Was macht den Vorstehhund zum Allrounder?!

Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.379
So hab ich mir das vorgestellt! :23:

Danke Jungs fürs sachlich bleiben!!! :27:
 
Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.379
Moosjäger schrieb:
Nicht nur Vorstehhunde sind Allrounder
Man sollte nicht vergessen, dass die Vorstehhunde ja eigentlich auch Spezialisten sind !
Und genau so gut können andere "Spezialisten" wie DJT, DW, CS/ESS oder auch Retriever in dafür geeigneten Revieren Allrounder sein :idea:
Man beachte hier mal die Anforderungen, die bei diesen Rassen für die GP oder VPS gestellt werden.
Natürlich spielt bei der Auswahl eines Jagdhundes auch das Aussehen und ob kurz oder langhaarig eine Rolle.
Leider wird aber in sehr vielen Fällen nicht nach Reviertauglichkeit oder Arbeitsmöglichkeiten ausgewählt :17: und leider leiden auch sehr viele Vorstehhunde unter sehr eingeschränkten Jagdmöglichkeiten.
Moosjäger

So hab ich das bisher auch immer gesehen...

Schliesslich kommt es aber doch sehr auf die Einarbeitung an.
Obwohl natürlich in der Anatomie des Hundes auch Grenzen gesetzt sind oder durch die züchterische Vergangenheit in der Rasse, ist es klar, dass man auch durch Einarbeitung nicht weiterkommt.
z.B. Terrier und Bracken zur Wasserarbeit oder große Hunde zur Baujagd... Ist ja klar.
 
Registriert
7 Feb 2010
Beiträge
162
Ich finde, dass gerade die Einarbeitung eine weitere große Rolle spielt, dass Vorsteher so "beliebt" sind. Gemäß meiner eigenen Erfahrung ist das Arbeiten mit nem vernünftigen Vorstehhund anders als z.B. mit nem Terrier oder ner Bracke zu arbeiten.

Führe selber einen Schweißhund und bin somit spezialisiert auf eine Sache. Ich kann aber aus den bisher genannten Gründen und des typischen Charakters sehr viel positives an Vorstehern hinsichtlich Allrounder erkennen. Meine Freundin führt zum ersten Mal einen Jagdhund und es ist alles so einfach. Ich denke, dass wäre beim Großteil von Terriern und Bracken anders gewesen, wobei es natürlich auch da wieder Unterschiede gibt.

Also bitte das mit den einzelnen Rassen nicht falsch verstehen. Ich beziehe mich mit meiner Aussage auf Erfahrungen mit dem Durchschnittshund der jeweiligen Rasse.
 
Registriert
4 Mai 2011
Beiträge
4.309
Wir führen Vorsteher (DL, English Setter) sowie Stöberhunde (Spaniels ESS, CS).

Bis auf das Apportieren von größerem Wild oder speziell dem Vorstehen sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen "allroundmäßig" betrachtet relativ gering.
Der ESS hat wie der DL Härtenachweis, in Punkto Fuchsbejagung ist es egal, welchen ich hier einsetze. Genau so ist es auch mit dem Fuchsapport.
Wir haben keine Schwäne und Gänse zum Apportieren, und unsere Frischlinge holen wir selber aus dem Wald :31:
Ich bin ein Fan der Stöberer, mein Vater bevorzugt die Vorsteher. Und irgendwie hat jeder ein bischen Recht.
Mehr eingesetzt werden die Meinen. Das hängt aber wohl auch davon ab, dass ich HF und dann Jäger bin, bei meinem Dad verhält es sich umgekehrt.

Es hängt halt auch viel vom persönlichen Geschmack ab, und auch welche Jagdarten der HF bevorzugt. Und was das Revier hergibt.
Dass "nur" Vorsteher Allrounder sind ist meiner Meinung nach nicht richtig. Ich sehe auch beispielsweise den DW als sehr guten Allrounder. Und der ist bekanntermaßen auch ein Stöberhund.
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.151
Ich bin ernsthaft erstaunt, dass hier in einigen Beiträgen tatsächlich von "Aussehen" und "Gefallen" die Rede ist. Revier, bzw. Jagdmöglichkeiten, Einsatzzweck und Aufgaben des Hundes sollten doch allein die Wahl der Rasse bestimmen. Form follows function - auch und gerade beim Jagdhund.
Dort wo die vorgenannten Dinge am Ende nah beieinander liegen (z.B. DD und DK), ist möglicherweise zuletzt auch "Gefallen" ein Argument. Aber grundsätzlich kann doch nur gelten, dass der Hund nach seinen jagdlichen Einsatzmöglichkeiten und Fähigkeiten auszuwählen ist.
 
