Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

z/7

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Warum orientierst Du Dich nicht an Knotengeflecht? Die Abstände im unteren Bereich sind ja auf Hasen ausgelegt.

Schwartling am Boden werden halt relativ geringe Haltbarkeit haben, aber die paar Jahre, bis die Pflanzen aus dem Hasenverbiß raus sind, sollten sie halten.
 
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Servus zusammen!

ich hab mal eine Frage fürs Schwarmwissen:
In einer meiner Gemeinden mit viel Rehwild und auch nennenswertem Hasenbestand hab ich eine Fläche, wo sich die Altkiefer flächig verabschiedet. Drunter steht bis zu 5m hoch alles was Dornen hat - sprich Sträucher ohne Ende, aber keine Verjüngung. Irgendwie müsssen wir die Fläche wieder in Bestockung bringen. Die komplette Fläche zäunen wird nicht funktionieren. Das Funktioniert nicht mal auf deutlich kleineren Flächen - leider. Eine "normale" Kultur auf ganzer Fläche würde Pflegekosten unbekannten Ausmaßes bedeuten.

Daher ist die Idee, im Abstand von +/- 10m zueinander kleinflächig zu mulchen und jeweils ein Kleinstgatter zu errichten. Abmaße etwa 4x4 oder 5x5m. Ich will diese Gatter als Hordengatter aus Holz bauen lassen (Ferienjob für Jugendliche aus dem Ort).

wie kommst Du auf die 10m-Abstände zwischen den Horden und wie kommst Du auf 4x4m bzw. 5x5m, was soll da rein, was soll außen passieren?

Jetzt meine Frage: Wer hat Erfahrungen mit Hordengattern und Hasen. Wie eng nagelt Ihr die unteren Latten und bis auf welche Höhe? Ist es vllt. nicht sogar sinnvoller von unten her mit Schwartenbrettern zu arbeiten?

wenn die Abstände zwischen den Schwarten groß genug sind dass Hasen durchpassen, nutzen Dir die Schwarten genau was?

Frage an die Hasenexperten: Ich hab den Eindruck, die Hasen meiden üblicher weise Bereiche, wo ihnen die Übersicht fehlt und sie von Fressfeinden (Fuchs) überrascht werden könnten. Kann die "Verbretterung" nach vier Seiten auf engem Raum für ein latentes Unwohlsein beim Hasen sorgen und dazu beitragen, dass die kleinstgatter gemieden werden?

Ich dachte, durch die "Verbretterung" sollen die Hasen "ausgesperrt werden - wat denn nu?

Ich hab bereits in ner anderen Gemeinde mit Schülern Hordengatter gebaut. Durch die sind die Hasen aber ohne sichtliche Probleme hindurchgeschlüpft. Die unteren Latten waren auf 7 bis 8cm Luft genagelt, ab 50cm dann auf 12 und ab 70 auf 15. ich diesem Bereich sind die Hasen durchgesprungen ohne auch nur ansatzweise ein Problem zu haben...

Also wenn der Hase das Problem ist, würde ich persönlich die engen Abstände eben bis zu einer "Hasen-sicheren" Höhe wählen. Mit Knotengeflecht scheint mir das nicht vergleichbar, weil die Latten wesentlich besser als Zwischetritt genutzt werden können als die dünnen Zaundrähte.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
s 8cm Luft genagelt, ab 50cm dann auf 12 und ab 70 auf 15. ich diesem Bereich sind die Hasen durchgesprungen ohne auch nur ansatzweise ein Problem zu haben...
Hasen sind sehr sportlich, als mein Hund noch jung, ambitioniert, und von mir gänzlich ungebremst eine Hasenspur in einer Erstaufforstung bis zu ihrem Verursacher arbeiten durfte, wurde er doch verblüfft, als der Hase nahezu ungeniert den Zaun übersprang. Es war ein hirschgerecher Zaun der an dieser dem Krummen wohlbekannten Stelle nur etwa einsfuffzich hoch war.


CdB
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Schon möglich, kommt auf das übrige Buffet an.

CdB
 

z/7

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...oder das sparsame außerhalb. Wie steht der Hase als solcher zu Schwarzdorn?
 
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Ich weiß zwar nicht, was das mit meinem Problem zu tun hat, aber naja
Moin
1. Warum verabschiedet sich die Kiefer? Wurde auf Wurzelschwamm untersucht?
Ursachenkomplex. Triebsterben, Kiefernprachtkäfer, Hitze der letzten Jahre usw...
2. Um welchen Standort handelt es sich?
mittlerer bis oberer Buntsanstein, teilweise tonige Standorte bzw. Ton in unteren Horrizonten
3. Welche Baumart soll auf die Fläche?
Verschiedene, eigentlich alles was geht: Eichen, Buchen, Bergahorn, Spitzahorn, Eskastanien, Linden, Douglas, Küstentanne. Blos keine Fichten und Kiefern mehr.
4. Wie groß ist die Fläche?
aktuell starten wir mit +/- einem ha. Ich fürchte aber, die Kiefern sterben auch in der Nachbarschaft ab und es geht weiter. Insgesamt hat der Bestand etwa 10ha. Angrenzend waren auch Fichtenblöcke bzw. Fichten/iefern-Bestände, da ist die Fichte bereits fast komplett weg
 
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Warum orientierst Du Dich nicht an Knotengeflecht? Die Abstände im unteren Bereich sind ja auf Hasen ausgelegt.
Das hatte ich beim Bau der ersten Hordengatter und hat nicht funktioniert. Die Hasen sich am Zaun hochgesprungen und sind Durch die Latten geschlüfpft.
Schwartling am Boden werden halt relativ geringe Haltbarkeit haben, aber die paar Jahre, bis die Pflanzen aus dem Hasenverbiß raus sind, sollten sie halten.
So war der Plan.

