Sinn und Unsinn von Tierrettung

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Ich oute mich mal.
Seit mitte der achtziger nehme ich Wildtiere auf.
Vom Landratsamt genehmigt, hat mich seinerzeit 600 DM gekostet und arbeite mit LRA, Polizei, Komunen und Privatleuten zusammen, um Wildtieren zu helfen.
`88 Falknerprüfung, viele GV Arten und Wassergeflügel gezüchtet, noch viel mehr GV geflogen, Aufbau einer Greifvogelvorführung, beruflich habe ich was mit Tieren gemacht, nein, kein Metzger!

Was ich da im Laufe der Jahrzehnte so erlebt habe, würde Bücher füllen!
Das krasseste war so eine Kuh, die in einer bayrischen Kleinstadt alle Turmfalkenästlinge aufgesammelt hat. Ein Dutzend von denen saßen dann im Tierheim in einer "großen Voliere" (Aussage einer Mitarbeiterin dort) von 1x2x2m und Kükendraht. Erbärmlich anzusehen, sämtliches Großgefieder total verbinzt, zum größten Teil nur noch Federspulen, die Fahnen fehlten, Wachshaut blutig usw..
Also völlig flugunfähig. Ich wurde vom LRA, Naturschutzbehörde da hin geschickt.
Musste erst noch Futter spenden weil sie nix hatten und hab mir die armen Tröpfe angeschaut.
Dann mit den Mädels vom Tierheim drei Hundeboxen umgebaut und eingerichtet, um sie einigermaßen angemessen zu halten.
Mit dem Tierheimleiter habe ich dann ausgemacht dass ich Federn zum schiften sammle und sie mich bei Neuigkeiten informieren sollen. Nach etwa 3 Wochen hatte ich eine handvoll Federn, Mauserfedern, Federn von Unfallopfern usw. zusammen und bin hingefahren um die Turmfalken zu schiften ( Großfedern reparieren).
Da wurde mir eröffnet dass die Federn "nachgewachsen" seien und die Turmfalken ausgewildert.
Völlig flugunfähige Vögel, mit Küken gefüttert, wurden "ausgewildert"!!!
Deshalb habe ich dem Typen dort auch einiges erzählt, nicht gutes und mein Dialekt ist reich an deftigen Ausdrücken!

Seit dem habe ich Puls, manche nennen es auch einen massiven Grant, wenn irgendwer völlig unnötig Ästlinge aufsammelt!


Bausaujäger
 
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Ich oute mich mal.
Seit mitte der achtziger nehme ich Wildtiere auf.
Vom Landratsamt genehmigt, hat mich seinerzeit 600 DM gekostet und arbeite mit LRA, Polizei, Komunen und Privatleuten zusammen, um Wildtieren zu helfen.
`88 Falknerprüfung, viele GV Arten und Wassergeflügel gezüchtet, noch viel mehr GV geflogen, Aufbau einer Greifvogelvorführung, beruflich habe ich was mit Tieren gemacht, nein, kein Metzger!

Was ich da im Laufe der Jahrzehnte so erlebt habe, würde Bücher füllen!
Das krasseste war so eine Kuh, die in einer bayrischen Kleinstadt alle Turmfalkenästlinge aufgesammelt hat. Ein Dutzend von denen saßen dann im Tierheim in einer "großen Voliere" (Aussage einer Mitarbeiterin dort) von 1x2x2m und Kükendraht. Erbärmlich anzusehen, sämtliches Großgefieder total verbinzt, zum größten Teil nur noch Federspulen, die Fahnen fehlten, Wachshaut blutig usw..
Also völlig flugunfähig. Ich wurde vom LRA, Naturschutzbehörde da hin geschickt.
Musste erst noch Futter spenden weil sie nix hatten und hab mir die armen Tröpfe angeschaut.
Dann mit den Mädels vom Tierheim drei Hundeboxen umgebaut und eingerichtet, um sie einigermaßen angemessen zu halten.
Mit dem Tierheimleiter habe ich dann ausgemacht dass ich Federn zum schiften sammle und sie mich bei Neuigkeiten informieren sollen. Nach etwa 3 Wochen hatte ich eine handvoll Federn, Mauserfedern, Federn von Unfallopfern usw. zusammen und bin hingefahren um die Turmfalken zu schiften ( Großfedern reparieren).
Da wurde mir eröffnet dass die Federn "nachgewachsen" seien und die Turmfalken ausgewildert.
Völlig flugunfähige Vögel, mit Küken gefüttert, wurden "ausgewildert"!!!
Deshalb habe ich dem Typen dort auch einiges erzählt, nicht gutes und mein Dialekt ist reich an deftigen Ausdrücken!

