Warum Grün nicht das neue Gelb ist

A

anonym

Guest
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 85,00.html

Die Grünen empfehlen sich enttäuschten FDP-Wählern als politische Alternative. Dabei sind sie in Wahrheit das Gegenteil einer liberalen Partei: Statt Staatsskepsis ist bei ihnen die umfassende Staatsliebe Programm. Ein klarer Fall von Etikettenschwindel.

Zu den politischen Wieselwörtern, die derzeit in Mode sind, gehört das von den Grünen als "neue FDP". Die Grünen, so heißt es, könnten dem liberalen Bürgertum, das sich von den Freidemokraten abwendet, eine neue Heimstatt bieten.


In einem bemerkenswerten Interview mit dem "Handelsblatt", das marktwirtschaftlich denkenden Menschen naturgemäß besonders nahe steht, hat der Parteivorsitzende Cem Özdemir gerade alle enttäuschten FDP-Wähler eingeladen, doch beim nächsten Mal Grün zu wählen. "Unsere Arme sind weit geöffnet", erklärte er und setzte hinzu: "Der von mir sehr verehrte Ralf Dahrendorf würde sich heute (...) bei den Grünen wohler fühlen."

.....

Partei des öffentlichen Dienstes

Die Grünen hingegen sind ganz und gar Partei des öffentlichen Dienstes, er bildet ihr eigentliches Rückgrat, daher auch die ausufernden Sozialprogramme in ihrem Forderungskatalog, die ja nicht nur den Bedürftigen zugutekommen, sondern mindestens ebenso verlässlich den Agenten des Sozialstaats, die diese Programme exekutieren. Ihre treueste Anhängerschaft hat die Ökopartei traditionell neben der BAT-Boheme in den Betreuungsberufen, also dem kaum noch zu überschauenden Heer der Sozialarbeiter und psychologisch geschulten Fachkräfte, die von den sozialstaatlichen Reparaturaufträgen leben.

Schon die 68 er, aus deren Reihen viele Frühgrüne stammten, waren ganz vernarrt in den Staatsdienst, allen anders lautenden Proklamationen zum Trotz. Nie wieder stieg die Zahl der öffentlich Beschäftigten schneller als zwischen 1968 und 1978, und zwar um schwindelerregende 40 Prozent. Die Linksavantgarde erkannte schnell, dass es sich von der Warte der kündigungssicheren Festanstellung mit dynamisiertem Rentenanspruch besser über das Elend der Gesellschaft philosophieren lässt als aus den zugigen Etagen des freien Unternehmertums oder der selbstfinanzierten Gegenwelt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Count Zero schrieb:
Cem Özdemir: "Der von mir sehr verehrte Ralf Dahrendorf würde sich heute (...) bei den Grünen wohler fühlen."

Hahaha, das ist doch ein Witz!

Der zutiefst bürgerliche und gebildete Gentleman Dahrendorf mit seinen feinen Manieren hätte es in diesem Haufen wo immer noch die Kaderintrigen und Rüpelsitten der maoistischen K-Gruppen herrschen, sicher nicht lange ausgehalten und wäre bald zur sozialiberalisierten Merkel-CDU abgewandert.

Vielleicht macht ja auch die F.D.P. irgendwann mal wieder wirklich liberale Politik für normale Menschen und hat wieder Politiker wie ihn in ihren Reihen...

Man darf ja noch hoffen...
 

tar

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"Yes we Cem" will uns allen die Waffen wegnehmen - genug gesagt!
Hätten sie ihn nach seinen Verfehlungen lieber da lassen sollen, wohin er abgeschoben wurde.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Count Zero schrieb:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,739785,00.html

Die Grünen empfehlen sich enttäuschten FDP-Wählern als politische Alternative. Die Linksavantgarde erkannte schnell, dass es sich von der Warte der kündigungssicheren Festanstellung mit dynamisiertem Rentenanspruch besser über das Elend der Gesellschaft philosophieren lässt als aus den zugigen Etagen des freien Unternehmertums oder der selbstfinanzierten Gegenwelt.

Soso die Ökonazis empfehlen sich... Tststs

Ekelhaft.
 
A

anonym

Guest
tar schrieb:
"Yes we Cem" will uns allen die Waffen wegnehmen - genug gesagt!
Hätten sie ihn nach seinen Verfehlungen lieber da lassen sollen, wohin er abgeschoben wurde.

Solange er sich nur nicht wieder auszieht!

Auch nicht teilweise :roll:
 
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Die sind ja geil drauf. Was haben die nur geraucht, wenn die glauben, dass irgendjemand aus der Wirtschaft denen die Stimme gibt. Nutznießer (Waldbauern und Produzenten von teurem Ökostrom, und Leuten die ihr Geld offensichtlich nicht hart genug verdienen müssen) mal ausgenommen.

Als Legalwaffenbesitzer gibt es keine Alternative zur FDP. - Leider.

Aber da bin ich "one-issue-voter"
 
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LeThort spricht uns alle aus der Seele, auch wenn ich mit der Spasspartei nicht zufrieden bin. Aber immerhin streiten die nicht ab, dass sie eine Klientelpartei sind,im Gegensatz zu dem Unkraut.

@ Count

Was du da verlinkt hast ist nett, aber die Erkenntnis ist schon deutlich älter.

Von wegen liberal!

von Dirk Maxeiner und Michael Miersch

...gekürzt

In den Medien und der öffentlichen Wahrnehmung werden die Grünen immer öfter als eine Art FDP mit Wohlfühl-Gewissen betrachtet. Sie gelten als Reformer, die die altbackenen Sozialdemokraten zur Modernisierung treiben. Dank dieses guten Rufs legten sie bei den letzten Länderwalen munter zu. Die FDP dagegen stagniert und steht ohne Ausstrahlungskraft in der Besserwisserecke. Aber was soll sie machen? Vielleicht wäre es Zeit, mal ein paar Dinge deutlicher beim Namen zu nennen.

