Was macht den Vorstehhund zum Allrounder?!

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Punkt 2niemand hat verlangt, dass der emotionale Aspekt völlig außer Acht gelassen werden soll; allerdings muss ich spätestens im jagdlichen Alltag so viel Realitätssinn an den Tag legen, dass ich meinen Hund nicht zu irgend etwas bewegen will, was er objektiv nicht kann, mir nicht entsprechende Mängel schön rede (nach dem Motto "das ist ja eh nicht so wichtig") oder glaube, mit irgendwelchen Hilfskrücken (Glöckchen, Schwimmweste, .....) diese überdecken zu können.Man sollte schon erkennen, wann es sinnvoll ist, den eigenen Hund eben auch einmal nicht mitzunehmen/zu schnallen.Ein Hund ist zwar nicht nur "Werkzeug", er ist es aber zu einem sehr gewichtigen Teil - und an diesem Punkt ist für mich die mangelnde Professionalität des HF in keinster Weise akzeptabel.

dito.
Ich kenne drei Jäger (ich vermeide den Ausdruck HF) die sich bei uns einen BGS als Allroundhund angschafft haben. Mit allen erdenklichen Mitteln, um auch Papiere zu erhalten.
Als wenn es nicht genügend kurzhaarige Allrounder (oder Mehrgebrauchshunde)geben würde...
 
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Bollenfeld schrieb:
Vielen Stöberhunden fehlt die Verwendungsmöglichkeit im Feld, als das man sie als Allrounder bezeichnen könnte. Wenn sie allerdings wirklich buschieren können, dann würde ich den betreffenden Hund auch als Allrounder bezeichnen.

Ein DW oder ESS/CS muss das Fach Buschieren beherrschen um die GP bestehen zu können :idea:

Gruß Moosjäger
 
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Moosjäger schrieb:
Ein DW oder ESS/CS muss das Fach Buschieren beherrschen um die GP bestehen zu können :idea:

Gruß Moosjäger

Bei den Spaniel weiß ich das sie es können, denn sie sind von Haus aus Buschierhunde, aber wieviele DW können denn wirklich buschieren? 5% der DW? Buschieren ist beim DW noch weniger gefragt wie sauberes Apportieren.
 
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Hallo!
Ich hatte in einem anderen Tread zum 1. Hund bereits geschrieben:


,,Gottseidank sind gerade die deutschen Jagdhunderassen recht universell in den Anlagen (Reviersystem seit 1848 und entsprechende Zucht der Jagdgebrauchshunde) und der Odenwaldjäger kann sich aus dem Welpen SEINEN Jagdhund nach SEINEN Erfordernissen ausbilden! Egal ob DK, Weimi oder auch Wachtel: wenn der Hund nach den Erfordernissen des Reviers abgeführt wird ( das ergibt sich dann schon im Revier) dann hat der Odenwaldjäger nach 2 - 3 Jahren einen für ihn und seine Familie perfekten Hund. Natürlich muß bei den verschiedenen Rassen auch differenziert ausgebildet werden!
In Deutschland und Ösiland werden fast alle Jagdhunde sehr universell im Revier eingesetzt und die Rasse der Hunde wurde auch schon von unseren Großvätern nach der Eignung und genauso nach persönlichem Geschmack gewählt.

Das klassische Revier ist doch die Gemeindejagd mit gemischten Anteilen von Feld, Wiese, Wald, Wasser, Schilf und Bruchflächen und und und ....!
Kaum ein Jäger hat doch für seine 50 ha Wald einen Spezialisten wie z.B. Schwarzwildbracke, bejagd Baue mit Teckel oder Terrier und führt seinen Pointer auf 120 ha Feld und Wiese. Aus dem 5ha Wasser bringt der Retriever das Wasserwild, und natürlich wird auch der Schweißhund für die maximal einmal jährliche Nachsuche auf Reh oder Sau vorgehalten. Falls natürlich mal Niederwild krank geschossen wird braucht man auch noch einen.... was war es doch noch.....z.B. einen kontinentalen Vorsteher.
Macht doch jeder Pächter auf seinen ca. 250ha so!

Genau deshalb wurden die deutschen Vorsteher doch so gezüchtet wie sie sind: die ,,Vollgebrauchsdilletanten": Nichts machen sie perfekt aber alles machen sie brauchbar bis gut!
Und zu 99% kann der Jäger mit seinem Hund alle anfallenden Aufgaben des Reviers meistern. Teckel, Wachtel und Jagdterrier sind ähnlich universell ausbildbar und einsetzbar. Für den seltenen Rest kennt man einen der es besser kann.

