Single Malt

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Servus Whisky-Liebhaber,

zum Thema Bladnoch möchte ich hier kurz noch meinen Senf dazugeben:

Bladnoch gehört aktuell zu meinen Lieblingsdestillen, wie man unschwer am beigefügten Foto meiner Whisky-Bar sehen kann;). Das war aber nicht immer so. Aber der Reihe nach…..

Vor gut 20 Jahren (weiß gar nicht mehr genau wann, ist jedenfalls lange her) kam ich erstmals mit Flaschen von Bladnoch in Berührung. Die Brennerei war mir damals unbekannt. Das waren mehrere Flaschen aus der Armstrong-Zeit mit den „grünen“ Etiketten, welche ich sehr günstig zollfrei in Samnaun gekauft habe. Das war, wie man heute so schön sagt, eigentlich nur „Beifang“. Ich habe die Flaschen dann auch vor rund 10 Jahren, eigentlich unbeachtet, wieder über Ebay verkauft. Heute, wo ich Bladnoch schätze und deutlich besser kenne, ärgert mich dieser Fehler sehr.

Wie bin ich aber nach dieser eigentlich nur Vorgeschichte dann tatsächlich Liebhaber von Bladnoch geworden? Genau genommen bin ich vor gut 3 Jahren vom „Marketing-Opfer“, vom reinen „Optikkäufer“ zum „Liebhaber“ geworden. Ich habe die damals relativ neuen, einfach nur „supergei….“ Flaschen mit dem schweren martialisch aussehendem Metallverschluss gesehen und mußte einfach zugreifen. Die erste gekaufte Flasche war damals der Samsara (der hatte damals noch neben der „200-Jahre-Limitierung“ auch den besagten silbernen Verschluss, später gab es ihn zwar noch mit dem „200-Jahre-Schriftzug“ ohne Limitierung und ohne silbernen Verschluss und heute leider ohne den Schriftzug und ohne den Verschluss) kurz danach folgte der 10er. Als ich dann irgendwann auch den 11er hatte habe ich den dann auch endlich probiert. Und was soll ich sagen ich bin in dem Fall vom vermeintlichen „Marketing-Opfer“ zum Liebhaber der Bladnoch-Whiskys geworden! Für mich einer der Glücksfälle wo neben der einfach nur sehr „sexy“-Verpackung auch der Inhalt sehr, sehr lecker ist. So muss es für mich sein. An anderer Stelle habe ich schon über „gesamtheitlichen Genuss“ geschrieben. Inzwischen habe ich natürlich auch mehr als den 11er probiert. In der Zwischenzeit habe ich so ziemlich die gesamten aktuellen Abfüllungen zusammengesucht. Der 17er (für mich grandios), der 14er (auch Top), der 15er, der 19er, einige SingkeCasks, der Talia 26, der Talia 27, Liora, Vinaya, u.s.w. Was mir noch abgeht ist der Talia 25 mit 200-Jahr-Schriftzug.

Vom bisher probierten Stoff bin ich überzeugt. Eine Flasche vom 11er habe ich immer offen… Die Talia habe ich aber noch nicht probiert. Die letzten Ausgaben des Talia sind inzwischen leider ohne Altersangabe, weshalb ich mir diese zum aufgerufenen Kurs auch nicht mehr zulegen werden.

Bisher fand ich die Preise der von mir bisher gekauften Abfüllungen auch NOCH ok. ABER: Eigentlich wollte ich als Bladnoch-Liebhaber mir auch den kürzlich erschienenen 30er gönnen. Aber was Bladnoch da preislich veranstaltet hat ist wirklich lächerlich! Meist für gut 1.200€ rum erhältlich, der günstigste Preis lag bei rund einen Hunderter weniger. Wo ist da die Verhältnismäßigkeit? Den 27er Talia und den 26er Talia habe ich jeweils für rund 330€ gekauft. Für dann nochmal 3 Jahre oder 4 Jahre mehr den 3-4-fachen Preis? Das ist mir, muss ich sagen, etwas negativ aufgestoßen.

Trotzdem bin ich sehr gespannt was dort so zukünftig erscheinen wird. Leider muss man bei den Single Casks (aber wo nicht) immer sehr schnell sein.

