Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und Beute

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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

Moin

Das der 08/15 Niederwildjäger die Sache mit der Prädationsproblematik nicht in den Griff bekommt ist mir schon seit langem klar. Deshalb hab ich in meinem Post ja auch von Berufsjägern gesprochen.
Aber warum ist das so, das die meisten Niederwildjäger ihren …... nicht bewegen?
Und was kann man tun um das zu ändern?

Ich denke, diese Untätigkeit liegt auch mit an der gängigen Praxis von Einladung und Gegeneinladung. Viele pachten ein Revier, bejagen nur das Rehwild und betreiben keinerlei Niederwildhege/ Raubwildbejagung/ Biotopverbesserung. Veranstalten aber trotzdem mit vielen Jagdgästen eine Niederwildjagd. Die Strecke fällt dann natürlich recht dürftig aus, aber darum geht es diesen Leuten auch gar nicht. Dadurch das sich unter den Jagdgästen viele andere Revierinhaber befinden, erfolgen viele Gegeneinladungen. So ist es für den untätigen Revierinhaber, möglich, ohne in Richtung Niederwildhege in irgendeiner Weise tätig zu werden , an vielen Niederwildjagden teilzunehmen.
Bevorzug werden von solchen Leuten natürlich Revierinhaber eingeladen die in ihrem Revier aufgrund intensiver Hege/Raubwildbejagung einen guten Niederwildbesatz haben.

Es stimmt, die Untätigkeit der Jägerschaft wird tendenziell nicht besser, wie an o.a. Beispiel erkennbar. Und gerade deshalb dürfen wir solches „ Schmarotzertum“ nicht fördern, indem wir diese Leute zur Jagd einladen. Damit wäre nichts erreicht, ganz im Gegenteil, es gibt zu viele die es weil es so bequem und einfach ist genauso handhaben.

Ich nehme schon seit Jahren nur noch Einladungen aus Revieren an in denen ein guter Niederwildbesatz vorhanden ist. Das sind leider recht wenige, aber lieber wenig ,und dafür gut. Mein Hund sieht das übrigens genauso! Das diese anderen Revierinhaber mit den guten Revieren von mir eine Gegeneinladung erhalten, und diese in der Regel auch mit Freude annahmen, dürfte klar sein. Der Rest der Truppe, und das ist die große Masse rekrutiert sich hauptsächlich aus den Reihen der revierlosen Jungjäger.
Es ist aber bemerkenswert mit welcher Hartnäckigkeit einige von den „Schmarotzern“ heute immer noch versuchen eine Einladung zu erhalten indem sie mich zur Jagd einzuladen.
Ich denke wenn wir in den eigenen Reihen anfangen, haben wir eine Schangs den sich am Horizont abzeichnenden Elfmeter auch wirklich verwandeln zu können.

Wh

Mongolicus
 
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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

Ein sehr interessanter Beitrag.

In unserem Revier gibt es wenig Beachtung fürs Niederwild. Reh, Gams und Rotwild sind bei uns die großen Attraktionen. Das Habitat kommt bestimmten Arten nicht entgegen, allerdings haben wir auch Auerhähne die in den lichten Lärchen- und Kieferwäldern gut leben können.

Die Tradition der Niederwildjagd war allerdings lange sehr stark, dann hagelte es Jagdverbote, kamen Hirsch und Gämsen zurück, die Wiesen ersetzten Äcker, wurden planiert und ausgeräumt. Habitate wurden dabei ganz klar vernichtet. Dies ist wohl der Hauptaspekt.

