Steinadler an Bleivergiftung verendet;

Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
Bei den üblichen Kammerschüssen ist der Aufbruch, vor allem Lunge, Leber und Herz mit Bleistaub und Bleisplittern hoch belastet.
Hier mal ein paar Bilder von Kammerschüssen mit simplen BKG
40890639sg.jpg

nicht mal im Gescheide steckten Splitter und erst recht im Rücken oder Keule

Um eine Belastung des Aufbruches zu vermeiden, müsstest Du schon auf das Haupt schiessen, und das ist in der Regel nicht weidgerecht und auch schädlich für die Wildbretqualität.
Als ich noch mehr Strecke in meinem PB machte, gab ich Rehe an einen Metzger in Nbg. ab, davon welche mit Trägerschüssen. Er merkt an, dass er solche Stücke bevorzugt nehmen würde.
Bei Kopfschüssen war oft mehr Schweiß am Anschuss als bei Kammerschüssen. die macht man bei Rehböcken der Trophäe wegen nicht. Schaut nicht gut aus für ein Forum, macht aber sofort tot.
40890641np.jpg

Ist ein schlechter Schuss waidgerecht, weil er der Kammer gegolten hat??
Wie oft heißt es bei "Jägerschießen", wenn statt des Blattes der Träger getroffen war????
"Aber gelegen wäre er" - Vergessen wird dabei, dass der gleiche Mucker nach rechts ein WW-Schuss geworden wäre

zu #718 (y)
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
10 Nov 2010
Beiträge
4.028
Registriert
10 Jan 2013
Beiträge
8.074
Weil das "pro kg" die Vergleichbarkeit darstellt? "Pro Schnitzel" ist schliesslich nicht aussagefähig, das könnte ja von 5 bis 20 cm Durchmesser haben ...

Aber wie Tömrer sagt, das Ziel dieser Aufnahmen ist ein völlig anderes, nämlich eine Anleitung, wie man dieses Blei eben nicht auf den Teller bekommt. Worauf es am Ende hinauslaufen sollte. Schön, daß wir endlich da angekommen sind.
Ich habe, entgegen einiger Behauptungen, keine Untersuchung verlinkt, sondern, mit Einwilligung des Eigentuemers, ein Bild eingestellt, dass das seit Jahren misbrauchte Bild EINES Accubondgeschosses, in ein anderes Licht setzt. Gebondete Geschosse behalten das meiste Blei im Mantel. Fast immer! Die Belastung von richtig behandeltem Wildfleisch mit Blei ist darum auch minimal.
Ein Probestueck, dass einen ungewoehnlich hohen Bleigehalt hat,
1617401682266.png
C¤ Knalltrauma

wurde bei den hier(Norwegen) durchgefuehrten Untersuchungen nicht mit berechnet, weil es eine Ausnahme darstellt und das Ergebnis verfaelscht. Das waere etwa so als wenn EIN Wolf EINMAL einen Menschen angreift und darum alle Woelfe erschossen werden.
Der Hintergrund warum diese Untersuchungen gemacht wurden ist, es tauchten im Handel Produkte und Rohwaren aus Schweden und noch einem Land auf, die eine ekstrem hohe Bleibelastung hatten. Das hat unser Veterinaerinstitut veranlasst einen Alarm zu schlagen, weil sie annahmen, dass auch unser eigenes Wildfleisch so hoch belastet ist. Es gab eine grosse Anzahl von Untersuchungen durch Veterinaere, Jaegerverband NJFF, Folkehelseinstitut FHI und Mattilsynet (Lebensmittelkontrolle).
2012, 2013, 2017 und 2018 konnten alle bestaetigen, das es zu keiner erhoehten Bleikonzentration in den viele tausend Proben gab.
Ich schicke euch beiden gerne die Link`s zu den Untersuchungen und Berichten. Natuerlich auf norwegisch.
 