Es ist schon beachtlich was in den letzten Jahren in den eigentlich schon „totgeglaubten“ Lowlands passiert ist. Die Brennerei möchte ich natürlich unbedingt mal besuchen. Nach den vergangenen turbulenten Zeiten für Bladnoch, denke ich, war der letzte Besitzerwechsel mit den angestoßenen Veränderungen ein Glücksfall…. Bladnoch hat mein Interesse an den Lowlands geweckt. Die zuvor mir bekannten Abfüllungen von Glenkinchie und Auchentoshan, also den damaligen „letzten Kriegern der Lowlands“ konnten mich noch nicht dafür begeistern, erst Bladnoch ist dies gelungen.

Slainte mhath!

P.S. @cast: Das ist kein "merkwürdiges Hobby" wie Du geschrieben hast, sondern nur Genuss und Freude, wo "man", wenn "man" sich damit intensiv beschäftigt auch fast zwangsläufig unmerklich ans sammeln kommt.... Aber immer steht für mich der Genuss im Vordergrunf, ich bin KEIN Flipper/Kapitalanleger o.ä. Wird im worst case alles getrunken!;)
 

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Der Lord in seinem Landhaus hat sich vor 100 Jahren ein Faß seiner Destille in den Keller gelegt und das getrunken bis Ersatz nötig war. Der hatte nicht 50 verschiedene Flaschen herumstehen.
Die Sammelei ist ein neueres Phänomen, die nur wenig mit Genuß zu tun hat, sondern mit Sammelleidenschaft, befördert durch geschäftstüchtige Konzerne.
Gilt nicht nur für Whisky.
 
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Servus lieber Cast,

andere Kommentierungsmöglichkeiten für Dich, wir befinden uns hier schließlich in einem Thread wo sich Single Malt-Genießer austauschen, wären z.B. „Danke für die Info“ oder „Danke für den Tipp“ oder „Diese Brennerei, diese Abfüllung kenne ich / kenne ich nicht….“ oder „Diese Abfüllungen schätze ich / schätze ich nicht, weil…“ u.s.w.

Ich denke meine langen, durchaus unterhaltsam geschriebenen „Ergüsse“;) sind für den ein- oder anderer Whisky-Genießer hier durchaus lesenswert…

Das mag bei DIR anders sein aber Du weißt und kennst ja eh alles! Stell Dir doch einfach mal das UNMÖGLICHE vor, das ist vielleicht andere Leute hier gibt die in Teilbereichen sich über die Jahre mehr Erfahrungen aneignen konnten als Du selbst! Ich weiß das ist hart für Dich!😉

Gruss
 
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Dieser Faden hat 107 Seiten und schau mal auf Seite 1, das war im Jahr 2001, da hast du noch 16 Jahre gebraucht ihn zu entdecken, vielleicht ersparst du uns deine Ergüsse.
Vom Sammeln möglichst vieler verschiedener Flaschen, oder anderer Devotionalien des Sammlers war nie die Rede.
 
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Servus,

wäre südöstlich von München....;)

P.S. Habe gerade noch über ebay Kleinanzeigen eins der Regalbretter aus der Cabana-Serie von KaRe (siehe letzes Foto mit den Bladnochs) auftreiben können, kann ich endlich erweitern....:)

P.S.2: Habe es schon einmal erwähnt: Veranstaltungstipp übernächstes Wochenende, THE VILLAGE Whisky-Messe in Nürnberg, werde wahrscheinlich Samstagnachmittag da sein, ist eine der größten Messen für Whisky in Deutschland, wenn nicht sogar die Nr. 1

Gruß
 
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P.S.2: Habe es schon einmal erwähnt: Veranstaltungstipp übernächstes Wochenende, THE VILLAGE Whisky-Messe in Nürnberg, werde wahrscheinlich Samstagnachmittag da sein, ist eine der größten Messen für Whisky in Deutschland, wenn nicht sogar die Nr. 1

Gruß

Wir erwarten einen ausfuehrlichen Bericht ! ;) Ich wuerde gern was zu trends in DE wissen.
 