Daneben wurde bis auf den Fuchs jeder Prädator geschützt. Neben den Greifvögeln auch Dachs und Marder. Die Fallenjagd wurde komplett verboten. Gerichte untersagen alle Notweisungen der Landesregierung zur Prädatorenjagd trotz biologische einwandfreier Begründung nach Einsprüchen von einer sehr kleinen Gruppe von Jagdgegnern. Und wenn es das Landesgericht einmal etwas durchwinkt stoppt es halt das nationale Verwaltunggericht. Danach ist die Jagdsaison vorbei. :roll:

Bei uns ist es also vor allem eine Kombination mehrerer Faktoren besonders aber der teilweise Habitatsverlust und die viel zu große Entscheidungsgewalt von Instanzen die absolut nichts von Wildbiologie verstehen. :cry:


Grüße

Kronberg


P.S: Verbot zur Dachsjagd
http://www.stol.it/Artikel/Chronik/Lokal/Meister-Grimbart-hat-jetzt-seine-Ruhe

Verbot der Murmalenjagd - ja auch das ist wieder verboten worden.
http://catabrosa.blogspot.com/2009/09/furs-okologische-gleichgewicht.html

Die bösen Jäger
http://www.jagd.it/Jagderlebnisse2009/98burgauner-tobias-murmeltierjagd.htm

http://www.jagd.it/Jagderlebnisse2009/81gurndin-toni-jungjaeger.htm
 
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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

rotfuchs2 schrieb:
Hallo Kronberg,

deine Ausführungen sind sehr gut. Vor allem deine Belege. Es fehlt die sehr umfangreiche SOVON-Untersuchung der holländischen Naturschützer.
Deren Fazit: Es reicht nicht aus, sich nur auf eine Art Prädator als Ursache zu konzentrieren. Es müssen alle infragekommenden Prädatoren in das Management einbezogen werden. Mäusebussard und Graureiher sind dort die mit Abstand einflussreichsten Prädatoren bei den Wiesenbrüterküken.
Jede Menge Leute machten und machen jede Menge Untersuchungen über dieses Problem. Wir Niederwildjäger haben das schon immer gewusst und schon immer gesagt. Man hat uns lange, lange nicht glauben wollen. Gut, dass die nichtjagenden Naturschützer das mal endlich an eigenen Projekten erfahren.
Deshalb: Packen wir es an, lasst uns gegensteuern. Es geht, glaubt mir, man muss es nur wollen
So long!!

Hallo rotfuchs2,

ich bin sehr an der vollständigen SOVON-Untersuchung interessiert (möglichst in deutsch). Kannst Du mir einen link etc. nennen? Beim googeln hab´ ich bisher nur Verweise und Auszüge gefunden
:oops:
 
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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

Gibt es eigentlich auch Untersuchungen zum mikroklimatischen Einfluß auf Niederwild-Populationen bzw. zum Einfluß des Bodesn ?

Ich kann da nur ein paar pauschale Aussagen zitieren:

"Südlich des Berges ist mit Niederwild immer schlecht"

"Rund um das Kalksandsteinwerk gibt's Hasen ohne Ende, egal ob man hegt oder nicht"

"In den alten Braunkohletagebauten oxidiert die Restkohle im Abraum durch den Luftsauerstoff, darum ist es dort immer wärmer als in der Umgebung, deswegen ist dort immer viel Wild"[/u]
 
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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

Kronberg schrieb:
waldgeist schrieb:
Der Ansatz ist zwar richtig,jedoch meines Erachtens zu einseitig.Der Fuchs ist ein Prädator unter vielen. Der Hauptanteil am Rückgang vieler Arten wird tatsächlich an der Verschlechterung der Biotope festgemacht.Der Einfluß der Greifvögel,hier besonders des Habichts, ist wesentlich größer als der des Fuchses.Rückgang hier,Zunahme dort,ein Teufelskreis,der inselmäßig auch nicht zu lösen ist ! Wmh. :(

Die von mir zitierten Papers sind da (bis auf eines) gehen auf diese Problematik ein, wie du oben lesen kannst. Das der Lebensraum im Vordergrund steht ist klar. Aber es folgt kein entweder/oder sondern eben ein sowohl/als auch bei dem vieles bedacht werden muss. Das ist übrigens keine Kritik an deinem Beitrag :wink:

P.S: Der Habicht und der Wanderfalke üben sehr großen Einfluß auf die schottischen Moorschneehühner aus.