Registriert
4 Mai 2011
Beiträge
4.309
Skogman schrieb:
Ich bin ernsthaft erstaunt, dass hier in einigen Beiträgen tatsächlich von "Aussehen" und "Gefallen" die Rede ist. Revier, bzw. Jagdmöglichkeiten, Einsatzzweck und Aufgaben des Hundes sollten doch allein die Wahl der Rasse bestimmen. Form follows function - auch und gerade beim Jagdhund.
Dort wo die vorgenannten Dinge am Ende nah beieinander liegen (z.B. DD und DK), ist möglicherweise zuletzt auch "Gefallen" ein Argument. Aber grundsätzlich kann doch nur gelten, dass der Hund nach seinen jagdlichen Einsatzmöglichkeiten und Fähigkeiten auszuwählen ist.

Da gebe ich Dir zu 100% Recht. Diese Argumentation vertrete ich seit Jahren, aber man findet kaum Gehör. Und wenn gar nichts mehr gilt, dann kommt z.B. beim Wachtel das Argument "stinkt und zottelt". :14:

Für mein Revier und meinen Jagdeinsatz kam nur ein Stöberer in Frage. Dann war noch die Wahl, kurz- oder weitjagend. Letztendlich wurde es damals ein ECS, und ich habe die Entscheidung bis heute nicht bereut.
Was keine Abwertung aller Anderen Rassen sein soll!!! Jeder wie er`s WIRKLICH braucht.
Ein Hund ist kein Auto, da ist es egal wenn`s mal ein paar Monate still steht...
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.628
Vielen Stöberhunden fehlt die Verwendungsmöglichkeit im Feld, als das man sie als Allrounder bezeichnen könnte. Wenn sie allerdings wirklich buschieren können, dann würde ich den betreffenden Hund auch als Allrounder bezeichnen.
 
Registriert
4 Mai 2011
Beiträge
4.309
Bollenfeld schrieb:
Vielen Stöberhunden fehlt die Verwendungsmöglichkeit im Feld, als das man sie als Allrounder bezeichnen könnte. Wenn sie allerdings wirklich buschieren können, dann würde ich den betreffenden Hund auch als Allrounder bezeichnen.

Kein Problem:
Springer Spaniel sind spurlaute Stöberer,
ebenso hervorragend zum Buschieren geeignet und
außergewöhnlich wasserfreudig.

Quelle hierfür:
http://www.jspk.de/Flyer_English_Springer_Spaniel_ Stand Januar2012.pdf
 
Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.379
Skogman schrieb:
Ich bin ernsthaft erstaunt, dass hier in einigen Beiträgen tatsächlich von "Aussehen" und "Gefallen" die Rede ist. Revier, bzw. Jagdmöglichkeiten, Einsatzzweck und Aufgaben des Hundes sollten doch allein die Wahl der Rasse bestimmen. Form follows function - auch und gerade beim Jagdhund.
Dort wo die vorgenannten Dinge am Ende nah beieinander liegen (z.B. DD und DK), ist möglicherweise zuletzt auch "Gefallen" ein Argument. Aber grundsätzlich kann doch nur gelten, dass der Hund nach seinen jagdlichen Einsatzmöglichkeiten und Fähigkeiten auszuwählen ist.

Genauso bin ich auf den Wachtel gekommen!

Ich werde sehen was durch meine (allroundmäßige) Ausbildung und Prägung aus ihm wird.
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.815
Bollenfeld schrieb:
Vielen Stöberhunden fehlt die Verwendungsmöglichkeit im Feld, als das man sie als Allrounder bezeichnen könnte. Wenn sie allerdings wirklich buschieren können, dann würde ich den betreffenden Hund auch als Allrounder bezeichnen.

Vielen Vorstehhunden fehlt die Verwendungsmöglichkeit im Wald, als das man sie als Allrounder bezeichnen könnte. Wenn sie allerdings wirklich "laut" (mindestens sil.) sind, dann würde ich den betreffenden Hund auch als Allrounder bezeichnen.

