Schießtipps - wie werde ich ein besserer Kugelschütze ?

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Aico schrieb:
Wautzebautz schrieb:
hra schrieb:
In meiner Jungjägerausbildung fand das ganze gefühlt ohne Konzept statt. Wir bekamen das Gewehr in die Hand und haben auf 100m einfach nur ausprobiert (die DJV-Disziplinen ohne laufender Keiler, meistens nur den Bock). Mal lief es besser, mal schlechter. Große Fortschritte konnte ich nicht erkennen...

Bei uns war es damals ähnlich - stehend angestrichen auf 100m. "Triffst nicht ? Selber schuld, mach's anders !" Viel mehr Schießausbildung gabs nicht ....

Sinn und Zweck dabei ist doch lediglich, die Prüfung zu bestehen. Für Alles, was danach kommt ist man selber verantwortlich. Und wenn man gar niemanden hat, der sich dann annimmt und einen dabei hilft, dann hilft halt nur so ein Seminar.

Sicher richtig, aber aus anderen Sportarten weiß ich nur zu gut, daß Fehler, die am Anfang eingerissen sind, sich hinterher nur mit deutlich höherem Aufwand wieder ausbessern lassen.
 
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Wenns um die Prüfung im Flintenschießen geht, scheut sich doch auch niemand, zu einem Schießlehrer zu gehen. Aber bei der Kugel , da heißt es: "Des bring i scho zam". Und da liegt m.M.n. die Krux. Da würd sich doch niemand was abbrechen dabei, prof. Hilfe in Anspruch zu nehmen. Aber anscheinend ist das "unwaidmännisch"..... :roll:
 
A

anonym

Guest
Aico schrieb:
..Aber anscheinend ist das "unwaidmännisch".....

Du sagst es, aber es geht noch viel schlimmer:

Nimmt jemand einen Schießlehrer in Anspruch oder geht auch nur öfters auf den Stand, wird er sogleich der Lächerlichkeit preisgegeben (.."der übt, also muss es nötig haben.."). Selber meiden diese Schlumpschützen den Stand wie der Feuer das Weihwasser, aber man sieht öfters die Nachsuchenführer vorfahren und die Waldbauern berichten über verweste Kadaver...

Als besonders beschämend empfand ich, als mehrere Teilnehmer eines JJ-Kurses (es war eine Kreisgruppe sogar aus Deiner weiteren Umgebung) sich bei mir nach Trainingsmöglichkeiten erkundigten und sofort, als dies' ruchbar wurde, von "ihrem" Kurs/Schießleiter unter Androhung bösester Sanktionen davon abgehalten wurden...

Jagdbüchsencoaching kennt halt bei uns weder Tradition noch Lobby. Aber es hat sich in den letzten Jahren schon viel geändert...
 

JMB

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Werner Reb schrieb:
Als besonders beschämend empfand ich, als mehrere Teilnehmer eines JJ-Kurses (es war eine Kreisgruppe sogar aus Deiner weiteren Umgebung) sich bei mir nach Trainingsmöglichkeiten erkundigten und sofort, als dies' ruchbar wurde, von "ihrem" Kurs/Schießleiter unter Androhung bösester Sanktionen davon abgehalten wurden...
Das ist wirklich unglaublich.
Die hätten sich a) bei Ihrem Vereinsvorsitzenden beschweren sollen und b) hätte man ja den JJ-Ausbilder anrufen können und ihm anbieten "Kommen Sie doch mit, schauen Sie sich das an - kostet Sie nichts."

Brauchen wir einen JuJä-Ausbilder-Führerschein?
Wenn der gefordert würde, hätten wir dann noch genügend Ausbilder?

Ein "Schießausbilder-Seminar" sollten die LJVs IMHO anbieten.
Bei den örtlichen Schützenvereinen sollte es genügend Übungsleiter für Büchse geben, da könnte man rel. leicht etwas organisieren.
Bei der Flinte sieht es eher mau aus.


WaiHei
 
A

anonym

Guest
JMB schrieb:
1. ..hätte man ja den JJ-Ausbilder anrufen können und ihm anbieten "Kommen Sie doch mit, schauen Sie sich das an - kostet Sie nichts."

2. Brauchen wir einen JuJä-Ausbilder-Führerschein?
Wenn der gefordert würde, hätten wir dann noch genügend Ausbilder?

3. Ein "Schießausbilder-Seminar" sollten die LJVs IMHO anbieten.

ad 1. Ich konnte ihn nicht erreichen und dann hatte ich in dem kleinen Zeitfenster leider keine Termine mehr frei. An mir lag es also nicht...

ad 2. a) ja und b) sowie ad 3. Ich mache bereits "Ausbildung für Ausbilder" und neben diesen Erstlingsversuchen in Eigeninitiative haben wir noch etwas im Busch, sogar bundesweit, über das ich noch nicht sprechen kann...
 