Lasst dem Odenwaldjäger seine Rassenwahl wie er sie nach unserem Rat getroffen hat oder dem Rat der evtl. vorhandenen dreijährigen Tochter :Der gefällt mir!
Mit fast allen deutschen Rassen läst sich nach entsprechender Ausbildung jedes deutsche (oder österreichische oder anderes) Revier sinnvoll zu bejagen!

Weidmannsheil!
(Regiejagd oder Patentjagd in anderen Ländern sind anders! )"

Ich denke das unsere Jagdhunderassen seit Einführung des Reviersystem doch als Universalhunde gezüchtet wurden - damit der Jäger mit EINEM Hund sein Revier bejagen kann. Und z.B. die GP bei Wachteln oder VGP bei Vorstehhunden trägt mit ihrer Vielzahl an Prüfungsfächern diesen Anforderungen an die Jagd im Reviersystem Rechnung.

Und da sind auch die Unterschiede zu z.B.den englischen Vorstehern, Retrievern, Terriern und Stöberern, die wurden für die dortige Jagdart gezüchtet: große Jagdgebiete die im Auftrag vom Gamekeeper betreut werden: es werden sehr spezialisierte Hunde eingesetzt die sich dann ergänzen.
Eine gute Bekannte von mir hat auch schon Setter durch die VGP gebracht, aber es war nach ihrer Aussage wesentlich mehr Ausbildungsarbeit und schwieriger.

Diese ca. 150 Jahre lange Zucht in Richtung des Universalhundes spiegelt sich natürlich in den Anlagen der verschiedenen Rassen wieder. Und macht gerade die deutschen Vorsteher so universell!
(was natürlich auch heißt das bei deutlich vom Durchschnittsrevier abweichenden Bedingungen auch ein Spezialist der geeignetere Hund ist)

Weidmannsheil!
 
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Cyrano3 schrieb:
Ich führe einen DD. Weil man halt schon immer in unserer Region DD geführt hat.
Früher hatte der DD bei uns auch durchaus seine Berechtigung, als es noch
reichlich Rebhühner, Fasanen und Hasen gab. Heute ist das aber nicht mehr
der Fall und der DD wohl auch nicht mehr der richtige Hund. Heute wird bei
uns eher auf SW und Rehwild gejagt. Ich kann meinen DD vom Stand schnallen und GsD ist er auch fährtenlaut.
Aber da der Laut eben auch bei den DD nicht sicher ist ( warum auch) und ich
auch mittlerweile wenige DD gesehen habe, die vom Stand geschnallt werden
konnten und viele DD Riesenhunde sind, habe ich überlegt, welche Rasse meine
nächste wird. Dabei bin ich auf den DW gekommen, der für unsere Verhältnisse
am besten zu passen scheint. Wasserarbeit kommt auch alsweilen vor, größten-
teils Waldarbeit und ab und zu Schweiß, zu groß sollte der neue Hund nicht mehr sein, aber groß genug auch mal ein Reh niederzuziehen, Schwarzwild-
schärfe soll vorhanden sein. Da scheint mir der DW der bessere Allrounder zu
sein.

LG Barbara

@ Barbara

wenn du dir einen DW holst, dann hast du einen Hund, der deinen Jagdgelegenheiten entspricht, aber eigentlich nicht eurem Revier. In eurem Feld/Waldrevier wird der Hund doch eher selten vom Stand geschnallt oder?
 
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Das Problem ist doch, dass man gar nicht objektiv entscheiden kann. Es fehlen einfach die Informationen.
Wenn man unvorbelastet als Erstlingsführer einen Hund sucht ist es schon schwer an ungefilterte Informationen zu kommen. Detaillierte Infos wird man dann auch nur über einige wenige Rassen sammeln können und das ist bei den verbreiteten Rassen einfacher. Und da sind es nunmal die Vorstehunde die verfügbar sind.
 
