Sir Henry schrieb:
unser @haeseken meint:
Würde man die UVV so auslegen, wie es einige hier fordern, würde z. B. der Revolver von der bekanntermaßen äußerst sicheren Waffe zum praxisfremden hochgefährlichen Risikogerät mutieren, da er praktisch immer unterladen geführt werden muss.
Null Ahnung - aber davon recht viel
Nicht nur moderne Revolver haben eine Ruhrast, in die der Hahn nach dam Schuss zurückspringt. Modernere haben eine sog. Tranfer Bar die sich vor den Schlagstift legt.
Gefährlich ist jeder Revolver, der sich nicht gesichert entspannen lässt. Und das sind die allermeisten.
Kommt einem der Hahn bei gezogenem Abzug aus, knallt es.
Jo, du hast sogar recht.
Scheint eine neue Art der Argumentation zu sein:
energisch Prostest üben und dem Vorredner vehement widersprechen, und anschließend dasselbe behaupten ...
Die Konstruktions- und Sicherungsmerkmale gängiger Revolverbaumuster sind wohl allgemein bekannt. Bei S&W ist die Zunge, die den Weg zum Zündhütchen nur freigibt, wenn der Abzug durchgezogen ist, seit vielen Jahrzehnten Standard.
Und? Was hat das mit "unterladen" oder nicht zu tun? Kann man den Revolver dadurch "sichern"? Kann man ihn entspannen, ohne den Hahn festzuhalten und den Abzug zu betätigen?
Ist das neuerdings lebensgefährlich?
Etwa befremdlich finde ich auch deine Szenarios tödlicher Unfälle im Auto - was soll das? Warum denkst du dir eine Gefährlichkeit einfach aus?
Hier geht es um Sinn und Unsinn der UVV und nicht um Unfallfantasien.
Nochmal: wie soll sich z. B. ein Schuss lösen, wenn ein Repetierer nur unterladen ist (ich bin noch nicht bei "durchgeladen und entspannt"!)? Die UVV verbietet unterladenen Waffen. Einen Sicherheitszugewinn bringt das nicht.
Obwohl .. vielleicht könnte ja das hier passieren:
"Eine unglücklich Folge von Schlaglöchern auf der Fahrt ins Revier betätigte bei dem auf dem Beifahrsitz abgelegten 98er des Jägers den Kammerstängel, zog ihn zurück, schob ihn wieder vor und repetierte so eine Patrone ins Patronenlager, ließ die Waffe anschließend in Richtung Fahrer rutschen und ein weiteres Schlagloch löste dann die Waffe aus."
Alles klar ... Vorsicht, Erdstrahlen! Böser Blick! Weihnachtsmann!
Auch eine durchgeladene und entspannte Waffe ist genau so sicher wie die darin befindliche Patrone selbst, solange zwei Bedingungen erfüllt sind:
1. Die Waffe darf nicht durch einen "Zwischenfall" gespannt werden können, also z. B. das Betätigen eines Spannschiebers / außen liegenden Hahns bei eine Sturz oder Hängenbleiben.
2. Es muss sichergestellt sein, dass kein Schuss ohne vorheriges Zurückziehen des Schlagbolzens brechen kann. Dies wäre theoretisch durch Sturz auf einen außen liegenden Hahn mgl.
Kurzwaffen mit außen liegendem Hahn (KW-Munition hat übrigens "etwas" dünnere Zündhütchen als Langwaffen ...) haben daher oft eine konstruktive Fallsicherung. Die o. a. Einrichtung bei Revolvern ist z. B. soetwas.
Zu den diversen anderen, teils recihlich wirren Anmerkungen:
- 98er? Welcher 98er? Habe ich 98er geschrieben?
Soll ich jetzt wirklich eine Liste von Repetierer bringen, die man im entspannten Zustand sichern kann?
- "Schlagbolzen ragt zwei bis drei Millimeter aus dem Stoßboden"? *schluck*
Mit wieviel g muss eigentlich ein Schlagbolzen beschleunigt werden, um ein Zündhütchen auszulösen? Mit welcher Geschwindigkeit müsste demnach eine komplette Waffe z. B. irgendwo aufprallen, um bei einem entspannten Verschluss - nehmen wir ruhig den 98er - durch die Masse des Schlagbolzens diese Beschleunigung / diesen Impuls aufzubringen?
Kürzen wir mal ab:
Gibt es bei (wieviel Millionen waren es noch gleich?) 98ern auch nur ein einziges dokumentiertes Beispiele für einen durch bloße Erschütterung einer
entspannten Waffe ausgelösten Schuss?
Den Paranoikern empfehle ich ferner mal eine Beschäftigung mit "wahnwitzigen" Konstruktionen wie der P7 usw.
Warum gibt es bei Jagdlangwaffen eigentlich seit einigen Jahren solch einen Trend zu Handspannern?