War zu früh auf ENTER, bzw bin nicht rechtzeitig fertig geworden, 2. Versuch:
@Kohlfuchs Bitte mal erklären, wenn möglich. Das verstehe ich jetzt nicht .
Wenn Du als Jäger eine mm-Angabe zu dem
Objektiv Deines konventionellen Fernglases machst, ist damit in der Regel der Objektiv-
Durchmesser gemeint. Dieser ist ein Maß,
wieviel Licht durchkommen kann, er sagt aber nichts über die Vergrößerung aus: 8x
32, 8x
42 -gleiche Vergrößerung, unterschiedliche Lichtmenge, die erfasst werden kann.
Wenn über
Fotoobjektiv eine mm-Angabe gemacht wird, dann ist damit in der Regel die
Brennweite gemeint - diese liefert eine Aussage über einen großen oder kleinen
Abbildungsmaßstab (Vergrößerung), also kleinen Abbildungsmaßstab bei einem Weitwinkel-Objektiv mit 28mm Brennweite, großer Abbildungsmaßstab bei einem Teleobjektiv von 400mm.
Hier ist als die
Brennweiten-Angabe 28mm oder 400mm das Maß für die "
Vergrößerung".
Das sagt aber noch nichts darüber aus mit wieviel Licht Du für Deine Aufnahme kalkulieren kannst.
Auch ein Fernglas hat einen Abbildungsmaßstab, da gibt aber keiner eine Brennweite an, sondern die Vergrößerung: z.B. 8x oder 10x >>> 8x42 oder 10x42.
Umgekehrt gibt kaum jemand bei einem
Foto-Objektiv den Linsen-Durchmesser an, wenn er einen Eindruck haben will,
wieviel Licht er auf den Sensor bekommen will - das wird mit der
Blendenangabe ausgedrückt, z.B. 1,4/50mm oder 2,0/50mm. Diese Blende ist eine relative Zahl und steht im Verhältnis Brennweite zu Öffnung (= ca. Frontlinsendurchmesser): ein Foto-Objektiv 2,0/50mm hat demnach einen wirksamen
Frontlinsen-Durchmesser von 50mm/2,0 = 25mm.
Bei den Nachtsicht-Geräten treffen Foto- und Fernglas-Welt beim Jäger als Kunden zusammen. Die Geräte sind Kameras/Kamera-Objektive, die an eine Kundschaft verkauft werden, die Ferngläser und Zielfernrohr-Kenndaten gewohnt ist.
Da ist es aber allgemein etwas nachlässig geworden und man liest meist nur noch "35mm-Linse". Damit weiß zunächst keiner, ist damit nun der
Frontlinsen-Durchmesser (also "
wieviel Licht bekomme ich rein?") oder die
Brennweite ("
welchen Abbildungsmaßstab erhalte ich?") gemeint - da haben Fotograf und Jäger von ihren bisherigen Geräten unterschiedliche Erwartungshaltungen.
Bei den
Wärmebildgeräten ist das erstmal nicht so tragisch, weil diese meist eine Blende von ca. 1 haben (0,9...1,2) also das Verhältnis von Brennweite zu Frontlinsendurchmesser ca. 1 und daher sind bei den WBK´s beide Werte - Brennweite und Linsendurchmesser - grob genähert gleich.
Bei den
Nachsatzgeräten findet man nur den Linsendurchmesser, nicht die Brennweite und vervollständigt den Eindruck über Grundvergrößerung und Sehfeld. Da Blendenwert und Empfindlichkeit fehlen, bleibt im Vergleich zu einer Foto-Kamera etwas Unsicherheit.
Wenn Du
Dein Zfr etwas weiter vom Auge weghältst, sieht Du eine helle, kreisrunde Abbildung - das ist
die Austrittspupille. Sie wird bei hoher Vergrößerung des Zfr kleiner, bei niedriger Vergrößerung größer. Auf diese Austrittspupille schaut ohne Hilfsmittel Dein Auge, aber hier Dein Nachsatzgerät.
Wenn nun Dein Nachsatzgerät eine niedrige Grundvergrößerung hat, hat es auch einen großen Bildwinkel (große Eintrittspupille) mit dem es auf diese Austrittspupille Deines Zfr schaut. Drehst Du aber die Zielfernrohrvergrößerung nun hoch, wird die Zfr-Austrittspupille so klein, dass der große Bildwinkel eines Nachsatzgerätes mit kleiner Vergrößerung (kurze Brennweite) nicht mehr vollständig davon ausgefüllt wird - genau wie die weit geöffnete Pupille Deines Auges bei Nacht.
Drehst Du die Vergrößerung Deines Zielfernrohres wieder kleiner wird es für Dein Nachsatzgerät besser/heller genau wie Du es auch vom Betrachten mit dem Auge bei schlechtem Licht kennst. Das ist aber nicht, weil das Zfr Licht "schluckt", sondern weil dann das was das Zfr liefert, besser zu dem passt, was das Nachsatzgerät (oder ohne Nachsatz Dein Auge) erfassen kann.
Sorry, ohne Bilder ist es etwas sperrig und wenig anschaulich.