Es ist soweit, ein großer Tag ist gekommen!
Mein erster Beitrag im Schwarzwildfred
Ich muss etwas weiter ausholen um hier ein wenig Spannung rein zu bringen.
In dem Revier wo ich mitgehen kann gibt es einen recht guten Sauenbestand. Deshalb sind die Kirrungen immer sehr gut angenommen.
Seit mehreren Tagen hab ich mich auf eine Kirrung in der Nähe von mehreren Rapsfeldern fixiert.
Tägliche Kontrolle zeigte die regelmäßige Annahme.
Die Kirrung liegt auf einer Wiese nahe des Waldrandes. Da das Gras von mehreren Wechseln durchzogen war, war es etwas schwer herrauszubekommen von wo die Sauen anwechseln.
Neulich abends saß ich auf einer fahrbaren Kanzel etwa 400m hinter der Kirrung in einer Senke. Sie steht am Rande eines Rapsfeldes. Schon beim Anmarsch fielen mir Wechsel aus dem Raps herraus auf die mich schon stark daran glauben liessen, dass meine Vermutung über Sauen im Raps garnicht so weit her geholt waren.
Ich sollte Recht behalten!
Um halb zehn ging das los. geschätze 5m neben und hinter meiner Kanzel ein gequiecke, Geschmatze und Gekreische dass es eine wahre Freude war.
Meinen Puls könnt ihr euch sicher denken
Ich hatte den Plan zu warten bis sie auswechseln und dann ggf hinterher zu pirschen. Sie taten mir den Gefallen aber nicht.
Aslo wenn die Sau net zum Jäger kommt, muss der Jäger eben zur Sau!
Taschen leer gemacht, Stiefel etwas fester geschnürt, Glas von der Waffe und rein in die nächste Fahrspur. Es war glockenklarer Himmel und schon fast Vollmond. Der Raps wurde vor kurzem gespritzt und die Fahrspuren sind sehr breit. Von daher war das Ansprechen schon möglich.
Um die ganze Sache abzukürzen, ich kam sehr nah an die Rotte ran. Konnte sie aber nicht sehen und es tat mir auch keine den Gefallen mal aus dem hohen Raps zu kommen. Also Rückzug antreten.
Gestern Abend gings wieder raus ins Revier. Erst die übliche Kirrungsrunde und siehe da, mal wieder alles abgeräumt.
Ich setzte mich an einen Wechsel in einer Wiese um nach den Böcken zu kucken. Eigentlich wollte ich nicht lange machen, da ja Gewitter und Sturm gemeldet waren. Als dann aber keins von beidem kam und der Himmel vielversprechend aussah zogs mich doch zur Kirrung.
Also ab ins Auto und los. Das Auto hab ich extra weit weg stehen gelassen um unbemerkt zur Kanzel zu kommen.
Doch halt, Mist!! Der Wind passt zwar für die Kirrung, geht aber in Richtung Raps.
Ich überlegte kurz abzubrechen, aber nix da! Fiffty / fiffty! Entweder es klappt oder nicht.
Also nochmal kurz ans Auto, Lappen genommen, bisschen Teer drauf gepinselt und Richtung Sitz gepirscht.
Den Lappen hab ich dann auf Höhe der Tür an die Kanzel gehangen und nur das Fenster zur Kirrung geöffnet.
Dann hiess es Warten!
Ich döste ein wenig ein udn wurde von einem Rauschen geweckt. "Scheisse" jetzt kommt doch der Sturm, war der Gedanke im Halbschlaf. Doch Moment, das is was anderes. "Sie kommen" ging es mir durch den Kopf. Sofort war ich hellwach und im absolutem Jagdfieber.
Und dann kamen sie! Direkt unter der Kanzel durch!2 Stück waren es. Ihre Sommerschwarte glänzte richtig im Licht das durch die Wolken vom nahen Dorf reflektiert wurde.
Sie schlenderten hier und da ein wenig umher und zogen dann zielstrebig an die Kirrung. Das Klappern der Steine nutzte ich um unbemerkt die Waffe in Anschlag zu bringen.
Jetzt erstmal in Ruhe ansprechen. Also Glas auf 12fach gedreht und die Bauchlienien abgesucht. Bei beiden war nichts zu erkennen.
Nochmal das Glas zur Hand nehmen und die Wiese absuchen. Nix zu sehen von folgenden Sauen oder Frischlingen.
Also gut, jetzt gilts, ging es mir durch den Kopf. Ich nahm eine von den beiden ins Absehen. Die rechte sollte es werden da die linke immer nur sehr spitz von mir weg stand. Ich wartete bis sie breit stand, wanderte noch einmal über die Bauchlineie und war mir sicher. Keine Bache, zumindest keine führende!
Also Leuchtpunkt an und auf die Kammer. laaaangsam und vorsichtig einstechen und ruihg durchatmen.
Rumms, war der Schuss draussen. Es fühlte sich an wie im Traum!
Schnell an der Backe repetiert und geschaut was sie macht. Ich sah sie schlegeln und blieb noch drauf bis sie sich nicht mehr rührte.
Waffe entladen, und erstmal zurück lehnen waren jetzt angesagt. Jetzt gings wieder los, die ganze Spannung entlud sich in heftigem Jagdfieber. Ich wurde so gebeutelt dass die ganze Kanzel klapperte
Ich wartete noch einige Zeit ab um dann mal mit der Lampe die Kirrung abzuleuchten.
Mit dem Glas schaute ich ob was zu sehen war, aber verdammt! Da liegt keine Sau!
"Scheisse" ging es mir durch den Kopf!
Nutzte alles nichts, Kopflampe an, Glas von der Waffe und runter vom Sitz.
Unten erstmal wieder laden und ab Richtung Kirrung.
Mir war richtig flau im Magen. Doch alle Aufregung war umsonst! Ich stand vor der längst verendeten Sau und war überglücklich!
Der prüfende Blick zwischen die Läufe brachte weitere Erleichterrung, es war ein Keilerchen, gestreckt mit sauberem Kammerschuss.
Es hätte keine Minute später passieren dürfen. Beim Bergen zuckten die ersten Blitze über mir und zu Hause beim Aufbrechen ging der Sturm und der strömende Regen los.
Also mal wieder ein Erlebniss das unvergesslich sein wird und mich mal wieder bestätigt. wer einmal das Saufieber hat kann nie mehr geheilt werden!
Fotos gibts später noch, hatte gestern leider das Handy vergessen.
Wie immer für die, die es wissen wollen:
Mauser 66, Meopta Meostar 3-12x56
Kaliber 7x64, Sako Hammerhead
Entfernung ca 45m