Sigmar Gabriel - ohne Worte

JMB

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gebuesch1 schrieb:
Die Käufer wollen das so! Ganz einfach!
Wollen die das von sich aus oder kriegen die das nur immer (mehr) von der Werbung vorgemacht?
Es gab mal ein paar Jahre (Mitte, Ende 80er?), in denen die Hersteller tatsächlich mit weniger Verbrauch geworben haben (IIRC auch ausgelöst durch einen Benzinpreissprung).
Damals fielen die Regenrinnen weg und die Seitenscheiben wurden bündig (und ohne Chromfirlefanz) eingeklebt, um den cw-Wert zu senken.
Kurze Zeit später wurde wieder mit "aktiver Sicherheit" geworben und den Kunden vorgemacht man brauche nur genügend "Leistungsreserven", dann könne man auch auf unübersichtlichen Landstraßen gefahrlos überholen. :evil:
"Jetzt zeig ich Dir mal, wie ein Rentner fährt!" geht in die selbe Richtung: Jeder ein kleiner Schumi - und das auf öffentlichen Straßen. :evil:


WaiHei
 
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@Erdsitz
Hmm. Das ist in erster Linie eine Frage der Anforderung, würde ich meinen. Derzeit sind die Akkukapazitäten noch so begrenzt, dass man reine Elektroautos nur als Stadtfahrzeug verkaufen könnte. Damit erreiche ich aber den Großteil der Leute nicht. Die wollen auch mal in den Urlaub fahren oder mal 50 km zur Arbeit. Bei diesem Anforderungsprofil brauche ich also eine Stromquelle, die sie entsprechende Strommenge bereitstellt. Daher die, bei Kleinkraftwerken schon erfolgreich praktizierte, Erzeugung durch kleine Motoren. Diesen kann ich, wie du schon sagst, auch viel besser optimieren, da er nicht in verschiedenen Drehzahlbereichen und Lastbereichen arbeiten muss. Daher wird der Wirkungsgrad höher (die von mir angegebenen 45% gelten für moderne Dieselmotoren, dazwischen gibt es alles bis runter zu 30% bei alten Vergaserottomotoren).

Die andere elegante Seite dieser Lösung: Kleinmotoren sind eine verfügbare Energiequelle. Und solange das Akkuproblem, bzw. das Tankproblem, noch nicht zufriedenstellend gelöst ist kann man so schon ein funktionierendes Elektroauto anbieten. Ob diese Hybridtechnik mal eine Übergangslösung oder aber DIE Lösung sein wird kann man wohl noch nicht voraussagen.

Oliver
 

JMB

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Dann halt mit heißer Luft:

Autos mit Druckluftantrieb vor dem Marktstart
Das französische Unternehmen Motor Development International (MDI) will in diesem Herbst mit der Serienproduktion von Autos mit Druckluftantrieb beginnen. Das Fahrzeug soll mit einer Drucktankfüllung 100 Kilometer weit kommen und ab 3500 Euro kosten, berichtet Technology Review ...
Das Herz der neuartigen Autos ist ein von Airbus hergestellter Druckbehälter aus Glasfaserkunststoff, in dem 90 Kubikmeter Luft auf 300 Bar komprimiert werden. Die darin gespeicherte Energie wird in einem Vierzylinder-Kolbenmotor mit 800 Kubikzentimetern Hubraum in Bewegung umgesetzt. ...
Allein mit Druckluft soll der OneCat eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern haben. Optional soll es einen zusätzlichen Antrieb mit Flüssigbrennstoff geben, der den Aktionsradius bei einem Spritverbrauch von 1,5 Litern pro hundert Kilometer auf bis zu 800 Kilometer erhöht.

Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/104026

In den ca. 800 Kommentaren finden sich noch weitere Varianten des "Luft-Autos": http://www.engineair.com.au

Klar muss auch die Druckluft irgendwie erzeugt werden...
Hohlspiegel und Stirlingmotor?:idea:


WaiHei
 
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waldkauz schrieb:
@Erdsitz
Hmm. Das ist in erster Linie eine Frage der Anforderung, würde ich meinen. Derzeit sind die Akkukapazitäten noch so begrenzt, dass man reine Elektroautos nur als Stadtfahrzeug verkaufen könnte. Damit erreiche ich aber den Großteil der Leute nicht. Die wollen auch mal in den Urlaub fahren oder mal 50 km zur Arbeit. ...
Oliver

Das war vor zehn Jahren. Dank Laptop- und Handyforschung (Lithiumakkus!) sind wir mittlerweile bei mehreren hundert Kilometern sehr effizienter, serientauglicher Elektrofortbewegung. Jetzt fehlt nur noch die Massenfertigung, Lademöglichkeiten sowie eine weitere Reichweitensteigerung auf Benzinniveau (400-600km).

Die meisten deutschen Automobilmanager halten die Hybridtechnik nach wie vor für eine Krücke: In der Stadt brauche ich den Motor nicht, auf dem Land lasse ich den kleinen Motor die große Batteriebank schleppen.

J3g5rM4ist6r schrieb:
Genauso Renate Künast am WE in Berlin Direkt ..

These:

Bis 2020 1 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen.

An dem Ausstieg der Atomenergie wird nicht gerüttelt.

Frage ( von mir jetzt ):

Frau Künast, wo kriegen wir nächstens unseren Strom her bzw. wie decken wir die steigende Nachfrage in Deutschland bei weniger selbst produziertem Strom?

Aus Atommeilern aus Frankreich oder sogar billigen Atomstrom aus dem Iran?

---

Ich lach mich tot, die Grünen sind sowas von lachhaft, die kann man fast nicht mehr ernst nehmen.

Ich bin kein Fan von Frau Künast, aber Deine Kritik läuft ins Leere. Wenn man seinen Energiebedarf langfristig zumindest in signifikanten Teilen nicht mehr nuklear oder fossil decken will, dann braucht man deutlich mehr und flexiblere Speichermöglichkeiten für Strom als die derzeit genutzten Pumpspeicherwerke.

Die Nutzung von Pkwbatterien eines großen Elektrofuhrparkes ist neben Druckluft, Pumpspeicherkraftwerken, Biomasse und Wasserstoff ein derzeit debattierter Lösungsbaustein. Man würde überschüssige Energie aus Wind oder bspw. zur Mittagszeit aus Photovoltaik in die Autos laden und dann verfahren oder - bei Nichtnutzung des PKW - einfach wieder im Haushalt verjubeln.

Das ist weder zu teuer noch unmöglich. In Holland gibt es mittlerweile Linienbusse, die nach 6 Jahren noch mit den Ursprungsakkus laufen. Piech selber hat darauf vor kurzem in einem Interview hingewiesen.

Freundet Euch mit dem hoffentlich langsamen Ende der fossilen Brennstoffe an. Um so intensiver die westlichen Gesellschaften sich über den Wandel Gedanken machen, um so weniger können uns die durchweg halbseidenen Eigentümer fossiler Kohlenwasserstoffe in Zukunft unter Druck setzen. Mobilität ist allerdings das kleinere Problem - ich schrieb das woanders schon - entscheidend ist bei uns, vielmehr aber in den USA energieeffizientes Wohnen und eine intelligentere Siedlungsstruktur.

@Grendel: Insbesondere Du solltest Dir Deinen Nahostansichten zufolge über genau diesen Punkt Gedanken machen. Elektroauto mit Windstrom = No cash for Al-Quaida. Ganz simpel.

Dompfaff
 
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Dompfaff schrieb:
...
@Grendel: Insbesondere Du solltest Dir Deinen Nahostansichten zufolge über genau diesen Punkt Gedanken machen. Elektroauto mit Windstrom = No cash for Al-Quaida. Ganz simpel.

Dompfaff
...ob die sich wirklich aus Öl finanzieren? Oder nicht eher aus dem Dank ISAF ohne großen Ärger möglichen Opiumanbau...

Gruß

Erik
 
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erstezw schrieb:
Dompfaff schrieb:
...
@Grendel: Insbesondere Du solltest Dir Deinen Nahostansichten zufolge über genau diesen Punkt Gedanken machen. Elektroauto mit Windstrom = No cash for Al-Quaida. Ganz simpel.

Dompfaff
...ob die sich wirklich aus Öl finanzieren? Oder nicht eher aus dem Dank ISAF ohne großen Ärger möglichen Opiumanbau...