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Servus,

gerade auf "Whisky Experts" zu lesen:

"...
Schottische Whiskyindustrie: „Hammerschlag“ gegen Scotch durch heute verlautbarte Steuererhöhungen um 10,1%
Die heute getroffene Entscheidung der britischen Regierung verteuert auch bei uns Whisky aus Schottland deutlich

Um 10,1% wird in UK die Steuer auf Scotch angehoben werden – die größte Steuererhöhung seit mehreren Jahrzehnten. Die Regierung gab dies im Rahmen der Budgetrede heute bekannt. Diese Steuererhöhung gilt für in UK erzeugte Alkoholika ebenso wie für importierte Ware.

Was bedeutet diese Steuererhöhung nun im Konkreten? Die Steuer ist nun 31,64 Pfund pro Liter purem Alkohol. Bei einer Flasche Scotch, die jetzt zum Beispiel 15,22 Pfund kostet, entfallen 11,40 Pfund allein auf Steuern und Abgaben. Das bedeutet, dass sich die Abgabenlast bei einer durchschnittlichen Whiskyflasche von 70% auf 75% erhöht.

Natürlich bedeutet dies auch, dass exportierter Scotch Whisky ebenfalls um durchschnittlich 10,1% teurer werden wird – bei den ohnehin bereits sehr hohen Preisen für manche Abfüllungen ein satter Aufpreis, falls die Destillerien diese Steuererhöhung an die Kunden weitergeben (und daran zweifelt wohl niemand).

...".

Gruß
 
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Natürlich bedeutet dies auch, dass exportierter Scotch Whisky ebenfalls um durchschnittlich 10,1% teurer werden wird –
Nicht unbedingt. Die Steuer auf absolut Alkohol faellt idR nur fuer im Land verkaufte spirits an. Nicht, wenn sie exportiert werden.

In Kanada haben wir auch einen tax hike am 1. April um 6.24 % 🤯
 
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Soll wohl erst ab August gelten, bin in vier Wochen wieder auf der Insel, mal sehen ob es was interessantes gibt.

Ich bin ja kein Sammler, mir reichte früher der travel value Bowmore Enigma 😁
 
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Wir erwarten einen ausfuehrlichen Bericht ! ;) Ich wuerde gern was zu trends in DE wissen.
Servus,

hier mein „kurzer“;) Berichte zur Messe „THE VILLAGE“ in Nürnberg letztes Wochenende:

Die Messe ist die größte Whisky-Messe in Deutschland und anscheinend gilt dieser Superlativ sogar für das gesamte europäischen Festland. Ich schätze sie war zumindest 1/3 größer als die von mir im Januar besuchte Münchner Messe. Ich war mit meiner Frau am Samstagnachmittag da. Es war voll und wie später zu hören war gingen zwischenzeitlich am Eingang die Gläser aus und der Einlass wurde kurzzeitig gestoppt. In der Halle der Whisky-Messe war auch eine „Rum-Messe“ integriert. Nach dem Whisky-Hype vor Jahren und dem anschließenden Gin-Hype ist jetzt offenbar Rum „der neueste Schrei“. Ich bleibe beim Whisky! Neben der Whisky-Messe fand auf dem Messe-Gelände, was wir nicht wußten, auch eine große Freizeit-Messe und eine Musik-Messe statt. Das „Blöde“ daran war für uns, dass wir von unserem Eingang erst zig volle Messe-Hallen mit Wohnmobilen, Fahrrädern, Surfboards u.s.w. durchqueren mußten. Die Whisky-Messe war, von uns aus gesehen, in der letzten/hintersten Halle. Aber nach gut einer halben Stunde suchen und durchschlängeln sind wir dann beim Whisky angekommen. Die Eintrittspreise lagen bei 20€ (Vorverkauf wohl auch für 17€) darin enthalten ein „THE VILLAGE“-gebrandetes Glencairn-Glas mit Halsung zum Probieren. Zum Vergleich mit der Münchner Messe im Januar etwas teurer und in München hat man noch 3 Gutscheine für Drams bekommen…. Aber dies nur am Rande.

