Da gebe ich Dir mal grundsätzlich recht. Ich möchte auch so wenig Eingriffe wie möglich.
Wir können unsere Gesellschaft ganz sicher nicht alleine auf Nächstenliebe und Moral aufbauen. Allerdings halte ich beides, ebenso wie Werte für unverzichtbare Säulen unserer Gemeinschaft. Das diese nicht mehr überall in ausreichendem Mass vorhanden sind halte ich für bedauerlich. Allerdings sind dabei nicht nur "die Anderen" schuld. Es gilt zunächst sich selbst zu hinterfragen, selbstlos und offen. Ich möchte weiter mit gutem Gewissen und erhobenen Hauptes durch´s Leben gehen.
Was wir unseren Kindern vermitteln liegt doch an uns selber, jedem Einzelnen.
Da keiner unmittelbaren Einfluss auf die Massen nehmen kann, gilt auch hier wieder bei sich selbst anzufangen. Den Kindern und seiner Umwelt vorleben was man erwartet und für wichtig hält.
Nun, die größe der Strukturen spielt für mich nicht die entscheidende Rolle. Das Minderheiten nicht nur aus Einzelpersonen oder kleinen Gruppen bestehen ist aber völlig natürlich. Von daher bleibt es eine Minderheit, die sich zunächst mal mit diesem Fakt abfinden muss. Dies schließt aber auch natürlich nicht aus, dass sie Werbung für ihre Sache macht und versucht eine Mehrheit für die eigenen Belange zu bekommen. Hier sind wir beim Punkt: diese Werbung sollte fundiert und gut argumentiert vorgebracht werden, ansonsten halte ich den Versuch für aussichtslos. Schau Dich doch mal um, fast jeder wird auf die Frage ob er ein Tierfreund und für eine gesunde Umwelt ist zustimmen. Auf dem Heimweg vergisst er aber seine Einstellung, achtet nicht auf Hinweisschilder "Wildwechsel", lässt zu Hause seinem Streuner zunächst mal freien Auslauf und setzt sich dann an den gedeckten Tisch mit Schnitzel für 3,00 Euro das Kilo.
Jeder Teil der Gesellschaft, sprich jeder von uns trägt dazu bei. In welcher Form und in welche Richtung auch immer. Leider ist es aber schon so, dass "viele kleine gute Steinchen" sehr schnell von einem Einzelnen, einem einzigen Vorfall usw. eingerissen werden können.
wipi