Warum sind Revolver...

Y

Yumitori

Guest
tar schrieb:
Betätige doch einfach den Schlittenfanghebel mit dem Daumen? :18:
Und im Notfall einhändig laden geht bekanntlich durchs Einklemmen der Waffe zwischen die Knie mit dem Magazinschacht nach oben.

Das mit dem Einklemmen zwischen die Knie find ich gut - abr ganz ernst - um das wirklich im Stress (im Revier geht das manchmal ohnehin wegen der Beinstellung im Gelände nicht) hinzukriegen müsste ich schon wirklichhinschauen, ob die Waffe richtig sitzt, damites nicht in Fummelei ausartet.
Und ich glaube, mit dem Schlittenfanghebel haben wir uns missverstanden: D a s ist ja nicht falsch - aber geht ja nur mit der entsprechenden Energie, wenn der Schlitten offen war.
Wenn Du eine Waffenstörung hast, bei der etwa ein Fremdkörper (Zündhütchenpartikel beim Durchbläser, habe ich selbst sowohl bei Pistole als auch beim Revolver erlebt) den Schlitten daran hindert, den letzten, entscheidenden mm vorzugleiten, dann hilft der Schlittenfanghebel rein gar nichts - hier muss der Kontrollblick sein.
Ich durfte mal bei S.F. Hübner, dem "deutschen Jeff Cooper", einen Lehrgang besuchen. Hübner war ganz sicher ein Pistolenmann - und kein schlechter! - auch der hat dem Kontrollblick immer empfohlen.
Nota bene: Die vielen Vorteile der Pistole will ich ja gar nicht kleinreden; sie ist flacher, sie ist leichter, sie hat mehr Murmeln im Magazin.
Manche Modelle aber schätzen es nicht, wenn man sie nicht wirklich fest hält - eine von mir ausprobierte "Plasteplempe" hat bei nur leichtem Zufassen regelmässig Zuführstörungen produziert. Ich hab's einfach provoziert - klar, dass man nix trifft, wenn man nicht richtig festhält, ich wollte es ja nur versuchen....
Ich verkenne auch nicht, dass eine Menge polizeilicher Spezialeinheiten Pistolen führen, wenn sie nicht auf die Kurzwaffe als solche ganz verzichten und eine Kurz-Mpi schleppen.
Also, wenn schon, dann aber .45 ACP. Die meiste Energie bleibt im Ziel und selbst wenn das etwa gewählte HP-Geschoss nicht "aufmacht", sind es immer noch 11,54 mm anstatt 9,01 oder so....
(Ist aber Kaliber- nicht Systemfrage.... :31: )

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
D

Daimler1989

Guest
kommt mir hier grad so vor, als seien die Lange Büchse und ich sowas wie aus der Zeit gefallen und hoffnungslos unmodern... Halten Revolver für genauso brauchbar wie Plastikplempen und würden ne 1911er in .45 ACP gegen fast nix auf der Welt tauschen.

Kollege Lange Büchse, ich glaube, wir sind mittlerweile zu alt und zu lange im Geschäft für dieses Forum...
 
Registriert
16 Jan 2006
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4.749
Lange Büchse schrieb:
...Habe gerade eben von einem als Sheriff arbeitenden Bekannten in USA eine mail bekommen, da hat eine Ruger Automatic (SR9) nach gerade mal 3000 Schuss aufgegeben, weil sich am Patronenlager Risse zeigten. Ruger hat dem Mann gesagt, dass könne bei "im Gussverfahren hergestellten Läufen schon mal sein". Wer hättegedacht, dass Ruger Läufe im Gussverfahren herstellt oder herstellen lässt. Bei Rahmen kann man das ja durchaus machen, die Ruger gelten insoweit ja als nahezu unzerstörbar - aber bei Läufen ist die Gefahr v. unentdeckten Lunkerstellen oder sonstigen Materialfehlern doch grösser als bei Schmiedeteilen.
Und das ist es ja - die Kaliber bis 9 Para sind durchaus machbar - aber ich war entsetzt, als ich eine P 239 in .357SIG gesehen habe, die ein Jahr lang jede Woche mit ca. 60-80 Schuss Fabrikmunition belastet war. LM-Griffstück mit erheblichen Abnutzungserscheinungen - und da jagdlich ein in dieser Leistungsklasse angesiedeltes Kaliber Sinn macht, sollte dann doch der Revolver nicht unmodern zu nennen sein...