P.P.S: Ein Artikel über Thüringens Auerhähne - wiederum geht es vor allem über die großflächige Verbesserung des Lebensraumes für die dort lebende Population. Daneben ist eine begleitende Maßnahme wichtig. O-Ton "Neben der Verbesserung der Lebensräume, sollte die Bejagung von Fuchs und Marder in den Auerhuhngebieten konsequent betrieben werden (UNGER & KLAUS 2005)."

http://www.auerhuhn-foerderung.ch/files/Pub_Fach_Thueringen_2007.pdf


Raubsäuger sind die häufigsten Prädatoren. Von 1999 bis 2006 wurden im gesamten Untersuchungsgebiet 35 Verluste registriert (Abb. 3). Dabei handelt es sich um 20 Hähne und 15 Hennen. Die Prädation durch den Fuchs/Marder und den Habicht war die häufigste Ursache für die Verluste, was auch andere Studien belegen (z. B. KLAUS et al. 1989; SCHROTH 1990; SEMENOV-
TJAN-SANSKIJ 1960; STORCH 1993; WEGGE et al. 1990).

75 % der Hahnenverluste (n= 15) und 60 % der Hennenverluste (n= 9) waren Risse, die dem Fuchs/Marder zugeordnet werden konnten. Weitere 15 % der Hähne (n=3) und 33 % der Hennen (n= 5) wurden vom Habicht geschlagen.


Habichte gibt es in Schottland zwar nach 200 Jahren Abwesenheit wieder, jedoch noch lange nicht in den Mengen die nötig wären um irgendeinen Einfluss auf die Hühner haben zu können und wird es in den Mooren auch NIE geben, der Habicht ist und bleibt ein Waldvögel der Bäume als Ansitz und als Deckung für Überraschungsangriffe braucht, Wanderfalken sind zwar flächendeckend vorhanden, erbeuten aber ausschliesslich fliegende Hühner, der Kornweihe kann ein wesentlich größerer Einfluss als beiden vorgenannten zusammen eingeräumt werden da sie junge noch kaum flugfähige grouse erbeutet.
Auch bei unsern einheimischen Rebhühnern ist der Einfluss von Fuchs, Rabenkrähe und Elster auch jeweils für sich genommen größer als der vom Habicht, Sperber und Bussard zusammengenommen.
Eine Henne die auf dem Gelege gerissen wird enstspricht halt nun mal 15-20 verlorenen Hühnern die im Herbst vom Habicht, wenn, nur eins nach dem andern geschlagen werden könnte, ebenso wenn ein Krähen oder Elsternpaar nach und nach sämtliche Jungvögel eines Rebhuhnpaars liquidiert.
Rebhühner sind von Natur dafür vorgesehen Verluste im Winter durch hohe Vermehrungsrate auszugleichen, wenn die Vermehrungdsrate durch zu viele Prädatoren jedoch gegen Null geht ist natürlich jedes Rebhuhn das im Winter vom Habicht geschlagen wird eine potentielle Bedrohung des Bestands....
Man kann also nicht grundsätzlich DIE Greifvögel verantwortlich machen sondern muss in jedem Einzelfall abwägen wer für den Bestandszusammenbruch im Einzelfall verantwortlich ist.
Es gibt auch Beispiele wo ein Bestand trotz völligen Fehlens von Pädatorens eingebrochen ist, durch völliges Fehlen von Kükennahrung zum Beispiel.
Wo dann auch nicht nur die Landwirstschaft für verantwortlich gemacht werden kann sondern auch makro- und mikroklimatische Gegebenheiten beachtet werden müssen...
 
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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

Ich glaube recht wenig an den Erfolg von Berufsjägern. Flächendeckend ist da auch wenig zu machen.

Die Frage bei allen Untersuchungen ist, wie wissenschaftlich sie wirklich ist.

http://www.nimrods.de/Was-bringt-die-Fuchsbejagung.htm

Da habe ich es mal versucht zusammenzustellen.

