Hier werden - wie so oft - Äppel mit Birnen verglichen - bei dem, was unter Jagdliches Brauchtum fällt.
Man sollte schon etwas differenzieren.
Bruchzeichen zur Verständigung kommen aus noch wirklich ganz alter Zeit.
Mein jagender Großvater und mein Vater, der 60 Jsch hatte, wussten schon nichts mehr davon, weil sie schlicht keine Praxisanwendung fanden. Ich jage auch schon 45 Jahre und hab damit nix zu tun gehabt.
Brüche am erlegten Wild dagegen waren immer obligatorisch und sie haben andere Bedeutung.
Auch heut noch beliebt, werden sie aber längst nicht mehr von jedem (Jung-)Jäger oder Praktiker angewandt. Den Grundsatz, dem Wild Ehrfurcht entgegen zu bringen, erfüllt man vorm und im Schuß, indem man anständig und handwerklich sauber jagt.
Jagdhorn und Signale dagegen gibts auch schon ewig, werden aber im Bereich Leitsignale mittlerweile außer bei Niederwildjagden im Mobilfunkzeitalter nicht mehr gebraucht, aber im Bereich Dekorative Signale sehr wohl...
Es ist schlicht "jagdmusikalische" Tradition, die jägerisches Tun umrahmt; sie wird weiterhin angewandt, hat Liebhaber und macht auch für Außenwirkung Sinn. Dennoch muss das Jagdhorn heute nicht mehr jeder Jäger beherrschen...
Und wer noch notwendiges Basiswissen in Land- und Forstwirtschaft mit der Bedeutung von Bruchzeichen vergleicht, sollte vielleicht seinen Bogen mal nicht so überspannen...