Seit dem habe ich Puls, manche nennen es auch einen massiven Grant, wenn irgendwer völlig unnötig Ästlinge aufsammelt!


Bausaujäger
Drum setzt man solche Ästlinge Katzensicher auf Bäume wo sie von Ast zu Ast klettern können,
deshalb Ästling!
Keine Ahnung was dein Greifvogelbeauftragter gelernt hat, er sollte sich aber einen neuen Job suchen und du einen neuen Grefvogelbeauftragten!

Bausaujäger
Ich respektiere deine Fachkenntnis völlig und stelle nichts davon infrage, vergleiche dies jedoch mal mit meiner Fachkenntnis im Ofenbau und hier speziell im Bereich der Sanierung alter Kachelöfen und Heizkamine. Darin macht mir echt niemand was vor! Ich bin weithin für meine Fachkenntnis bekannt und erledige Arbeiten, an die sich sonst niemand herantraut, und schlussendlich heizt dort, wo ich tätig war, ein neuer Ofen! Allerdings ertappe ich mich gelegentlich dabei, dass ich andere Fachmeinungen infrage stelle und dazu neige, mich darüber zu erheben, nur um hinterher festzustellen, dass ich am Ende eigentlich gleicher Meinung bin. Verstehst du was ich sagen will?

Als mein Sohn mir den Jungvogel meldete, wies ich ihn an, dort zu wachen, dass niemand den Vogel anfasste oder sogar mitnahm. Unser, sofort von mir informierte, Greifvogelbeauftragte befand, dass der Kleine grenzwertig unterversorgt war. Eine genaue Inaugenscheinnahme bewog ihn zu dieser Entscheidung, weshalb er den Vogel in die Auffangstation aufnahm, die ebenfalls, wie deine, offiziell genehmigt ist und vom Kreis, sowie von unserer KJS finanziert wird.

Was genau ihn dazu bewog, den Vogel nicht einfach wieder in irgendwelche Zweige zu setzen, weiß ich nicht. Er entschied und ich stelle das nicht infrage. Zwar kenne ich mich da draußen bestens aus, will jedoch nicht beurteilen, was, insbesondere im Fall kranker oder hilfsbedürftiger Greifvögel, zu tun ist. Ich kenne den Mann gut und weiß um seine große Fachkenntnis. Er arbeitet mit einem Tierarzt zusammen, der sich u.a. auf Vögel spezialisiert hat. Gepflegte und aufgepäppelte Greifvögel wurden und werden jährlich erfolgreich wieder ausgewildert. Ich bin, genau wie die Verantwortlichen unseres Kreises, sowie die der KJS, keineswegs der Ansicht, dass sich unser Greifvogelbeauftragter einen neuen Job suchen sollte, resp. ich mir einen neuen Greifvogelbeauftragten, so wie das von dir vorgeschlagen wurde.

Das wollte ich hier noch kundtun, denn Augenhöhe ist mir extrem wichtig. Und ich mag es einfach nicht, wenn aus der Ferne, ohne nötiges Hintergrundwissen, jemand von jemandem abgeurteilt wird, der der Ansicht ist, es besser zu wissen. Es ist nur seine Ansicht......

Habe fertig!
 
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Wenn man die Überschrift hernimmt, sieht man gleich was da wieder für Welten aufeinander prallen.
Mal ein Beispiel dazu. Die Eule oder der Greif wird gerettet die gibt es reichlich auf der Welt den einen mehr ,den anderen weniger.
Würdet ihr auch die Krähe oder die Elster retten ?? Gibt bestimmt welche die das machen.
Wir retten jährlich viele Kitze vor dem Mähtod , grausam wenn die ausgemäht werden ,auch ich rette die mit. Aber sechs Monate später schieße ich die geretteten Kitze tot.
Was macht der Wolf wenn er Schafe reißt bei lebendigen Leibe anfrisst und liegen läßt.
Man kann mir jetzt vorwerfen ohne Mitgefühl zu sein , aber wer legt eigentlich fest wie weit man in natürliche Vorgänge eingreifen darf.
In meinen Augen sollte man der Natur weitgehend seinen natürlichen Lauf lassen. ABER DAS IST NUR MEINE Einstellung dazu.

