colchicus schrieb:
Also unterm Strich jeden Tag Sauen vor und es klappt nicht...Deshalb wmh. allen denen es besser geht...!!
Aber intressantes Jagen war es doch, oder? :29: Ausserdem stehst du da drüber... :26:
Vergangene Woche hat's gepurzelt:
Jeden Tag nach der Arbeit abfährten, Sauen bestätigen und los ging's.
Schweinderl Nr. 1 erlegte Jagdfreund und Reviernachbar, der auf seiner Jagd grad unterfordert war. :12: Dafür helf ich ihm im Winter wieder, wenns bei mir ruhiger wird und sie sich bei ihm austoben. :33:
Maisfeld, dann gegrubberter Stoppelacker, wieder Maisfeld. Am Rand frische Wühlstellen, also Nachbarn den Tip gegeben, schau doch bitte mal dort hin. :26: Dieser mit Ansitzstuhl und Zweibein bewaffnet sucht sich nen windgünstigen Platz am Maisrand.
Ich sitze zwei Maisfelder weiter auf meinem neuen Kanzerl, dass ich mit dem Überläuferbrummer von letzter Woche eingeweiht hatte.
Nach ca. 2 Stunden nüscht trabt um ca. zehne plötzlich ein ebensolcher dicker Brummer an der Maiskante entlang. Bis ich das Absehen platziert hatte, war er *schwupps* schon eingewechselt. Tja, nicht jeder Jagdtag ist Fangtag, denk ich mir grad, als es oben kracht. Ich warte auf Meldung und postwendend kommt ne Erfolgs-SMS. Frischlingskeilerchen liegt, das letzte aus ner Rotte, die von einem Maisfeld ins nächste wollten.
25 kilo, 9,3x74 TUG aus der Blaserin, Fluchtstrecke 0 m und der Erleger freut sich über das Maisschweinderl :21:
Nächster Tag, neues Spiel:
Wieder abgefährtet, auf den vom Bauern extra zu jagdzwecken stehengelassenen Stoppeln neben nem Biogasmais wurde frisch gebrochen. Ich nehm auf einem uralten Sitz unter ner Schirmfichte platz, knapp neben dem Maisfeld, so dass ich das Gewusel im Mais hören könnte, wenn nicht der Wind so arg pfeiffen würde. Zu allem Übermut fängt es jetzt noch zu stürmen an, und prasselnder Regen findet den Weg unter meinem Fichtenschirm.
Da es hier aber extrem nach Sauen riecht und mein Auto fünfhundert Meter weiter weg steht, ich also sowieso nass werden würde, bleibe ich sitzen und stülpe mir die Kotze über Kopf und Gewehr. Ich seh zwar im Moment nüscht, aber das grausliche Wetter kann ja nicht lange dauern. Und so ward es dann auch, der Regen lässt nach und ich entblättere mich wieder. Die wenigen Tropfen stören nicht wirklich, und schon hör ich es im Mais rauschen. Ein Grunzer versetzt mich in Alarmstimmung - Sauen!
Haben sie mich mitbekommen? Wind von mir gekriegt? Alles still...
Plötzlich vor mir auf den Stoppeln schwarzes Gewusel. Eine, nein zwei Bachen mit hellen Mini-Frischlingen, die man auf den Stoppeln fast nicht sieht, brechen am Acker. Das Fadenkreuz findet sein Ziel nicht, so sehr ich mich auch anstrenge, die Frischlinge sind nicht hineinzubekommen, das Licht trotz gutem Mond dank der dicken Wolken zu schlecht. Doch da löst sich ein mittelgroßes Schweinderl aus der Truppe, Frischling vom letzen Wurf? Der passt, den hol ich mir und mit Karacho geht die Flucht der restlichen Rotte hinein in den Mais. Ein paar Gestreifte haben den Anschluss verloren und quieken noch auf der offenen Fläche rum, dann Unmutsblasen der Bache und Ruhe im Mais.
Ich hör sie davonziehen, bleibe sicherheitshalber noch sitzen und lausche. SMS vom Reviernachbarn kommt an, dass er bei dem schlechten Licht nicht recht weiß wohin, als ich antworte: "Dann komm halt zum bergen." :12:
Frischlingsbacherl, 23,5 kilo, Fluchtstrecke 0 m, erstes Stück Hochwild mit der neuen Tikka T3 308 Win. Mag., Geschoss Nosler Accubond und sehr zufrieden mit dem Ergebnis. :20:
Nächster Tag, das übliche:
Abfährten, wo sind sie heute? Da fallen mir an nem Maisacker zwei Felder weiter von Frischling Nummer 1 wieder Brechstellen auf, wieder auf gegrubbertem Feld. Also Kraxn geschnappt, die Dank des Häckselns von nem anderem Maisfeld frei wurde und an nem Strommasten aufgestellt. Mehr Rückendeckung gab es nicht, weit und breit Wiese hinter mir.