Registriert
23 Mai 2009
Beiträge
6.304
Meine Einstellung zu Geschoßblei habe ich schon mehrfach dargelegt: Ich bin gegen ein Verbot von bleihaltigen Büchsengeschossen, weil der informierte Jäger (er sollte aber dazu auch guten Willens sein), den prinzipiell schädlichen Bleieintrag in die Bevölkerung und andere Lebewesen ausreichend vermindern kann.
Bei den bleihaltigen sind prinzipiell gebondete Geschosse besser als sonst ähnliche aber nicht gebondete "Sprenggranaten".
Allerdings scheint es mir bei gebondeten Geschossen eine Änderung in der Art des Bleieintrags zu geben:
Während bei der Zerreißung herkömmlicher Teilmantelgeschosse alle Arten von Splittergrößen entstehen - von staubförmig bis zu größeren Stücken -, sind die frakturierten Partikel bei gebondeten Geschossen zwar im Gesamtgewicht weniger. Aber dieser in seiner Gesamtheit kleinere Teil scheint mir doch verhältnismäßig mehr kleinste Partikel zu enthalten. Eine mögliche Erklärung wäre, dass die zerreißenden Kräfte nur auf einen kleineren Anteil des Kernes wirken können, da die mantelnahen Bleianteile durch das Bonding festgehalten werden. Und diese Kräfte müssen sich ja irgendwie "austoben" können.
Einerseits dürften diese kleineren Anteile sich wegen ihrer geringeren Masse sich weniger weit im Wildbret verteilen, andererseits sind diese feinsten Partikel eher noch schwieriger zu entdecken.

Ich weiß: Eine Menge Konjunktive und nur so eine Vorstellung.
Aber vielleicht sollte man das berücksichtigen und z. B. sulzige Wildbretanteile eher nicht dem Hund geben. Auch wenn bei der Inspektion keine Fragmente auffällig werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Gebondete Geschosse behalten das meiste Blei im Mantel. Fast immer! Die Belastung von richtig behandeltem Wildfleisch mit Blei ist darum auch minimal.

Das haben die Schweden in der Studie von tomrer auch festgestellt.
Das "meiste Blei" und "fast immer" reichten denen aber nicht um die Unbedenklichkeit für Schwangere und Kleinkinder zu bescheinigen.

Ich schiesse in einer BBF noch Blei, das hat sich aber nach dem Lesen der 4 Teile der Studie
(soweit ich das verstehen konnte ) erledigt.

Das von tömrer eingestellte Bild ist recht eindeutig.
Der Bleieintrag wird deutlich reduziert. Nur in der Realität habe ich einen Schusskanal
der den Grenzwert für Fleisch in der EU um das 1600fache überschreitet.
In einem Durchmesser von 10 cm kann das Fleisch den Grenzwert noch um das 159fache überschreiten und erst bei 10-15 cm scheint die Belastung der Hintergrundbelastung zu entsprechen (nur auf das Bild bezogen !)

Für den Eigenverbrauch mag das jeder für sich entscheiden. Das Problem wird aber die Vermarktung sein.
Das meiste Blei steckt noch im Mantel und das fast immer und ich kenne einen 84jährigen Opa der noch nicht tot ist, sind eben keine guten Verkaufsargumente.
Ich hatte schon erwähnt das eine Handelskette Absatzprobleme mit Flugwild aufgrund des Hinweises auf möglichen Bleischrotverbleib im Wildkörper hatte.
Wild ist ein sehr hochwertiges Lebensmittel. Es ist Biofleisch in Reinstkultur.
Da passt ein Hinweis auf einen Verzehrverzicht für Schwangere und Kleinkinder nicht.
Das assoziiert nämlich niemand mit einem gesunden Lebensmittel.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
#723
sauber geschossen - waidheil

"pürierte Aufbrüche" sehen doch etwas anderes aus und auch dir sollte es möglich sein, Herz- und Lungenschüsse von WW-Schüssen zu unterscheiden.

Weil wir gerade von WW-Schüssen reden, fange ich unter "Anspruch und Realität" einen Dredd unter "Jagd in den Medien" an.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Dachte ich mir doch das von unserem Wickinger keine Antwort zu seinen Geschossen gibt..... 😄
 
Registriert
20 Nov 2012
Beiträge
5.414
....
Wild ist ein sehr hochwertiges Lebensmittel. Es ist Biofleisch in Reinstkultur.
.......
Nein, bitte, bei aller Wohlgesonnenheit, aber das ist es nicht...

Wild frisst auf überwiegend konventionell bewirtschafteten Flächen, Mit allen nur erdenklichen Einträgen von Chemikalien und Umweltgiften!

Das muss man sich eingestehen. Deswegen habe ich so meine Bedenken, hinsichtlich "... Biofleisch in Reinstkultur..."

Wenn man aber z.B. Cäsiumbelastung beim Schwarzwid als Bio anschauen möchte, auch ok ;)
 
Registriert
20 Nov 2012
Beiträge
5.414
Hier mal ein paar Bilder von Kammerschüssen mit simplen BKG

nicht mal im Gescheide steckten Splitter und erst recht im Rücken oder Keule
....
Dass dieser Aufbruch nicht bleibelastet ist, das glaube ich erst nach einer labortechnischen Analyse !

Ich kann auch solche Bilder zeigen. Aufbruch aus Wild, mit bleifreien Geschoßen beschossen!
Na und? Sie sagen gleich 0 (in Worten: Null) aus.

