Na, dann will ich hier mal versuchen eine Gegenposition aufbauen - ist doch sonst in einem Diskussionsforum garnicht auszuhalten wenn sich alle einig sind und in den Armen liegen
!
Ich kenne nämlich kaum (!) einen Jäger (zugegeben, ich kenn nicht sooooo viiile), der nicht (ab und zu) einen Stecher nutzt. Mittlerweile bietet sogar Blaser (die absoluten Verfechter der Spannschieberabzugskonstuktion und Stecherverächter) serienmäßig bzw. zum Nachrüsten einen Stecher an!
Und warum? Sind diese (alten?) Jäger einfach unverbesserlich? Ich glaube kaum.
Richtig ist sicher Bernhards Aussage, daß man sich an alles gewöhnen kann - für mich gilt dies auch für die Stechercharakteristik einer Waffe!
Ich denke der Grund, warum die Jägers Stecher haben ist sehr unterschiedlich (und sicher sind viele Mucker und Verreisser dabei, na und...).
Entscheidend ist doch das Resultat! Natürlich kann ich immer negative Beispiele finden, warum etwas Mist ist, nur die Normalität und Praktikabilität bleibt hier meist aussen vor.
Außerdem, ich kenne keine "Single Stecher only" Waffe, sondern der Vorteil einer Stecherkonstruktion (sowohl Deutsch als auch Französisch) ist doch, daß man den Stecher immer dabei hat.
Hinzu kommt sicherlich, daß die meisten von euch neben der Jagd auch noch "Sportschützen" sind, und somit viel schießen - wahrscheinlich viel viel mehr als der durchschnittliche Jäger. Ich zum Beispiel, verschiese pro Jahr auf der Jagd (incl. Anschießen, Übungsschießen, ...) vielleicht 100 Kugeln (Büchse) + 100 Kugeln (Revolver)
Meine Resultate sind denke ich ausreichend gut, sowohl für die Jagd (Weidgerechtigkeit, Nachsuchen) als auch für mein Ego (Scheibe).
Und sogar unser Zwilling, bestimmt einer der größten Kunden von Kemyra ?(oder wie die heißen) hat in seiner Sportpistole einen (auf hohe!? 250g eingestellten) Stecher!
Und die Risiken einer Fehlbedienung habe ich bei jedem technischen System, mit dem diese... Tölpel von Menschen
umgehen. Sicher kann ich diese Systeme verbessern und optimieren, aber wenn ich einen Schuß auslöse n und töten will, muß ich mich eben verdammt noch mal auch konzentrieren.
Persönlich führe ich folgende Abzugsarten und habe auch mit dem Wechsel zwischen den verschiedenen Typen kein Problem:
#Rückstecher (in Suhler BBF/BDF): Ausgeprägter Flintenabzug mit gut regulierbarem Stecher (leiser kaum störender klack beim Stechen)
#Rückstecher (in BBF ZH) der den Namen kaum verdient und so laut ist, daß der Fuchs sich beim Stechen auf die Keulen setzt, der Bock aufwirft und die Krähe ...
#Doppelzüngelstecher (in Rep. M66), der KEIN !! Geräusch macht.
Bin gerade dabei mir eine K 95 zu kaufen und habe das Teil zur Ansicht schon zu Hause: Typischer Blaser Spannschieber mit Blaserabzug. Erste Eischätzung. sehr weich stehender Abzug, der faktisch wie ein Stecher ausslöst (ca. 250g), aber eben auch immer, d.h. bei der Pirsch, wenns schnell gehen muß (erst kraftvoll Spannen, dann sensibel den Schuß auslösen), ist mir dieser Abzug (heute!) zu leichtgängig.
Noch problematischer ist das Entspannen (Sichern) - vielleicht fehlt mir noch die Übung, aber es macht einfach nur klack! Und schwergängig ist das Teil (beim Entspannen) ich muß wohl erst noch ins bodybuildingstutio (bis ich reif für die waffe bin)
Vielleicht liegt meine Stechertoleranz auch nur daran, daß meine erste Waffe (geliehen) ein Drilling war, und ich da von Anfang an gelernt habe, mich vor und während der Schußabgabe nicht nur auf das Ziel, sondern auch auf die Waffe zu konzentrieren.
P.S. Meine 2 Kugeldisziplinen bei der Jagdprüfung seinerzeit habe ich mit einer Steyer Matsch
(222rem) geschossen, ohne Stecher. Heute hab ich trotzdem welche!
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Horrido und allzeit Weidmannsheil
Thoralf
[Dieser Beitrag wurde von Horrido1964 am 20. M