Schäfte und Präzision

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JMB schrieb:
rascal schrieb:
Ich denke ein Schaft muss, bei entsprechender Systembettung, einfach so verweindungssteif wie möglich sein.
Der Vorderschaft sollte breit und flach sein (Zwecks stabiler Auflage) und der Hinterschaft gerade.
Da vermischst Du die Anforderungen an den Schaft / das Schaftmaterial mit der Ergonomie.
Das sollte man besser sauber getrennt halten.
Ich denke, die Eigenschaften des Schaftes und dessen Ergonomie gehen Hand in Hand. Ein verwindungssteifer Schaft ist die absolute Grundlage, eine passende Ergonomie die notwendige Bedingung für einen Schaft für ein präzises Gewehr.
Aber du hast recht, ich hätte es kennzeichnen sollen, dass ich von zwei verschiedenen Sachen schreibe. :wink:
gruß, rascal.
 

JMB

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Rainbow schrieb:
Du hast nicht zufällig einen Vorschlag für die Mindestdicke.
Nein, leider nicht im Kopf.
Hängt aber auch ein bisschen vom verwendeten Bettungsmaterial ab.
Es gibt im Netz aber eine ganze Menge Anleitungen dazu.
Wenn Du in diesem Forum nicht fündig wirst, dann schau mal bei Waffen-Online.
Bei Brownells unter "Bench-Talk" müsste auch was stehen, allerdings auf USwärts.


WaiHei
 
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JMB schrieb:
...
Bei Waffen mit größerer Fertigungstoleranz (Paradebeispiel ist der 98er mit langer Fertigungszeit und vielen Fertigungsstätten) wird ein Systembett "von der Stange", wie z.B. beim Hogue Full Length Aluminum Bedding Block nicht optimal passen, andererseits können die Spaltmaße für eine stabile Bettung zu gering sein (das Bettungsmaterial sollte eine best. Mindestdicke haben, um haltbar zu sein). ...

Sehr guter Kommentar! .... was gute Schäfter nämlich können, man heutzutage aber oft vergebens sucht... :roll: ist, nem 98er so'n Holzschaft zu verpassen, dass der sitzt "wie angegossen" (im wahrsten Sinne des Wortes) ... da ist ein Hogue mit Alublock dann schnell zweite oder dritte Wahl!

Grüsse Wisent
 
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öhhhm..(räusper) ... ich werd's mal selber probieren
Soooo schwer scheint mir das nicht zu sein. Hab aber auch schon mit Epoxit und Füllern gearbeitet.
Falls es schief geht, stell ich's zur Warnung ein.

Greetz Anton
 
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Arcra Glas scheidet für mich zukünftig aus.

Wenn das mit den gängigen Waffenreinigern, wie z.B. SC öfters in Berührung kommt, wird es weich.

Devcon ist da schon eher das Mittel der Wahl.
 

JMB

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Mike B schrieb:
Arcra Glas scheidet für mich zukünftig aus.
Wenn das mit den gängigen Waffenreinigern, wie z.B. SC öfters in Berührung kommt, wird es weich.
Wie war das damals in der Werbung?:
"Sie baden gerade Ihre Hände drin?"
"In Waffenreiniger?" :shock:
"Nein, in Shooters Choice!"

Du Grobmotoriker sollst die Waffe nicht darin baden, sondern das Laufinnere damit reinigen! :p

Das Bessere ist der Feind des Guten und wie überall geht die Entwicklung auch bei den Bettungen weiter.
Von Acra Glas gibt es ja auch verschiedene Varianten.

So kritisch, wie Du würde ich es allerdings nicht sehen, hat immerhin jahrzehntelang funktioniert.
Klar, wenn ich die Wahl habe, der Preis nicht exorbitant höher ist, die Verarbeitung nicht wesentlich schwieriger ist, es passende Gebindegrößen gibt und das Zeug verfügbar ist, dann würde ich auch das bestbewertete Mittel nehmen.


WaiHei
 
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Jetzt haben wir ja einigermaßen die Verbindung von System zum Schaft geklärt.

Bei den Kunststoffen gibt es dann ja auch noch einmal riesige Unterschiede.

Ich denke ein CFK Schaft wird die Seltenheit sein. Die sind zwar leicht, jedoch muss man bedenken, das diese nicht maschinell hergestellt werden können (viel zu geringe Stückzahlen. Die Gewichtsersparniss bekommt man nur durch eine Skelett Struktur hin, bzw eine speziell berechnetet. Der Schaft wird somit hohl sein.

Bei GFK gilt da selbe für die Verarbeitung von GFK Matten.
Ich denke für einen Schaft würde hier ein mit GFK Fasern angefüllter Kunststoff längst reichen. Durch die Glasfasern würde der Schaft jedoch deutlich schwerer.

Das sind die Spezialfälle, die eigentlich keiner braucht, außer er will den Schaft auch als Baseball Schläger benutzen.

Aus welchem Material normalerweise sind, ist schwer zu beurteilen.

