"Wald vor Wild konsequent umsetzen!" - Artikel in der Passauer Neuen Presse

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@Maxl1984
Wir reden hier von einer Höhenlage zwischen 490 und 700 m NN auf überwiegend Grünschiefer. Eiche kommt nur in den unteren Lagen am Waldrand vor.
Edellaubholz und Weichlaubholz kommt in den auwaldartigen Senken genug vor, auch als Naturverjüngung. Wenn mal wieder ein Baum umbricht und Licht schafft.
Natürlich schafft es die Tanne nicht ohne Schutz. Ich kenne auch keine Alttanne im ganzen Revier. Das geht nur so:IMG_7920.jpg
Nie seh ich sie unter Schirm. In der Regel auf kleinen Freiflächen wo sie allen Bedenken zum Trotze gut davonzieht. Und nie gemischt mit Buche.

Ich sehe aber auch viele Dinge wo es mir die Zehennägel aufrollt: Nach einem Harvestereinsatz in einer Fichten(Kie)-JD/AD wurden anschließend die ganzen Weichlaubhölzer händisch rausgeschnitten, auch die abgestorbenen .....:oops:
Alles schwache Totholz wurde umgesägt.
 
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Wie ich schon erwähnt habe sind Ferndiagnosen nicht möglich, drum lassen wir es. Wünsch dir noch einen schönen Abend!
 

z/7

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Ich sehe aber auch viele Dinge wo es mir die Zehennägel aufrollt: Nach einem Harvestereinsatz in einer Fichten(Kie)-JD/AD wurden anschließend die ganzen Weichlaubhölzer händisch rausgeschnitten, auch die abgestorbenen .....:oops:
Alles schwache Totholz wurde umgesägt.
Sowas ist auch gern mal die Folge eines Kommunikationsproblems....
 
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Alles Klar. Scheint nicht Standortgerecht zu sein :D
Muss nicht sein, aber gab es offensichtlich vorher nicht. Ich kenne keine Jungtanne älter als 15 Jahre. Die Jungtannen im Zaun wachsen gut, vermutlich weil sie doch den Kopf frei haben. War eben bisher "nicht im Lieferprogramm" die Tanne oder was weiß ich.
Es gibt im "Wirtschaftswald" auch kein Edellaubholz. Dafür gleich nebenan. Meist Esche und Erle. Der Altersklassenwald wird nach wie vor hoch gehalten. Wenig Rückeschäden an der Verjüngung und dem Altbestand. Da wird auch in Zukunft Holz produziert.
Schauen wir mal ob die Rechnung aufgeht. Ich wage keine Prognose.
 
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@Maxl1984
Wir reden hier von einer Höhenlage zwischen 490 und 700 m NN auf überwiegend Grünschiefer. Eiche kommt nur in den unteren Lagen am Waldrand vor.
Edellaubholz und Weichlaubholz kommt in den auwaldartigen Senken genug vor, auch als Naturverjüngung. Wenn mal wieder ein Baum umbricht und Licht schafft.
Natürlich schafft es die Tanne nicht ohne Schutz. Ich kenne auch keine Alttanne im ganzen Revier. Das geht nur so:Anhang anzeigen 109389
Nie seh ich sie unter Schirm. In der Regel auf kleinen Freiflächen wo sie allen Bedenken zum Trotze gut davonzieht. Und nie gemischt mit Buche.

Ich sehe aber auch viele Dinge wo es mir die Zehennägel aufrollt: Nach einem Harvestereinsatz in einer Fichten(Kie)-JD/AD wurden anschließend die ganzen Weichlaubhölzer händisch rausgeschnitten, auch die abgestorbenen .....:oops:
Alles schwache Totholz wurde umgesägt.

Bist Du sicher, dass es sich bei diesen Tannen um WEISStannen handelt? Mir sieht das eher nach Grandis (Küstentanne) aus, kann mich aber auch täuschen...

Die Küstentanne hat etwas andere Wuchsansprüche wie die heimische Weißtanne.