Hallo,

DAS ist mitunter einer der Hauptgründe, weshalb der Revolver heute noch stark auf dem KW-Markt vertreten ist, weil die Amis es, bis heute, einfach nicht hinbekommen, eine vernünftige Pistole zu bauen. :12: :26:
Auch die US-Revolver unterlagen schon starken Qualitätsschwankungen (die "berüchtigten" Colt Pythons der 80er Jahre z.B.). :25:

Grüße
Saturn
 
Y

Yumitori

Guest
Moin Daimler1989,

tja, wenn ich das richtig sehe, sind wir ja vom Alter her nahe beieinander, es könnte also sein.
Im übrigen bemühe ich mich gerade um eine angeblich kaum benutzte Mountain Gun in .45 Long Colt - schade, dass es keine Wechseltrommel in .45acp gibt.... :31:
Wenn's nicht klappt, bleibe ich bei meinem bisherigen Eisen, poliere meine Nill-Griffe immer noch per Hand und wechsle ganz bestimmt nicht schon wieder das Forum - allenfalls die Benutzersprache :23: .

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
Y

Yumitori

Guest
Saturn schrieb:
Lange Büchse schrieb:
...Habe gerade eben von einem als Sheriff arbeitenden Bekannten in USA eine mail bekommen, da hat eine Ruger Automatic (SR9) nach gerade mal 3000 Schuss aufgegeben, weil sich am Patronenlager Risse zeigten. Ruger hat dem Mann gesagt, dass könne bei "im Gussverfahren hergestellten Läufen schon mal sein".
.........
Hallo,

DAS ist mitunter einer der Hauptgründe, weshalb der Revolver heute noch stark auf dem KW-Markt vertreten ist, weil die Amis es, bis heute, einfach nicht hinbekommen, eine vernünftige Pistole zu bauen. :12: :26:
Auch die US-Revolver unterlagen schon starken Qualitätsschwankungen (die "berüchtigten" Colt Pythons der 80er Jahre z.B.). :25:

Grüße
Saturn


Moin,

na, na, ne anständige 1911...
Ich habe ja nichts gegen viele der in Deutschland konstruierten Systeme - so lange sie aus Stahl sind - da ist mir nur das Kaliber zu dünn, da s ist a l l e s.

Die SIG P220 ist eine wunderbare Waffe - in Vollstahl-Bauweise erst recht.
Und ich habe schon mehr al einen Revolver beim Büchsenmacher abgelehnt, weil das Timing nicht gestimmt hat oder dergleichen. Hat sich aber bei S&W sehr gebessert. Colt - na ja, vergessen wir den Zivilmarkt.....
Und einen Colt in .357 wollte ich nie, wegen der nur einfachen Trommelverriegelung.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
D

Daimler1989

Guest
Saturn schrieb:
weil die Amis es, bis heute, einfach nicht hinbekommen, eine vernünftige Pistole zu bauen. :12: :26:

Grüße
Saturn

Hallo,

ich erlaube mir, Dir zu widersprechen. Nenn mir mal eine Pistole (irgendeine), die so oft gebaut UND so oft kopiert UND heute noch in Produktion UND so häufig eingesetzt wird wie die 1911er. Ich schieße seit über 25 Jahren 1911er und hatte schon ein paar davon. Ich habe schon ziemlich viele andere Pistolen geschossen und habe auch noch selbst ein paar andere. Und glaub mir, der alte JM Browning wusste ganz genau, was er da konstruiert hat. Sie mag was Sicherheitsfeatures angeht nicht mehr der letzte Schrei sein, aber die 1911er tut heute noch das, was sie soll. Schießen und Deinen A... retten, wenns drauf ankommt UND Du weißt, wie Du sie zu handhaben hast. Wenn ich von meinen ganzen KW nur noch eine haben dürfte, dann wäre es meine 1911er.
 
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Daimler1989 besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können!
Die 1911 wird uns auch die nächsten 100 Jahre noch begleiten und gute Dienste erweisen.
 