Das Schwerpunktthema der Messe war dieses Jahr Asien, weshalb auch eine größere Anzahl asiatischer Produzenten anwesend war. An den einen größeren Stand mit japanischem Whisky kam ich gar nicht richtig ran, so war der umringt zu meiner Zeit. Von Kavalan („Hype-Destille“ aus Taiwan) war offenbar schon vor der Messe (habe ich hinterher erfahren) eine spezielle Messe-Abfüllung angekündigt. Diese hat aber faktisch kein „normaler“ Besucher mehr sehen geschweige denn kaufen können, da sie wohl schon zum Pre-Opening am Freitag vergriffen gewesen sein soll. Ist zwar nicht Asien, aber ich habe sogar Whisky aus Peru gesehen…. Das Messeangebot habe ich als sehr gut gemischt empfunden. Es waren auch viele kleinere Hersteller/Händler präsent. Es gab neben den „normalen“ Whiskyständen auch „verwandte“ Themenbereiche, wie der inzwischen in der Szene recht bekannte Glasbläser Tappert, ein „Zigarren-Roller“, Live-Musik, britischen „Süsskram“, Fassdeckel/Fässer, Schottenkleidung, Bücher/Whisky-Karten mit den Destillen, Messermacher u.a.

Beim Thema Essen haben wir das erste Mal Häggis probiert. Es hat sowohl meiner Frau wie auch mir sehr gut geschmeckt. Das einzige was ich bemängele war die fehlende Möglichkeit sein Glas nach einem Dram wieder zu spülen. An den Ständen gab es auf Nachfrage eine „Pfütze“ Wasser zu spülen. Wasser muss Mangelware gewesen sein. In München, zum Vergleich, gab es mehrere „feste“ Punkte wo man ordentlich sein Glas spülen konnte. Aber da konnte ich nichts probieren mangels Fahrer, aber in Nürnberg hatte ich ja meine Frau dabei…. ;)

Was das Frage „Trends“ in Deutschland beim Thema Whisky betrifft fällt mir eigentlich nur ein „deutscher Whisky“. Inzwischen soll es in Deutschland fast 400! Produzenten geben. Natürlich waren auch etliche deutsche Destillen auf der Messe, auch ein Stand vom Verband der deutschen Whiskybrenner war zu finden.

Beim Thema deutscher Whisky bin ich zugegeben auch noch gespaltener Meinung. Ich glaube er ist inzwischen deutlich besser als sein "Ruf". Natürlich kommen die meisten deutschen Whisky-Produzenten historisch aus der Obst- Kornbrenner-Ecke, mit den dort vorherrschenden Equipement und Verfahren. Darum schmecken so manchem Whisky-Nerd die Sachen oft einfach nur „obstlermäßig“…. So mancher Obst- oder Kornbrenner wollte ohne große Veränderungen halt nur schnell auf den „Whisky-Zug“ aufspringen…

Deutschen Whisky habe ich bisher aber nur in "Ausnahmefällen" gekauft, heißt vornehmlich entweder aus Lokalpatriotismus wie Slyrs oder im Urlaub wenn die Brennerei quasi vor Ort war oder beim direkten Kontakt auf einer Messe.

Mein letztes wirklich "gruseliges" Erlebnis mit deutschem Whisky war erst kürzlich. Wir waren in der Faschingswoche für ein paar Tage im Schwarzwald. Wir haben auch die Rothaus-Brauerei besichtigt. Im Brauerei-Shop gab es neben Bier auch den Rothaus- Blackforest Single Malt. Ich habe mir 2 Flaschen "in Urlaubslaune" gekauft, einmal die "Standardabfüllung" und dann noch eine Sonderserie mit anderer Fassauswahl. Beim Kauf gab es im Shop noch anschließend eine Probe des gekauften Whisky dazu. Die Verkäuferin fragte mich nach dem verkosten "Hat es gemundet?" Als ich ihr dann antwortete "Ihr solltet beim Bier bleiben...." fing sie laut an zu lachen. Der Whisky war einfach nur "brennender Fusel". Im besagten Urlaub haben wir in Feldberg-Bärental genächtigt, dort wird direkt der Blackdeer Whisky produziert. Den auch in Urlaubslaune dort diesmal zuerst verkostet und danach gekauft;) . Was soll ich sagen: DEUTLICH besser. als der Blackforest.