Beispielsweise diese: In Wahrheit sind die Grünen so liberal wie der Vatikan. Keine Partei übertrifft sie im Verhindern, Regulieren und Bevormunden. Die Verbotsphantasien grüner Politiker reichen von Billigflugreisen bis zum therapeutischen Klonen. Tief sitzt ihre Sehnsucht nach "Regeln und noch einmal Regeln" (Antje Vollmer). Mit frommer Inbrunst wollen sie das Individuum vor sich selbst schützen. Was unterscheidet eigentlich Vollmer, Künast, Höhn und Roth noch von der guten alten Anstandstante aus dem Kirchenkränzchen?

In den Talkshows werden sympathische Ausnahmen wie Christine Scheel oder Oswald Metzger nach vorne geschoben. In den grünen Ressorts sammeln sich währenddessen Planwirtschaftler mit Hausmeistergesinnung, die ein ganzes Volk mit leeren Blechdosen und Getrenntmülltonnen drangsalieren. Und wenn man in die Länder oder gar die Kommunen schaut, trifft man sie in Scharen: Die beharrlichen Kämpfer für Homöopathie und gegen Mobilfunk, für Vegetarismus und gegen Umgehungsstraßen. Noch unbekehrte Mitmenschen sind ihnen ein Gräuel und weil sie Auftrag des Guten unterwegs sind, sitzen sie in den Gremien jeden Liberalen geduldig aus.

Nicht der Gedanke an Freiheit treibt sie, sondern die Angst davor. Das Image der Grünen wird vom "erlaubt sein" geprägt, ihr tatsächliches Wirken vom Gegenteil: dem Verbieten. Hessen Ex-Umweltminister Fischer erlaubte sich Turnschuhe im Dienst. Nicht erlauben wollte er die gentechnische Produktion eines von Diabetikern ersehnten Insulin-Präparats (bis zur Inbetriebnahme der Anlage vergingen 14 Jahre). In diesen Tagen treiben Renate Künast und Jürgen Trittin das gleiche Spiel mit der Pflanzen-Gentechnik. Noch jeder technische Fortschritt kam auf den grünen Verbotsindex. Die Beispiele reichen von der Informationstechnologie (die Partei hatte 1986 allen Ernstes einen Computer-Boykott beschlossen) bis zum Transrapid. Freie Märkte und freie Forschung sind stets mit Risiken verbunden, die im großen gut gemeinten Zukunftsplan aber von vorne herein ausgeschlossen sein sollen. Für Grüne ist die Zukunft kein frei mäandernder Strom, sondern ein bauamtlich genehmigtes Planschbecken für Nichtschwimmer. Das mag für manche eine Glücksverheißung sein. Nur liberal ist es nicht.

Erschienen in Die Welt vom 21.10.2003

Das wichtigste habe ich mal fett markiert.

Gruß
.700 NE
 
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LeThort schrieb:
Die sind ja geil drauf. Was haben die nur geraucht, wenn die glauben, dass irgendjemand aus der Wirtschaft denen die Stimme gibt. Nutznießer (Waldbauern und Produzenten von teurem Ökostrom, und Leuten die ihr Geld offensichtlich nicht hart genug verdienen müssen) mal ausgenommen.

Als Legalwaffenbesitzer gibt es keine Alternative zur FDP. - Leider.

Aber da bin ich "one-issue-voter"

Gibt es! Und die Partei lässt echt hoffen!

www.diefreiheit.org
 
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Die kommen schon wieder über die 5.
Und Versprechungen werden sie auch wieder machen.
Ruhig Blut!
M
 
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Boresnake75 schrieb:
Gibt es! Und die Partei lässt echt hoffen!

www.diefreiheit.org

Nein, leider nicht!

Lies mal ihr bisheriges Programm wirklich genau durch: In viel zu vielen Punkten zeigen sie eine genauso staatsgläubige und bevormundende Haltung wie die aktuellen Parteien.

Bisher überzeugt mich diese Partei NICHT!

Rolf2
 
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Rolf2 schrieb:
Boresnake75 schrieb:
Gibt es! Und die Partei lässt echt hoffen!

www.diefreiheit.org

Nein, leider nicht!

Lies mal ihr bisheriges Programm wirklich genau durch: In viel zu vielen Punkten zeigen sie eine genauso staatsgläubige und bevormundende Haltung wie die aktuellen Parteien.

Bisher überzeugt mich diese Partei NICHT!

Rolf2

Das sehe ich anders. Wenn das, was im Parteiprogramm steht so umgesetzt würde, dann wäre Deutschland einen gewaltigen schritt weiter. Resignation hilft hier auch nicht weiter....Auf die FDP zu hoffen, habe ich aufgegeben. Auf die CDU schon lange....
 
A

anonym

Guest
Boresnake75 schrieb:
Das sehe ich anders. Wenn das, was im Parteiprogramm steht so umgesetzt würde, dann wäre Deutschland einen gewaltigen schritt weiter.

Dann würde mich interessieren, welche Punkte Du z.B. meinst, die Du als einen Fortschritt ansiehst.

Vielleicht habe ich ja etwas übersehen oder falsch interpretiert.

Boresnake75 schrieb:
Resignation hilft hier auch nicht weiter....

Da hast Du natürlich recht - aber irgendwann kann man nicht mehr kämpfen.

Boresnake75 schrieb:
Auf die FDP zu hoffen, habe ich aufgegeben. Auf die CDU schon lange....

dito

Rolf2
 

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