Y

Yumitori

Guest
@ Daimler1989,
@ Saturn,

Moin zusammen,

ich glaube, Saturn meinte vor allem die 9mm Kaliber und ggf. dünner die .30 Luger, oder ?
@ A l l e
Ich weiss - ehrlich gesagt - nicht, was Walther davon abgehalten hat, eine gute .45er zu bauen und in Serie gehen zu lassen. Denn man kann hundertmal erzählen, die .45er sei im Rückstossverhalten problematisch; ich finde, die superkompakten, aber dafür so lautstark beworbenen 9mm Luger - Kleinstpistolen, ,die angeblich für Jäger so toll sein sollen, sind nicht unproblematisch.
Als die neue, kleine Ruger Pistole im genannten Kaliber auf denMarkt kam, musste ich die unbedingt probieren - gute Güte, im Notwehrfall wird man v i e l l e i c h t ein Mannziel treffen, wenn es wirklich innerhalb der 7 yard - Grenze steht. Aber die vitale Zone eines frontal annehmenden 50kg Keilerchens - das wage ich zu bezweifeln...
Ist aber vielleicht wirklich Übungssache, mag sein.....

Im übrigen, ich hatte das sehr ernst gemeint, mit meinem Kommentar zur Selbstverteidigung, einige "postings" zuvor....
Ich hatte zwei Mal ein Erlebnis, bei dem ich gerne in der Lage gewesen wäre, zurückuzuschiessen und bin de facto froh, dass ich jedes Mal unbewaffnet war - ich fürchte, ich würde haben einsitzen müssen bei der heutigen Einstellung zur Selbstverteidigung. Mithin brauche ich die KW nur zum jagdlichen Fangschuss und da ist mir jedes wirklich dicke Kaliber lieb.
Einen schönen Sonntag noch, habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
Registriert
21 Jan 2002
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wenn man eine "stove pipe" hat oder sonst eine Ladehemmung, dann kriegt man möglicherweise noch hin, die Waffe "blind" - also mit Blick auf das Ziel - erneut durchzuladen - aber der Kontrollblick, ob der Schlitten wirklich korrekt geschlossen ist, der sollte auf die Waffenflanke gehen (einfach besser erkennbar). Und dass man zum Durchladen beide Hände braucht, nun, abgesehen von der kleidungszerfetzenden und holsterzerstörenden Methode, die mir ein
DEA - Mann mal gezeigt hat ( der Schlitten der Pistole wird am Oberschenkel oder an der Holstekante abgestützt - sehr fest, sonst klappt's nicht - und dann die Waffe nach vorne resp. unten gestossen, also durchgeladen ), wüsste ich keine einhändige Methode, ins Patronenlager einer Pistole eine neue Patrone reinzukriegen (ausser durch Schiessen )
Bei DA-Pistolen besteht in velen Modellen die Möglichlkeit, bei einem Zündversager einfach durch nochmaliges Durchziehen den Schlagbolzen auf die alte Patrone treffen zu lassen. In vielen Fällen rummst es dann doch noch, in manchen Fällen aber auch nicht, dann muss man doch nach dem Motte "tap - rack - bang" vorgehen.

Lieber LB, du hast keinen Schimmer von modernen Dienstpistolen.
und wenn du beim durchladen kontrollieren mußt ob deine Pistole geschlossen ist, kauf dir eine andere.
1. hat meine Glock keine Ladehemmung, never und wenn sie alle 10.000 Schuss eine hätte, kommt sie zum Service.
2. verwendet man Qualitätsmunition, da sind Zündversager genauso häufig wie Klemmer beim Revolver.
und wenn dein Revolver klemmt, prost Mahlzeit, habe ich bei anderen schon zwei mal erlebt.
Ich repetiere die Glock nur einmal durch und fertig.

Wieso sollte ich mit nur einer Hand durchladen wollen?

Die Glock wird durchgeladen und kommt ins Holster. Zum schießen raus und dann macht es 15 mal bumm, wenn dann die Situation nicht geklärt ist geh ich heim.....

Für die Eventualitäten eines Feuergefechts, in die ich nie kommen werde, habe ich mit einmal nachladen 30 Schuß zur Verfügung, rechne mal mit deinem Revolver nach....

im übrigen lade ich eine Pistole in dunklen schneller nach als du im hellen deinen Revolver.