Insgesamt rechne ich damit, dass der Zaun stark einwachsen wird. Den Holzzaun hab ich nicht vor, wieder abbauen zu lassen.
 

z/7

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Da werden dann aber Schwartling unten auch nix nutzen. da springens dann auch drüber, CdB hat das ja eindrücklich bestätigt.
 
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z/7

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Den Tipp mit Wuchshüllen fand ich nicht schlecht. plastik wird ja nimmer gefördert, aber es gibt auch modelle aus Holz und anderen natürlichen materialien inzwischen. Vllt sogar zum selberbasteln geeignete modelle für Deine freiwilligen.
 
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wie kommst Du auf die 10m-Abstände zwischen den Horden und wie kommst Du auf 4x4m bzw. 5x5m, was soll da rein, was soll außen passieren?
Die 10m Abstand sollen etwa den Abstand der Bäume im Endbestand darsstellen.
Die Pflanzung erfolgt innerhaln der 4x4m Gatter. Quardatische Ausformung. Pflanzverband Laubholz 0,5x0,5m, 49 Pflanzen/je Gruppe - aufgerundet auf 50. Außen ein Kranz Schattlaubhölzer (24 Stück) in der Mitte 25 Stück der Hauptbaumart. Gruppen von Schattlaubhölzern in sich rein.
Nadelholz sollen 16 Stück (4x4) im Pflanzverband 1x1m jeweils in ein Gatter.
Ziel ist es, die gemeinschaftliche Konkurrenz der Bäume gegenüber der Begleitvegetation frühzeitig zu stärken. Dazu qualitative/vitale Auswahlmöglichkeiten zu haben. Zudem haben wir eine Stückzahlförderung.
Außen soll das Buschwerk erhalten bleiben und durch Seitendruck die Astreinigung vorübergehend begünstigen (bis 5m Höhe). Daneben kommt auch immer wieder eine einzelne NVJ -Pflanze im Strauchwerk mit hoch. Die wird gerne im weiteren Bestand als biologische Beimischung integriert. Qualitativ ist von denen wenig bis nix zu erwarten.
Irgendwann sollen die gepflanzten Trupps mal nen Kronenschluss erreichen und das Buschwerk ausdunkeln. Bis dahin hat sich vielleicht auch das Wildproblem gebessert und es kommt auch in den Zwischenfeldern zu einer NVJ durch die eingebrachten Laub- und Nadelhölzer.
wenn die Abstände zwischen den Schwarten groß genug sind dass Hasen durchpassen, nutzen Dir die Schwarten genau was?
Keine Abstände zwischen den Schwarten. Die sollen sich möglichst berühren.

Ich dachte, durch die "Verbretterung" sollen die Hasen "ausgesperrt werden - wat denn nu?
Zusätzlicher Effekt, dass durch den Sichtschutz das Sicherheitsgefühl des Hasen nicht gegeben ist, auch wenn er sich unterm Zaun durchgraben könnte
Also wenn der Hase das Problem ist, würde ich persönlich die engen Abstände eben bis zu einer "Hasen-sicheren" Höhe wählen. Mit Knotengeflecht scheint mir das nicht vergleichbar, weil die Latten wesentlich besser als Zwischetritt genutzt werden können als die dünnen Zaundrähte.
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Drum wollte ich wissen, wer diesbezüglich Erfahrungen hat und mit eine ausreichende Höhe für die enge Verlattung benennen kann. War das wirklich so schwer zu verstehen???
 
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Warum keine Wachstumshüllen da kommt auch kein Hase dran?
Wuchshüllen kosten mich voraussichtlich ein Vielfaches. Zudem möchte ich die Auswahlmöglichkeiten/Stückzahl hoch halten und dementsprechend in den Gattern dicht pflanzen (s.o.). Meine Erfahrungen mit Wuchshüllen sind eher bescheiden. Der Pflegeaufwand (Fläche) ist bei Wuchshüllen je Baum deutlich höher als die konzentrierte Pflege in den Kleinstgattern. Zudem sind die leichter wieder zu finden, wie die verstreuten Wuchshilfen.
Die neueren Holzmodelle hab ich noch nicht in der Praxis gesehen.
 
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Da werden dann aber Schwartling unten auch nix nutzen. da springens dann auch drüber, CdB hat das ja eindrücklich bestätigt.
Deswegen ja meine Hoffnung, dass die Schwartenbretter beim Hasen in diesen Kleinstgattern (4x4m) eine Art Platzangst hervorruft. Zudem sieht der Hase nicht, was hinterm Brett ist und die Fläche ist so klein, dass er problemlos drum rum kommt.
 
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Den Tipp mit Wuchshüllen fand ich nicht schlecht. plastik wird ja nimmer gefördert, aber es gibt auch modelle aus Holz und anderen natürlichen materialien inzwischen. Vllt sogar zum selberbasteln geeignete modelle für Deine freiwilligen.
Wenn das mit den Kleinstgattern niemand ausprobiert, werden wir nie die Waldbilder sehen, die man damit erzielen kann. Inspiriert hat mich das Studium der Nelderräder zu dem Versuch, mit wenigen Pflanzen auf kleiner Fläche verdichtet in gruppenartiger Verteilung eine Bestockung auf großer Fläche zu erreichen. Ich hab die Problemstellung nur andie örtlichen Gegebenheiten angepasst.
 
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