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Ich glaube dass Hunde universell ausgebildet werden können ... Nicht falsch verstehen die Anlagen spielen natürlich eine große Rolle... Ich habe von Schweißhunden bis vorsteher geführt....hatte einen hannoveraner der mir Hasen apportiert hat, was auf Treibjagden immer für ein großes AHA erlebnis gesorgt hat...Einen DK mit dem ich die Schweißsonderprüfung absolviert habe... Der Horizont von uns Jägern kann ruhig ein bisschen erweitert werden... Ich höre immer der Hund muss in das Revier passen, was aber wenn man in vielen verschiedene Revieren jagd? Leasing Hund für die unterschiedlichen Reviere?...solche Fragen wie sie der Thread Eröffner stellt sollten nur von denjenigen beantwortet werden die schon mal so einen Allrounder geführt haben... Warum nur Schweißhund im gebirgsrevier - ein DK geht herrvoragend auf schweiß... Natürlich hängt es immer vom Herren ab wie sorgsam der Hund eingearbeitet ist...
 
A

anonym

Guest
Ein Hund ist ein Hund, das ist prinzipiell richtig.

Aber es ist doch Nonsens für Spezialaufgaben eine Rasse zu wählen, die dafür eher weniger geeignet ist. Bei manchen Aufgaben ist es schlicht Irrsinn. Z.B. den Teckel für schweres Wasserwild in schwerem Gewässer = Todesurteil.

Natürlich ist immer die Passung Halter-hund die Basis für alles. Diese Passung kann aber auch schon an der Auswahl scheitern. Unsere kontientalen Vorsteher sind einfach die am vielseitigsten aufgestellten Hunde, die auch am leichtesten zu erziehen sind.
Es ist nicht so, dass die Allrounder alles können aber nichts richtig, sondern eher so, dass sie sehr vieles sehr gut, auf einem sehr hohen Niveau beherrschen ohne abzustinken, nur weil es in einzelnen Disziplinen bessere gibt.
 
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boarhuntingdogs schrieb:
Ein Hund ist ein Hund, das ist prinzipiell richtig.

Aber es ist doch Nonsens für Spezialaufgaben eine Rasse zu wählen, die dafür eher weniger geeignet ist. Bei manchen Aufgaben ist es schlicht Irrsinn. Z.B. den Teckel für schweres Wasserwild in schwerem Gewässer = Todesurteil.


Das ist schon klar ... nur, ein aufmerksamer Führer wir die Anlagen und Freude beim arbeiten/spielen seines Hundes erkennen ... wenn man die Erkenntniss hat, Ok mein z.B. Schweisshund bringt mir gerne den Ball oder den Apportierbock dann kann man als Führer einhacken und es Fördern... Was ich gemeint habe ist nicht zwanghaftes abführen eines z.B. Schweisshundes zum apportieren - aber wenn ich erkenne er hat Freude daran wieso soll ich sie nicht fördern.
 
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Es gibt Rasseschläge und Jagdarten die schließen sich zu 99,99% aus. Dazu gehört die Kombination Bracke/Schweißhund und Niederwild/Wasserwildtreibjagd ganz sicher auch. Es gibt einige Bracken, die noch Einzelapporte geregelt kriegen, mehr kann man aber eigentlich niccht erwarten. Die letzte Bracke, die ich auf einer Niederwildjagd erlebt habe, war Anfang des zweiten Treibens weg und wurde erst nach dem Streckelegen wieder eingefangen. Der Hundeführer, als auch der Jagdherr hatten mit der Aktion nur Ärger und Scherrereien.
 
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Bollenfeld schrieb:
Bei den Spaniel weiß ich das sie es können, denn sie sind von Haus aus Buschierhunde, aber wieviele DW können denn wirklich buschieren? 5% der DW? Buschieren ist beim DW noch weniger gefragt wie sauberes Apportieren.

@ Barbara

wenn du dir einen DW holst, dann hast du einen Hund, der deinen Jagdgelegenheiten entspricht, aber eigentlich nicht eurem Revier. In eurem Feld/Waldrevier wird der Hund doch eher selten vom Stand geschnallt oder?

Ich frag nochmal...Warum immer dieses Wettern gegen den DW???
Vor allem dieses Generalisieren!

Ist der DW wohl doch eine zu starke, wenn auch verkannte, Konkurrenz zu den Vorstehern?

Warum sollte man einen bringfreudigen DW nicht auch im Apport durcharbeiten können?
Sogar ganz ohne Zwangsapport mit Apportiertisch, etc.
DWs sind obendrein recht wasserfreudig und auf Schweiß auch nicht zu verachten!
Wenn man seinen DW von vorneherein kurz abführt, dann kann der auch buschieren und du kannst mit ihm durchgehen!!!

