greg zeilinger schrieb:
Da ich vorher erwaehnt wurde,moechte ich nur sagen das es laut formeln sicher stimmt,das theoretisch gewisse Kaliber mehr Rueckstoß haben muessen,aber praktisch schaut es anders aus.
wir koennen uns darueber streiten,aber ich weiss das meine Freunde die sicher Rueckstoss empfindlich sind mit der 9,3x62 keine Probleme haben,ausser sie schiessen sie in der Tikka T3 light.
anderseits empfinde ich den Rueckstoss aus meiner 416 Ruger als leichter als die der9,3x64.Theoretisch kann es aber nicht sein.
Mir ist es auch egal ob jemand theoretisch die Scheibe immer trifft aber dann Praktisch versagt.
Hallo Greg,
ich kann dir durchaus folgen, war aber der Meinung, dass es sich gerade beim Rückstoß lohnen würde genauer hinzublicken. Es gibt einfach zu viele Vorurteile, die sich vom Vater zum Sohn vererben und die nicht stimmen – und die vor allem auch in der Praxis nicht stimmen.
Der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge und wenn einer glaubt eine Vollladung in 9,3x62 schießt sich leichter als eine Vollladung in .30-06 und dies auch so empfindet, dann ist das für ihn OK; ein Zweiter der nicht mehr so gläubig ist, könnte aber sein blaues Wunder erleben.
Ich habe mit der 9,3x62 auch keine Probleme, habe sie aber auch nicht mit einer 8x68s.
Um ein Kaliber in Bezug auf Rückstoß beurteilen zu können, kann man nicht nach Gefühlen gehen, sonst wird das nie etwas.
Man braucht ein Minimum an physikalischem Verständnis (in etwa niederes Realschulniveau) und man muss von gleichen Bedingungen ausgehen: Am besten volle Ladung und identische Waffen. Es nutzt nix, wenn irgendeiner mal eine .30-06 oder 9.3x62 geschossen hat, ohne zu wissen wie sie verladen waren - womöglich auch noch aus unterschiedlichen Waffen, diese dann vergleicht und anschließend allgemeingültige Schlüsse fürs Leben zieht.
Ich wollte hier keinen mit irgendwelchen Formeln zutexten, diese sind meist auch gar nicht erforderlich, ich wollte eigentlich nur ein Gefühl vermitteln, wie ein Kaliber hinsichtlich Rückstoß ohne viel Federlesen beurteilt werden kann.
Es wird mir gelegentlich vorgeworfen, alles zu kompliziert darzustellen oder gar einen auf dicke Hose zu machen, weil ich ein Integralzeichen geschrieben habe, wo eigentlich auch eins hingehört.
Daraufhin habe ich umgestellt und schreibe möglichst einfach, schreibe F anstelle von F(t) verkneife mir Integralzeichen usw. - einfacher geht es nicht.
Warum habe ich überhaupt angefangen den Druckverlauf in die Diskussion einzubringen (der Druckverlauf ist für die Berechnung des Gesamtimpulses eigentlich nicht von Belang)?
Weil viele inzwischen mit QuickLoad arbeiten, wo Druckverläufe dargestellt werden können, und weil mit dem nötigen minimalen Verständnis physikalischer Zusammenhänge ein völlig anderer Zugang zum Verständnis des Rückstoßes ermöglicht wird – vor allem auch im Zusammenhang mit dem immer wieder gehörten „Geschiebe“.
Bleiben wir bei deinem Beispiel mit dem 220 grains Geschoss aus der .30-06 und dem 250 grains Geschoss aus der 9.3x62. Mir war sofort klar, dass beide vollgeladen und mit etwas guten Willen gerade so die 800m/s schaffen, hinsichtlich der V0 also nahezu gleichauf liegen, bei einer Pulvermasse die bei der 9,3 höher ist, einem fast gleich hohen Pmax und einer Geschossfläche die bei der 9,3 signifikant höher ist (Faktor 1.4, was bei nahezu gleichem Druck zu einer wesentlich höheren Schubkraft führen muss), der Rückstoß entsprechend ausfallen muss.
Ich musste gar nix nachrechnen, mein Gefühl – und mit Gefühl meine ich ein bisschen Gespür für physikalische Zusammenhänge – war mir sofort klar, dass der Vergleich hinken muss.
Ich wollte stets einfache interessante Gedanken, der Gemeinheit zur Verfügung bzw. Diskussion stellen, und nur eine gewisse Bereitschaft für die mundgerecht vorgekaute Happen zum Schlucken und Verdauen vorausgesetzt.
Es gehört auch ein bisschen Mut dazu, weil keiner unfehlbar ist und man sich angreifbar macht, wenn man eigene Gedanken, die nicht überall nachlesbar hier einbringt. Es gibt bestimmt auch noch den einen oder andren hier, der das Wissen hätte, aber aus Angst es könnte ihm ein Stein aus der Krone brechen, nix davon preisgibt.
Man kann über den Sheepshooter sagen, was man will, ich habe mich mit dem Kerl weiß Gott genügend gefetzt, aber eines kann man ihm nicht absprechen: Er hatte den Mut eigenes Wissen preiszugeben und eigene interessante Themen auszusprechen.
So das war’s für mich zu diesem Thema, ich bin gescheitert. Werde in Zukunft verstärkt versuchen mich aus solchen Themen herauszuhalten - auf dass euch eure Gefühle erhalten bleiben.