So, wie ich schon angedroht habe möchte jetzt damit beginnen so nach und nach mal ein paar Erfahrungen hier wiederzugeben.
Zunächst einmal muss ich die Schussleistung der waffe noch einmal loben! Diese ist wirklich beeindruckend gut und die 8x57 IS schießt aus dieser (relativ schweren) Waffe dermaßen rückstoßarm, dass ich oft durchs Feuer den Treffersitz erkennen konnte!
Allerdings möchte ich ganz am Rande hier mal alle Jäger warnen, die das Einschießen ihrer Waffen vom Büchsenmacher vornehmen lassen. Dies ist streng genommen grober Unsinn. So hat z.B. mein Büchsenmacher die Waffe auf 4cm Hochschuss auf 100 Meter eingeschossen. Unmittelbar nach diesem vorgang schoss ich mit der Waffe ca. 10cm hoch und 5cm links auf 100 Meter am treffpunkt vorbei...will sagen: Eine Waffe kann nur mit dem eigenen Auge eingeschossen werden!
Als jagdpraktisch besonders positiv habe ich die leise Handhabung der Waffe zu schätzen gelernt. Beim reinen Flintenabzug fällt zunächst einmal das Stechergeräusch weg und die Sicherung geht völlig lautlos. Wenn ich mir im Vergleich mal überlege wieviele Klicks und Klacks ich bei meinem Drlling verursache wenn ich mal schießen wollte und gesichert hatte...
Auch die abnehmbaren Riemenbügel tragen noch zusätzlich zur Geräuscharmut der Waffe bei.
Die beiden Zielfernrohre sind über jeden Zweifel erhaben...denke ich. Zu beachten bleibt bei dem größeren lediglich, dass in der Dämmerung bzw. nachts das Bild bei einer Vergrößerung > 10x relativ dunkel und vor allem die Orientierung zum Ziel recht schwer wird. Ich selbst bevorzuge die 6-8fache Vergrößerung. Das kleine Variopoint hat mich sehr positiv überrascht! Nicht nur, dass ich durch den winzigen Punkt auch auf 100 Meter äußerst präzise schießen kann, auch die Dämmerungsleistung ist enorm. Beim Frühansitz mit nacholgender Pirsch nutze ich praktisch nur noch das kleine Glas. Und auf der Drückjagd ermöglicht mir der Punkt mit den zwei kleinen waagrechten Balken ein deutlich schnelleres Zielen und Schießen als das bis vor kurzem noch verwendete Absehen 4.
Negativ aufgefallen ist mir die doch recht starke Rostanfälligkeit der Brünierung. Hier könnte seitens des Herstellers einmal probiert werden ob nicht Verbesserungsmöglichkeiten bestehen die vielleicht trotzdem noch schwarz glänzend sind, da wie ich finde diese angebotenen mattglänzenden Läufe à la Blaser nicht ins elegante Erscheinungsbild der Büchse passen.
Etwas störend empfinde ich, dass bei 1,5fache Vergrößerung die Kimme deutlich im Glas zu sehen ist. Ich selbst habe deswegen das Glas nie kleiner als 2,5fach stehen...
Um den Erfahrungsbericht (der natürlich nach 2 Monaten noch nicht annährend aussagekräftig genug ist um die Waffe abschließend zu beurteilen) abzurunden bleibt zu sagen, dass das 12,0 gr TMR von Geco bis jetzt immer einen Ausschuss geliefert und praktisch keine Wildbretentwertung hervorgerufen hat...was sich bei einer Strecke von 1 Stück Rot-, 2 Stück Muffel-, 2 Stück Schwarz- und einem Stück Rehwild natürlich nicht viel zu sagen hat.
Ich werde mit der 202 in den nächsten Wochen vermehrt an Drückjagden teilnehmen und mich nach der Drückjagdsaison noch einmal mit einem kleinen Bericht hier verewigen.
Waidmannheil
Steve