Standruhe bei Gesellschaftsjagden - wie üben?

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Standruhe eines Vorstehers während einer Treibjagd ist ein reines Gehorsamsfach.

Besser kann man das gar nicht ausdrücken! Ist ein Hund an der Leine, hat er a.) die Klappe zu halten und b.) darauf zu achten, daß die Leine nie stramm wird. Mehr muß der Hund zunächst nicht tun! Kann er das nicht, dann muß man ihm das beibringen, ist bei einem 2 jährigen Hund natürlich nicht mehr so einfach, aber nicht unmöglich.
 
A

anonym

Guest
Grosso, Bolle - auch meine Meinung.

...

Der Hund zeigt Euch den ****-Finger mit der Streichel-Methode. Der Hund dreht hoch, will jagen und nun streichelt ihr ihn :biggrin: Oder man glaubt, der Hund kann Gesellschaftsjagd mit anderen Hunden nicht von Training, Einzeljagd, Ansitz unterscheiden :no:

Aus den USA weiß man: Strom hilft nicht, Simulationen helfen nicht, nur Befehl und Gehorsam. Bei uns wußte man das früher eigentlich auch ... .

Aufgrund eigener Erfahrung mit zwei sehr hochtriebigen Hunden und zahlreicher Begleitung beim Korrigieren von Winslern, gibt`s nur eines:

Der Hund hat den Befehl "ruhig" auszuführen. Schluß und Punkt. Macht er das nicht, dann wirke ich auf ihn massiv (!) ein. Macht er es wieder, so massiv, dass er sich überlegt, ob er sich das nochmals antuen will. Ein kleiner Rest, bspw. bei großen Hasenjagden mit Dauerreiz in Form von sehr hohen Strecken sah ich auch gute Hunde kurz winseln, bis der Befehl "ruhig" kam - das aber zu einem Zeitpunkt, wo die als ruhig bekannten Rassen längst körperlich am Ende und nicht mehr einsatzfähig waren. Das heißt aber nicht 5 x "ruhig", sondern 1 x. Man sagt ja auch nicht 5 x "apport".

Und an alle, die glauben, dass der Hund dann falsch verknüpft oder dass sich Ruhe beim Ansitz oder am Gehege überträgt, kann ich nur sagen: Träumt weiter! Für wie dumm haltet Ihr eigentlich Eure Hunde?

Aktion - sofortige Reaktion: Ich habe nie, wirklich niemals einen Hund gesehen, der so blöd gewesen wäre, obiges falsch zu verknüpfen oder gar derartige Menschen-Milchmädchen-Überlegungen anzunehmen. Dafür aber Hunde, die im Down noch lauter schrien, als stehend ... .Ich habe Winsler gesehen, die bei ihrem Führer ein eklatantes Sicherheitsrisiko wegen Einspringen wurden - und die dann bei einem anderen Führer völlig ruhig waren. Und Führer, die egal welchen Hund sie hatten, immer Winsler am Strick führten. Das frühe Arbeiten, das Zeigenwollen, was Jung-Fiffi schon kann, ist .. "Gift" für den jungen Hund.

Deshalb ist es extrem wichtig, dem jungen Hund das Zuschauen zu lehren (nicht lernen lassen!!!). Sehr wichtig, ihn nach Grundgehorsam Pfui, Sitz und Ablegen mitzunehmen, nur um zuzusehen, auf dem Wagen, am Streckenplatz usw dabei zu sein. Erstmals einen halben Tag, dann einen Tag.

Einen 1,5 Jahre alten Hund als Führer ohne Erfahrung korrigieren zu wollen, scheitert m. M. nach zu über 90%.
 
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Hallo Bora

Mit meiner Bemerkung mit dem Down meinte ich daß der Hund wohl im Grundgehorsam nicht konsequent durchgearbeitet ist.
Übrigens wird hier auch Standruhe und Ruhe vor Wild vom TS durcheinander gebracht.

Moosjäger
 

z/7

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Das alte, immer gleiche Übel. Der Anfänger freut sich über jede Regung des Junghunds angesichts von Wild und das Unheil nimmt seinen Lauf. Am Ende muß der Gehorsam es richten ...
 
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Ja, das ist korrekt. Es handelt sich in meinem Fall vor allem um Ruhe vor Wild...

Zusammengefasst erkenne ich zwei (gegenläufige) Ansätze:

a) Hund langsam und vorsichtig mit Wild in Sichtkontakt bringen, ruhig auf ihn einwirken und das ganze so lange steigern, bis es auch auf Gesellschaftsjagden klappt
b) Hund weiterhin mit zu Gesellschaftsjagden nehmen und bei der ersten Verfehlung sofort "massiv" auf ihn einwirken...

Scheint, als würde es "die eine Lösung" in diesem Fall nicht geben.

::weimaraner::
 
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Ja, das ist korrekt. Es handelt sich in meinem Fall vor allem um Ruhe vor Wild...

Zusammengefasst erkenne ich zwei (gegenläufige) Ansätze:

a) Hund langsam und vorsichtig mit Wild in Sichtkontakt bringen, ruhig auf ihn einwirken und das ganze so lange steigern, bis es auch auf Gesellschaftsjagden klappt
b) Hund weiterhin mit zu Gesellschaftsjagden nehmen und bei der ersten Verfehlung sofort "massiv" auf ihn einwirken...

