soll ich mit dem Schussbild zufrieden sein?

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anonym

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Mein Freund hatte das gleiche Problem mit seiner Sauer. Selbstgeladene Munition. Sie schoß ausgezeichnet, er reinigte mit Robla solo mil. Plötzlich war immer wieder ein Ausreisser dabei. Robla schaffte auch bei Einweichen über Nacht keine Abhilfe mehr, die Schußbilder wurden schlechter. Bei uns gibt es einen Freak, dem hat er die Waffe gegeben. Die Lösung war einfach:

Er nahm einen Putzstock mit Gewinde, zog handelsübliche Kosmetikwatte auf und nahm die VFG Laufreinigungspaste. Die Prozedur hat ca. 45 Minuten gedauert. Jetzt schießt der Lauf wieder erstklassig. Es ist wirklich unbeschreiblich, so seine Aussage, was trotz der chemischen Reinigung noch Dreck aus dem Lauf kam. Ich hab` mir heute die Paste bestellt.
 
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anonym

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wenn nicht´s mehr hilft: die "Paste" und feine Stahlwolle.
Rosskur, aber hervorragende Wirkung.

Wh. R.B. Hw.
 
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Meiner Meinung nach würde ich mit dem gezeigten Schussbild
bis auf 200 m alles beschiesen.

Bin mir sicher das anvisierte Stück fällt um.
 
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Bora schrieb:
Es ist wirklich unbeschreiblich, so seine Aussage, was trotz der chemischen Reinigung noch Dreck aus dem Lauf kam. Ich hab` mir heute die Paste bestellt.
Hallo Bora
Ich habe kürzlich zwei Erkenntnisse gewonnen:
1. Mir Chemie bekommt man eben nicht wirklich alles heraus.
2. Büchsen schießen schlechter wenn sich Ablagerungen von andersartigen Mantellegierungen als der gerade verwendeten im Lauf befinden - manche mehr, manche weniger.

Hab dann erst mit Paste gereinigt und mir inzwischen den Trick mit der Stahlwolle zeigen lassen. Bei Geschoßwechsel schruppe ich ordentlich und schieße dann sortenrein. Nach zweieinhalb leidvollen Jahren schießt meine Sako nun wieder wie am ersten Tag.

Interessanterweise ist das für einige, wenige alte Hasen vollkommen selbstverständlich. Von 90% der Schützen, denen ich es erzähle, ernte ich aber lediglich ungläubiges und mitleidiges Lächeln.
Scheint ein sich selbst hütendes Geheimnis zu sein.

Greetz Anton
 
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anonym

Guest
Könnte es sein dass deine Nerven der neuen vergrössrung noch nicht gewachsen sind ?
Denn oft trifft sich mit kleiner Vergrösserung besser.

Für den weissen Fleck nehme ich immer 2 cm in einem
schwarzen 4 eck von 5 cm seitenlänge
100 Meter mit meinen Einschiessbock

Gruss
julius1900
 
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Manne0 schrieb:
Ich hatte auch schon einen .308 er Lauf für die R 93, der unerklärliche Ausreißer lieferte - trotz diverser Handladungen (mit allem Gedöns, wie sortierten Hülsen etc.)
Abhilfe hat ein neuer Lauf gebracht. Dieser "verdaut" so ziemlich alles, was ich reinstopfe. :wink:
Hast Du keinen versierten Wiederlader an der Hand, der Dir mal ein paar Murmeln stopfen kann ?
Manfred

hallo manfred!

an einen anderen lauf hatte ich auch schon mal gedacht ...

und leider nein ... hab zwar selbst den widerladerschein, doch nicht das equipment dazu. hätte genug hülsen u.s.w., doch leider niemand, der mir mal ein paar murmeln testweise lädt, so daß ich eine "leiter" schießen kann.

woher aus münchen bist du denn?

gruß manfred
 
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Rainbow schrieb:
Bora schrieb:
Es ist wirklich unbeschreiblich, so seine Aussage, was trotz der chemischen Reinigung noch Dreck aus dem Lauf kam. Ich hab` mir heute die Paste bestellt.
Hallo Bora
Ich habe kürzlich zwei Erkenntnisse gewonnen:
1. Mir Chemie bekommt man eben nicht wirklich alles heraus.
2. Büchsen schießen schlechter wenn sich Ablagerungen von andersartigen Mantellegierungen als der gerade verwendeten im Lauf befinden - manche mehr, manche weniger.