Die Weißtanne verträgt den Schatten und Halbschatten deutlich besser, wie alle anderen heimischen Baumarten (außer Eibe). Das heißt aber nicht, dass die Tanne im Schatten wachsen MUSS, im Gegenteil, mit mehr Licht wächst sie besser als im Schatten (wenn ihr der Spätfrost nicht zusetzt). Allerdings wachsen bei mehr Licht die anderen Baumarten auch besser und die wiederum dann auch besser als die Tanne. Um ohne weitergehende Konkurrenzpflege sich gegenüber den anderen Baumarten behaupten zu können, sollte die Tanne im Schatten einen Wuchsvorsprung gegenüber den übrigen Baumvegetation haben. Der Wildverbiss macht das aber leider sehr oft zu nichte...
Die Tanne fährt nach meiner Beobachtung zwei Strategien: Sie verjüngt sich im Schatten und startet dann eben mit entsprechendem Vorsprung gegenüber Fichte und Buche, den Sie bis ins hohe Alter verteidigt. Diese Tannen sind dann meist in der (vor)herschenden Bestandesschicht das Altbestandes zu finden. Dies ist oder war zumindest zu meiner Zeit die Lehrmeinung, wie die Tanne an der Verjüngung zu beteiligen ist. Dies bedingt seeeehr niedrige Schalenwildbestände!
Die Zweite Möglichkeit, die ich eher im Wald beobachtet, denn im Lehrbuch gefunden habe ist folgende: Die Tanne wächst gemeinsam mit anderen Baumarten auf. Wenn die Pflegekette mal abreißt, geht die Tanne unter und wächst irgendwann als Unter- oder Zwischenstand hinter den anderen Baumarten her. Diese Individuen wird man in 9 von 10 Fällen nicht im Hauptbestand finden, sondern einen Stockwerk tiefer. Ihre Stunde schlägt, sobald die Bäume drum herum (im klassischen Gebirgsmischwald aus Buche Tanne Fichte) fallen. Dann ist die unterständige Tanne schon da und geht jetzt (in der 2. Generation) in die herschende Schicht. das ist weiter nicht schlimm, denn Tannen haben in etwa die dreifache Lebenserwartung wie Fichten und etwa die doppelte von Buchen.
Bei der zweiten Variante haben die Tannen die Chance, mehr oder weniger unverbissen in einer üppigen Naturverjüngung auch aus anderen Baumarten "mit zu schwimmen" und nicht, wie in Variante 1 als einzige Bäume aus einer relativ stückzahlarmen Verjüngung herauszuragen...

Insgesamt sehe ich die Tanne nicht als Baumart, die sich so stückzahlreich wie z.B. die Buche ansaamt. Auch wüsst ich nicht, dass sich die Tanne in sich rein auf größerer Fläche verjüngt.
 
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@Diplomwaldschrat (y) sorry ich habs vergessen dazuzuschreiben. Die Tannen im Zaun sind Grandis. Aber sonst pflanzen sie normale Weißtannen. Das ist der einzige Zaun mit Küstentannen. Hab leider wenig Waldbilder, stehen immer so viele große Huftiere im Weg dass man die Bäume schlecht draufbekommt.:LOL:
Hier in einem andere Revier: Da haben sie einen Versuch mit Weißtanne und Einzelschutz gemacht. Wenn natürlich die Seitentriebe auch komplett gefressen werden dann nutzt das nichts.. Hierin Bayern kommt auch im Kernrotwildgebiet die Tanne mit Terminalplastikschutz durch. Da wird an der Seite fast nichts verbissen. Hinter den Rehen muss man halt her sein, zu Gunsten des Rotwildes.IMG_1144.JPG
 
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@Diplomwaldschrat (y) sorry ich habs vergessen dazuzuschreiben. Die Tannen im Zaun sind Grandis. Aber sonst pflanzen sie normale Weißtannen. Das ist der einzige Zaun mit Küstentannen. Hab leider wenig Waldbilder, stehen immer so viele große Huftiere im Weg dass man die Bäume schlecht draufbekommt.:LOL:
Hier in einem andere Revier: Da haben sie einen Versuch mit Weißtanne und Einzelschutz gemacht. Wenn natürlich die Seitentriebe auch komplett gefressen werden dann nutzt das nichts.. Hierin Bayern kommt auch im Kernrotwildgebiet die Tanne mit Terminalplastikschutz durch. Da wird an der Seite fast nichts verbissen. Hinter den Rehen muss man halt her sein, zu Gunsten des Rotwildes.Anhang anzeigen 109581
Naja, diesen "Versuch" hätt ich mir dann aber auch verkniffen...

Ich bin hier in der "glücklichen" Lage, dass Weißtannen natürlicherweise nicht vorkommen. Neuere Untersuchen gehen auch davon aus, dass sie mit dem erwarteten Klima bei uns in den kommenden Jahrzehnten nicht zurechtkommen werden (Frankens Sahelzone im Windschatten der Rhön). Somit stellt sich die Frage nach der Weißtanne meist nicht. Der Küstentanne hingegen werden (für Nadelholzarten) vergleichsweise gute Chancen eingeräumt, in etwa so wie für die Douglasie oder gar besser.

