Waffen-Amnestie ein Flop!

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Eine interessante These, die sich allenfalls durch Berichte derjenigen belegen lässt, die in den Medien als "unglaubwürdig und inkompetent" dargestellt werden.
Erzählungen dieser Art hört man zwar ständig - aber jemanden getroffen, der dort was ge- oder verkauft hat, habe ich noch nie. Und der würde es vermutlich auch nicht zugeben.

Als mein Dad kurze Zeit bei der bayerischen Polizei gearbeitet hat, das war Ende der 80er, Anfang der 90er, also genau zur Zeit der Wende und als in Jugoslawien der Bürgerkrieg wütete, wurde tagtäglich Waffen aus dieser Region sichergestellt. Meißt eben an den Grenzen der BRD. Das Waffen aus UdSSR Beständen den Besitzer wechselten war auch damals bekannt. Der Grundtenor zur damaligen Zeit war aber die ganze Sache herunterzuspielen. War wohl von oben so verordnet. Auch wurden kistenweise sogenannte "Sabotagemunition" sichergestellt. Meißt Handgranaten die beim ziehen des Splintes schon hoch gingen, stammten aus UdSSR Beständen.
Über eines sollte man sich heute im klaren sein. Keiner weiß, wieviele Waffen damals den Besitzer bzw. die Nation gewechselt hat. Wurde ja nicht Buch geführt. Die Sowiets waren froh um jedes Drum was nicht mit nach Hause genommen werde musste und in Ex-Yugoslawien sowieso. Ich denke nur an eine Gruppe Militäria Enthusiasten in der Ex-DDR, die einige Hallen von der abziehenden roten Armee übernommen hatten und sich in diesen Hallen div. Panzer und schweres Gerät befunden haben. Diese sind bis heute noch, demilitarisiert natürlich, in deren Besitz. Also, ohne genaue Zahlen, was damals unter der Hand verschwand und Zahlen, was davon in den Anfängen der 90er beschlagnahmt oder gefunden wurde, sind alle heutigen Zahlen reine Spekulation. Damals war man zumindest der Meinung nur die Spitze des Eisberges beschlagnahmt zu haben. :roll: Fakt ist, das wer sowas für kriminelle Machenschaften besitzt, sich weder nun an so einer Amnestie beteiligt, noch bei Pro7 und Co. als "Informant" auftritt.
Nun, bei CZ werden ja heute noch täglich 150 Pistolen ohne Nummer hergestellt. Fragt sich nur für wen und momentan sind soviele "Experten" unterwegs, das es einem ganz schlecht werden kann.


Martin
 

tar

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Sind das die, die sich in Georgien wiedergefunden haben? ;)
 

steve

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Benchrest schrieb:
Die falschen Hände haben aber schon das in ihren Händen, was sie eigentlich nicht haben sollten. Ein Besuch unserer Ostgrenze oder der Russenmärkte bringt das Gewünschte schnell in ihren Besitz. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass eine "ungewünschte Hand" darauf wartet, dass Tante Frieda ihren Löffel abgibt, um dann auf deren Dachboden die 1945-1949 eingegrabenen völlige vernarbte Flinte in Besitz zu nehmen, um dann damit die nächste Tanke zu beglücken.
Mein Rat: erst denken, dann schreiben!

Was sind wir heute wieder nett. :roll: Echt unmöglich!

Und der 10jährige der beim Spielen die 08 oder die Flinte vom Urgroßvater entdeckt hätte sich diese auf dem Russenmarkt besorgt? Oder hat er richtige Hände? Außer Zuhälter-Kalle und Neonazi Mirko gibt es noch ein paar andere Personengruppen denen keine Waffen in die Finger fallen sollte. :roll:
 
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steve schrieb:
Benchrest schrieb:

Was sind wir heute wieder nett. :roll: Echt unmöglich!

? Oder hat er richtige Hände? Außer Zuhälter-Kalle und Neonazi Mirko gibt es noch ein paar andere Personengruppen denen keine Waffen in die Finger fallen sollte. :roll:

Schon - aber es werden derzeit keine illegalen Waffen bekämpft, sondern legale Waffenbesitzer genötigt, ihre Altbestände abzugeben - und das macht die BRD um nichts sicherer, sondern man schikaniert Bürger, die sich kriminalistisch zu 99,99% mit Waffen noch nichts zu Schulden kommen haben lassen...

Und da könnte ich kotzen! Mit Erbenwaffen ist nachweislich über 30 Jahre NICHTS passiert - und ab jetzt sind sie die Terrorwaffen von morgen...
Denk mal drüber nach...

morgen bist nämlich Du und ich an der Reihe wenn keiner aufsteht und den Müll aus Berlin nur hingenommen wird - Gründe wird es genügend geben - oder warum brauchst Du mehr wie eine Waffe? Vielleicht könntest Du dir die noch mit anderen Jägern teilen oder wir verzichten ganz auf die Jagd - das wäre manchen Bürgergruppen von der Antijagdszene das liebste...
 
