Treffpunktlage Zimmertemperatur-Außentemperatur

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Bisher wurde nur der Einfluß der Temperatur auf die Innenballistik genannt. Dagegen ist der Einfluß auf die Aussenballistik, sprich Geschossflugbahn, evtl. gravierender: Der B.C. ist proportional der Luftdichte, in deren Berechnung wiederum die Temperatur im Nenner eingeht. Sprich, je kälter, umso geringere Dichte, umso geringerer B.C.. Robert Albrecht schreibt in "Präzisionsschießen" auch etwas darüber. Die resultierenden Treffpunktverlagerungen dürften für "normale" Jagdarten und Entfernungen vernachlässigbar sein; so ab 300 m schon nicht mehr. Gleiches gilt übrigens für den Einfluß der Meereshöhe auf den Luftdruck und damit den B.C. (barometrische Höhenformel).
 
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THRL hat auch eine Patrone mit Sensor gebaut, ich weiss aber nicht wie er das gemacht hat. Er hat mich sozusagen inspiriert. Er schrieb damals was das er bei seinen Versuchen ein Wasserbad benutzte. Ich hab das anders gemacht.
Ich habe dieses einfache Werkzeug gemacht.
Schneiden Sie den Hals.
Pulver einfüllen
Temperatursensor einsetzen.
Mehr Pulver.
Kleber.
20220225_171028-01.jpegMeine Idee war, die Mitte der Patrone zu messen.

Ich habe diese Dummy-Patrone zusammen mit scharfer Munition erhitzt. Über Wasser, nicht direkte Flamme.

Ich habe V0 gemessen, als die Patronen langsam abkühlten. (Sie erhitzen sich schnell und nehmen weiter zu)

Ich habe das Experiment nie wiederholt. Die meisten Pulver sind jetzt temperaturstabil. Als Standardwert verwende ich 0,3 msec pro 1° Celsius.
 
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Bisher wurde nur der Einfluß der Temperatur auf die Innenballistik genannt. Dagegen ist der Einfluß auf die Aussenballistik, sprich Geschossflugbahn, evtl. gravierender: Der B.C. ist invers proportional der Luftdichte, in deren Berechnung wiederum die Temperatur im Nenner eingeht. Sprich, je kälter, umso geringere höhere Dichte, umso geringerer B.C.. Robert Albrecht schreibt in "Präzisionsschießen" auch etwas darüber. Die resultierenden Treffpunktverlagerungen dürften für "normale" Jagdarten und Entfernungen vernachlässigbar sein; so ab 300 m schon nicht mehr. Gleiches gilt übrigens für den Einfluß der Meereshöhe auf den Luftdruck und damit den B.C. (barometrische Höhenformel).
 
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Relevant ist die Luftdichte. Wenn die Luftdichte höher wird, sinkt der BC.
Bei niedrigen Temperaturen steigt die Luftdichte und der BC fällt, gleichzeitig fällt auch der Druck der Treibladung. Nicht alle Pulver verhalten sich in Bezug auf Temperaturschwankungen gleich.
Der Größenordnung nach hat die Höhenänderung den größten Einfluss auf den ballistischen Koeffizienten, gefolgt von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Es ist jedoch zu bedenken, dass alle diese Komponenten miteinander verbunden sind. Eine Änderung der einen Komponente ist fast immer mit einer Änderung der anderen verbunden.
 
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P226: danke für die Korrektur; Du hast Recht - ich habe vermutlich B.C. und Widerstandsbeiwert verwechselt. Mein Fehler.

Deine weiteren Ausführungen sind ebenfalls richtig.

Ein weiterer Einfluß der Temperatur auf die Trefferlage wird sich durch das veränderte Schwingungsverhalten des Laufes ergeben - und damit einem - temperaturabhängig - anderem Abgangswinkel, wenn das Geschoss die Laufmündung durchquert. Indirekt beeinflußt ein temperaturabhängig anderes Abbrennverhalten des Pulvers ebenso - da Anregung - Schwingung und Abgangswinkel.
 
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Ich glaube, man muss die innen- und aussenballistischen Auswirkungen der geänderten Temperatur unterscheiden.
Die Summe beider Einflüsse zeigt sich in der Flugbahn.
 
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Fragt mal Einen der Schweden, die sich mit der Gipfeljagd auf den auer/ Birkhahn beschäftigen.
Zwie Patronen sind immer in der Hosentasche und dürfen niemals lange im Patronenlager sein und kallt werden. Die Treffpunktlage bei 20 minus liegt bei über 10 cm tief aud 200 Meter mit kalter Patrone.
 
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Fragt mal Einen der Schweden, die sich mit der Gipfeljagd auf den auer/ Birkhahn beschäftigen.
Zwie Patronen sind immer in der Hosentasche und dürfen niemals lange im Patronenlager sein und kallt werden. Die Treffpunktlage bei 20 minus liegt bei über 10 cm tief aud 200 Meter mit kalter Patrone.
Ja, dadurch kann man die innenballistische Änderungen vermeiden.
 
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Den Kälteeinfluß kann man in der Praxis sehr gut bei Schrotpatronen und .22lr Munition beobachten.
 
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Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Thread richtig verstanden habe. Aber das sind meine Kommentare zur Verwendung von Gewehren in der Kälte (normalerweise -20 ° C bis -25 ° C und gelegentlich -35 ° C).