Abends raufgesetzt, kommt statt der Sauen der Häcksler. Die hatten doch gesagt, sie würden erst morgen... :16: Naja, was solls, sitzen geblieben, mal schauen, was so auswechselt.
Es war ein angenehmer Abend, kaum Wind und ich fast schon zu warm angezogen, so ließ es sich aushalten. Jagdfreund hat Lunte gerochen, möchte wieder bei mir rausgehen, gefällt die Sauenjagd am Mais und er hat doch fast keinen gefährdeten Maisacker im Revier. :26: Treibt sich dann mit Ansitzstuhl auf der anderen Seite vom Mais rum und lauscht, ob er irgendwo Schweine wechseln hört.
Um zehn macht der Häcksler Feierabend und so steht noch etwas über die Hälfte der Fläche. Jagdfreund bleibt noch ne halbe Stunde, vielleicht wechselt was drüben aus. Als er um halb elf dann die Segel streicht, weil er Frühschicht hat, gibt er mir noch bescheid, dass er hin und wieder knacksen gehört hat, könnt also was drinnen sein.
Hinter mir auf der Nachbarjagd selbiges Gebrumme, auch dort ist noch die Ernte voll im Gange. Ich bleib mal, ist ja ne schöne Nacht und es reicht, wenn ich um neune in die Arbeit komm. Und endlich eine Stunde später wird beim Nachbarn auch Ruhe. Jetzt wird es erst richtig gemütlich.
Ich weiß nicht, ob die Sau schon länger auf der Wiese stand, die ich plötzlich hinter mir seh, jedenfalls ists wieder ne einzelne, vielleicht die von gestern? 200 Meter sind mir aber dann doch ein bisl zu weit des Nachts und die Sau dann ziemlich schnell dem Wald zugewechselt. Dort wurde heut abend gefischt, vielleicht wollte sie sich die Reste holen? :15:
In der Hoffnung, dass sie vielleicht auch noch Lust auf Mais verspürt und weil das Licht auch richtig gut für Sauen ist, so leicht bewölkt, bleib ich immer noch. Mein Jungjäger, der 3 Felder weiter sitzt, will sich gerade verabschieden, als bei mir Knacksen im Mais. Und plötzlich steht eine Rotte aus ca. 7 Schweinen auf dem Acker, sichern und müssten normalerweise Wind von mir bekommen, da dieser gedreht hat. Ich wartete ja nun eigentlich mehr auf die einzelne links aus dem Wald. :26:
Ehe die Schwarzen wissen, was die Witterung bedeutet, kracht es dann auch schon auf nen voreiligen Frischling, den ich aber im Dunkeln als Überläufer angesprochen hatte. Minischweine waren diesmal zum Glück keine dabei.
*Wuff* und zurück ist die Rotte im Mais, mein Schwein aber liegt brav auf dem Feld und rührt sich nicht mehr. "Liegts?" war nur die Frage vom Jungjäger per SMS. Dann muss ich ihn einbremsen, dass er nicht gleich vorbeihelfen kommt, denn ich will sicher gehen, dass die Sauen nicht nochmal kämen, ne zweite wäre ja auch nicht schlecht. :26: Einmal höre ich es noch rauschen im Mais und dieses mal werden sie wohl in der Deckung Wind bekommen haben, denn nun wird es mucksmäuschenstill. Jungjäger darf zum Aufladen kommen und so liegt Schweinderl Nr. 3 für diese Woche.
Bild gibt es von dem Schweinderl keines, da es sich ziemlich mit Schweiß besudelt hatte beim Schlegeln. Ein- und Ausschuss Blatt, diesmal mit der Blaserin 9,3x74R, TUG, 23,5 kilo Frischlingsbacherl.
Und so sah es dann in der Kühlung aus :21:
Somit mein Schweinchen Nr. 11 für dieses Jagdjahr und Rekord für diese Jahreszeit.
Grüßle und Waidheil allen Sauenjägern, vor allem denen ohne Jagdglück, dass sie die Geduld nicht verlieren, das klappt schon noch! :28: Letzte Mondphase war ich fast täglich draussen und nüscht.
Oichkatzl
PS: Kann mir das Bildl jemand umdrehen, das klappt einfach ned, so wie ich das will. :17: Die Schweinderl liegen ned in der Kühlung, die hängen... :29:
PPS: @Kernspalter, sakrisches Dankeschööön!! :21: