Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Hersteller die Kollimations und Endkonfiguration an den Endanwender weitergeben. Dies mag merkwürdig erscheinen, ist aber gängige Praxis, da fälschlicherweise angenommen wird, dass, wenn Zielfernrohre eingeschossen werden müssen, dies auch für Kollimationsoptiken gilt.
Vollkommen richtig.
Unter anderem darum waren die "alten" Nachtsichtröhren so teuer.
Klar, die Röhre kostet auch Geld, aber da hat der Hersteller einen Kollimator auf das Vorsatzgerät gespannt und ausgerichtet. Dauert seine Zeit und das muss bezahlt werden.
Die analogen Röhren konnte man auch nicht so einfach einstellen, da braucht es einen Kollimator, einen kleinen Inbus und jemand der sein Handwerk versteht.
Mit der Digitaltechnik hat eben auch Software zum Einstellen Einzug gehalten. Also gibt man die Arbeit an den Endanwender weiter. Ich persönlich habe damit kein Problem.
Mein Hunt335 war nach ein paar Schuss da wo es sein sollte.
Kein Hersteller verschweigt, dass sein digitaltes Vorsatzgerät eingeschossen werden muss. Im Gegenteil, es wird damit geworben, dass manche Geräte das nicht müssen.
Was sagt uns das?
Wenn man mit dem Einstellen nicht klar kommt, einfach mehr Geld ausgeben und ein Gerät kaufen welches nicht eingeschossen werden muss.
Kurze Anekdote aus meiner Zeit als Aufsicht beim Jägerschießen.
Wieviel Jäger kamen mit neu montiertem ZF auf den Schießstand und hatten zum neuen ZF die Anleitung dabei? 0,0
Wieviel Jäger konnten mir zumindest sagen wieviel cm ein Klick auf 100m entspricht? Vielleicht die Hälfte
Wieviel Jäger kamen mit maximal 5 Schuss der teuren Jagdmunition auf den Stand und wollten ihr ZF einschießen? sicher 30%
Die Aufsicht kennt nicht jedes ZF und wenn der Schütze es nicht kennt, wer den dann?
Alternative, mit der Büchse zum Händler gehen, das Vorsatzgerät da kaufen und das Geld zum Einschießen eben auch bezahlen. Das fördert dann auch den lokalen Handel.