Noch mal.
Nix gegen den Revolver, ich habe auch einen. Für richtig dicke Kaliber gibts nix besseres, aber für eine EDC Waffe gibts nix besseres als eine kompakte Dienstpistole in 9 Para. Am besten eine Plastikplempe.
Klein, leicht, idiotensicher, feuerstark, billig und dauerhaft zuverlässig.
 
Y

Yumitori

Guest
Moin cast,

das können wir bis zum jüngsten Tag uns gegenseitig um die Ohren hauen - ich hab' doch gar nichts gegen moderne Dienstpistolen und ich habe sie auch nicht schlechter geredet, als sie sind.
Fraglos ist für ein mögliches Feuergefecht eine Pistole mit 15 Murmeln ganz klar die bessere Alternative - aber wieso Du mit nur einer Hand durchladen sollst ?
Hab' ich so nie gesagt - aber es kann passieren, dass man es tun muss - ebenso, wie es passieren kann, dass auch ein Revolver einen Klemmer hat - habe nie behauptet, dass das nicht passieren kann - wohl aber, dass er munitionsunabhängiger ist als eine Pistole.
Wenn man nur eine Hand frei hat, etwa, weil man einen (tierischen oder menschlichen) Gegner abwehren muss und gleichzeitig einen Hülsenklemmer hat, dann ist es ganz sinnvoll, nur mit einer Hand durchladen zu können.
Passiert sicher selten - aber es kommt vor !
Und es ist sicher richtig, dass die Pistole, die qualitativ nicht in Ordnung ist, immer ordentlich schliesst und verriegelt, wenn man ordentlich (also nicht zu sanft) durchlädt. Ich kann mich gut einer Situation erinnern, in der auf einem Schießstand eine P88 nicht auf den letzten mm schliessen wollte und erst bei genauem Hinsehen bzw genauerer Kontrolle herauskam, dass eine klitzekleine Fichtennadel daran schuld war. Die Waffe war auch jagdlich geführt worden.

Und wenn Du genau hinsiehst, weisst Du, warum Du an meinen postings haarscharf vorbeischreibst - weil neun mm mir zu dünn sind. Ich traue mir jederzeit zu, als EDC meinen .44 Special so zu führen, dass er nicht unbequemer und nicht störender beim Tragen wirkt, als eine Plastikpistole, kommt nur aufs Holster und den Gürtel oder die sonstige Trageweise an.

Und nur mal so eben "by the way"...: Müsste ich eine Plastikpistole führen (9mm), dann wäre es eine Walther PPQ - die liegt mir besser in der Hand - aber das ist nun wirklich n u r meiner Hand geschuldet und nichtetwa der Tatsache, dass ich ein Fan v. Traditionsfirmen wäre.... :mrgreen: :31:

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
Y

Yumitori

Guest
OldHand schrieb:
cast schrieb:
.....dann macht es 15 mal bumm, wenn dann die Situation nicht geklärt ist geh ich heim.....

Vermutlich nicht mehr. Denn "In a gunfight there is no second place winner."


Moin OldHand,
( ist nicht ganz ernst, dieser "Widerspruch")
aber sicher - :mrgreen: - - denn er hat ja geschrieben "...wenn die Situation nicht geklärt ist....".
D i e "nicht geklärte Situation" allerdings ist pure Träumerei, wenn die 15 Schuss im Magazin nicht gereicht haben sollten - dann nämlich i s t die Situation so klar wie nie zuvor....
Das hatte ja schon "the gunner's Guru", Jeff Cooper, erkannt , der mit den "spray and pray" - Geistern auf Kriegsfuss stand - und deshalb ein .45er Fan war - sicher keine neumodische oder moderne Dienstpistole, fürchte ich....
>> You don't argue with a .45...! <<
>> Six for sure<<
:mrgreen:
Habe die Ehre und
Waidmannsheil
Waidmannsheil
 

tar

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9 Feb 2008
Beiträge
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War Jeff Cooper nicht ein Fan der Wondernines? :31:
Egal, auf jeden Fall wurde die CZ 75 als "world's best service nine" designiert und das ist gut genug für mich. :)
 

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