hallo, sixtus
ich komme regelmässig nach südfrankreich, plateau de valensole, nähe der gorges du verdon (nicht zum jagen), hier ein paar beobachtungen:
dort hat der schwarzwildbestand in den letzten 10 jahren ebenfalls stark zugenommen (nach aussagen der dortigen jäger und bauern, mit einem bauer bin ich verwandt, und aufgrund eigener beobachtungen).
angebaut wird dort ausschliesslich weizen und lavendel (verteilung ändert sich mit der subventionssituation) und gründünger(kleearten) in ruhejahren. aufgrund des klimas und der böden wächst einfach nichts anderes, GAP hin oder her.
von den sauen wird junger weizen und frisch ausgesäter klee angenommen.
es gibt jede menge eichen(busch-)wald.
schwarzwild wird ausschliesslich durch drückjagden mit weitjagenden hunden bejagd, nachtjagd ist verboten, ansitzjagd findet nicht statt, gekirrt und gefüttert wird daher auch nicht. in der (kern-)französischen jagdzeit september bis januar (schwarzwild neuerdings bereits ab august)wird sehr intensiv gejagd, groß angelegte jagden finden an jedem wochenende statt.
die rotten sind im ruhehalbjahr sehr vertraut, besuchen beispielsweise campingplätze, im jagdhalbjahr weitgehend unsichtbar.
in der regionalen landwirtschaft ist der großflächige anbau von weizen recht jung, ebenso die anpflanzung von gründünger - hier könnte ein grund für die vermehrung liegen. ich habe aber nicht den (subjektiven) eindruck, daß wildschäden in deutschem maßstab auftreten: die bauern beklagen sich eher über verwüstungen bei der aussaat als über die plünderung erntereifer kulturen.
jadliche unsitten spielen definitiv keine rolle, der behauptung (die auch hier schon vehement geäussert wurde), daß bereits das regelkonforme kirren ernährungs- und damit bestandssituation des schwarzwilds verändert, schenke ich daher keinen glauben.
trotz deutlich anderer landwirtschaftlicher und vollständig anderer jagdlicher gegebenheiten vermehrt sich das schwarzwild auch hier. schlußfolgerung? mir fällt leider keine ein.
waihei
steffen