Nur sehr selten gibt es so klare Aussagen:

Eine Untersuchung zur Reproduktionsleistung von Fuchsfähen in Niedersachsen ergab

durch das Auszählen so genannter Plazentanarben in den Gebärmüttern

von fast 1000 Altfähen, dass es keine Unterschiede in der Reproduktionsleistung

in verschiedenen Biotopen mit unterschiedlichen Besatzzahlen der Füchse gab.

Eine höhere Zahl an Welpen je Geheck bei niedriger Fuchsdichte war nicht erkennbar.

Sie steht völlig im Gegensatz zu vielen anderen Ansatzpunkten, die durch Umfragen oder auch durch Untersuchungen ( Collingbourne und Milston ) belegt zu sein, scheinen, tatsächlich aber später, in die Kritik geraten sind.

Ich kann vieles Manipulieren, z.B. die Hasenbesätze auf Inseln. Ich gebe einige hohe Besatzzahlen an und verschweige die anderen.

Diese Tendenz setzt sich leider oft fort.

Beim Naturschutz ist es nicht anders. Da werden Zahlen hochgerechnet, die so dünn sind, das man sich an den Kopf fasst, wer das macht.

SOVON macht da eine ganz rühmliche Ausnahme. Wer hat es jedoch ganz gelesen?

Für mich bleibt trotzdem, wer gut im Revier arbeitet, hat eine gute Möglichkeit etwas zu erreichen, auch wenn der Nachbar nichts macht.
 
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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

Natur und Kosmos schreibt 2006 :
Die aktuelle Rote Liste in Bayern beeindruckt mit rund 16 000 „erfassten Tierarten" und 1,3
Millionen Nachweisen von 163 000 Fundorten. Das ist eine ganze Menge, denkt man sogleich. Doch ein genauerer Blick ernüchtert. Der Durchschnitt ergibt äußerst magere 80 Einzelnachweise pro Tierart für das über 70000 Quadratkilometer große Land oder nur noch gut einen Nachweis auf 1000 Quadratkilometer.
 
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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

Einer der besten Threads der letzten Jahre. Danke!

WaiHei und weitermachen,
Skogman
 
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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

Anbei noch eine weitere Studie, die wohl nicht so einfach angezweifelt werden kann !
http://www.gwct.org.uk/documents/waders ... ingev2.pdf

We ended up with a four way comparison:
One site with eight years continuous predator control. One site without any predator control for eight years. One site with predator control for the first four years, but not for the second four years. One site with no predator control for the first four years, but with predator control for the second four years.


Edit: Noch von einer anderen Seite:

“Vogelfreunde in der Treiberwehr” (WuH 1/2007)
"Rettung durch Raubwildjagd” (DJZ 2/2009)
VOGELWELT 126. Jahrgang, Heft Nr. 4 aus dem Jahre 2005
“Zum Einfluss des Fuchses auf das Vorkommen des Feldhasen” von Dr. Kalchreuther/Dr. Guthörl
 
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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

Und da ich die beiden Posts ganz nützlich finde und es Schade wäre, wenn sie in den Tiefe des Forums untergehen würden noch:

Mongolicus schrieb:
...
aus einer Nabu-Seite:

Helfer zum Erhalt von Kiebitz, Großem
Brachvogel und Bekassine gesucht

Noch brüten die in Niedersachsen stark gefährdeten Vogelarten Kiebitz,
Großer Brachvogel und Bekassine im Lüneburger Teil des
Biosphärenreservates Niedersächsische Elbtalaue. Doch die Wiesenvögel
haben es besonders schwer. Der Rotschenkel brütet bereits seit 1982 und
die Uferschnepfe seit 1991 nicht mehr im Lüneburger Elbtal.