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JMB schrieb:
Werner Reb schrieb:
Als besonders beschämend empfand ich, als mehrere Teilnehmer eines JJ-Kurses (es war eine Kreisgruppe sogar aus Deiner weiteren Umgebung) sich bei mir nach Trainingsmöglichkeiten erkundigten und sofort, als dies' ruchbar wurde, von "ihrem" Kurs/Schießleiter unter Androhung bösester Sanktionen davon abgehalten wurden...
Das ist wirklich unglaublich.
Die hätten sich a) bei Ihrem Vereinsvorsitzenden beschweren sollen und b) hätte man ja den JJ-Ausbilder anrufen können und ihm anbieten "Kommen Sie doch mit, schauen Sie sich das an - kostet Sie nichts."

Na ja - ohne die Einzelheiten des Falles zu kennen ist das schwer zu beurteilen. ICH würde als Ausbilder auch etwas dagegen haben, wenn mir jemand Externes in MEIN Ausbildungskonzept reinagiert (ich schreibe jetzt ganz bewußt nicht: reinpfuscht). :evil: Wenn da ein echtes und nicht nur ein eingebildetes Bedürfnis der JJ bestanden hat ist das natürlich tragisch. :(

Brauchen wir einen JuJä-Ausbilder-Führerschein?

Jugendgruppenleiter? Übungsleiterschein? ;)

Wenn der gefordert würde, hätten wir dann noch genügend Ausbilder?

Wenn der nicht nur 1x / Jahr in der LJV-Schule am ADW zu unmöglichen Zeiten (1. Mai-WE :mrgreen: ) erworben werden könnte ... :roll: ;)

Das müßte man dann aber ggf. von anderen LJV-Dingen klar trennen.

Viele Grüße,

Joe
 
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Habe in meinem Jägerverein Vortrag über "Schießen und Treffen" gehalten.
Als Gäste waren 3 Vorstände von anderen KG/Vereinen da.
Waren davon angetan und haben gleich gebucht.
Bei zweien schon gewesen - Resonanz gut gewesen.
Die Vorstände sagen, wenn das ein Außenstehender macht, wird das besser angenommen, als ein eigener Mann.
Dauert etwa 1 Std. und wird mit Bildern erklärt. Danach wird Diskussion angeboten, die aber nicht genützt wird.

Dann das alte Leiden: Keiner traut sich fragen, weil die anderen denken könnten: Der weiß nix und muss fragen. Dann bei "gemütlichen Teil" kommt man an den Tisch zum "Einzelgespräch".
 
A

anonym

Guest
Mohawk schrieb:
..Ausbildungskonzept ..

Gilt die Aufforderung:

"Jetzt A.rschbacken und linkes Auge zugekniffen,
wir schießen stehend angestrichen.."

auch als Konzept?

Das bezieht sich jetzt weder auf Dich noch auf den obigen Fall aber so oder ähnlich scheint doch - auch was man hier liest - leid(ig)er Standard zu sein.

Und jetzt beantworte mir bitte diese einfache Frage:
Kann es nicht ausgesprochen vorteilhaft sein, wenn ein JJ zeitnah zusätzlich zum Kurs oder noch besser vor der Prüfungs-Spezialistenausbildung "stehend angestrichen" und "Keiler" die Grundzüge der jagdlichen Schießtechnik, vor allem richtige Körperhaltung, Abzugkontrolle und "möglichst beide Augen offen" verklickert bekommt?

Das geht auch ohne eifersüchtiges Gegeneinander der Ausbilder ganz gut...
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Wir hatten im JJ-Kurs einen Schießausbilder ex-Bundeswehr und einen ex-Army, beide sehr gut. Das liegt vielleicht daran, daß die bei den Streitkräften sehr schnell sehr vielen völligen Laien die Basics beibringen müssen und können.
 
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Werner Reb schrieb:
Mohawk schrieb:
..Ausbildungskonzept ..

Gilt die Aufforderung:

"Jetzt A.rschbacken und linkes Auge zugekniffen,
wir schießen stehend angestrichen.."

auch als Konzept?

Nein. Bei jemandem, der das so sieht müßte man mit der Ausbilder-Ausbildung wohl in der Grundschule anfangen. ;)

Und jetzt beantworte mir bitte diese einfache Frage:
Kann es nicht ausgesprochen vorteilhaft sein, wenn ein JJ zeitnah zusätzlich zum Kurs oder noch besser vor der Prüfungs-Spezialistenausbildung "stehend angestrichen" und "Keiler" die Grundzüge der jagdlichen Schießtechnik, vor allem richtige Körperhaltung, Abzugkontrolle und "möglichst beide Augen offen" verklickert bekommt?

Natürlich sollte der JJ die allgemeine Ausbildung VOR der speziellen bekommen. Und selbstverständlich KANN es für ihn / sie sinnvoll sein, das eine oder das andere von verschiedenen Personen lernen zu können. Das muss aber abgestimmt sein, weil es die Schüler auch verwirren kann, und zwar enorm, und schwere Schäden im Vertrauensverhältnis Ausbilder / Schüler entstehen können. Ich kenne aus meinem Bereich solche Fälle und deshalb: wenn abgesprochen: ja, gerne. Wenn nicht: dann lieber nicht bzw. erstmal drüber reden und dann ...

Das geht auch ohne eifersüchtiges Gegeneinander der Ausbilder ganz gut...

Ein guter Lehrer weiss, wann er welchen Schüler weiterschickt, damit der bei jemand anderem was lernen kann, und er weiss auch, wann er einen Schüler besser wieder zurückschickt.

Die Frage ist: haben wir genügend GUTE Lehrer / Ausbilder?

Viele Grüße,

Joe
 
A

anonym

Guest
Mohawk schrieb:
..
Natürlich sollte der JJ die allgemeine Ausbildung VOR der speziellen bekommen...

..sollte.

Und wie sieht es in der Realität zumeist aus: Da die Prüfung und nur die Prüfung und wieder die Prüfung wichtig ist und die Zeit knapp, wird explizit nur "der Schnellschuß für die Prüfung" gelehrt, sprich stehend angestrichen, Stecher ein, Augen zu, Schuß raus, Acht - passt!

Das betrifft beleibe nicht nur manche Jagdschulen, die in ganz engen Zeitfenstern fertig werden müssen, sondern auch viele Kreisgruppen, ist also gar kein strukturelles Problem.

Was man da - wenn jemand auf Grund eigener Einsicht oder (meist erst) nach den ersten schmerzlichen Patzern im Jagdbetrieb zu mir kommt - an von eifrigen "Spezial-Prüfungs-Ausbildern" fahrlässig angelernten, grundsätzlichen Fehlern sieht... Diese wieder auszumerzen ist naturgemäß viel schwieriger, als gleich von Anfang an die Basics richtig zu machen...

Ich habe sehr gute Erfahrung mit Leuten gemacht, die gleich am Anfang des Kurses bei mir waren ...
 
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Hallo

Ich hatte die letzten 2 Jahre die Freude (mein ich ernsthaft so) 4 Jungjägern parallel zu ihrem Kurs das jagdliche Schießen näherzubringen (Revierchefe hat mich darum gebeten).
In 3 der4 Fälle kannte ich die Ausbilder und es war abgestimmt.

Ein kurzer Erfahrungsbericht:

Bei den ersten Terminen wurde ich am Schießstand verwirrt angeschaut, wenn ich mit diverser Hardware (von diversen Wildscheiben über Klappsitze bis zu Rucksack, Dreibein, etc.) angerückt bin. Und bei den ersten Malen war auch die Standaufsicht selten weit weg. Aber nach einigen Terminen gabs nur noch kurze Kommentare (" jetzt iss soweit, jetzt mecht er bei uns eiziang...").

Ich habe die Zusatzübungen so gestaltet, dass wir bis zur Prüfung fast nur die Prüfungsdisiplinen geübt haben. Erst nach bestandener Prüfung ging es dann weg von der Bockscheibe und hin zu realistischeren Scheiben und diversen Anschlagarten .

Meiner Meinung nach liegt ein großes Problem der Schießausbildung in den relativ kurzen Kurszeiten. Bei 7-8 Schießterminen a 5-10 Schuß kann gar kein ernsthafter Übungseffekt eintreten. Zur Prüfung langts schon, aber für den ersten Schuß auf ein Stück WIld???
Und viele der Ausbilder unterrichten noch den althergebrachten Stil. Der muss nicht falsch sein, passt aber nicht automatisch zu den jetzigen jagdlichen Anforderungen. (Stecher...)

Und ganz ehrlich. Von allen 5 Beteiligten hab ich wohl am meisten dabei gelernt.

Nebenbei: 2 der JJ und einige "nicht mehr ganz so Jungjäger" aus dem näheren Umfeld sind gelegentlich bei WR im Kino oder Friedenfels Gast. Ein dickes Lob an seine Geduld und Fachkenntnis.

In Summe liegt der grundsätzliche Fehler darin zu glauben, dass die bestandene Prüfung schon das Ende der Fahnenstange ist. Wer danach übunstechnisch dranbleibt hat schon den größten Schritt getan.


Servus
 

JMB

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"... hätten wir dann noch genügend Ausbilder?" bezog sich nicht auf die Ausbildungskapazitäten für JuJä-Ausbilder, sondern auf persönliche Befindlichkeiten (die dann besonders bei "in Ehren ergrauten" Ausbildern auftreten können):
"Wenn Ihr mich erst noch in die Grundschule schicken wollt, dann macht doch Euren Dreck alleene!"

Ist doch jetzt oft schon schwierig genug passionierte Ausbilder zu finden.


WaiHei
 
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Werner Reb schrieb:
Was man da - wenn jemand auf Grund eigener Einsicht oder (meist erst) nach den ersten schmerzlichen Patzern im Jagdbetrieb zu mir kommt - an von eifrigen "Spezial-Prüfungs-Ausbildern" fahrlässig angelernten, grundsätzlichen Fehlern sieht... Diese wieder auszumerzen ist naturgemäß viel schwieriger, als gleich von Anfang an die Basics richtig zu machen...

Sach' ich doch: Ausbilder-Ausbildung ... ;)

Viele Grüße,

Joe
 

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