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Schon - aber es werden derzeit keine illegalen Waffen bekämpft, sondern legale Waffenbesitzer genötigt, ihre Altbestände abzugeben - und das macht die BRD um nichts sicherer, sondern man schikaniert Bürger, die sich kriminalistisch zu 99,99% mit Waffen noch nichts zu Schulden kommen haben lassen...

Und da könnte ich kotzen! Mit Erbenwaffen ist nachweislich über 30 Jahre NICHTS passiert - und ab jetzt sind sie die Terrorwaffen von morgen...
Denk mal drüber nach...

morgen bist nämlich Du und ich an der Reihe wenn keiner aufsteht und den Müll aus Berlin nur hingenommen wird - Gründe wird es genügend geben - oder warum brauchst Du mehr wie eine Waffe? Vielleicht könntest Du dir die noch mit anderen Jägern teilen oder wir verzichten ganz auf die Jagd - das wäre manchen Bürgergruppen von der Antijagdszene das liebste...

Das kann ich auch nur so unterstreichen. Selbstverständlich gehören auch diese "verschollenen" Erbwaffen sicher verwahrt, doch wurde mit ihnen die letzten 30 Jahre keine wirklich relevanten Straftaten begangen und schon gar keine Schreckenstat an einer Schule. Das diese Waffen in die falschen Hände, sprich von Kindern/Jugendlichen gelangen können, ist ja möglich. Doch wie gesagt, es sind keine wirklich verlässlichen Zahlen über eine Relevanz dieser Waffen bei Unfällen/Straftaten/etc. im Umlauf. Ich für meinen Teil habe nicht´s dagegen wenn diese alten, eh nicht mehr zu gebrauchenden Waffen vom Markt verschwinden. Alleine was gestern wieder bei meinem Dad alles abgegeben wurde..... :roll:
Ich persönlich kann aber meißt nicht verstehen, das der Otto-Normal Waffenbesitzer, der ansonsten oberknickrig im Geschäft herumstreicht, dann hochwertige Waffen, teilweise sportliche KW, alte Feuer/Zimmerstutzen in teilweise Goldausführung oder zum Teil sehr gute Jagdwaffen, dann zur Vernichtung irgendwo abgibt.
Ich habe auch einfach das Gefühl, das man sich hier nur wieder auf gesetztestreue Bürger stürzt, ihnen noch irgendwelche Ordnungswiedrigkeiten/Straftaten anhängt, um dann mit geschwellter Brust zu verkünden, etwas für die innere Sicherheit getan zu haben, ja gar gegen "Terroristen" vorgegangen zu sein.


Martin
 

steve

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Pigeon schrieb:
Und da könnte ich kotzen! Mit Erbenwaffen ist nachweislich über 30 Jahre NICHTS passiert - und ab jetzt sind sie die Terrorwaffen von morgen...
Denk mal drüber nach...

Cool down. Der Staat hat ein Angebot gemacht einen bestehenden rechtswidrigen Zustand straffrei zu beseitigen. Nicht mehr und nicht weniger. Von Terrorwaffen von morgen hat er nachweislich gar nicht gesprochen und es scheint so auch niemand zu sehen, wie ja die obige Stellungnahme schon beweist.

Ihr musst das mal pragmatischer sehen. Das ist doch eine super Aktion gewesen. Diejenigen die als Wanddeko einen alten 98er und Urgroßvaters Hahnflinte hatten konnten ohne Probleme zu bekommen wieder gesetzestreue Bürger werden. Eine Legalisierung eines Seitenschlossdrillings à la Dachbodenfund und Anschaffung eine Tresors usw. ist ja auch nicht per se unmöglich gewesen. Wird ja niemand gezwungen nun ein Purdey-Pärchen einzuschmelzen. :roll:
 
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Hast schon recht, Steve, wir im Waffengewerbe sind ja auch endlich mal froh, wenn der ganze alte Schrott endlich mal verschwindet und nicht immer wieder irgendwann auftaucht. :wink:
Doch man braucht sich doch nicht vor die Presse hinstellen und absolute Enttäuschung zu signalisieren, das es nicht den gewünschten "Erfolg" gegeben hat. Das lässt einfach die Vermutung offen, das diese Personen entweder sehr naiv sind/waren oder ganz anderes im Schilde führen. Wie gesagt, ich habe nach Winnenden mit div. Politiker gesprochen und bei diesen Gesprächen habe ich immer das Gefühl, das man sich alle Optionen offen lassen möchte. Eine Totalentwaffnung wird zwar offiziell immer dementiert, aber von gewissen Gruppierungen, seis privaten oder auch staatlichen Stellen immer wieder gefordert. Auch sitzen in den Reihen der "Experten" genügend Legalwaffenbesitzgegner. Alle mit genauen Kenntnissen, das eine Gesetzesverschärfung niemals den illegalen Waffenbestand, der krimialstatistisch relevant ist, treffen wird.
2003 wurde das Waffengesetz erstmals drastisch geändert/verschärft. Damals hat man uns einiger "Zuckerl" hingeworfen, ich sag nur "Anscheinsparagraph", die uns aber dann ein paar Jahre später wieder schwer im Magen gelegen sind. Man hat dann 2008? nachgebessert, uns gleich einen in Sachen "Führen von Messern" reingewürgt. Momentan, stellen selbst, div. Ordnungsämter fest, das man absolut kein Bundeswaffengesetz hat. Jeder Landkreis macht sich mittlerweile seine eigenen Vorschriften.
Ich persönlich würde mir einfach mehr Öffentlichkeitsarbeit wünschen, besonders in der Aufklärung der breiten Bevölkerung, was wirklich im Waffengesetz stand (früher, z.B. vor ´72) und steht. Es nutzt nichts, wenn solche Artikel, die meist sehr gut sind, in Jagd- oder Schützenzeitschriften zu finden sind. Wenn selbst in namhaften Zeitungen, wie der Süddeutschen oder ähnlichen, div. Unwahrheiten geschrieben werden, nutzt es nichts, wenn in einer unserer Zeitschriften eine Gegendarstellung abgedruckt wird.
DE oder gar die Welt, wird eben nicht sicherer, nur weil man Opa´s Drilling oder 08 dem Hochofen überantwortet hat. Das wären mal klare Worte, die aber das Volk und vorallem die herrschende Klasse nicht verkraften wird.