Für 1969 wurden etwa 500 Brutpaare Kiebitze im Landkreis Lüneburg
geschätzt. Für 2007 liegen 78 Mal Brutverdacht und 6 Brutnachweise vor.
Schwerpunktgebiete waren 2001 bis 2007 im Amt Neuhaus die
Sudeniederung um Preten und Sückau sowie Niendorf, Stiepelse-
Krusendorf-Neu Garge und Strachau-Bohnenburg-Wehningen, links der Elbe das Elbvorland von Bleckede bis
Sassendorf sowie die Echemer und Scharnebecker Marsch. Viele Reviere wurden vorzeitig aufgrund von Mahd
und einsetzender Feldbearbeitung sowie Hochwasserereignissen aufgegeben.

Vom Großen Brachvogel werden regelmäßig zwischen Sassendorf und
Barförde, am Goldufer in der Nähe des Brackeder Staus, im Elbvorland
Radegast, in der Sudeniederung und in der Echemer Marsch bis zu
insgesamt sieben Revierpaare gemeldet. Der Bruterfolg bleibt in den meisten
Fällen unbestimmt.

Die Bekassine brütet mit mindestens 20 Paaren im Lüneburger Elbtal sowie
in der Sude- und Rögnitzniederung bei Preten-Sückau-Rosien.

Die Brutgebiete der stark gefährdeten Wiesenvögel sind zwar zumeist als
Gebietsteil C des Biosphärenreservates Niedersächsische Elbtalaue
geschützt, doch dies allein reicht nicht aus, um den Rückgang von
Brachvogel, Kiebitz und Bekassine aufzuhalten. Zusätzliche Maßnahmen sind erforderlich.
Die Biosphärenreservatverwaltung ist jetzt auf die Vogelkundliche Arbeitsgemeinschaft
Lüneburg zugekommen. Die Neststandorte der gefährdeten Wiesenvögel sollen
ausfindig gemacht werden. Nachdem die Biosphärenreservatsverwaltung informiert
wurde, nimmt sie dann Kontakt zu den Bewirtschaftern der Flächen auf. Gemeinsam soll
dann abgestimmt werden, welche Maßnahmen für den Schutz der Gelege und der
Küken nötig und möglich sind. Befinden sich die Nester in einem streng geschützten
Gebietsteil C, kann die Biosphärenreservatsverwaltung Bewirtschaftungsnachteile
angemessenen ausgleichen. In den Gebietsteilen A und B ist dies Aufgabe der Unteren
Naturschutzbehörde des Landkreises.
Auf diese Art und Weise konnten im vergangenen Sommer im Landkreis Lüchow-Dannenberg erste Erfolge zur,
hoffentlich nachhaltigen, Stabilisierung der Wiesenvogelbestände erreicht werden.



Moin

http://www.stollhammer-wisch.de/index.php?id=34

Die Arbeiten von RAMME / DÜTTMANN : Telemetrie an Kiebitz- und Uferschnepfenküken 2009

und zwar: 4. Empfehlungen für den Wiesenvogelschutz in der Stollhammer Wisch und 5.. Zusammenfassung ab Seite 77.

rotfuchs2 schrieb:
...
dann lies doch bitte mal den SOVON-Bericht aus den Niederlanden oder die Untersuchungsberichte über die Stollhammer Wisch von Prof. Dr. Düttmann, Uni Osnabrück oder über das MOSON-Projekt in Ungarn oder einfach mal das Heft VOGELWELT Jahrgang 126, Nr. 4 aus 2005. Alle diese Untersuchungen wurden von NICHTJÄGERN durchgeführt und publiziert. Die Niederländer hatten 2 ganze Jahre den Fuchs unter Vollschonung gestellt, da schlugen die nichtjagenden Naturschützer allergrößten Alarm: die vielen vielen Füchse fraßen auf einmal den gesamten Nachwuchs ihrer Zielarten auf. Das Ende vom Lied: es wurde allerschärfste Fuchsbejagung gefordert und eingeführt. Es wurden sogar von den Naturschutzverbänden sog. Lampingkurse (Jagen mit Scheinwerfer) für die nächtliche Fuchsjagd abgehalten und die Jäger dringend gebeten, bei der Reduzierung der Füchse zu helfen.
Weiter empfehle ich dir den Bericht der Schweizer Vogelwarte Sempach über die Situation des Kiebitz in der Schweiz zu lesen. Zweidrittel der ungeschützen Gelege fallen der Prädation zum Opfer. Nur die durch besondere Elektrozäune gesicherten Gelege hatten guten Schlupferfolg. Allerdings werden danach dann 75 % der geschlüpften Küken von den Prädatoren eliminiert, so dass am Ende doch kein bestandserhaltender Nachwuchs heraus kam. Oder lies mal das Mitteilungsblatt des AKN Nr. 24/02/2006 und da den Artikel DER RÜCKGANG DER WIESENVÖGEL.Oder lies mal die Abhandlungen über das Wurzacher Ried und was Prof. Dr. Ammermann von diesen 1700 ha Naturschutzgebiet hält. Das, lieber Dompfaff, sind alles Fakten, erstellt von NICHTJÄGERN. Wenn du mir PM deine Emailadresse schickst, kannst du von mir alle aufgeführten Unterlagen bekommen und noch viele, viele andere mehr. Du siehst, ich rede und schreibe nicht einfach aus dem Bauch heraus.
Und weil ich all diese Erkenntnisse einfach mal bei mir im Revier in die Praxis umgesetzt habe, fühlen sich auf unseren Mais-, Rüben-, Kartoffel- und Möhrenfeldern unsere Kiebitze sehr wohl und danken es mit reichlich Nachwuchs.
Du siehst also unschwer, dass meine Argumente keine Scheinargumente sind, wie du es behauptet hast.
Ich habe, hoffe ich, genug Fachautoren und Fachartikel gebracht, die das zu eindeutig belegen, was ich geschrieben habe. Und davon ist kein einziger ein schreibender Berufsjäger oder überhaupt ein Jäger, sondern alles nur Biologen und Naturschutzprofis.
Deine Behauptung, dass meine Aussage inhaltlich schlichtweg falsch ist, habe ich somit sicherlich mehr als eindeutig widerlegt.
Aber, und das möchte ich noch einmal betonen, lieber Dompfaff, es geht mir überhaupt nicht darum, in dieser Frage Recht zu bekommen. Es geht mir darum, dass wir endlich unser Augenmerk im Natur- und Artenschutz nicht immer nur auf die floristische Wiederherstellung und Pflege unserer Landschaft legen, denn FLORA ist nur eine Seite des Lebensraumes, die andere, mindestens genauso wichtige Seite ist die FAUNA. Und die ist trotz allerbester Flora in den allermeisten Gebieten unseres Landes bei vielen Arten in eine eklatante Schieflage geraten.
Also: mein Angebot steht. Sende mir deine Emailadresse und ich übersende dir sämtliche oben zitierten Unterlagen.
Alles Gute
Rotfuchs2
 
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Re: Studien zur Populationsdynamik zwischen Prädatoren und B

"Die brauchen Jahrzehnte um das rauszufinden was wir eh immer schon wussten" dann ist einer unwissenschaftlich weil er zwei... naja halbgare Studien nicht zitiert. Ein paar Tortendiagramme sind eben noch kein handfestes Ergebnis. Man könnte sich ja auch mal die Datengrundlage ansehen...
Ich frage mich warum es zu "revolutionären" Erkenntnissen von Teunissen und Shekkerman noch kein peer-reviewed paper gibt. (Es gibt eines von denen, aber das behandelt nicht das Kernthema das hier immer gesehen wird) Ein reviewer würde einem des Ding um die Ohren schlagen wenn man so etwas einschickt und die Schlüsse zieht die hier teilweise gezogen werden.

Im Grunde ist das aber alles egal, denn die Jäger wissen ja schon wie der Hase läuft und brauchen die Wildbiologie eigentlich nicht...
In diesem Sinne - gute Nacht :lol:
 

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