Die Eichen sind "unsere Tannen" zumindest was die Verbisssituation anbelangt. Die Eichen würden nahezu überall kommen. Zumindest aus Hähersaat. Stellenweise in einer nicht für möglich gehaltenen Dichte. Da kommen mehr Eichen als wir pflanzen würden obwohl du keine Alteiche siehst! Leider werden die in den meisten Fällen nicht höher wie das Beerkraut...
 
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Naja, diesen "Versuch" hätt ich mir dann aber auch verkniffen...

Ich bin hier in der "glücklichen" Lage, dass Weißtannen natürlicherweise nicht vorkommen. Neuere Untersuchen gehen auch davon aus, dass sie mit dem erwarteten Klima bei uns in den kommenden Jahrzehnten nicht zurechtkommen werden (Frankens Sahelzone im Windschatten der Rhön). Somit stellt sich die Frage nach der Weißtanne meist nicht. Der Küstentanne hingegen werden (für Nadelholzarten) vergleichsweise gute Chancen eingeräumt, in etwa so wie für die Douglasie oder gar besser.

Die Eichen sind "unsere Tannen" zumindest was die Verbisssituation anbelangt. Die Eichen würden nahezu überall kommen. Zumindest aus Hähersaat. Stellenweise in einer nicht für möglich gehaltenen Dichte. Da kommen mehr Eichen als wir pflanzen würden obwohl du keine Alteiche siehst! Leider werden die in den meisten Fällen nicht höher wie das Beerkraut...



Und habt ihr die Schraube "Rehwilddichte" schon entsprechend angezogen?
Wenn ja, dann bleibt ja nicht mehr viel.

Prinzengesicht
 
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Hähersaateichen kommen drüben in den unteren Lagen vorallem am Waldrand auch. Aber mehr als eine ökologische Beimischung wird das doch nicht. Nur Brennholz! Wenn wir Eichenbestände haben wollen, die nach was aussehen dann doch nur im engen Verband.

Im bayerischen Revier haben wir bei hohem Rehwildbestand in den Fichtenbürsten Hähersaateichen. Es brauchen nur ein paar Alteichen da sein.

Wir haben heuer im Feld aus unseren Hecken Hähersaateichen rausgeschnitten was ging. Wir wollen Strauchhecken und keine Alleen.

Douglasien hab ich in Böhmen nur selten gesehen. Aber die Karlsbader Kurwälder haben sehenswerte stufige Douglasienbestände. Mit Naturverjüngung und in allen Altersklassen, richtige Brummer sind da dabei. Ich hatte so schöne Bilder, leider find ich sie nicht mehr.
 
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Und habt ihr die Schraube "Rehwilddichte" schon entsprechend angezogen?
Wenn ja, dann bleibt ja nicht mehr viel.

Prinzengesicht

Leider nein. Die von mir forstlich betreuten Flächen sind samt und sonders Teile von verpachteten Gemeinschaftsjagdrevieren. Da schraubst Du Deine Erwartungen zwangsläufig zurück. Die Waldbesitzer können schon froh sein, wenn die Buche unter Buche hoch kommt. Eichen NVJ hab ich nur im Zaun oder bei Sondersituation (z.B. Kleiner Waldstreifen entlang einer vielbefahrenen Straße)

Auf großer Fläche ist es eher so, dass Du schon froh bist, wenn die Zäune dicht sind und die Jäger da mithelfen, hinter den Sauen die Löcher zu stopfen und die Reh raus zu bringen. Aber auch da gibt es einzelne Jagdpächter, die sehen das nicht als ihre Aufgabe.
 

z/7

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Was an der aktuellen Situation wirklich nervt. Es trollt allenthalben.
 
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Insgesamt sehe ich die Tanne nicht als Baumart, die sich so stückzahlreich wie z.B. die Buche ansaamt. Auch wüsst ich nicht, dass sich die Tanne in sich rein auf größerer Fläche verjüngt.
Möchte ich so nicht unterschreiben, wir haben im Rotwildgebiet immer wieder Ecken wo die Tanne inzwischen auch kleinräumig kommt als Nat.VJ ohne Einzelschutz. Besonders wenn sie die Möglichkeit haben, sich mit den Fichtenbürsten durchzuschmuggeln.
Vielleicht sollte man in schneereichen Wintern doch mal überlegen, die Rehe ein wenig "zu lenken" damit sie sich nicht grad dort einstellen. Ist bäh :sick: ich weiß.
Ich seh schon muss mal losziehen und ein paar Beispiele sammeln.
 

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