Ich bin allerdings auch Realist genug, so dass ich eine Kontermination mit Blei alleine aus der Äsung nicht bestreiten würde.
Allerdings dürfte die Kontermination dabei auch in der Schusskanalumgebung trotzdem wesentlich geringer sein.

Sagt einem halt schon der Hausverstand.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.396
Aber vielleicht sollte man das berücksichtigen und z. B. sulzige Wildbretanteile eher nicht dem Hund geben. Auch wenn bei der Inspektion keine Fragmente auffällig werden.
Das ist eines der drei Kriterien für Verwertbarkeit:
1. Sulzig/zerstörtes Gewebe
2. Sichtbares Blei
3. Entfernung zum Schußkanal

Wobei letzterer beim aufgebrochenen Stück ohnehin oft nicht mehr eindeutig nachvollziehbar ist und bei Knochentreffern oder bestimmten Geschoßkonstruktionen ja auch verzweigt sein kann. Daher die obige Reihenfolge.

Kann mich grad wieder mal nicht des Eindrucks erwehren, daß das selber verwerten nicht sehr weit verbreitet ist.
 
Registriert
10 Jan 2013
Beiträge
8.074
Nur in der Realität habe ich einen Schusskanal
der den Grenzwert für Fleisch in der EU um das 1600fache überschreitet.
In einem Durchmesser von 10 cm kann das Fleisch den Grenzwert noch um das 159fache überschreiten und erst bei 10-15 cm scheint die Belastung der Hintergrundbelastung zu entsprechen (nur auf das Bild bezogen !)
In der Realitaet isst kein Jaeger dieses Fleisch! Kein Hundefuehrer verfuettert es. In der Realitaet handelt es sich um ein nicht eksistierendes Problem fuer jeden verantwortungsvollen Jaeger.
Wer solches Fleisch dann in den Handel bringt, sollte auch entsprechend bestraft werden. Wer allerdings staendig von der hohen Blei-Belastung von dem Schusskanal und dem Gewebe direkt um den Schusskanal, von Fleisch das also destruiert wird, als Risiko redet hat auf jeden Fall das Jaegereksamen nicht bestanden.
 
Registriert
23 Mai 2009
Beiträge
6.304
In der Realitaet isst kein Jaeger dieses Fleisch! Kein Hundefuehrer verfuettert es. In der Realitaet handelt es sich um ein nicht eksistierendes Problem fuer jeden verantwortungsvollen Jaeger.
Wer solches Fleisch dann in den Handel bringt, sollte auch entsprechend bestraft werden.
Merkwürdig: Da soll man jetzt für etwas bestraft werden, das nach Meinung (allerdings einer schwindenden Minderheit) keinerlei Gefahr darstellt, da bekanntermaßen weder nennenswert Blei in das Wildbret gelangt, noch dieses jemals per Verdauung aufgenommen werden kann.
Wer allerdings staendig von der hohen Blei-Belastung von dem Schusskanal und dem Gewebe direkt um den Schusskanal, von Fleisch das also destruiert wird, als Risiko redet hat auf jeden Fall das Jaegereksamen nicht bestanden.
Sag ich doch: Keinerlei Bleibelastung im Schusskanal und im Gewebe um den Schusskanal. Also kein Risiko.
 
Registriert
11 Mai 2016
Beiträge
470
Merkwürdig: Da soll man jetzt für etwas bestraft werden, das nach Meinung (allerdings einer schwindenden Minderheit) keinerlei Gefahr darstellt, da bekanntermaßen weder nennenswert Blei in das Wildbret gelangt, noch dieses jemals per Verdauung aufgenommen werden kann.

Sag ich doch: Keinerlei Bleibelastung im Schusskanal und im Gewebe um den Schusskanal. Also kein Risiko.
Obwohl tomrer Skandinavier ist, hat er sich doch deutlich ausgedrückt. Das im schusskanal und dem umgebenden Gewebe kein bleieintrag vorhanden ist hat er nie gesagt. Wohl aber, dass dieses Gewebe kein normaler Mensch verzehren oder nur irgendwie verwerten würde.
Und da hat er irgendwie recht. Andererseits sind Gesetze, vor allem in Deutschland, mittlerweile nicht unbedingt sinnig sondern versuchen auch die dümmsten einzufangen.

Dennoch spreche ich bleifreier Munition ihre Daseinsberechtigung nicht ab. Wenn sie genau so gut wirkt wie bleihaltige ist das doch OK.
 
Zuletzt bearbeitet:

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
144
Zurzeit aktive Gäste
434
Besucher gesamt
578
Oben