Hab dann erst mit Paste gereinigt und mir inzwischen den Trick mit der Stahlwolle zeigen lassen. Bei Geschoßwechsel schruppe ich ordentlich und schieße dann sortenrein. Nach zweieinhalb leidvollen Jahren schießt meine Sako nun wieder wie am ersten Tag.

Interessanterweise ist das für einige, wenige alte Hasen vollkommen selbstverständlich. Von 90% der Schützen, denen ich es erzähle, ernte ich aber lediglich ungläubiges und mitleidiges Lächeln.
Scheint ein sich selbst hütendes Geheimnis zu sein.

Greetz Anton

wie genau machst du das mit der stahlwolle?

um ehrlich zu sein, habe ich meinen lauf schon länger nicht mehr intensiv gereinigt. nach dem schießen habe ich ihn mit öl (breakfree) und einem filz gut durchgezogen und dann so in den waffenschrank gestellt. wenn ich die waffe wieder gebraucht habe, dann habe ich sie noch ein paarmal kräftig durchgezogen und dann mit bremsenreiniger fettfrei gemacht.

entsprechend könnte er einen intensivreinigung sicher mal wieder vertragen.

wäre nett, wenn du mir mal details zur reinung mit paste und stahlwolle zukommen lassen würdest.
 
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Ich hätte mich nie getraut, das mit der Stahlwolle zu erzählen. Widerspricht so ziemlich allem, was man gemeinhin lernt.
ABER ich kenne Waffen (und deren Besitzer) mit vierstelligen Schusszahlen, die auch so gereinigt werden und gut schießen.
Eine genaue Anleitung kriegt man aber ums Verrecken nicht. Scheint so eine Art Zunftgeheimnis alter Nimrode zu sein.
Wie dem auch sei, offenbar funktioniert es.
 
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Rainbow schrieb:
Interessanterweise ist das für einige, wenige alte Hasen vollkommen selbstverständlich. Von 90% der Schützen, denen ich es erzähle, ernte ich aber lediglich ungläubiges und mitleidiges Lächeln.
Scheint ein sich selbst hütendes Geheimnis zu sein.
Nein, es ist natürlich nicht geheim. Da es unter Jägern aber als chic gilt, möglichst borniert alles zu ignorieren, was nicht schon im ersten BLASE stand, kreisen die Fachgespräche weiterhin um "kapitale Böcke" und "wo-billig-in-Polen"

basti
 
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Guest
Stahlwolle habe ich noch nicht ausprobiert. Aber bevor ich überhaupt die JB Paste hatte, habe ich es mal mit Auotosol Metallpolitur (Kromoglans) probiert. Da die auch für Chrom geeignet ist, bin ich damit allerdings recht vorsichtig gewesen; habe also nicht stundenlang geschrubbt, sondern sehr massvoll.

Das Ergebnis war nicht nur optisch (Borroskop) sehr überzeugend, sondern man hat es auch gespürt. Ein trockener Patch war nach der Behandlung sowas von aalglatt durch den Lauf gefahren - sowas hatte ich noch nie erlebt.

Und die Schussleistung danach war 1A. Ich würde das jetzt nicht unbedingt jede Woche einmal machen, aber vielleicht so alle 500 bis 600 Schuss.

Im Vergleich ist das Arbeiten mit der JB Paste eher mühselig. Die ist wahrscheinlich deutlich weniger abrassiv.
 
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Gelöschtes Mitglied 4508

Guest
basti schrieb:
Rainbow schrieb:
Interessanterweise ist das für einige, wenige alte Hasen vollkommen selbstverständlich. Von 90% der Schützen, denen ich es erzähle, ernte ich aber lediglich ungläubiges und mitleidiges Lächeln.
Scheint ein sich selbst hütendes Geheimnis zu sein.
Nein, es ist natürlich nicht geheim. Da es unter Jägern aber als chic gilt, möglichst borniert alles zu ignorieren, was nicht schon im ersten BLASE stand, kreisen die Fachgespräche weiterhin um "kapitale Böcke" und "wo-billig-in-Polen"

basti

Wie geht es denn nun?

Ich würde es so machen: 0000 Wolle auf einen Werghalter drehen, mit Öl benetzten und los.
 