Scheint, als würde es "die eine Lösung" in diesem Fall nicht geben.

::weimaraner::

Das ist ja gerade das brisante an der Hundearbeit und der Grund, warum die Hundethemen hier im Forum meistens explodieren.

Jeder machts anders und weils natürlich über verschiedene Wege funktioniert, denkt auch jeder, dass sein Weg der Richtige ist.
Hauptsache man erzielt hinterher das Ergebnis was man sich selber wünscht, wie sollte egal sein.

Es kommt aber halt immer auf den Hund an!
Meinem Hund kannste mit massivem Einwirken z.B. nicht kommen, weil er dir schnell zeigt, dass er massiver einwirken kann als du.
Unserer Bracke kannste mit massivem Druck nicht kommen, weil die dann in die typische Brackenstarre verfällt und nix mehr macht.

Man muss halt gucken wen man vor sich hat.
Aber Vorsteher kann man ja in der Regel gut anpacken, die spuren dann schon.
 
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So etwas regelt man nicht auf einer Gesellschaftsjagd, das übt man zunächst erst einmal für sich mit steigenden Verleitungen!
 
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:thumbup: genau das meine ich auch.

Ich führe zwar nur Spaniels aber auch da achte ich von klein auf darauf, dass der Hund bei ansichtig werden von Wild nicht ausflippt. Dadurch wird die Passion des Hundes in keiner Weise geschmälert.

Moosjäger
 
A

anonym

Guest
:thumbup: den letzten Beiden schließe ich mich an.

Dass man gegensätzlich diskutiert liegt nicht daran, dass es in dem Fall unterschiedliche Wege gibt - in dem Fall, bei hochpassioniertem Hund, ist der Weg mit "ruhig Einwirken" schlichtweg blanke Theorie.
 
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Das ist kein grosses Problem wenn man mal einen Schritt zurücktritt und tritt bei allen Rassen auf. Es dreht sich hier nämlich nicht um ein spezifisches Problem wie z.B: Standruhe, sondern um ein zu hohes Erregungsniveau das zu einem gewissen Verhalten führt. In diesem Falle fehlende Standruhe.

Ein hohes Erregungsniveau äussert sich vielfältig und kann aber relativ einfach und schnell bearbeitet werden. Sogar Gewaltfrei ;-)

Ziel sollte es sein, den Hund aus seiner Anspannung zu "befreien", also ansprechbar zu machen. Das scheitert im Augenblick an seiner hohen Erregung. Das was ich nun beschreibe kommt aus der NLP (http://de.wikipedia.org/wiki/Neuro-Linguistisches_Programmieren) und funktioniert bei Menschen und Tieren:
Konditionierte Entspannung
In einer Reizarmen Umgebung (zu Hause, im Körbchen, auf dem Sofa etc.) wartest Du bis Dein Hund sich entspannt hinlegt, setzt Dich dann dazu und fängst an in langsam, mit mittleren Druck (angenehmen Druck) längs zu streicheln. Dabei sagst Du ein sogenanntes Triggerwort, z.B. "Easy". Wichtig beim Wort ist es das es sonst nicht in Deinem Vokabular vorkommt. Das machst Du dann täglich für ca. 15 min. Du solltest bei vernünftiger Ausführung schnell merken wie Dein Hund sich an das Verfahren gewöhnt und immer schneller entspannt. Dads merkst Du am Körpertonus, Ohren etc.
Nach ca. einer Woche kannst Du das neue Kommando "Easy" dann mit Sicherheit schon einsetzten, in einer Situation die Deinen Hund in einen Erregungszustand versetzt (andere Hunde, etc). Wenn Du merkst das Dein Hund "unter Strom" steht, sagts Du das Kommando und wirst an der Körperhaltung, Ohrstellung sehen das der Hund reagiert. (Hier setzt die NLP ein) und Du musst dann schnell umlenken. Also Ansprechen und alternatives Verhalten anbieten.
Durch die Konditionierung wurden Hormone produziert die automatisiert ausgeschüttet werden durch den entsprechenden Trigger (das Wort). So kommst Du zügig an ein anders Verhalten ohne Deinen Hund oder Dich unter Stress zu setzten.

Wichtig wäre noch das Kommando immer wieder aufzuladen, also mit dem Verfahren nicht aufzuhören.

VG
 
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Nein. Bilde auch nicht aus oder anderes. Bin nur am fachlichen Lösungen Interessiert. ;-D
 
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@ Adler272,

darf ich Dich fragen, ob Du schon ein mal einen triebstarken kontinentalen Vorsteher ausgebildet hast? Sorry, ich bleibe dabei, das Thema (bei diesen Hunderassen) heißt: Gehorsam, Gehorsam, Gehorsam!

Da gibt es auch keine zwei Wege und auch kein Klickertraining, eine Klangschalentherapie oder therapeutischen Wutmarsch. Das gilt zumindest für die Mehrheit kontinentalen Vorsteher (und gaaanz sicher auch für DJTs).

Was beispielsweise Wachteln oder Bracken betrifft, mögen andere Wege auch zum Ziel führen, das kann ich nur sehr bedingt beurteilen.

Solltest Du o.g. Rassen mit der 'Easy Therapie' konditionieren können, solltest Du eine Profession daraus machen. Ich schaue dann gerne mal vorbei.


Grosso
 

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