So, nun hab ich auch das neue Jagdjahr eingeläutet. Gestern Abend zeitig zum Ansitz. Ich wollte eigentlich die Nacht durchsitzen. Nach einer von meinem Jagdherrn verordneten Ruhepause in dem Revier wo ich jage, wollte ich doch nun mal sehen ob der Buchenholzteer oder die paar Maiskörnchen es geschafft haben die Sauen endlich mal aus dem Wald zu bekommen. Da ich Zeit hatte, habe ich erst noch ein paar Dornenzweige zurückgeschnitten, die immer an meinem Auto beim Durchfahren des Hohlweges entlang kratzten.
Ich denke so gegen 19:00 Uhr war ich auf meiner Kanzel und richtete mich für einen langen Ansitz ein. Lange Zeit keinerlei Anblick und so genehmigte ich mir eine kleine Jause. Als es dann zusehends dämmerig wurde kam mir zuerst ein Fuchs in Anblick. Ich hatte schon längere Zeit keinen mehr gesehen und dachte die Räude hätte alle dahingerafft. Später wuselte noch ein Dachs über das rechts von mir liegende Feld, dann wieder Ruhe.
Plötzlich erklang links von mir, in einem Wiesentälchen mit Bachlauf, das typische Hasenklagen, welches immer durch Mark und Bein geht. Da hatte wohl der Fuchs mal wieder einem von den wenigen verbliebenen Hasen ins Jenseits befördert. Sehen konnte ich das Geschehen auch durch das FG nicht. Als ich dann wieder meinen Blick nach rechts auf das Feld richtete, sah ich in ca. 150m Entfernung 5 Schweinchen. Ich machte mich fertig und sah nur noch die Sauen in einiger Entfernung an meiner Kanzel vorbeirennen. Toll. Nun werden sie mich umschlagen und sich Wind holen. Das war`s wohl. Nach etwa 20 Minuten hörte ich ein leises Grunzen. Das erste der Schweinchen kommt aus einem zugewachsenen Hohlweg, links von mir und zieht schnurgerade auf die Steine, ca.70m vor mir, zu, unter denen ich hin und wieder mal eine Hand voll Mais verstecke. Da erst sah ich, dass im Gras noch Etwas herumwuselt. 5 kleine Frischlinge. Gut das ich das gesehen habe, denn die waren nicht viel größer als ein Meerschweinchen. Als sie mit ihrer Mama die Steine erreicht hatten, kamen auch die vier anderen Sauen hinterher. Also hatten sie doch keinen Wind von mir bekommen. Nun war großes Gewusel an den „Maissteinen“, das kennt ihr sicher alle. Da waren die Frischis nicht mehr zuzuordnen. In aller Ruhe schubberten die Sauen die Steine hin und her. Was mir auffiel war, das die Mama einen Tick stärker war als die anderen Sauen und ganz schwarz. Da ich an der Kirrung nicht gern schieße, wartete ich was weiter passiert. Plötzlich warf die Schweinemama auf und blies kurz. Sie machte Anstalten das Abendessen zu beenden. Sie zog dann in den Hohlweg, aus dem sie auch gekommen war, die Kleinen hinterher. Auch die verbliebenen Sauen machten sich, eine nach der anderen, auf den gleichen Weg. Sollte es das nun gewesen sein? Die letzte Sau bummelte ein wenig herum, wurde dann aber auf einmal sehr schnell um den Anschluss an die anderen Sauen zu bekommen. Auf mein Pfeifen verhoffte sie ganz kurz und schon hatte sie das Geschoss aus der 9,3x74R ( Blaser CDP ) erreicht und warf sie von den Läufen. Ein kurzes Schlegeln, Ruhe. Der Rest der Geschichte ist eigentlich wie immer. 10 Minuten warten, hingehen. Ein Keilerchen von geschätzten 35kg. Supi. Auto geholt, Jagdherr angerufen, Sau nach Hause ins Schlachthaus, aufgebrochen, Bier getrunken und ab ins Bett……
Foto vor Ort leider nur mit Handy... :13:
Danach im Schlachthaus: