tarnklamotten

[konzentratselektierer]

hallo an alle!
es hat mir ein erfahrener jäger erzählt, dass 80% seines jagderfolgs auf tarnkleidung (inkl. handschuhe u. gesichtsschutz) basiert. habt ihr ähnliche erfahrungen gemacht?

falls einige von euch tarnklammotten tragen, könnt ihr evtl. von euren erfahrungen mit dem jeweiligen produkt erzählen (hersteller, model, qaualität, preis, bezugsadresse <- ja, ansonsten geht es mir gut

)

als schwabe versuche ich natürlich geld zu sparen: falls man eurer meinung nach tatsächlich tarnklammotten braucht, würde ich mir deshalb einen überziehanzug (einmal zahlen - immer, d.h. das ganze jahr darüber tragen

) überlegen. ich kann mir aber nicht vorstellen, dass so ein dünnes teil (z.B. deerhunter überziehanzug hide II) das tatsächlich lange mitmacht!?

ps: danke an alle, die mir auf diesbezügliche/ähnliche fragen schon in anderen threats hinweise gegeben haben!

 

[wisentbulle]

Hallo Konzentratselektierer,

kommt drauf an, bei was für Jagdarten. Wenn Du Tauben jagst, kannst Du es ohne Tarnkleidung fast vollständig vergessen, es sei denn, Du sitzt oder stehst in einem perfekt verkleideten Schirm. Beim Ansitz auf Leiter oder Kanzel ist es fast vollkommen egal. Einzige Ausnahme habe ich einmal bei einem Fuchs festgestellt. Gute (allerdings noch nicht allzu viele) Erfahrungen mit Tarnkleidung habe ich in der letzten Saison bei Drückjagden gemacht. Ich habe hier eine Jacke von einem amerikanischen Hersteller getragen (Name ist gerade Schall und Rauch, kläre ich aber noch). Sowohl Muffel- als auch Reh- und Schwarzwild und ein Fuchs kamen nach meinem Eindruck näher als mit den herkömmlichen Klamotten. In einem Fall verhofften Schaf und Lamm sehr lange unschlüssig ca. 20 m spitz vor mir und zogen dann vertraut quer weiter.

Bei der Pirsch im Hellen ist es mit Sicherheit auch deutlich besser mit Tarn- als ohne Tarnklammotten zu jagen. Mache ich aber meist nur nachts im Feld, wo die Kleidung egal ist und habe insoweit keine eigenen Erfahrungen. Übrigens, bei Schnee ist der Schneeanzug oder ein altes Bettlaken eine wirklich perfekte Tarnung. Da kommt man sogar an Füchse im Feld ran. Mit normalen Sachen sehen Dich da sogar die schlecht äugenden Schweinchen.

Gruß

 

[flomer]

Na spitze: Tarnkleidung bei Gesellschaftsjagden !?!?
Schon mal an das Risiko gedacht?
Kopfschüttel!

 

[Beihirsch]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von flomer:
Na spitze: Tarnkleidung bei Gesellschaftsjagden !?!?
Schon mal an das Risiko gedacht?
Kopfschüttel!<HR></BLOCKQUOTE>

Also ich trage auch Tarnkleidung, auch bei Drückjagden. Und wenn man sich mal mit der Materie befasst, stellt man fest, das manche dänische Hersteller das recht pfiffig gelöst haben. Aus meiner Tarnjacke kann ich aus den Taschen, aus den Ärmeln, an der Schulter, Lappen in leuchtorange ausklappen. Der Hut hat ebenfalls ein Signalband und da gibt es keine Probleme.

Also vom Tarneffekt möchte ich diese Kleidung nicht mehr missen. Vor allem auf offenen Leitern und ganz besonders bei der Blattjagd erfüllt sie mit Sicherheit den Zweck. Würde aber für unsere Breiten nur "hardwoods green" empfehlen, weil da der Grünanteil am höchsten ist. Ganz wichtig sind aber auch Hand- und Gesichtsschutz, sonst macht die ganze Kleidung keinen Sinn.

Und da es eine Wendejacke ist, drehe ich die beim Strecke verblasen in grün um, und bis auf wenige Ausnahmen hat mich dann auch das Jagdgericht "verschont".

Beim Überziehanzug ist die Vermutung richtig, dass er nicht sehr haltbar ist. Ich habe einmal richtig investiert und mir eine "5 in 1" Jacke gekauft, die man je nach Temperatur und Wetter kombinieren und somit auch das ganze Jahr tragen kann.

WH Jörg

[ 12. April 2006: Beitrag editiert von: Beihirsch ]

 

[anonym]

Seit über zehn Jahren trage ich Camo-Bekleidung von Cabelas und zwar einen Realtree Anzug aus Saddlecloth sowie einen Fleece Anzug in weiss/Schnee/Zweige für die Winterjagd.
Vor einem halben Jahr ist dann noch die Camo-Fleece Jacke von Blaser und die regendichte Camo-Allroundjacke von Blaser dazugekommen.

In konservativer Gesellschaft mache ich nach Gesellschaftsjagden den Mummenschanz mit und verkleide mich wieder mit Trachtenloden zur Streckenlegung und fürs Wirtshaus.

 

[wisentbulle]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von flomer:
Na spitze: Tarnkleidung bei Gesellschaftsjagden !?!?
Schon mal an das Risiko gedacht?
Kopfschüttel!<HR></BLOCKQUOTE>

Auch das realtree-orange ist Tarnkleidung und ohne Risiko zu tragen. Keine Sorge, ich trage zusätzlich immer mehr Signalkleidung als das vorgeschriebene Hutband, bin also deutlich besser sichtbar. Bin davon ausgegangen, dass das für Euch selbstverständlich ist, hätte es aber auch dazuschreiben können.

@ konzentrats. Meine Jacke ist übrigens auch von Cabelas.

Gruß

[ 13. April 2006: Beitrag editiert von: wisentbulle ]

 

[Brandenburg-Jäger]

Mann muß es nicht übertreiben es ist ja kein Krieg den wir gegen das Wild führen !

Auf der Drückjagd beispw. ist es egal, da Wild meist ( Bewegungsseher sind ) und soweit ich weiß sehen diese auch nicht farbig also ist es Zweitrangig ob du Tarn oder Jagdliches grün trägst!

Wenn du aber gerne Pirschst oder Wild an Feldern angehst sind Tarnklamotten nicht verkehrt!

Bei mir hat sich eine BW-Panzerkombi ( gibt’s in Oliv + Tarn ) sehr gut gemacht ( preislich auch was für Schwaben )

Gruß Sebastian

PS: Sicherheit bei allen Jagdarten ist das wichtigste nicht vergessen !!

 

[der_mit_der_Bracke_jagt]

hmmm... wenn ich das so lese frage ich mich wie unsere altvorderen überhaupt wild erlegen konnten. keine schusswaffen mit denen man auf 300 m "hinlangen" konnte, kein camouflage, keinen entfernungsmesser.....

 

[fuhrmann]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von konzentratselektierer:
hallo an alle!
es hat mir ein erfahrener jäger erzählt, dass 80% seines jagderfolgs auf tarnkleidung (inkl. handschuhe u. gesichtsschutz) basiert. habt ihr ähnliche erfahrungen gemacht?

<HR></BLOCKQUOTE>

80%? Wie jagt der Mann - mit dem Faustkeil?
Ich mag "Camo" zugegeben nicht, bin aber auch noch nicht auf die Idee zu kommen es zu brauchen.
Normale, einigermassen an den Hintergrund angepasste Kleidung tut's auch. Vollständig "Lodengrün" ist übrigens nicht ideal. Ich mag Braun- und Grautöne. Die menschliche Kontur sollte etwas aufgelöst werden. Das tut Camo vielleicht besser, aber wie gesagt, ich mag's nicht - ziehe doch nicht in den Krieg.
Hände und Gesicht bedecken ist manchmal wichtig, richtig. Aber das tun auch normale Handschuhe und Hut/Mütze die die Stirn beschatten.
Dazu: "leise" Stoffe, ruhig sitzen, keine fahrigen Bewegungen, Deckung oder zumindest Hintergrund beachten.
Wenn mich ein Stück Wild bemerkt habe ich nicht die falschen Klamotten an sondern etwas falsch gemacht.

Fuhrmann

 

[cast]

Die Idee der Tarnklamotten für die Jagd kommt aus den USA.
Dort wird nur am hellichten Tage gejagt, meist auf der Pirsch und außerdem unteranderem mit Bogen und KW, da muß man nah ran ans Wild.
Ansitz auf einer geschlossenen Kanzel bei Vollmond....

 

[steve]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von wisentbulle:
Wenn Du Tauben jagst, kannst Du es ohne Tarnkleidung fast vollständig vergessen, es sei denn, Du sitzt oder stehst in einem perfekt verkleideten Schirm.<HR></BLOCKQUOTE>

Übertreibst Du nicht ein wenig?

Bei der Jagd auf den balzenden Tauber wie sie früher üblich war, mag das etwas anderes sein...

[ 13. April 2006: Beitrag editiert von: steve ]

 

[wisentbulle]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von steve:


Übertreibst Du nicht ein wenig?

Bei der Jagd auf den balzenden Tauber wie sie früher üblich war, mag das etwas anderes sein...

[ 13. April 2006: Beitrag editiert von: steve ]<HR></BLOCKQUOTE>

Ich habe die Erfahrung bei Taubenjagden in Gelände mit relativ wenig natürlicher Deckung gemacht. Da hat man wirklich einen deutlichen Unterschied zwischen Normal- und Tarnkleidung gemerkt. Ich hätte das selbst nie für möglich gehalten. Beim Mais hast Du Recht, da reichen gedeckte Farben vollkommen aus.

Gruß

 

[anonym]

Bei mir wird nur das Auto im Wald getarnt, weil ich festgestellt habe, das Wild auf Lichtreflexe, die vom Auto ausgehen, stark reagiert. Plane auf Windschutzscheibe und Vorderfront oder eben auf Heckscheibe und Heck. Ansonsten sind "Rambos" in unserer Gegend verpönt. W.

 

[Rauhfusskauz]

Wie ist das eigentlich mit Camo 3D? Habe es häufig in amerikanischen Stores gesehen! Sind die 3D Anzüge deutlich wirksamer oder besteht da kein Unterschied?
Ich meine z.B. das hier:

 

[anonym]

Den haben sie geteert und gefedert, weil er Bogenjäger ist! W.

[ 13. April 2006: Beitrag editiert von: grobe sau ]