Mein letztes positives Erlebnis mit deutschem Whisky war auf der Münchner Messe Anfang des Jahres. Hier habe ich mir am Stand der Sauerländer Edelbrennerei („Thousend Montains“) vom Messe-Fass eine Flasche "gezapft" und auch die Messe-Abfüllung von St.Kilian mitgenommen. Beides ganz andere Kaliber, durchaus trinkbar. Ich finde halt nur immer die Preise für deutschen Whisky "schwierig". Da kosten dann mal diese Messe-Abfüllungen soviel wie z.B. der 15er Balblair wenige Stände weiter wo ich beim Kauf dazu auch noch passende Gläser bekam

Aber der deutsche Whisky, ist zu beobachten, kommt langsam aber sicher. Gerade beim Whisky braucht es Zeit. Die meisten Produzenten haben halt bisher nur „blutjunges“ Zeug, aber so mancher Tropfen, wie z.B. St. Kilian, die z.B. komplett nach schottischem Vorbild arbeiten, sind schon jetzt sehr vielversprechend. Immer wieder hört „man“ auch das die Qualität der reinen Destillate so manchem Schotten im Schatten stehen lassen soll, aufgrund „deutscher Akribie und Genauigkeit“. Darüber möchte ich mir aber kein Urteil anmaßen. Fakt ist jedoch es wird augenscheinlich mehr experimentiert inzwischen als in Schottland, gerade beim Thema Fassauswahl. Es ist halt auch weniger Reglementierung als beim Scotch….

Was habe ich mir flaschenmäßig von der Messe mitgenommen? Zum einen die leckeren Balblair 12 und 15 nachgekauft (preislich wie „draußen“, aber immerhin gab es noch 4 Balblair-Gläser dazu plus Verkostungs-Drams), dann den Organic von Nc‘Nean (das neue Batch mit minimal veränderter Rezeptur), dann den Aries aus der Zodiac-Reihe von Seven Seals (mußte ich als Widder natürlich haben, ist aber auch lecker, war mein erster Dram auf der Messe mit knapp 50% pur….). Die Whiskys von Seven Seals sind sehr interessant. Einerseits ist immer wieder von hervorragenden Ergebnissen in Blindverkostungen zu hören und andererseits ist das Folgende interessant: Seven Seals wurde von einem deutschen Unternehmer und Chemiker in der Schweiz gegründet der anscheinend ein Verfahren zur Herstellung von Single-Malt-Whisky entwickelt hat, bei dem der Whisky viel schneller altert als bei konventionellen Fasslagerung. Wirklich genaues ist nicht bekannt. Mir schmeckt der Whisky und er macht auch durchaus einen „reifen“ Eindruck…..

Zuletzt dann noch ein „Marketingopfer-Kauf“, einen NATTERJACK Irish Whiskey. Am Ausgang der Messe sah ich ein paar Freunde die hatten gerade diese Flasche in der Hand (Limited Edition in Fasstärke von über 60%, aber ein Blend) und unterhielten sich über die optisch „saucoole“ Flasche. Ich sah die Flasche und sah diese „Metallkröte“ darauf und so kamen wir über die Flasche ins Gespräch. Die Jungs hatten den Whisky vor dem Kauf auch verkostet und waren alle vom Geschmack „überzeugt“. Dazu noch die Geschichte, das diese „NATTERJACK“ wohl die einzige natürlich in Irland vorkommende Krötenart ist…. Lange Rede kurzer Sinn, nachdem Gespräch mit den Jungs über den Whisky (schon hinter dem Ausgang) bin ich nochmal in die Messe rein und habe mir auch diese „Kröten-Flasche“ gekauft!