Bei meiner R93 würde ich auf HDPE tippen. Bei Polyamid Spritzguss weiß ich nicht ob dieser auch Wasser aufnimmt, deswegen würde ich das erst einmal ausschließen.
Dieses Material ist zwar relativ schwer, aber formstabil und steif.

Weitere Möglichkeiten sind LDPE (nicht steif genug), Polystrol (glatterer Oberfläche, transpartent möglich), ABS

Letztendlich ist hier alles eine Kostenfrage. Man muss sich immer überlegen, das ein Hersteller für eine spezielle Schaftkontur eine Spritzgussform bauen und die kostet einige 10.000 €. Außerdem müssen hier alle auf das Geld achten. Deswegen würde ich schätzen, das normalerweise ein ehr günstiges Material genutzt wird, welches bessere Eigenschaften als Holz hat und das geht recht einfach.

Gruß
Jochen
 
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JMB schrieb:
Nimm aber kein "normales" Epoxy mit Füller; das Zeug schrumpft zu stark und soll auch die Rückstoßbelastung nicht gut aushalten.
Google mal nach AcraGlas oder Devcon Plastic Steel Putty.

Da gibt's Anleitungen als HTML o. PDF:
http://www.brownells.com/aspx/NS/GunTec ... chive.aspx

WaiHei
:shock:

Hmmm...also cih hätte jetzt ein hochwertiges Harz und hochfesten Füller, also Microglaskügelchen genommen, womit ich praktischerweise auch schon Erfahrung habe. Gut, zum Schrumpfen müßte ich mir noch ein Datenblatt besorgen. Würde mich alleriungs wundern, wenn das bei der Schichtdicke relevant wäre. Ich hab ein Buch mit einer Anleitung. Danach wird eine Beilagscheibe von 0,5mm Stärke zwischen Pillars und System verschraubt und nach dem Aushärten der Bettung entfernt, um die Schrumpfung auszugleichen. Klingt ganz vernünftig, wenn auch ein bißl viel. Ich werd'S vorher mal selber rechnen
Glas ist härter als Stahl und so fein gemahlen und eingebettet dürfte seine Spöde keine Auswirkung haben. Mit der Mischung werden z.B. Beschläge und Winschen auf Hochleistungsyachten verankert. Flieger werden auch damit gebaut.
Devcon hab ich nur bei Mr. Lincoln gefunden, für lächerliche € 75,-
Das finde ich etwas kraß. Da kann man's bald machen lassen.
Acraglas - oh bei Triebl, keine 30, Eu, aber ohne Füller - wäre zu überlegen...

Greetz Anton
 
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Jochen schrieb:
1. Ich denke ein CFK Schaft wird die Seltenheit sein. Die sind zwar leicht, jedoch muss man bedenken, das diese nicht maschinell hergestellt werden können (viel zu geringe Stückzahlen. Die Gewichtsersparniss bekommt man nur durch eine Skelett Struktur hin, bzw eine speziell berechnetet. Der Schaft wird somit hohl sein.

2. Bei GFK gilt da selbe für die Verarbeitung von GFK Matten.
Ich denke für einen Schaft würde hier ein mit GFK Fasern angefüllter Kunststoff längst reichen. Durch die Glasfasern würde der Schaft jedoch deutlich schwerer.

3. Das sind die Spezialfälle, die eigentlich keiner braucht, außer er will den Schaft auch als Baseball Schläger benutzen.

1. Da hätte ich jetzt gedacht, daß man sowas auf einem Schaumkern aufbaut, wie'n Surfbrett. Beim GFK genauso

2. Bei fasergefülltem Harz brauchst Du doppelt so viel Glas für die gleiche Festigkeit wie bei Matten. Damit reitet man also wahlweise das Gewicht oder die Steifigkeit in die Scheiße.

3. Na, wenn es die Steifigkeit ist, die die Präzision steigert, dann sind die faserverstärkten Schäfte nicht nur zum zuhauen gut.
Das mit der Ausnahme wird aber aus Preisgründen schon stimmen.

Greetz Anton
 
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Du Grobmotoriker sollst die Waffe nicht darin baden, sondern das Laufinnere damit reinigen!

Recht hast Du!

Aber die Mehrheit verzichtet immer noch auf ein falsches Schloss und da geht dann nach einer Zeit das Gejammer los.

Und selbst mit dem Ding, lässt sich nicht ganz ausschliessen, das noch was abläuft.
 
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Mike B schrieb:
Du Grobmotoriker sollst die Waffe nicht darin baden, sondern das Laufinnere damit reinigen!

Recht hast Du!

Aber die Mehrheit verzichtet immer noch auf ein falsches Schloss und da geht dann nach einer Zeit das Gejammer los.

Und selbst mit dem Ding, lässt sich nicht ganz ausschliessen, das noch was abläuft.

Acra ist doch auch auf Epoxibasis.... und ich dachte Epoxit wäre so ziemlich fast allem gegenüber resistent., weil die beiden Komponenten ein stabiles Molekül bilden ???

Greetz Anton
 

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