Gruß

Erik

ohne es belegen z können - sowohl als auch :?
 
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Erdsitz schrieb:
Zahlen.
...
Wer das besser weiss (und das meine ich ganz neutral), der sollte sich einmal fragen, warum die Industrie das durchweg anders sieht?

Für den Markterfolg ist nicht der echte Nutzen eines Produktes entscheidend. Beispiel sind die Solarzellen zur Netzeinspeisung. Über das Eneuerbare Energien Gesetz zahlen wir im Moment über den Strompreis die Rendite für Leute, die sich eine Investition leisten können. Davon lebt die Solarindustrie.

Hätte ich die Wahl, zum echten Marktpreis (Erzeugungskosten, Unternehmensgewinn, Steuern) Energie zu kaufen, wäre wahrscheinlich der Atomstrom 1. Wahl - günstig, rund um die Uhr verfügbar, bei bekannten Risiken.

Gruß

Erik
 

JMB

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erstezw schrieb:
Hätte ich die Wahl, zum echten Marktpreis (Erzeugungskosten, Unternehmensgewinn, Steuern) Energie zu kaufen, wäre wahrscheinlich der Atomstrom 1. Wahl - günstig, rund um die Uhr verfügbar, bei bekannten Risiken.
Sind da die, auch vom Steuerzahler getragenen, Forschungskosten usw. berücksichtigt?
Die Kosten für die Endlager(ung) usw.?

Die Atomlobby hat doch auch jahrzehntelang Subventionen erhalten und sei es über "Gebietsschutz" und unfreie Märkte.

Die Kosten für die Polizeieinsätze wegen der AKW-Gegner lassen wir mal raus, aber wie sieht es mit den Kosten für "Schutz vor terroristischer Bedrohung" aus?

Wie war das mit der Versicherung gegen die Folgen eines GAUs? Gibt's m. W. nicht, trüge also im Fall der Fälle wieder der Steuerzahler.

Die prinzipiellen Risiken sind bekannt, ihre Eintrittswahrscheinlichkeit schöngerechnet und nichtssagend (1 Gau alle 20.000 Jahre: Also morgen und am 01.07.220008 der nächste :eek:).

Das Ausmaß der Störfälle, so sie denn überhaupt an die Öffentlichkeit dringen (oder wieso strahlte Heu aus dem Jahr "vor Tschernobyl" stärker, als das aus dem Katastrohenjahr?) verniedlicht "Eine Gefahr für die Bevölkerung hat zu keinem Zeitpunkt nicht bestanden!"


WaiHei
 
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shampy schrieb:
oder aber man investiert noch n paar Groschen in Forschung bzw. überzeugt die führenden Ölkonzerne bzw die NASA ihre durchaus gar nicht uneffizienten Methoden der SOnnennutzung frei zu geben - aber erst mal verdienen die noch Millarden Euronen im Jahr - :twisted:

shampy

Shampy, mit 24 h Verspätung hier mein Kommentar:

Gemäß derzeitiger Gesetzeslage müssen Stromkunden allein in D allein bis 2015 allein für die Solarindustrie 120 Mrd € an Subventionen aufbringen (WiWo, 21.04.2008, S 52). Da werden wohl mehr als ein "paar Groschen" für die Forschung abfallen.

Auch glaube ich nicht, dass irgend jemand irgend welche "durchaus gar nicht uneffizienten Methoden der Sonnennutzung" zurück hält. Damit kann man zumindest in diesem Land mehr Geld machen, als mit traditioneller Arbeit.

Gruß Wenemar
 
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Wenemar schrieb:
shampy schrieb:
oder aber man investiert noch n paar Groschen in Forschung bzw. überzeugt die führenden Ölkonzerne bzw die NASA ihre durchaus gar nicht uneffizienten Methoden der SOnnennutzung frei zu geben - aber erst mal verdienen die noch Millarden Euronen im Jahr - :twisted:

shampy

Shampy, mit 24 h Verspätung hier mein Kommentar:

Gemäß derzeitiger Gesetzeslage müssen Stromkunden allein in D allein bis 2015 allein für die Solarindustrie 120 Mrd € an Subventionen aufbringen (WiWo, 21.04.2008, S 52). Da werden wohl mehr als ein "paar Groschen" für die Forschung abfallen.