Es gibt nun einmal im Feld wie im Wald oder Wasser oder .... Mindestanforderungen an den jeweiligen Hund, die durch keinerlei Hilfsmittel zu ersetzen sind. Man sollte als HF immer die Grenzen seines eigenen Hundes kennen und berücksichtigen. Das beginnt dann bereits bei der Entscheidung zur Anschaffung eines Hundes.

Ansonsten ist den Ausführungen von Skogman nichts hinzuzufügen.
 
Registriert
16 Feb 2012
Beiträge
1.655
Ich führe einen DD. Weil man halt schon immer in unserer Region DD geführt hat.
Früher hatte der DD bei uns auch durchaus seine Berechtigung, als es noch
reichlich Rebhühner, Fasanen und Hasen gab. Heute ist das aber nicht mehr
der Fall und der DD wohl auch nicht mehr der richtige Hund. Heute wird bei
uns eher auf SW und Rehwild gejagt. Ich kann meinen DD vom Stand schnallen und GsD ist er auch fährtenlaut.
Aber da der Laut eben auch bei den DD nicht sicher ist ( warum auch) und ich
auch mittlerweile wenige DD gesehen habe, die vom Stand geschnallt werden
konnten und viele DD Riesenhunde sind, habe ich überlegt, welche Rasse meine
nächste wird. Dabei bin ich auf den DW gekommen, der für unsere Verhältnisse
am besten zu passen scheint. Wasserarbeit kommt auch alsweilen vor, größten-
teils Waldarbeit und ab und zu Schweiß, zu groß sollte der neue Hund nicht mehr sein, aber groß genug auch mal ein Reh niederzuziehen, Schwarzwild-
schärfe soll vorhanden sein. Da scheint mir der DW der bessere Allrounder zu
sein.

LG Barbara
 
Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.379
Cyrano3 schrieb:
Ich führe einen DD. Weil man halt schon immer in unserer Region DD geführt hat.
Früher hatte der DD bei uns auch durchaus seine Berechtigung, als es noch
reichlich Rebhühner, Fasanen und Hasen gab. Heute ist das aber nicht mehr
der Fall und der DD wohl auch nicht mehr der richtige Hund. Heute wird bei
uns eher auf SW und Rehwild gejagt. Ich kann meinen DD vom Stand schnallen und GsD ist er auch fährtenlaut.
Aber da der Laut eben auch bei den DD nicht sicher ist ( warum auch) und ich
auch mittlerweile wenige DD gesehen habe, die vom Stand geschnallt werden
konnten und viele DD Riesenhunde sind, habe ich überlegt, welche Rasse meine
nächste wird. Dabei bin ich auf den DW gekommen, der für unsere Verhältnisse
am besten zu passen scheint. Wasserarbeit kommt auch alsweilen vor, größten-
teils Waldarbeit und ab und zu Schweiß, zu groß sollte der neue Hund nicht mehr sein, aber groß genug auch mal ein Reh niederzuziehen, Schwarzwild-
schärfe soll vorhanden sein. Da scheint mir der DW der bessere Allrounder zu
sein.

LG Barbara

DAS ist, so scheint mir, eine weitläufige Begründung. Und daher sind diese Rassen, neben ihrer Vorzüge für diverse, aber halt nicht alle, Jäger , auch so populär.
Deine Denkweise finde ich sehr vernüftig.
 
Registriert
4 Mai 2011
Beiträge
4.309
Cyrano3 schrieb:
Ich führe einen DD. Weil man halt schon immer in unserer Region DD geführt hat.
Früher hatte der DD bei uns auch durchaus seine Berechtigung, als es noch
reichlich Rebhühner, Fasanen und Hasen gab. Heute ist das aber nicht mehr
der Fall und der DD wohl auch nicht mehr der richtige Hund. Heute wird bei
uns eher auf SW und Rehwild gejagt. Ich kann meinen DD vom Stand schnallen und GsD ist er auch fährtenlaut.
Aber da der Laut eben auch bei den DD nicht sicher ist ( warum auch) und ich
auch mittlerweile wenige DD gesehen habe, die vom Stand geschnallt werden
konnten und viele DD Riesenhunde sind, habe ich überlegt, welche Rasse meine
nächste wird. Dabei bin ich auf den DW gekommen, der für unsere Verhältnisse
am besten zu passen scheint. Wasserarbeit kommt auch alsweilen vor, größten-
teils Waldarbeit und ab und zu Schweiß, zu groß sollte der neue Hund nicht mehr sein, aber groß genug auch mal ein Reh niederzuziehen, Schwarzwild-
schärfe soll vorhanden sein. Da scheint mir der DW der bessere Allrounder zu
sein.

