Seit gestern Abend wieder daheim, hier ein paar Eindrücke...
Um 4 Uhr hieß es aufstehen, denn wir musste ins Revier eine halbe Stunde fahren. Einweisung, Ablauf und um ca. 6 Uhr bezogen wir dann unsere Stände...
Die Felder wurden einige Tage zuvor von der Veranstalterin und den ungar. Revierinhabern ausgewählt. Ich weiß bis heute nicht, warum einige Felder gut und die daneben fast nicht angeflogen werden, bei gleichem Reifezustand. Sehen die Sonnenblumenköpfe so aus, ist das ein gutes Zeichen
Deckung findet man in den Sonnenblumen und in der reichhaltigen Ackerbegleitflora, die hier an den Rändern niemand mulcht oder bekämpft.
Man jagt gewöhnlich von 6 - 8 Uhr, max. 9 Uhr je nach Flug und dann wieder von 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr.
Die Ambrosia ist hier dominierend. Sie sollte auch gemulcht werden, aber niemand macht das, kostet Zeit und Geld..
Verschiedene Hirsearten bereichern den Speisezettel der reichhaltigen Vogelwelt
Dazu überall Cannabis, der hier wild wächst. Hab das Zeug noch nie geraucht, aber ich mag den Duft wenn man die Pflanze zerreibt. Man sollte vielleicht nicht hinterher durch den Sicherheitscheck müssen
Die Türkentauben kommen ja aus den Ortschaften und sind anfangs nicht sehr scheu.
Voller Erwartung bezogen wir unsere Stände und bald setzte der Flug ein. Neben mir, mein Freund T., ein hervorragender Schütze. Bei der 6. Taube die bei ihm auf den ersten Schuss runter kam, hörte ich auf zu zählen. Sie mieden meinen Bereich wie der Teufel das Weihwasser.
Ich hatte im Frühjahr bei der Munitionsknappheit gekauft was ging. Ich öffnete eine Schachtel Sellerie & Porree, mit 34 gr. da hier auch mit Ringeltauben gerechnet wurde Endlich kam die erste Taube schon von vorne und fiel wie ein Stein. Also schon mal die erste Sorge war weg: Die Patronen enthielten kein "krummes Pulver".
So ging es gut weiter und dann kam ein größerer Vogel angestrichen: Tatsächlich, ein "Rauchrabe" !!
Ich machte mich ganz klein, es war sein letzter Flug. Seine schwarzen Artgenossen habe ich schon oft genug auf der Streckenliste stehen. Aber ein Rauchrabe war für mich an diesem Tag ein besonderes Highlight.
Langsam stieg die Temperatur, die Hunde bekamen immer wieder Wasser..
Kurze Hosen wären bei der Hitze natürlich angenehm. Aber such damit mal eine Taube in den Sonnenblumen? Das Zeug ist knochenhart und man schaut auch an den Armen wie ein Sträuselkuchen aus. Schon beim Auslaufen soffen wir wie die Kamele was an Wasser in uns reinging. Die Temperatur war dann um 8 Uhr schon bei 32 Grad und es sollte noch mehr werden.
Ein Mann muss an jedem Tag mindestens einmal:
a) Durst haben
b) Hunger haben
c) Schwitzen
d) müde sein
e) ja und da war noch was, nur wenn der Mann von einer Sekunde auf die andere sich umorientiert, kann das zu Irritationen bei Behebung des Zustandes führen
Als wir um 13.30 Uhr wieder ausrückten, zeigte das Thermometer 38 Grad und das ohne Deckung.
Warum denke ich dabei an die wohlstandsverwahrlosten Jungspunde, die nur mit der Nuckelflasche durch die Schluchten der Städte von einer Haltestelle zur anderen wandeln können, da ohne gesichterte, permanenate Flüssigkeitsverfügbarkeit der Zusammenbruch die Folge wäre? Weicheier haben wir da, nix weiter!
Wir entschlossen uns, auf das Streckenlegen zu verzichten. Einige Tauben sind uns leider verhitzt. Oft fanden wir sie erst später im hohem Bewuchs. Die Hunde hatten es sehr schwer..
Die Strecken waren pro Schütze höchst unterschiedlich, manche Stände waren gut, andere schlecht. Am Nachmittag wurde dann immer getauscht.
Pro Ausgang erzielten wir pro Person eine Strecke zwischen 4 und 40 Tauben
Fortsetzung folgt