Das ZF wird „langsam“. Alles, was sich bewegen kann, erfordert Kraft. Ich belasse das Zielfernrohr bei 8-10X und vermeide es, es in einen beheizten Raum zu bringen.

Verwenden Sie das richtige Öl. Das Gewehr trocken zu halten ist ein Mythos. Ich benutze BreakFree. Ohne Öl bleiben Kondenswasser, Eis und Schnee haften.

Bringen Sie das Gewehr nur dann in einen beheizten Raum, wenn Sie wissen, dass Sie es zu 100 % trocknen können. Ich lasse das Gewehr oft draußen (in einem Holster) und bringe nur den Verschluss hinein.

Moderne Pulver sind nicht sehr temperaturempfindlich. Die verlinkten Tabellen sind von 1988 (?). Diese Zahlen sind heute zu sehen, aber in preisgünstigen Pudern wie Norma N15 und N19 und ähnlichen (Bulk-Pulver für Schützenvereine).

Bewahren Sie die Munition in einer Außentasche auf. Einer, der kalt ist. Dann können Sie davon ausgehen, dass es die gleiche Temperatur wie die Munition im Gewehr hat. Sie möchten keine Abweichung von 50 °C zwischen der Munition in Ihrer Tasche und der Munition in Ihrem Gewehr haben. Um das zu korrigieren, verwende ich eine Verzögerung von 30 Minuten.

Für Jagddistanzen akzeptiere ich einfach, dass die Kugel etwas tiefer als mein Zielpunkt trifft. Ich schieße routinemäßig Vögel auf 300-350 Meter. Für mein Wintergewehr (221 Fireball) gibt es keine Änderung, Schussweite beträgt max. 200 Meter. Normal 80-130m. Ich schieße das Schneehuhn in den niedrigen Hals oder Kopf.

Randfeuerpatronen können durch Kälte stark beeinträchtigt werden. Die Verwendung eines 22 LR ist ein Albtraum, die POI-Verschiebung kann groß genug sein, um den Vogel auf 70 Metern vollständig zu verfehlen. Sie müssen sehr vorsichtig sein, welche Munition Sie verwenden. 22 Magnum ist besser, wenn sie präzise ist.

17 HMR hat einen sehr guten Ruf und ist normalerweise sehr zuverlässig und genau. Ich hatte kein Glück mit meinem CZ, es war unmöglich, einen Vogel auf 120 Meter zu schießen. Ich brauchte maximal 90 Meter. Mein Freund benutzt 17 HMR in Blaser und schießt sehr gut auf 140 Meter. Ein anderer Freund verwendet Anschutz 22 Magnum und er ist ebenso stabil. Ich habe sehr schnell gelernt, dass meine 22 LR ein riesiges Handicap sind.

Gewehre in der Kälte zu schießen ist eigentlich kein Problem. Es ist wichtiger, Ihr Gewehr und Ihre Optik vor dem Schnee zu schützen. Ihre Hände werden in der strengen Kälte leiden. Hoffe das hat einige Fragen beantwortet.
 
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@ THLR Welches Kaliber schiessst Du auf den Auer/ Birkhahn. Die genannten Randfeuerpatronen sind ja nur Für das Schneehuhn.
 
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@ THLR Welches Kaliber schiessst Du auf den Auer/ Birkhahn. Die genannten Randfeuerpatronen sind ja nur Für das Schneehuhn.
6,5x55 mit Lapua 123gr Scenar. Diese Kugel hat einen sehr guten Ruf für Vögel. Lapua 100gr FMJ für die Hundejagd. 221 Fireball mit Lapua 55gr FMJ. Sako 50gr FMJ hat einen ausgezeichneten Ruf.

Erfahrenere Freunde verwenden 6,5 x 55, 6 XC, 6 mm Norma BR, 221 Fireball und 204 Ruger. Alles Lapua Kugel. (außer 204 Ruger, kundenspezifisches Kupfer)
 
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Danke! Eine Palette von Allem was es giebt für diese Jagdart. Ja, die gute alte 6,5x55. Schnell genug für Entfernung, aber macht trotzdem nicht Alles kaputt.
 
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Und hier ist ein weiterer Beitrag, um zu unterstreichen, wie wichtig es ist, den Schnee draußen zu halten.

Letzte Woche hatte ich starken Wind und Pulverschnee. "Whiteout"-Bedingungen, bei denen Sie nach Kompass fahren. Als der Schnee aufhörte, fand ich die Schneehuhn.

Der feine Schnee war jedoch in den Auslösemechanismus geweht und hatte ihn vollständig eingefroren. Ich hatte vergessen Öl einzufüllen.

Ich saß in meinem Jerven und erhitzte das Gewehr auf meinem Bauch. Ich habe es geschafft, das Eis zu schmelzen und das Gewehr abzufeuern, aber das Wasser/Kondensat ist einfach wieder gefroren.

11 Stunden Arbeit verschwendet. Der Büchsenmacher hatte meinen Abzug seit der letzten Saison gereinigt, aber ich hatte vergessen, ihn selbst zu ölen. Ich werde diesen Trigger durch einen Trigger ersetzen, der "geschlossen" ist.
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Ich werde den Film veröffentlichen, wenn es möglich ist.
 
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