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Murmel-Bär schrieb:
Ich hätte mich nie getraut, das mit der Stahlwolle zu erzählen.
Ich warte eigentlich auch auf das Steinigungskommando.

Für die Paste mach ich zuerst eine Roblakur, vollständigkeitshalber:
mit getränktem Pach/Filz durchziehen, etwas warten, mit Nylonbürste durchbürsteln, dann trocken duch damit die oberste Schmauchschicht weg kommt.
Mündung mit Elektrikertape kreuzweise und nochmal rundrum, verschließen, Lauf mit Robla auffüllen, über Nacht stehen lassen.
Ausleeren und kräftig mit der Nylonbürste durch.
Mir ist es schon lieber, mit nicht abrasiven Mitteln möglichste gründlich vor zu arbeiten.
Die Paste kommt dann auf einen VFG Filz. Für meine .308 nehme ich einen leicht überkalibrigen .323, weil er mehr Druck macht und länger hält. Am Putzstock habe ich eine Markierung, damit ich den Filz nicht jedes mal zurück in die Mündung würgen muß. Ein physischer Stop wäre besser. Den Filz muß man öfters wechseln, wenn man spürt, das er dünner geworden ist und praktisch ohne Widerstand durch den Lauf geht. An dieser Stelle wünsche ich mir immer ein Boroskop (wenn die Dinger nur nicht so scheixteuer wären) Von der Vorstellung, ein Lauf wäre automatisch vollständig sauber, wenn er blitzblank aussieht, mußte ich mich leider trennen. Ich putze also bis ich nix mehr sehe und dann noch eine Weile weiter.

Die Stahlwollmethode hab ich mir selber gerade erst zeigen lassen, von jemandem dem man wirklich unterstellen darf, das er weiß was er tut.
Er nahm zu meinem Erstaunen die Größe 00, räumte aber selbst ein, daß feiner sicher vorteilhaft ist. Die Wolle wurde auf eine Bronzebürste gewickelt, so daß ein Pfropfen entstand, der sich, unter Zugabe von Öl mit deutlichem Widerstand (schätze mal so 4-5kg) durch den Lauf schieben ließ. Selbstredend ist darauf zu achten, daß er den Zügen folgt. Beim Arbeiten spürt man wo Ablagerungen den Lauf verengen. Der Lauf wird auch richtig warm, was der Reinigungswirkung sicher zu gute kommt.

...und ich schreib nachher weiter, muß sofort weg.
Kann der Depp, von Bauer nicht ein bißl früher anrufen, wenn er dreschen will... :roll:
 
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... der Stahlwollstopsel sollte wirklich nicht gänzlich vorne zur Mündung rauskommen. Er dröselt sich sonst meist auf und es ist lästig die Wolle aus der Bürste zu fingern.
Im Netz habe ich gelesen, daß die Wirkung von Stahlwolle keine schmirgelnde ist. Die Fasern guter Stahlwolle haben einen dreieckigen Querschnitt und arbeiten schneidend. Daher kommen auch die hervorragenden Oberflächgen, die man damit beim Holz erzeugen kann. Dazu denke ich, daß der Laufstahl deutlich hochwertiger, also härter sein wird als jener, der zu Stahlwolle verarbeitet wird.
Bei gelegentlicher Verwendung sehe ich keine Gefahr für den Lauf, lehne aber ausdrücklich jede Verantwortung ab! :lol:

Greetz Anton
 
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Ein schöner Thread.
Ich meine, die Hardcore-Stahlwoll-JBL-Kuren kann man sich als kompetenter Schütze - pardon, Jäger - ersparen, wenn man auf vernickelte Stahlmantelgeschosse verzichtet und lieber weichen Ami-Krams verschießt.

Sorgfältige Reinigung nach jedem Schießen mit einem guten Solvent (#9, Shooters, etc.) und der Lauf bleibt sauber und leistungsfähig.

Wenn das Werkzeug aber erstmal versifft ist, muss man zu harten Mitteln greifen.

basti

PS: es soll Kenner geben, die kaufen Büchsen mit "schlechter Schussleistung" für kleinstes Geld auf, reinigen fachgerecht, ziehen alle Schrauben wieder fest an und verticken die Kanonen dann als "schießt-wie-Gift"-Wunderwaffe für teueres Geld weiter. Why not ? 8)
 

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