seiten vorher haben wir gelesen, dass die Ricken gezielt die Hunde auf sich lenken, um ihre Kitze zu schützen, jeder Hundeführer könne das bestätigen. . Wie kann man nur so grausam sein und der Ricke eins oder beide Kitze wegschießen?
Den Verweis auf Wolf und Luchs kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Der Mensch ist zur Empathie fähig, das unterscheidet uns vom Tier.
Nicht alles was in der Natur Usus ist, muss mutwillig durch uns herbeigeführt werden.
Deiner Logik folgend müssten sich dann ja alle Alttiere suizidieren, oder?

Das ist doch völliger Quatsch mit Deiner Empathie unter den Wildtieren.

wipi
 
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13 Dez 2023
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Hi,

ich verstehe Blaser93 heute nicht: wenn weibliches Rehwilddichten zur Bestandesregulierung reduziert werden MUSS, dann kann man doch nicht bei Einzel- und Ansitzdrückjagd immer den radikalen Anspruch erheben, entweder alle Kitze plus das Mutterteier oder gar nichts zu erlegen wegen Verletzung empathischer Gefühle für Muttertier/ Waisen in Depression ?
Ich habe diese Empathie. Spätestens, seit ich eine Geiß nicht erlegen konnte, die stets nur das Haupt aus der Dickung 80 m vor einer Kanzel rausstreckte und 20 min lang diese fixierte: sie war offensichtlich bewusste Zeugin des Abschusses von Kitzen von dieser Kanzel gewesen, dacht ich mir.
Klar: ich trete mit dem Anspruch an, ganze Triplets zu erlegen bei jedweder Jagd ab September…aber schaffte dies nur so ungefähr 20 x in meinem Jägerleben. Oft genug aber nur 1-2 Kitze. Das macht laut Erlegerfotos auch Blaser 93 -bei Rehen, Muffel- und Rotwild.
Eine alternative empathischere Jagdform kann nicht funktionieren, wenn man Jungwild und Reproduktionsträgerinnen gleichermaßen reduzieren will: Weil der Anspruch einer Totalauslöschung von Familienverbänden einfach zu selten wahr wird. Ihn also absolut zu setzen, käme einem Jagdmoratorium gleich.

Ich jage mit dem Ziel, im Januar kaum noch Rehfährten zu kreuzen, wenn ich durch den Wald im Schnee gehe- meinem durchgehenden Fördter ist das bei Ansitzdrückjagd am letzten Januarsamstag mal 600 m weit gelungen, null Rehfährten zu kreuzen, bis seine Nracke endlich „das letzte Reh“ anjagen konnte.
Im Mai war‘s dann wie immer: alles voller Rehe.
Ein übergelaufener See, wir schöpfen mit den Händen Wasser ins Boot zwischen unseren Grezbojen.
Ich kenne keins, hab keine Ahnung, ob das aus Nachbarrevier oder aus 180 km Entfernung zugewandert ist. Aber netto versagt die Jagd auf Rehe scheinbar flächendeckend: ein Verbissgutachten mit „Abschuss so beibehalten“ habe ich selbst in diesem ÖJV-Revier noch nie erzielen können. „Seltene Baumarten nur unter Einzelschutz verjüngend“ steht immer drin, auch nach über 30 erlegten Rehen/ 100 ha Wald im Jahr. Sisyphosjob !

Gruß , H.
30 / 100 ? Wo liegt das Paradies? 😍
 

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