Gestern bekam ich einen aufgeregten Anruf von einer Frau aus unserem Dorf:
" Bei uns im Hof randaliert ein rieeeesiges Wildschwein. Komm schnell!"
Da ich das Haus und die Umgebung gut kenne weiss ich, dass es mitten im Dorf liegt. Ich rief die Polizei an und wir trafen uns vor dem Anwesen, welches mit einem hohen Holztor verschlossen ist. Gemeinsam mit den Polizisten wurde der Beschluss gefasst, die Sau zu erlegen und sie erteilten mir hierzu Schiesserlaubnis im befriedeten Bezirk. Zuerst ging ich alleine durch das Holztor in den Hofraum, der von einem U-förmigen Gebäude umgeben ist. Es waren tertrümmerte Blumtöpfe und Dreck an den Hauswänden, aber keine Sau zu sehen. Im Hof schaute ich hinter jeden Kübel, Mülltonne etc., fand aber kein Wildschwein.
Die zwei Polizisten kamen dann auch in den Innenhof und gemeinsam suchten wir weiter. Der Spurenlage nach, war die Sau kein Hirngespinst der Hausfrau, denn ich fand auch etwas Schweiss an einer Wand, wo sich die Sau scheinbar verletzt hatte.
Zu dem Gebäude gehört ein Brennholzlagerraum, der einseitig offen ist. Das Holz wird dort nur reingekippt und nicht aufgesetzt. Dort wurde die Sau dann auch von einem der Polizisten entdeckt, da er mit seiner Taschenlampe nach oben leuchtete. Sie war auf dem Holzstoss nach oben geflüchtet und sass nun unter dem Dach. Zu sehen war aber nur ein Teil vom Haupt und so war kein sicherer Schuss anzutragen. Dem Polizisten sagte ich, er solle die Sau weiterhin anleuchten, während ich über eine Holztreppe, die sich ganz aussen im Gebäude befindet, versuche auf die Höhe der Sau zu kommen. Dieses gelang mir auch und ich konnte der Sau einen Schuss von vorn aufs Haupt antragen.
Die getroffenen Sau kugelte daraufhin den gesamten Holzberg hinunter, wodurch das Bergen sehr erleichtert wurde.
Die riesige Sau hatte ein Gewicht von aufgebrochen 32Kg und war ein Keilerchen.
Die Grundstücksbesitzer hatten über Nacht das Hoftor offen. In dieser Zeit muss das Keilerchen wohl aufs Grundstück gelangt sein. Etwa 3Std. nachdem das Tor geschlossen wurde fing er an zu randalieren.
Gruß Wäller