Es soll sogar teilweise noch das Vorstehen in einigen DWs förderbar sein!?
Kommt wohl noch durch den DL der mit drin ist...

Ehrlich Bollenfeld?? Ich verstehs nicht...

Noch ein weiteres:
Es gibt einige Bracken, die noch Einzelapporte geregelt kriegen, mehr kann man aber eigentlich niccht erwarten. Die letzte Bracke, die ich auf einer Niederwildjagd erlebt habe, war Anfang des zweiten Treibens weg und wurde erst nach dem Streckelegen wieder eingefangen.
Ich kenne z.B. nen 1jährigen Brandlbrackenrüden, der apportiert dir ALLES (Auch Mehrfachapport bis zu 6 Dummies über Bäche etc.) und nimmt nach ner 800m Schleppe das Apportel auf und bringt es zuverlässig ohne Umwege zum Führer zurück...

Sicher trifft das damit nicht auf alle BrBr zu, aber man sollte einfach mal das Generalisieren einschränken.
 
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Bollenfeld schrieb:
Es gibt Rasseschläge und Jagdarten die schließen sich zu 99,99% aus. Dazu gehört die Kombination Bracke/Schweißhund und Niederwild/Wasserwildtreibjagd ganz sicher auch. Es gibt einige Bracken, die noch Einzelapporte geregelt kriegen, mehr kann man aber eigentlich niccht erwarten. Die letzte Bracke, die ich auf einer Niederwildjagd erlebt habe, war Anfang des zweiten Treibens weg und wurde erst nach dem Streckelegen wieder eingefangen. Der Hundeführer, als auch der Jagdherr hatten mit der Aktion nur Ärger und Scherrereien.

Siehst Du, genau wie ich von dem Führer einer Bracke oder eines SH erwarte, dass er seinen Hund bei einer Feldjagd zu Hause (oder zumindest an der Leine) lässt, erwarte ich vom Führer eines stummen oder nicht wildscharfen Hundes, dass er sich entsprechend auf einer Waldjagd verhält und seine Töle am Strick hält.
Wenn ich mich aber auf den jährlichen Jagden so umschaue, fehlt mir leider gerade diese Einsicht und Selbsterkenntnis vieler Hundebesitzer auf den Waldjagden.
 
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Bollenfeld schrieb:
Es gibt Rasseschläge und Jagdarten die schließen sich zu 99,99% aus. Dazu gehört die Kombination Bracke/Schweißhund und Niederwild/Wasserwildtreibjagd ganz sicher auch. Es gibt einige Bracken, die noch Einzelapporte geregelt kriegen, mehr kann man aber eigentlich niccht erwarten. Die letzte Bracke, die ich auf einer Niederwildjagd erlebt habe, war Anfang des zweiten Treibens weg und wurde erst nach dem Streckelegen wieder eingefangen. Der Hundeführer, als auch der Jagdherr hatten mit der Aktion nur Ärger und Scherrereien.


Das sind Einzelschicksale.. meine Brandlbracke konnte ich auf der SSP von einem austehenden Hasen abpfeifen... Es gibt auch DK die beim Schnallen auf und davon sind... Natürlich braucht man viel Übungszeit.. Ganz klar das eine Bracke oder BGS grundsätzlich nicht für eine Treibjagd einsetzbar ist aber in diesen Hundeforen herrsch eine allgemeine Engstiernigkeit bzgl. Hunde passend fürs Revier... Ich wollte damit nur sagen es gibt nicht nur Schwarz und Weiß sondern auch Grau... Aber dann erklärt sich doch die Frage "Was macht den Vorstehhunf zu Allrounder von selber" : Er kann alles nur nicht in den Bau einfahren!!!

@ IPS TYPOGRAPHUS: viele dieser Führer sind keine Führer sondern Schwachsinnige Hundehalter - wer seinen Hund bei gewissen Situationen nicht einschätzen kann - übt zu wenig bzw. führt falsch... Ich kann mich nur wiederholen: zu viele Hunde im Lande aber zu wenig Brauchbare
 
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Logiophob schrieb:
Wenn man seinen DW von vorneherein kurz abführt, dann kann der auch buschieren und du kannst mit ihm durchgehen!!!


Wieso sollte ich mir dann einen Wachtel holen???
 

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