Gruß Seppel
 
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Würdet ihr auch die Krähe oder die Elster retten ?? Gibt bestimmt welche die das machen.
Wir retten jährlich viele Kitze vor dem Mähtod , grausam wenn die ausgemäht werden ,auch ich rette die mit. Aber sechs Monate später schieße ich die geretteten Kitze tot.

Man kann mir jetzt vorwerfen ohne Mitgefühl zu sein , aber wer legt eigentlich fest wie weit man in natürliche Vorgänge eingreifen darf.
In meinen Augen sollte man der Natur weitgehend seinen natürlichen Lauf lassen. ABER DAS IST NUR MEINE Einstellung dazu.

Gruß Seppel
Ausmähen ist kein natürlicher Vorgang.
 
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Ausmähen ist kein natürlicher Vorgang.
Nächste Frage wann fängt ein natürlicher Vorgang an.
Weißt du wie lange Bauern schon mähen, und wie lange schon Kitze dabei sterben.
Ist Drohne fliegen und alles retten ein natürlicher Vorgang.
Ich sag ja da prallen Welten aufeinander es kommt nur auf die
Sichtweise an.

Gruß Seppel
 
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Wenn man die Definition von "natürlich" heranzeiht, ist das Mähen nicht natürlich da von Menschen ausgelöst.

Man kann natürlich Argumentieren das der Mensch auch Teil der Natur ist und somit alles "natürlich" ist was er macht aber so wird dieses Wort in der Regel nicht genutzt.

Die Mahd ist im Prinzip genau wie das Analgen von Wiesen und Äckern ein künstlicher Eingriff in die Natur.
Die Kitze kommen also wegen einem unnatürlichen Vorgang zu Schaden und entsprechend ist es vom Gesetzgeber gefordert das zu unterbinden.

Greift sich ein Fuchs ein Kitz ist das Natur, mäht es der Bauer tot weil er die Fläche nicht abgesucht hat nicht.
 
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Jetzt will ich da auch mal meinen Senf dazugeben. Was manche hier so ablassen zeugt nicht unbedingt von einem gewissen Tiefgang. Es gibt viele Arten, und die Liste wird immer länger, die sind vom Aussterben bedroht. Hier zählt einfach mal jedes Individuum. Natürlich werden auch Fehler gemacht , dass ist aber noch lange kein Grund über die Leute her zu ziehen.
Auch wenn die "Rettung" eines weniger bedrohten Tieres gelingt, dann ist es zunächst erst mal ein Erfolg. Ein Erfolg , der den Leuten zu Erfahrungen verhalf, die später bei wesentlich stärker gefährdeten Arten mit zur Anwendung gebracht werden kann.
Die Sache ist nicht immer schwarz oder weiß. Man sollte nicht immer ganz empathielos alles kaputt reden, dass steht uns Jägern nicht gut zu Gesicht.
 
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Was für eine Frechheit, da will doch ein Bürger Informationen haben, wo kommen wir denn da bitte hin?
Wir dürfen diesen Spaß bezahlen aber da hört es dann auch wirklich auf.

Die aktuellste Meldung kommt aus dem Jahr 2018 und da war er noch nie eingesetzt worden. Gehen wir mal davon aus, dass ein Einsatz Medienwirksam gemeldet worden wäre, kann man wohl davon ausgehen das er weiterhin Staub ansetzt.
 
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z/7

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Keine Antwort ist auch eine Antwort. :rolleyes:

Daß das so enden würde, konnte sich jeder mit gesundem Menschenverstand begabte von Anfang an an den fünf Fingern abzählen. Die Republik ist groß, wer wird den durchs halbe Land karren wg. eines Wolfes. Bis der da ist, ist der Kas gessen.

Sie könnten ihn wenigstens für anderes Getier verwenden. Vllt tut man's ja auch. "Im Einsatz" läßt alles offen.
 
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Ich habe einen Bericht über das Koblenzer Tierheim gesehen und konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. Die Feuerwehr lieferte eine Wildgans ein der wegen einer Angelschnur ein Fuß abgestorben war. Die Aussage der Leiterin war :" Wenn wir die jetzt in die Tierklinik bringen soll sie eh eingeschläfert werden."Bei ihnen im Tierheim käme auch eine Prothese in Betracht."
Ich finde, wenn man Gänse laufen sieht wird sehr deutlich, dass die beide Füße brauchen.
 

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