Auch glaube ich nicht, dass irgend jemand irgend welche "durchaus gar nicht uneffizienten Methoden der Sonnennutzung" zurück hält. Damit kann man zumindest in diesem Land inzwischen mehr Geld machen, als mit traditioneller Energieerzeugung.

Gruß Wenemar
 
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Wenemar schrieb:
shampy schrieb:
oder aber man investiert noch n paar Groschen in Forschung bzw. überzeugt die führenden Ölkonzerne bzw die NASA ihre durchaus gar nicht uneffizienten Methoden der SOnnennutzung frei zu geben - aber erst mal verdienen die noch Millarden Euronen im Jahr - :twisted:

shampy

Shampy, mit 24 h Verspätung hier mein Kommentar:

Gemäß derzeitiger Gesetzeslage müssen Stromkunden allein in D allein bis 2015 allein für die Solarindustrie 120 Mrd € an Subventionen aufbringen (WiWo, 21.04.2008, S 52). Da werden wohl mehr als ein "paar Groschen" für die Forschung abfallen.

Auch glaube ich nicht, dass irgend jemand irgend welche "durchaus gar nicht uneffizienten Methoden der Sonnennutzung" zurück hält. Damit kann man zumindest in diesem Land mehr Geld machen, als mit traditioneller Arbeit.

Gruß Wenemar

ich mach mich ma auf die Suche nach ner Quelle, ich mal gelesen, dass man festgestellt hat, dass einige Amisatelliten mit so kleinen Sonnensegeln ausgestattet sind, die diese eigentlic gar nicht mit Strom versorgen könnten, wenn nicht der Wirkungsgrad nahezu doppelt so hoch wäre, wie derzeit offiziell Stand der Technik ist.
Und warum soll ein Öl-Riese, wie Total oder Shell nicht evtl. effizientere Photozellen zurückhalten, um erst al noch die ganz ordentlichen Gewinnmargen auszunutzen

Ach ja und dann noch vielen dank an alle, die auch meinen erzeugten, vermarkteten und subventionierten Strom mittragen und mitfinanzieren :wink:

shampy
 
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erstezw schrieb:
...

Hätte ich die Wahl, zum echten Marktpreis (Erzeugungskosten, Unternehmensgewinn, Steuern) Energie zu kaufen, wäre wahrscheinlich der Atomstrom 1. Wahl - günstig, rund um die Uhr verfügbar, bei bekannten Risiken.

Gruß

Erik

Wenn Du neben einem Kohlekraftwerk wohnst, Dir der Schornstein aufs Dach fällt und Dein Haus Totalschaden hat, dann bekommst Du von der Versicherung des Kraftwerkbetreibers ein neues.

Wenn im AKW Brunsbüttel bei vorherrschender Windrichtung der Deckel abfliegt, dann haben sämtliche Immobilienbesitzer in Hamburg ins Klo gegriffen.

Gegen dieses Risiko versichert einen kein Mensch, daher wurden die Kraftwerksbetreiber einfach von der Haftpflicht befreit. Stell Dir vor, wir machen das im Straßenverkehr: Wer zehn Jahre unfallfrei fährt braucht keine Versicherung mehr...

Soviel zu den realen Kosten der Kernenergie.

Dompfaff
 
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anonym

Guest
Und den Polizeieinsatz für die störungsfreie Müllabfuhr ins, ääh, Endlager Gorleben brauchen die Kraftwerksbetreiber auch nicht selbst zahlen. :evil:
 
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jörn w. schrieb:
Und den Polizeieinsatz für die störungsfreie Müllabfuhr ins, ääh, Endlager Gorleben brauchen die Kraftwerksbetreiber auch nicht selbst zahlen. :evil:

Warum auch? Jeder der in diesem Land legalen Geschäften nachgeht, sollte dies ungestört tun können. Das zu garantieren sollte uns unsere Restfreiheit wert sein.

Wenn Du das Verursacherprinzip heranziehen willst, dann stell doch den Chaoten, welche den polizeilichen Großeinsatz nötig machen, die Rechnung zu.

Überhaupt: Wer zahlt den Polizeieinsatz in Fußballstadien, bei Großdemonstrationen etc.?

Gruß Wenemar
 

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