LG Barbara

:27:
 
Registriert
2 Feb 2005
Beiträge
2.529
Skogman schrieb:
...grundsätzlich kann doch nur gelten, dass der Hund nach seinen jagdlichen Einsatzmöglichkeiten und Fähigkeiten auszuwählen ist.
Du hast natürlich Recht - so sollte das wohl sein... wenn Menschen rational entscheiden würden. Tun sie aber nicht.

Punkt 1
Mit Hunden ist es auch nicht anders als z. B. mit Autos. Da entscheidet man oft letztlich nicht nur nach "Bedarf". Andere Beweggründe spielen eine kaum zu unterschätzende Rolle.

ein paar Klassiker (beim Hund):
- ich hab' mal einen Hund der Rasse XY gesehen, der war klasse... deshalb... (nennt man übrigens Verfügbarkeitsheuristik)
- wir haben immer schon XY geführt...
- ich hab mal einen Hund der Rasse XY gesehen, der war sche..e, deshalb...
- schon als Kind wollte ich immer...

Punkt 2
Mein Hund ist mehr als ein "Werkzeug" zum jagen. Wäre er das, dann wäre eine kühle Bedarfsanalyse angemessen. Ich jage aber nicht nur mit ihm, ich lebe mit ihm. Unprofessionell? Schon möglich. :23:
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.815
Naturfuehrer schrieb:
Skogman schrieb:
...grundsätzlich kann doch nur gelten, dass der Hund nach seinen jagdlichen Einsatzmöglichkeiten und Fähigkeiten auszuwählen ist.
Du hast natürlich Recht - so sollte das wohl sein... wenn Menschen rational entscheiden würden. Tun sie aber nicht.

Punkt 1
Mit Hunden ist es auch nicht anders als z. B. mit Autos. Da entscheidet man oft letztlich nicht nur nach "Bedarf". Andere Beweggründe spielen eine kaum zu unterschätzende Rolle.

ein paar Klassiker (beim Hund):
- ich hab' mal einen Hund der Rasse XY gesehen, der war klasse... deshalb... (nennt man übrigens Verfügbarkeitsheuristik)
- wir haben immer schon XY geführt...
- ich hab mal einen Hund der Rasse XY gesehen, der war sche..e, deshalb...
- schon als Kind wollte ich immer...

Punkt 2
Mein Hund ist mehr als ein "Werkzeug" zum jagen. Wäre er das, dann wäre eine kühle Bedarfsanalyse angemessen. Ich jage aber nicht nur mit ihm, ich lebe mit ihm. Unprofessionell? Schon möglich. :23:


Punkt 1
dies mag der Fall sein, dass es anders geht, beweisen die Überlegungen von Cyrano - andere Mütter haben auch schöne Töchter

Punkt 2
niemand hat verlangt, dass der emotionale Aspekt völlig außer Acht gelassen werden soll; allerdings muss ich spätestens im jagdlichen Alltag so viel Realitätssinn an den Tag legen, dass ich meinen Hund nicht zu irgend etwas bewegen will, was er objektiv nicht kann, mir nicht entsprechende Mängel schön rede (nach dem Motto "das ist ja eh nicht so wichtig") oder glaube, mit irgendwelchen Hilfskrücken (Glöckchen, Schwimmweste, .....) diese überdecken zu können.
Man sollte schon erkennen, wann es sinnvoll ist, den eigenen Hund eben auch einmal nicht mitzunehmen/zu schnallen.
Ein Hund ist zwar nicht nur "Werkzeug", er ist es aber zu einem sehr gewichtigen Teil - und an diesem Punkt ist für mich die mangelnde Professionalität des HF in keinster Weise akzeptabel.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
127
Zurzeit aktive Gäste
362
Besucher gesamt
489
Oben