Was etwas schade ist: Bis auf ganz wenige junge/kleine schottische Destillerien wie z.B. Raasay und Nc’Nean, wo „man“ tatsächlich noch mit den schottischen Machern/Mitarbeitern ins Gespräch kommen konnte sind ansonsten „nur noch“ Vertreter der deutschen Vertriebskanäle oder sog. deutsche „Brand-Ambassadore“ anzutreffen. Das mag natürlich eine Folge des weltweiten Whisky-Booms der letzten Jahre sein. Gefühlt findet selbst in Deutschland fast jedes Wochenende irgendwo eine Whisky-Messe, ein Whisky-Event statt. Und nicht zuletzt ist der deutsche Markt aus schottischer Sicht eher zweitrangig. Hier stehen klar die USA und Asien im Vordergrund. Deutschland ist whiskytechnisch (gemessen am Umsatz mit Whisky bzw. pro Kopf-Verbrauch) nicht mal in Europa führend (da Frankreich) deutlich vorne. Hier mal ein paar Zahlen bei Interesse:


Wie schön waren „früher“ die Zeiten als „man“ z.B. mit Jim McEwan auf der Messe in Gespräch kommen konnte und bei der Gelegenheit sich, ganz stolz, gleich seine zuvor gekaufte Laddie-Flasche signieren lassen konnte!

Schöne Messe! Gehe ich wieder hin? Na logisch!

Soweit mein kurzer Bericht zur Messe! ;)

Slainte mhath!
 

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Sehr schoener ausfuehrlicher Bericht, vielen Dank @rangerover
Die Whiskys von Seven Seals sind sehr interessant. Einerseits ist immer wieder von hervorragenden Ergebnissen in Blindverkostungen zu hören und andererseits ist das Folgende interessant: Seven Seals wurde von einem deutschen Unternehmer und Chemiker in der Schweiz gegründet der anscheinend ein Verfahren zur Herstellung von Single-Malt-Whisky entwickelt hat, bei dem der Whisky viel schneller altert als bei konventionellen Fasslagerung. Wirklich genaues ist nicht bekannt. Mir schmeckt der Whisky und er macht auch durchaus einen „reifen“ Eindruck…..
Das ist kein grosses Geheimnis, man muss nur die entsprechende Story drumherum kreieren.😊
Das Verfahren wird schon laenger angewendet und das Ergebnis ist in der Tat ausserordentlich.
Das Holz wird quasi als chips IM Whisky gelagert und nicht als Fass drumherum. Dadurch ist mehr Holz dem Whisky ausgesetzt. Zudem werden Druckveraenderung im Fass durch Ultraschall hervorgerufen. So verkuerzt man eine langjaehrige Lagerung zu wenigen Wochen.

Sehr interessante Eindruecke. Ich wuerde gerne mehr zu dem neuen Rum Markt wissen, gerne per PN.

Slainte
 
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Servus markswoman,

das von Dir angesprochene bereits bekannte Verfahren von Tom Lix (Cleveland Whiskey) bei dem die Fässer mit Luft unter Druck gesetzt werden um den Spirit schneller und tiefer ins Holz eindringen zu lassen ist offenbar was anderes als die Geschichte bei Seven Seals.

Der Herr Stockinger hat da was "anderes" entwickelt. Inzwischen gibt es wohl auch schon ein Patent. Er sagte dazu nur nebulös vor ein paar Jahren "....Wir machen eigentlich nichts anderes als die Schotten und verwenden die gleichen Rohstoffe, aber wir haben ihren Prozess zu Ende gedacht...“. Was auch immer das heißt. Er verwendet auch nach eigenen Angaben keinerlei chemische Dinge.

Habe zur sog. "Stockhausen-Methode" noch dies gefunden: https://www.7sealsinnovation.com/de/stockhausen_methode

Zum Thema Rum-Messe bzw. Rum-Boom in Deutschland kann ich Dir leider nichts sagen. Bin beim Whisky beheimatet, das Feld ist mir schon groß genug.... In den Newslettern von Europas größtem Whiskyhändler sind jetzt inzwischen fast mehr Rum(s) (ist das der richtige Plural?) als Whisky wenn es um "neue Produkte" geht zu finden.... Der setzt inzwischen auch voll auf Rum als Sortimentsergänzung. Meine einzige Rum-Erfahrung ist der Botucal Reserva Exclusiva, den habe ich mal vor Jahren von meiner Mutter geschenkt bekommen (und auch zu Weihnachten wieder), trinken wir immer wenn sie zu Besuch ist.... Habe deshalb ihn inzwischen immer in meiner Bar, ist lecker. Aber wie gesagt "nicht meine Baustelle". Und wir sind ja hier beim Whisky und da eigentlich bei schottischem Single Malt;)

Gruß
 
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