Martin
 

steve

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@ Martin: Man muss halt immer beachten wer da gerade die Stellungnahme abgibt. Hier war es ein Sprecher der Polizei, nicht etwa ein Politiker (und damit "der Gesetzgeber").

Wenn ich mich recht entsinne hat die Gewerkschaft der Polizei von Anfang das "Mehr" an durch die diversen Verschärfungen oder - da es hier ja keine Verschärfung ist - besser "Aktionen gewonnener Sicherheit angezweifelt. :wink:

Das ein Politiker andere Interessen hat als den bloßen Nutzen einer Aktion ist doch auch klar (Man denke an die Panikmache rund um die Schweinegrippe! ). Wobei ich wie gesagt bei der Amnestie gar keinen Ansatzpunkt für Kritik sehe. Ist doch nur ein "kann" und kein "muss".
 
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Man muss halt immer beachten wer da gerade die Stellungnahme abgibt. Hier war es ein Sprecher der Polizei, nicht etwa ein Politiker (und damit "der Gesetzgeber")

Schon klar, aber ich traue weder irgendeinem Politiker über den Weg, noch einem Mitglied der Exekutivkräfte. In deren Reihen sind mir auch zuviele selbsternannte "Experten" zu finden. :wink:


Martin
 
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Bekanntlich wird in Haushalten mit Heranwachsenden sehr viel mehr Unfug mit herumliegenden Autoschlüsseln getrieben als mit dem ollen KK oder Flobert.

Genauso wurden noch nie Eltern haftbar gemacht, wenn der Junior mit einem Messer in der Schule aufgetaucht und vielleicht sogar jemand verletzt oder getötet hat.

Von Aufbewahrungskontrollen habe ich da noch nichts gehört. Das träfe ja dann auch sehr viele Wähler richtig unangenehm, nicht nur uns Minderheit. Populistische Maßnahmen zielen deshalb meistens auf Minderheiten, man will die Öffentlichkeitswirkung ohne vielen weh zu tun.
 
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..in Rheinland-Pfalz gab's überhaupt keine Amnesty :evil:
..da hat sich das Justizministerium mit dem Innenministerium über die Frage gestritten, ob die Personen, die illegale Waffen abgeben noch mit einer Strafanzeige "belohnt" werden :twisted: .
 
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Ein Arbeitskollesgen hat von seinem Opa zwei Kurzwaffen KK und ein KK Gewehr vererbt bekommen incl. 1000 Schuss Munition.
Er beabsichtigte diese Waffen und die Munition bei unserer Polizeiwache abzuliefern.
Da ich den Artikel in der WuH gelesen hatte habe ich ihm geraten erst mal dort anzurufen und sich zu erkundigen ob die Waffen nicht ggf. abgeholt werden (er hat keine WBK). Nö die Polizistin sagte ihm er solle die Waffen und die Munition zur Wache bringen was er denn auch gemacht hat.
Ich frage mich jetzt natürlich was währe passiert wenn er in eine Polizeikontrolle gekommen währe - was in diesen Tagen leicht passieren kann. Unerlaubter Waffenbesitz usw. oder sehe ich das zu eng ?????
Aus dieser Nummer währe er doch gar nicht mehr raus gekommen.
 
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Unerlaubter Waffenbesitz usw. oder sehe ich das zu eng

Wenn er die Waffen geerbt hat und diese rechtmäßig angemeldet hat, ist´s ja kein unerlaubter Waffenbesitz. Das Erben von Waffen gibt´s ja nach meines Wissens noch. Aber wie´s mit unerlaubten Transport aussieht, kann ich ja jetzt nicht sagen, obwohl ja auch in der Erben-WBK was von tatsächlicher Gewalt ausüben drinsteht und das hat zumindest früher auch den sachgemäßen Transport eingeschlossen. Aber wie ich ja schon schrieb, mittlerweile zimmern sich die einzelnen Länder bzw. Ordnungsbehörden ihre eigenen Richtlinien zusammen.


Martin
 

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